Profilbild von Woertergarten

Woertergarten

Lesejury Profi
offline

Woertergarten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Woertergarten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2024

Wenn Cosy Crime auf Chick Lit trifft

Das Mörderarchiv
0

Was für viele Jungendlichen wie Humbug klingt, lässt die siebzehnjährige Frances Adams nicht unberührt. Die geheimnisvolle mörderische Prophezeiung der Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt wird ihr ganzes Leben ...

Was für viele Jungendlichen wie Humbug klingt, lässt die siebzehnjährige Frances Adams nicht unberührt. Die geheimnisvolle mörderische Prophezeiung der Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt wird ihr ganzes Leben prägen und dafür sorgen, dass sie als exzentrische alte Lady im beschaulichen Castle Knoll gilt.

Eines Tages ändert Frances Adams ihren Testament zugunsten von ihrer Großnichte, der angehenden Schriftstellerin Annabelle „Annie“ Adams. Überrascht folgt Annie die Einladung dieser unbekannten Großtante nach Castle Knoll, die sie leider nicht mehr lebend kennenlernt. Die Verwirklichung der Prophezeiung ist für Annie der Ausgangspunkt einer herausfordernden Ermittlung gegen die Zeit und weitere Wettbewerber.

Union Jack, viktorianisches Herrenhaus… und ein rosaroter Rolls Royce: Das Cover verfügt über alle nötigen Zutaten, um die Aufmerksamkeit der Fans von Cosy Krimis „made in Great Britain“ auf sich zu lenken. Eine Einladung, sich in den Sessel vor dem mit knisternden Feuer im Kamin Platz zu nehmen und im idyllischen Dorset einzutauchen…

In ihrem ersten Krimi hat die in Großbritannien lebende Amerikanerin Kristen Perrin verschiedene facettenreichen Figuren zum Leben erweckt. Trotz der Treuherzigkeit einer Romanheldin von Sophie Kinsella entwickelt die liebenswerte Protagonistin Annie im Laufe der Ermittlung die nötigen Scharfsinn und Mut, um ihrer Großtante Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Der Roman ist in zwei abwechselnden, aber durch eine unterschiedliche Schriftart klar erkennbaren Zeitebenen aufgebaut. Die Verkettung der Ereignisse in der Gegenwart um Frances Großnichte macht die Erzählung sehr spannend, so dass man mit ihr mitfiebert. Trotz einiger Versuche der Mitstreiter, ihr ein Bein zu stellen, und ihrer eigenen Unerfahrenheit ist Annies Vorgehensweise methodisch und nachvollziehbar. Ihr Beobachtungsgabe ist ihr auch eine große Stärke.

Die andere Zeitebene basiert auf einem Notizbuch der jungen Frances, das Annie gefunden hat. Mehr oder weniger die erste Ermittlungsakte, die Frances wie ein Tagebuch verfasst hat. Die unterschiedlichen Zeitangaben führen teilweise zur Verwirrung, wenn man als Leser mitermitteln möchte, aber nicht achtsam genug liest.

Einige Unstimmigkeiten, zum Beispiel zum familiären Verhältnis zwischen Saxon und Ford, haben sich im Laufe der Erzählung eingeschlichen, wobei es sich auch um Fehler bei der Übersetzung handeln könnte. Im Großen und Ganzen ist der Plot aber richtig gut eingefädelt. Der lockerer und flüssiger Schreibstil der Autorin, der am Scheideweg zwischen Cosy Crime und Chick Lit steht, ist erfrischend und kurzweilig.

Brodelt denn schon das Wasser für den obligatorischen Tee? Es wird nämlich schwer, das Buch zur Seite zu legen, bevor der Fall gelöst ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2024

Ergebnis: Ziel verfehlt

Adventskalender in der Dose. 24 Adventskrimis
0

Das blutige Messer und die Beschriftung der Metalldose versprechen eine spannende Adventszeit. Täglich ein neuer abgeschlossener Krimi zu entdecken stellt ein tolles Konzept mit vielen Vorteilen dar. Spaß, ...

Das blutige Messer und die Beschriftung der Metalldose versprechen eine spannende Adventszeit. Täglich ein neuer abgeschlossener Krimi zu entdecken stellt ein tolles Konzept mit vielen Vorteilen dar. Spaß, ohne ein einziges Gramm zuzunehmen, klingt doch wie der perfekte Adventskalender für Thriller-Fans. Oder?

So viel zur Theorie… In der Praxis entpuppte sich dieser Adventskalender als eine große Enttäuschung. Die Blechdose enthält zu vier Fünfteln nur Luft. Der übrige Fünftel setzt sich aus 24 beidseitig beschrifteten kreisförmigen Karten. Relativ wenig Platz für einen fesselnden Mini-Thriller pro Tag… Dadurch wirken die meisten Geschichten nur wie langweilige Wischi-Waschi-Schnappschüsse, die sich irgendwie um ein Delikt oder ein Verbrechen drehen. Die Kürze der Geschichten bietet dem Schreibstil auch keine Möglichkeit, sich zu entfalten.

