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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Abenteuerlich

Silberflut (1). Das Geheimnis von Ray's Rock
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In Silberflut geht es um eine Gruppe Schüler, die eine zweiwöchige Klassenfahrt auf eine einsame Insel vor England unternehmen. Sie freuen sich auf die Tage ohne Eltern, die Spaß, Spannung und Abenteuer ...

In Silberflut geht es um eine Gruppe Schüler, die eine zweiwöchige Klassenfahrt auf eine einsame Insel vor England unternehmen. Sie freuen sich auf die Tage ohne Eltern, die Spaß, Spannung und Abenteuer versprechen. Doch schon bald zieht ein seltsamer silberner Nebel auf und überrollt die Insel. Zurück bleibt nur, wer nicht direkt mit ihm in Berührung gekommen ist. Doch das ist nicht das einzig Seltsame an diesem abgelegenen Eiland. Die Insel scheint ein Eigenleben zu entwickeln und eine Horde aggressiver Kids, machen den verbliebenen Schülern das Leben schwer. Bald schon geht es um mehr als nur ein bisschen Abenteuer – es geht ums nackte Überleben.

Meinung:
Silberflut ist genau das Richtige für abenteuerlustige Kids. Es gibt auf der Insel immer wieder neue Orte zu entdecken und es passieren immer wieder mysteriöse neue Dinge. Manche dieser Vorfälle erklären sich im Laufe des Buches, das Haupträtsel spart sich der Autor aber für den zweiten Teil auf.
Die 7 Schüler, die die Truppe der „Überlebenden“ bildet, sind gut zusammengefügt.
Es sind ganz unterschiedliche Charaktere, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben, sodass wohl die meisten Kids beim Lesen jemanden finden, mit dem sie sich identifizieren können.
Auch moderne Anspielungen auf Dinge wie bspw. Fortnight oder Berlin Tag und Nacht sorgen bei vielen jungen Lesern sicherlich für einen gewissen Wohlfühleffekt. Als erwachsene Leserin kann ich damit weniger anfangen, aber das finde ich nicht tragisch. Ansonsten kann das Buch auch als netter Zeitvertreib von älteren Lesern gekauft werden, denn Geschichte, Stil und Haptik des Buches passen. Besonders die unterschiedlichen Erzählperspektiven sind hier noch ein Plus.
Für eine volle Sternebewertung fehlen mir allerdings liebevolle Details, die Kinderbücher oft ausmachen. Daran hat der Autor ein wenig gespart.

Fazit:
Gerade für Leser zwischen ca. 10 und 14 Jahren bestimmt ein Buch, das sie abholt.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Tolle Aufmachung aber kein Hit

Cornibus & Co (Band 1) - Ein Hausdämon packt aus!
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Vorweg mag ich sagen, das optisch bei diesem Buch alles richtig gemacht wurde. Der niedliche Cornibus und der coole rote Schnitt sorgen sofort für die nötige Aufmerksamkeit des Lesers. Ich würde es in ...

Vorweg mag ich sagen, das optisch bei diesem Buch alles richtig gemacht wurde. Der niedliche Cornibus und der coole rote Schnitt sorgen sofort für die nötige Aufmerksamkeit des Lesers. Ich würde es in der Buchhandlung auf jeden Fall zur Hand nehmen. Auch die Zeichnungen innen finde ich schön gestaltet und sie werten dieses Buch auf. Die "Story" hingegen, die ja absichtlich kurz gehalten ist, konnte mich nicht überzeugen. Die Länge ist für Lesemuffel gut geeignet, der Inhalt und die Wortwahl zeitweise nur begrenzt. Wir schwanken zwischen Nazis, Bibelgeschichten und RTL. Für mich gerade für die jüngeren Leser eine seltsame Mischung. Worte wie "domestizieren" sind wahrscheinlich auch nicht jedem Kind/Jugendlichen ein Begriff. Abgesehen von diesen Kritipunkten ist die Geschichte in meinen Augen nett, aber belanglos.

Trotzdem kann ich das Konzept der Loewe WOW Bücher nachvollziehen und finde die Idee wirklich gut gelungen. An der Umsetzung ist halt noch Luft nach oben. Allerdings ist das natürlich auch einfach Geschmacksache. Cornibus wird bestimmt seine Fans finden.

Fazit:
Nicht ganz meins, aber für Lesemuffel ein gutes Konzept.

Veröffentlicht am 08.02.2020

Zu viel des Guten

Das neunte Haus
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Meinung:
Dieses Werk war mein erstes Buch von Leigh Bardugo. Nachdem so viele Leser von ihren Reihen schwärmen, dachte ich, ich versuche es auch mal mit ihr. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd irgendwie. ...

Meinung:
Dieses Werk war mein erstes Buch von Leigh Bardugo. Nachdem so viele Leser von ihren Reihen schwärmen, dachte ich, ich versuche es auch mal mit ihr. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd irgendwie. Ich hatte mit diesem Buch nämlich erhebliche Startschwierigkeiten. Ich brauchte lange um die einzelnen Häuser, Menschen und Umgebungen auseinander zuhalten, da sie doch recht zahlreich sind. Zusätzlich kommen dann auch noch Zeitsprünge hinzu, die natürlich wieder andere Gegebenheiten mit sich bringen und die Sache nicht gerade vereinfachen. Ich mag an sich komplexere Settings, hier bremsten sie allerdings die Story gerade am Anfang aber ziemlich aus.
Im Laufe des Buches wurde die Orientierung dann besser und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen. Trotzdem schaffte es das Buch nicht mich komplett zu fesseln. Denn auch hier war es mir zu viel von allem – Drogen, Sex, Körperverletzungen und Erniedrigungen aller Art. Natürlich darf und sollte meiner Meinung nach Magie auch düster sein, aber man kann es auch übertreiben.
Für die reine Story hätte dieses Buch nur 2 Sterne bekommen. Im Endeffekt bekommt es aber 3 aufgrund der Charaktere. Diese hatten zwar auch alle einen beträchtlichen Schatten, aber waren wenigstens nicht weichgespült. Gerade Alex als Protagonistin ist tough, was mir lieber ist als ein nettes Mädchen. Aber auch sie ist zeitweise einfach nur drüber in ihrem Verhalten.

Fazit:
Für mich wäre weniger hier mehr gewesen. Ich denke ich versuche es nochmal mit einem anderen Werk der Autorin. Dieses hier konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 30.01.2020

Eine abenteuerliche Reise

Das Wolkenschiff – Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
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Heute gibt es eine Rezi zu einem wunderbaren Kinderbuch, das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene schön zu lesen ist. Vorweg mag ich sagen, dass die Altersbeschränkung ab 10 Jahren ernstzunehmen ist. ...

Heute gibt es eine Rezi zu einem wunderbaren Kinderbuch, das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene schön zu lesen ist. Vorweg mag ich sagen, dass die Altersbeschränkung ab 10 Jahren ernstzunehmen ist. Je nachdem wie zart besaitet das eigene Kind ist, vielleicht auch erst ab 12 Jahren, denn stellenweise ist das Buch grausam. Es ist keine rein geschönte Märchenwelt, in der alles nach Wunsch läuft.
Wer damit aber umgehen kann, wird mit einer wirklich guten Geschichte belohnt.

