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Veröffentlicht am 30.03.2022

Göttlicher Trilogie-Auftakt

ORACULUM - Fall der Götter (Band 1)
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Griechische Mythologie… Für mich schon immer unglaublich interessant, deshalb habe ich mich sehr auf das Buch von Ani K. Weise gefreut. Und ich habe noch viiiel mehr Infos bekommen als gedacht. Ich bin ...

Griechische Mythologie… Für mich schon immer unglaublich interessant, deshalb habe ich mich sehr auf das Buch von Ani K. Weise gefreut. Und ich habe noch viiiel mehr Infos bekommen als gedacht. Ich bin Göttern begegnet, die ich bislang noch nie gehört habe. Aber erstmal von vorn: Holt die Sonnencreme raus, es geht nach Griechenland ->

Wir reisen mit Kyra, eine kluge junge Frau, die uns mit Infos zu Archäologie, Paläographie (Lehre von alten Schriften) und Mythologie füttert. Sie wird um Hilfe gebeten, als eine Höhle entdeckt wird, die den Durchbruch in der Erforschung der griechischen Mythologie verspricht. Ihr Herz zieht sie schon lange nach Griechenland, deshalb überlegt sie nicht lange und steigt in den Flieger.

Die ganze Landschaft, die Tempel und Höhlen werden so malerisch beschrieben, dass ich sofort bunte Bilder im Kopf hatte. So geht Reise ohne Flugtickets!!

Nach und nach ziehen Tagträume Kyra in eine vergessene Zeit. Ich will jetzt nicht spoilern, deshalb sage ich nur: Es wird göttlich und auch ein bisschen romantisch.

Gerade als mein Kopf bei dem Versuch, die Götter zuzuordnen und auseinanderzuhalten schwirrte, taucht im Buch ein Stammbaum auf. Außerdem ist hinten im Buch ein sehr ausführliches Glossar, in das ihr beim Lesen einen Blick werfen könnt.

Zwischendrin hatte ich das Gefühl, dass wichtige Szenen vergessen wurden, doch das hat die Autorin sich nur aufgehoben, um sie später wieder aufzugreifen und den Spannungsbogen hoch zu halten. Also mal wieder gelernt: Geduld haben (dieses Wort existiert in meinem Wortschatz nicht).

Es gab Momente in der zweiten Hälfte, in denen ich die Dramatik nicht ganz mitfühlen konnte, woran das lag, kann ich leider nicht ganz benennen. Vielleicht haben mir hier und da einfach Gedanken, Gefühle und Erklärungen zu den Beweggründen gefehlt (das ist allerdings subjektiv).

Ich freue mich darauf, die Charaktere und ihre jeweilige Rolle in dem Freundeskreis besser kennenzulernen. Ich finde dieser ist so vielseitig, dass bestimmt jeder einen persönlichen Liebling findet.
Und vielleicht sollte ich euch vorwarnen: Chliffhanger-Alarm.

Von mir ganz klare Leseempfehlung an alle Fantasy und Romantasy Liebhaber, solche die es noch werden wollen und Griechenland-Fans.... als einfach an Jeden.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ist nach dem Tod vielleicht doch vor dem Tod?

Schweigende Seele
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„Seine Muskeln erschlaffen, in seinem Kopf drehte sich alles und er kämpfte gegen die Ohnmacht. Seine Seele bekam eine neue Narbe“

Wo fängt man hier bloß an… Dieses Buch habe ich in einer Nacht durchgezogen ...

„Seine Muskeln erschlaffen, in seinem Kopf drehte sich alles und er kämpfte gegen die Ohnmacht. Seine Seele bekam eine neue Narbe“

Wo fängt man hier bloß an… Dieses Buch habe ich in einer Nacht durchgezogen und das passiert mir selten (lese eher im Schneckentempo). Warum?

Zum einen am Aufbau: Die Autorin fängt immer im Wechsel mit drei Zeitsträngen an, die sich schleichend einander nähern. Der letzte handelt 2020, das macht es leicht, sich in die Gegebenheiten einzufinden.
Dazu habe ich selten so eine gute Kapitel-Einteilung erlebt. Kurz, aber trotzdem hält sich der Spannungsbogen, bis man unwillig doch wieder in die nächste Zeitzone geschmissen wird, die mindestens genauso viel Spannung und Grauen bereithält, bis man gar nicht mehr weiß, ob man bleiben, oder zurückspringen will.
Tja, so wird aus „Nur noch ein Kapitel“ -> „Ups, jetzt bin ich schon durch“.

Als nächstes die Täterin. Richtig gelesen, wir haben hier mal eine weibliche Hauptfigur, oder wie ich sie zwischendurch betitelt habe: durchgeknallte Psychopatin. Gut ausgebaut und absolut passend zu der ganzen Handlung.

Und tjaaa, die Handlung… Ich denke, wer Thriller liest, weiß, dass die Guten generell nichts für schwache Nerven sind, aber hier geht es auch um Kindesmisshandlung, also Obacht, wer zu diesem Buch greift. Mich hat es absolut gepackt, ich habe jedes Wort aufgesaugt, mit gefiebert und die meiste Zeit einfach nur eine tosende Wut verspürt.

Kennt ihr diesen: „Ohhh, ich wusste es, ich wusste es verdammt“- Moment? Also genau den hatte ich auch hier und wenn ich so in der Story gefangen bin, kann das nur bedeuten: Echt kranker Scheiß.
Wie Arthur Conan Doyle es schon gesagt hat, machen auch genau diese Momente das Buch aus. Der Leser will mit fiebern, das Gefühl haben, es zu durchschauen, um dann doch überrascht zu werden. Also das hat Andrea Reinhardt geschafft . Definitiv nicht mein letztes Buch von ihr.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Unerwartet packender Start für mich in dieses Genre

Malady Wayward
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Also erstmal: Über Cover und Buchschnitt brauchen wir ja wohl nicht diskutieren. Die ganze Reihe ist sooo wunderschön, ich hätte sie mir allein schon zum hübsch angucken ins Regal gestellt.

Aber: Auch ...

Also erstmal: Über Cover und Buchschnitt brauchen wir ja wohl nicht diskutieren. Die ganze Reihe ist sooo wunderschön, ich hätte sie mir allein schon zum hübsch angucken ins Regal gestellt.

Aber: Auch der Inhalt kann sich wirklich sehen lassen. Das war für mich ein Einstieg in das Genre „Romance Thrill“ und ich war gespannt, ob mich Inhalte fesseln können, die ich im echten Leben alles andere als ansprechend oder erstrebenswert finde.

Dazu hat die Autorin schon im Vorwort sehr passende Worte gefunden. Es ist nun mal nicht das echte Leben und man muss sich einfach auf die Story einlassen. Einen Thriller lese ich ja auch nicht, weil ich Mord und Todschlag im echten Leben so aufregend finde.

Obwohl die ganze Story in der Ich-Perspektive erzählt wird, hatte ich das Gefühl, sehr langsam in die Denkweisen der Charaktere eingeführt zu werden. Ich hatte zunächst einen ganz anderen ersten Eindruck von der Protagonistin Malady und konnte so sehr gut nachempfinden, wie sie auf andere wirkt, was meiner Meinung nach wichtig für die Story ist.

Aber was dann noch alles kommt, hat mich aus den Socken gehauen. Sie ist ehrlich, intelligent, schlagfertig, mutig, trägt das Herz auf der Zunge, aber halleluja- die Frau weiß, was sie will. Und darauf kommt es in dem Genre wohl auch an. Es provoziert, lässt dich den Atem anhalten, vielleicht auch mal rot werden, denn es wird ziiiiiemlich heiß (ich rate dazu, es nicht in der Öffentlichkeit zu lesen…).

Es war seit langem mal wieder ein Buch, dass ich innerhalb von 24 Stunden durchsuchten musste, denn unterstrichen durch den sehr wortgewandten, bildlichen Schreibstil, hat es mich einfach gepackt und am Ende doch verwirrt ausgespuckt, weil ich nicht gedachtet hätte, dass ich diesem Genre so sehr verfalle, das an einigen Stellen doch moralisch sehr aneckt.