Fazit: Es klingt wie ein tolles Konzept für die Adventszeit. Es hapert aber leider an der Umsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2024

Auf der Suche nach Idefix und weiteren Figuren des Asterix-Universums

Wo steckt eigentlich Idefix? - Das große Wimmelbuch
0

Asterix, Obelix und Idefix kennt natürlich jeder. In diesem Wimmelbuch werden zusätzlich zu den Spielregeln noch über 30 weiteren Figuren zuerst vorgestellt: einige Bewohner des Dorf der unbeugsamen Gallier, ...

Asterix, Obelix und Idefix kennt natürlich jeder. In diesem Wimmelbuch werden zusätzlich zu den Spielregeln noch über 30 weiteren Figuren zuerst vorgestellt: einige Bewohner des Dorf der unbeugsamen Gallier, aber auch Briten, Spanier, Piraten und Römer.

In 12 Doppelseiten mit einer kurzen Beschreibung verstecken sich Idefix und fünf weiteren Figuren in proppenvollen Nachbildungen derer Lieblingsbeschäftigungen. In dem Durcheinander der Raufereien mit den Römern oder unter Galliern ist es gar nicht so einfach, den winzigen weißen Hund Idefix zu finden. Auch von den anderen „Vermissten“ sieht man oft nur ein Teil in einem anderen Winkel als in der Liste auf der linken Seite, so dass es viel Konzentration bedarf, um überhaupt einen davon zu finden. Zum Glück findet man auch noch die Lösungen am Ende des Wimmelbuches.

Mit einem so hohen Schwierigkeitsgrad ist das Buch nur bedingt für Kinder geeignet. Aber für Asterix-Fans ist es ein tolles Geschenk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2024

Auf der Suche nach Bluey und seinen Freunden

BLUEY – Wo ist Bluey?
0

Bluey ist ein blauer Hund. Ob am Strand, im Garten, in der Schule oder zu Hause spielt er mit Freunden und Familie Verstecken.

In 14 Doppelseiten erlebt Bluey eine Menge Abenteuer. Begleitet jeweils ...

Bluey ist ein blauer Hund. Ob am Strand, im Garten, in der Schule oder zu Hause spielt er mit Freunden und Familie Verstecken.

In 14 Doppelseiten erlebt Bluey eine Menge Abenteuer. Begleitet jeweils von einer kurzer Beschreibung werden die „vermissten“ Figuren und Objekte gelistet. Es macht Spaß diese im Bild zu suchen. Dabei können Eltern auch mit ihren Kindern das Zählen üben.

Einige Figuren und Gegenstände sind gut versteckt und nur zum Teil sichtbar, so dass das Schwierigkeitsgrad von einfach bis mittelschwer geht. Bei Bedarf findet man die Lösungen am Ende des Wimmelbuches.

Viel Spaß bei der Suche nach Bluey…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2024

Eine leidenschaftliche, aber ziemlich egoistische Kunst-Ikone

Ich bin Frida
0

In diesem Roman stellt Caroline Bernard eine kurze aber sehr intensive Periode im Leben der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo vor. Sie emanzipiert sich entscheidend: von Frida Rivera, der Gemahlin des ...

In diesem Roman stellt Caroline Bernard eine kurze aber sehr intensive Periode im Leben der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo vor. Sie emanzipiert sich entscheidend: von Frida Rivera, der Gemahlin des berühmten Künstlers Diego Rivera, wird sie zu der gepriesenen Malerin Frida Kahlo.

Beruflich stehen zwei Ausstellungen ihrer Werke im Ausland bevor: zuerst New York in Julien Levys Galerie und dann in Paris dank des Kennenlernens mit dem Surrealisten André Breton und seiner Frau Jacqueline Lamba. Einige ihrer Gemälde werden im Laufe der Geschichte ziemlich präzis beschrieben. Zusätzlich werden die ausgestellten Werke auch am Ende gelistet, was darauf hindeutet, dass die Autorin ihr Buch gut recherchiert hat. Ähnlich sieht es mit Fotos, die Nickolas Muray von Frida schoss und mit den erwähnten Briefen.

Auch privat ist diese Periode für Frida Kahlo sehr turbulent. Sie liebt ihren Ehemann, genau wie er sie: leidenschaftlich aber nicht exklusiv. Sie scheint, die Einsamkeit nicht gut zu vertragen und verstrickt sich in mehrere, teilweise gleichzeitigen, Liebschaften. Druck von ihren Liebhabern und Vorwürfe diesbezüglich will sie allerdings nicht hören. Insofern kommt sie mir ziemlich selbstsüchtig vor, was einen Kontrast zu der vergötterten Kunst-Ikone bildet.

Eine besondere Erwähnung hat das Cover verdient. Es vermittelt die Kraft und den Eigensinn, die Frida Kahlo beseelten und wiedergibt dadurch hervorragend den starken Titel „Ich bin Frida“.

Der flüssige, aber teilweise reizlose, Schreibstil der Autorin konnte mich nie wirklich fesseln. Trotz Turbulenzen und relativ kurzer Kapitel hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, nicht voranzukommen. Es war einfach nicht „mein“ Buch, was nicht heißt, dass es schlecht ist.

Fazit: Fans der Kunst-Ikone werden mit diesem Roman ein neues Buch eine neue Facette ihres Idols entdecken. Anderen Lesern droht eine Enttäuschung, da diese Romanbiografie nur einen Bruchteil des Leben von Frida Kahlo darstellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere