Cover-Bild Post von Karlheinz
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Humor
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783844532166
Hasnain Kazim

Post von Karlheinz

Wütende Mails von richtigen Deutschen – und was ich ihnen antworte
Bjarne Mädel (Sprecher), Cathlen Gawlich (Sprecher), Bernhard Schütz (Sprecher), Hasnain Kazim (Sprecher)

„Du bepimmelter Kackmuslim!“ – Wie man gekonnt auf Hassmails antwortet

Täglich bekommt Hasnain Kazim hasserfüllte Leserpost. Doch statt die Wutmails einfach wegzuklicken, hat er beschlossen zurückzuschreiben – schlagfertig, witzig und immer wieder überraschend. Dieses ebenso unterhaltsame wie kluge Hörbuch versammelt seine besten Schlagabtäusche mit den Karlheinzen dieser Welt und beweist, warum man den Hass, der im eigenen Postfach landet, nicht unkommentiert lassen sollte. Denn, wie Hasnain Kazim sagt: "Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren. Also, reden wir!"

Gesprochen von Cathlen Gawlich, Hasnain Kazim, Bjarne Mädel und Bernhard Schütz.

(2 CD, Laufzeit: ca. 2h 10)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2020

Bedrückend, beschämend, aufwühlend - und ganz hervorragend gekontert!

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„Aber wenn wir schweigen, wenn wir diese Leute ignorieren, beginnen wir, ihren Hass und ihre Häme zu akzeptieren“ (Track 07)
„Religion ist nicht per se schlecht oder gut, sondern sie ist das, was Menschen ...

„Aber wenn wir schweigen, wenn wir diese Leute ignorieren, beginnen wir, ihren Hass und ihre Häme zu akzeptieren“ (Track 07)
„Religion ist nicht per se schlecht oder gut, sondern sie ist das, was Menschen aus ihr machen. Oft genug ist das etwas Schlechtes – leider!“ (Track 10)


Meine Meinung:
Autor Hasnain Kazim, Sohn indisch-pakistanischer Eltern, ist ein deutscher Journalist, Autor und mehrfacher Medienpreisträger. In „Post von Karlheinz“ macht er einen kleinen Teil der fremdenfeindlichen Zuschriften öffentlich, die ihn immer wieder erreichen, sowie seine Antworten darauf. Allein wenn man einige der Nicknames der Absender betrachtet, die sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets tummeln, wird schnell klar, in welche Richtung die Zuschriften gehen. Wir treffen hier u.A. auf „Hermann the German“, „Maria gegen Scharia“ oder auch auf „Deutschländer1933“ (ob der wohl auch die Würstchen kennt?). Das Spektrum dessen, mit dem sich Kazim bei den Zuschriften konfrontiert sieht, reicht von Unkenntnis, über Ignoranz, Penetranz bis hin zu ungeniert offen formulierten Anfeindungen, Hasstiraden und Drohungen („alle erschießen“). Beim Hören dieses Hörbuches changieren meine Gefühle dementsprechend in wildem Wechsel zwischen Unglauben, Fremdschämen und schockiert sein. Es ist absolut bewundernswert, dass es Hasnain Kazim dabei immer noch gelingt, meist ruhig und sachlich zu bleiben. Glücklicher Weise hat er einen Weg gefunden, mit den stetigen Anfeindungen umzugehen: sie öffentlich zu machen und mit Humor zu kontern („Humor ist ein Weg, mit all dem Hass fertig zu werden, ihn auszuhalten, zu ertragen.“ - Track 07). Dass es ihm dabei nicht immer ganz gelingt, die Contenance zu bewahren, und den ein oder anderen Internet-Hetzer als Rumpelstilzchen oder Vollidioten tituliert, kann ich da voll und ganz verstehen. Und wenn er am Ende seiner Korrespondenz mit dem titelgebenden Karlheinz mit dem folgenden Versprechen „Karlheinz, wir kommen. Ob du willst, oder nicht. Also mach den Gartenschlauch klar!“ schließt, habe ich tatsächlich beim Lachen fast Tränen in den Augen.

Ja, so schockierend Vieles von dem ist, was den Autor immer wieder erreicht, ist es doch ein Spiegel unserer Gesellschaft (oder zumindest von Teilen davon). Neben all den beklemmenden Gefühlen macht es dennoch wirklich Spaß, Hasnain Kazim bei seinen Antworten zuzuhören. Es ist wirklich wunderbar zu hören, wie er immer wieder gekonnt, intelligent, auf den Punkt und oft herrlich ironisch kontert. Sehr gut gemacht!

Zur Hörbuchproduktion:
Kurz: extrem gelungen! Teile dieses Hörbuchs spricht Hasnain Kazim selbst, was mir sehr gut gefällt, da es für Authentizität sorgt. Während Cathlen Gawlich und Bernhard Schütz den „Schreibern“ ihre Stimmen leihen (und dabei ganz passende Charaktere entwickeln) werden Kazims schlagfertige Antworten von Bjarne Mädel vorgetragen, den ich selbst sehr gerne sehe und höre. Hierdurch ergibt sich neben dem tiefenwirksamen Inhalt auch eine wunderbare Abwechslung, so dass sich dieses Hörbuch bei allen menschlichen Charakter-Untiefen, die es offenbart, ganz hervorragend hören lässt.

FAZIT:
Vom alltäglichen Fremdenhass und wie man damit umgehen kann. Absolut und uneingeschränkt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Erschreckend, aber humorvoll umgesetzt

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Der Journalist Hasnain Kazim - Deutscher mit indisch-pakistanischen Wurzeln - schreibt gesellschaftskritische Texte, in denen zumeist auch politische Aspekte eine Rolle spielen. Für seine Arbeit bekommt ...

Der Journalist Hasnain Kazim - Deutscher mit indisch-pakistanischen Wurzeln - schreibt gesellschaftskritische Texte, in denen zumeist auch politische Aspekte eine Rolle spielen. Für seine Arbeit bekommt er viele kritische Nachrichten, die keineswegs neutral, sondern vielmehr hasserfüllt sind. Viele solcher Kommentare oder E-Mails beschimpfen ihn als Ausländer und fordern, dass er zurück in sein Heimatland soll, jedoch die Tatsache ignorierend, dass er in Deutschland geboren und aufgewachsen ist.
Vor einigen Jahren hat der Autor beschlossen, die Wutmails nicht auf sich sitzen zu lassen, sondern auf diese zu antworten.

In diesem Hörbuch werden indirekt viele wichtige Themen angesprochen, wie z.B. (religiöse) Toleranz, Gleichberechtigung und aktuelle politische Entwicklungen, die gegen die Grundsätze eines freien und gleichberechtigten Lebens aller Menschen stehen. Der Autor wirkt dabei keineswegs belehrend, sondern möchte lediglich zum Nachdenken anregen und die Meinung einiger kritischen und beschimpfenden Menschen abbilden.
Mehr als einmal schüttelt der Hörer den Kopf und fragt sich, wie einige Menschen solche rassistischen oder menschenverachtenden Ansichten haben und auch noch stolz auf diese sein können.

In diesem Hörbuch spricht der Autor von seinem Leben als Journalist mit ausländischen Wurzeln, welcher Hass ihm entgegengebracht wird, aber auch was für ein positives Feedback er bekommt. Die Reaktion der Leser auf seine Texte sind unterschiedlich, doch negative E-Mails überwiegen - Ermutigungen oder Wertschätzungen seiner Arbeit bekommt er von Lesern seltener entgegengebracht.

Es werden echte E-Mails und Kommentare vorgelesen, die der Autor erhalten hat. Gesprochen werden diese von verschiedenen Sprechen, angepasst an den jeweiligen Absender der E-Mails. Kommen diese von einer Frau, werden diese auch von einer Frau nachgesprochen. Kommen diese von einem Mann, werden diese dementsprechend von einem Mann vorgetragen. Es ist sehr gut inszeniert und humorvoll vorgetragen. Der Autor spricht selbst die Antworten, die er diesen zurückgesendet hat. Zum Teil erfolgte nach der Antwort des Autors keine Reaktion, manchmal kann der Hörer dieses Hörbuchs aber auch einen Schlagabtausch beider Seiten hören. Die Antworten des Autors sind allesamt sehr humorvoll gehalten, sodass es trotz der ernsten Thematik amüsant ist, weiter zuzuhören.

Das Hörbuch ist durch die vorgelesenen E-Mail-Konversationen sowie durch diverse Kommentare des Autors zu verschiedenen Themen sehr kurzweilig und abwechslungsreich. Es ist sehr zu empfehlen, auch wenn man oft beim Zuhören nicht anders kann, als den Kopf zu schütteln und sich zu fragen, was einige Menschen für Ansichten vertreten. Zugleich regt es sehr zum Nachdenken über das eigene Verhalten an und ermöglicht eine andere Sicht auf die Dinge, da man direkt aus der Perspektive des Empfängers solcher Hassbotschaften erfährt, wie sich diese fühlen und was diese ertragen müssen.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Zwiegespalten

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Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ...

Heute habe ich euch mal wieder ein Hörbuch mitgebracht, und zwar eins mit einem aktuellen und wichtig Thema – Rassismus. In „Post von Karlheinz“ berichtet der freie Autor Hasnain Kazim von Hassmails die ihn immer wieder aufs Neue erreichen. Ständig muss er sich mit unqualifizierten, teils einfach dummen, teils aber auch extrem feindlichen Nachrichten rumschlagen. Es geht dabei um seine (angebliche) Herkunft, Religion und Meinung. Da Kazim nicht daran gelegen ist solche Hassmails zu ignorieren oder unter den Teppich zu kehren, tritt er mit so manchem Verfasser in den Dialog. Und genau das ist Inhalt des Buches. Wie reagiere ich richtig auf dieses Mobbing? Wann ist es schlauer, nichts zu sagen?

Meinung:
Ich bin ein wenig im Zwiespalt, was das gehörte, angeht. Für mich ist es grundsätzlich erst mal beeindruckend das der Autor die Hassmails überhaupt beantwortet und nicht unter den Tisch fallen lässt. Das wäre wohl die deutlich einfachere Methode, aber eventuell auch eine mit der Mann stillschweigend anerkennt, das „Karlheinz“ das Recht auf solche Äußerungen hat. Somit mag ich die Tatsache, das er versucht sich zu wehren und auch aufzuklären. Allerdings ist die Art und Weise wie Kazim antwortet nicht immer überzeugend. Manchmal ist sie amüsant, teilweise aber auch deutlich überzogen. Gewollte Ironie ist dabei natürlich das eine, pauschalisierte Verunglimpfung das andere. Als Sachse beispielsweise würde ich mir beim Lesen genauso veralbert vorkommen, wie es ihm als Opfer der Mails wohl ergeht. Er schafft es für mich nicht immer die Antworten inhaltlich im Rahmen zu halten, sodass es mir manchmal schwerfällt, seine Worte gutzuheißen.
Das ändert am Grundsatz, das Rassismus bzw. generell Anfeindung jeglicher Art, öffentlich angesprochen und diskutiert werden sollten allerdings nichts.

Stilistisch mag ich die verschiedenen Sprecher, die sicherlich für das, was gefordert war, einen guten Job gemacht haben. Allerdings war auch hier die Art und Weise wie gelesen wurde grenzwertig. Ich bin kein Freund von „Karlheinz“ und kann mit deren Meinung nichts anfangen, mag es aber trotzdem nicht, wenn Menschen so arg ins Lächerliche gezogen werden. Das schafft meiner Meinung nach weniger Dialog als neue Anfeindungen.

Fazit:
Ein Buch, zu dem sich jeder eine eigene Meinung bilden muss. Ich möchte hier weder das Lesen empfehlen, noch davon abraten.