Zumindest steht nun die ganze Reihe parat und ich bin gespannt, wie es mit Malady im schönen Madeira weitergeht- welche Gefahren noch lauern, wie weit sie sich in ein undurchsichtiges Netz aus Familien-Fehden und Gewalt verstrickt, oder ob es sie doch zurück in die sichere Heimat verschlägt.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Kein Entkommen vor der Wahrheit

Unter dem Schnee
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„𝕄𝕒𝕟𝕔𝕙𝕞𝕒𝕝 𝕚𝕤𝕥 𝕖𝕤 𝕓𝕖𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕨𝕖𝕟𝕟 𝕞𝕒𝕟 𝕕𝕚𝕖 𝔼𝕣𝕚𝕟𝕟𝕖𝕣𝕦𝕟𝕘𝕖𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕞𝕚𝕥 𝕕𝕖𝕣 ℝ𝕖𝕒𝕝𝕚𝕥ä𝕥 𝕜𝕠𝕟𝕗𝕣𝕠𝕟𝕥𝕚𝕖𝕣𝕥. 𝕂𝕖𝕟𝕟𝕖𝕟 𝕤𝕚𝕖 𝕕𝕒𝕤 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕒𝕦𝕔𝕙?“


Den Klappentext findet ihr wie immer im zweiten Bild. Als ich mir den so durchgelesen ...

„𝕄𝕒𝕟𝕔𝕙𝕞𝕒𝕝 𝕚𝕤𝕥 𝕖𝕤 𝕓𝕖𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕨𝕖𝕟𝕟 𝕞𝕒𝕟 𝕕𝕚𝕖 𝔼𝕣𝕚𝕟𝕟𝕖𝕣𝕦𝕟𝕘𝕖𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕞𝕚𝕥 𝕕𝕖𝕣 ℝ𝕖𝕒𝕝𝕚𝕥ä𝕥 𝕜𝕠𝕟𝕗𝕣𝕠𝕟𝕥𝕚𝕖𝕣𝕥. 𝕂𝕖𝕟𝕟𝕖𝕟 𝕤𝕚𝕖 𝕕𝕒𝕤 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕒𝕦𝕔𝕙?“


Den Klappentext findet ihr wie immer im zweiten Bild. Als ich mir den so durchgelesen habe, habe ich viel Drama, Trauer, große Geheimnisse und vielleicht sogar Tod erwartet (gut, vielleicht bin ich etwas zu drastisch unterwegs).

Kam aber alles etwas anders. Man bekommt ein authentisches Familiendrama, ohne viel Tamtam, das immer wieder zurück in die Vergangenheit wirft und zwar in die Nachkriegszeit. Eine Zeit, die unsere Gesellschaft geprägt hat und aus der man hoffentlich gelernt hat. So manches Geheimnis zieht sich bis in die Zukunft und damit wird die Familie auf Schloss Schwanenholz konfrontiert- ohne Ausflüchte, denn der Schnee macht ein Fortkommen unmöglich.

Jeder Charakter hat seine Rolle und auch hier sind die Perspektivwechsel gut und verständlich umgesetzt. Es gibt da so eine gute Seele des Hauses, die es mir besonders angetan hat.

Romane mit historischem Hintergrund erfordern viel Recherchearbeit und die ist auch hier sehr gelungen. Die Sprünge zwischen 1978 und der Vergangenheit nehme ich der Autorin mit jedem Wort ab. Die Sprache, die Umstände, der Umgang untereinander. Alles wirkt unverfälscht.

Dazu kommt wohl das Setting, das etwas unglaublich Imposantes und Dominantes hat. Ich denke manche Immobilien haben ihren eigenen Charakter und die Autorin hat mich förmlich über das Anwesen spazieren lassen.

Am Ende waren noch ein paar Fragen offen, da muss man wohl seine Fantasie spielen lassen.