Selbige Geschichte handelt von den Zwillingen Arthur und Marie. Sie sind Kinder eines Entdeckers, der von seiner letzten Expedition nicht nach Hause gekommen ist und als verschollen bzw. tot gilt. Nur gerüchteweise ist bekannt, was in Südpolaris geschehen ist, sodass die Geschwister im ungewissen bleiben. Dies wollen sie nicht hinnehmen und begeben sich deshalb selbst auf die gefährlichste Reise ihres Lebens. Zusammen mit der waghalsigen Forscherin Harriet Culpfeffer machen sie sich auf in Richtung Südpolaris, um nach Spuren zu suchen und erleben dabei ein Abenteuer, das größer ist, als sie es sich hätten vorstellen können.
Meinung:
Ich wurde über das ganze Buch hinweg wunderbar unterhalten. Egal ob es um traurige, warmherzige oder spannende Stellen ging, die Autorin hat ihre Geschichte nie aus den Augen verloren. Sie war bis auf ein, zwei kleine Makel in sich sehr stimmig und in ein gut durchdachtes Setting eingebaut. Das Steampunkszenario für Kinder umzusetzen, fand ich eine sehr schöne Idee, die schon beim Cover sehr hübsch begonnen hat und sich in der Geschichte weiterführt.
Das eigentlich Besondere war für mich allerdings nicht das Setting, sondern die Charaktere. Ganz viele starke, liebenswerte, einfallsreiche aber auch böse Figuren auf einem Haufen. Jede der Personen hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist sehr individuell gestaltet. Durch einen Fokus auf eine begrenzte Anzahl Charaktere blieb genug Zeit, diese auch vernünftig auszubauen. Das schafft Bezug zu den Figuren und Kinder finden sich bestimmt schnell in ihnen wieder. Man ist nach dem Lesen geneigt, gleich wieder mit ihnen auf die Reise gehen zu wollen, sodass man auch ohne Cliffhanger dranbleiben möchte.

Fazit:
Achtung wegen des Alters und ansonsten einfach schön.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Zwiegespalten

Post von Karlheinz
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Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ...

Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ihn immer wieder aufs Neue erreichen. Ständig muss er sich mit unqualifizierten, teils einfach dummen, teils aber auch extrem feindlichen Nachrichten rumschlagen. Es geht dabei um seine (angebliche) Herkunft, Religion und Meinung. Da Kazim nicht daran gelegen ist solche Hassmails zu ignorieren oder unter den Teppich zu kehren, tritt er mit so manchem Verfasser in den Dialog. Und genau das ist Inhalt des Buches. Wie reagiere ich richtig auf dieses Mobbing? Wann ist es schlauer, nichts zu sagen?

Meinung:
Ich bin ein wenig im Zwiespalt, was das gehörte, angeht. Für mich ist es grundsätzlich erst mal beeindruckend das der Autor die Hassmails überhaupt beantwortet und nicht unter den Tisch fallen lässt. Das wäre wohl die deutlich einfachere Methode, aber eventuell auch eine mit der Mann stillschweigend anerkennt, das „Karlheinz“ das Recht auf solche Äußerungen hat. Somit mag ich die Tatsache, das er versucht sich zu wehren und auch aufzuklären. Allerdings ist die Art und Weise wie Kazim antwortet nicht immer überzeugend. Manchmal ist sie amüsant, teilweise aber auch deutlich überzogen. Gewollte Ironie ist dabei natürlich das eine, pauschalisierte Verunglimpfung das andere. Als Sachse beispielsweise würde ich mir beim Lesen genauso veralbert vorkommen, wie es ihm als Opfer der Mails wohl ergeht. Er schafft es für mich nicht immer die Antworten inhaltlich im Rahmen zu halten, sodass es mir manchmal schwerfällt, seine Worte gutzuheißen.
Das ändert am Grundsatz, das Rassismus bzw. generell Anfeindung jeglicher Art, öffentlich angesprochen und diskutiert werden sollten allerdings nichts.

Stilistisch mag ich die verschiedenen Sprecher, die sicherlich für das, was gefordert war, einen guten Job gemacht haben. Allerdings war auch hier die Art und Weise wie gelesen wurde grenzwertig. Ich bin kein Freund von „Karlheinz“ und kann mit deren Meinung nichts anfangen, mag es aber trotzdem nicht, wenn Menschen so arg ins Lächerliche gezogen werden. Das schafft meiner Meinung nach weniger Dialog als neue Anfeindungen.

Fazit:
Ein Buch, zu dem sich jeder eine eigene Meinung bilden muss. Ich möchte hier weder das Lesen empfehlen, noch davon abraten.