Fazit: Für mich mal eine schöne Abwechslung. Gut umgesetztes Familiendrama mit historischen Elementen.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ein MUSS für Sherlock und Krimi-Fans

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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„ℝ𝕠𝕞𝕒𝕟𝕤𝕔𝕙𝕣𝕚𝕗𝕥𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕖𝕣 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕄𝕖𝕟𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟, 𝕕𝕚𝕖 𝕖𝕤 ü𝕓𝕖𝕣𝕙𝕒𝕦𝕡𝕥 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕝𝕖𝕚𝕕𝕖𝕟 𝕜ö𝕟𝕟𝕖𝕟, 𝕨𝕖𝕟𝕟 𝕤𝕚𝕔𝕙 𝕚𝕙𝕟𝕖𝕟 𝕕𝕚𝕖 𝕋𝕒𝕥𝕤𝕒𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕚𝕟 𝕕𝕖𝕟 𝕎𝕖𝕘 𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕖𝕟“ -𝔸𝕣𝕥𝕙𝕦𝕣 ℂ𝕠𝕟𝕒𝕟 𝔻𝕠𝕪𝕝𝕖

Dieses Buch ist ein Balance-Akt zwischen Realität und Fiktion ...

„ℝ𝕠𝕞𝕒𝕟𝕤𝕔𝕙𝕣𝕚𝕗𝕥𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕖𝕣 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕄𝕖𝕟𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟, 𝕕𝕚𝕖 𝕖𝕤 ü𝕓𝕖𝕣𝕙𝕒𝕦𝕡𝕥 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕝𝕖𝕚𝕕𝕖𝕟 𝕜ö𝕟𝕟𝕖𝕟, 𝕨𝕖𝕟𝕟 𝕤𝕚𝕔𝕙 𝕚𝕙𝕟𝕖𝕟 𝕕𝕚𝕖 𝕋𝕒𝕥𝕤𝕒𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕚𝕟 𝕕𝕖𝕟 𝕎𝕖𝕘 𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕖𝕟“ -𝔸𝕣𝕥𝕙𝕦𝕣 ℂ𝕠𝕟𝕒𝕟 𝔻𝕠𝕪𝕝𝕖

Dieses Buch ist ein Balance-Akt zwischen Realität und Fiktion und das ist dem Autor mehr als gelungen. Denn es gibt sie wirklich: Die Sherlockianer. Ich war schon immer ein kleiner Sherlock Fan, aber in welchem Ausmaß bereits Studien zum wohl bekanntesten Detektiv der Welt und seinem Schöpfer im Hintergrund laufen, hat mich dann doch fasziniert und das wurde hier in einem spannenden, ergreifenden Kriminal-Roman verpackt.

Auch der Autor muss ein Fan sein, denn die Recherchearbeit muss eine halbe Ewigkeit gedauert haben. Oder eben ein ganzes Sherlockianer-Leben. Was an der Geschichte der Realität entsprungen ist, wird im Nachwort aufgeführt (zum Glück, ich hätte sonst Stunden googeln müssen, um wieder schlafen zu können). Aber nehmt euch das nicht vorweg.

Was erwartet den Leser überhaupt? Zwei Kriminalfälle, doch sie trennen über 100 Jahre. Und zwei Hobby-Ermittler, von denen einer uns sehr bekannt vorkommen sollte, denn er ist kein geringerer als Arthur Conan Doyle. Zwei in sich verschwimmende Fälle in einem Buch abzuhandeln und das in völlig verschiedenen Jahrhunderten ist ein wahrer Geniestreich. Doch manche Spuren überdauern die Zeit.

Die Perspektivwechsel sind so authentisch umgesetzt, dass ich auch ohne die Kapitelüberschriften und Namen sofort gewusst hätte, wo wir uns gerade befinden. Setting, Sprache, die ganze Atmosphäre sind einfach nur grandios angepasst. Als ob zwei Autoren an diesem Buch geschrieben hätten. Also kann man zu den Talenten des Autors wohl auch Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit zählen.

Trotz der Komplexität der parallel laufenden Fälle habe ich nie den Faden verloren. Auch die Auflösung und wie die Fälle am Ende zusammenlaufen, haben mich als Leserin zufrieden gestellt und trotzdem noch etwas Raum für Fantasie gelassen.

Ihr merkt: Ein Muss für alle Sherlock und Krimi-Fans. Klare Leseempfehlung.

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