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Veröffentlicht am 11.11.2019

Mächtig

Der Untergang der Könige
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Mit „Der Untergang der Könige“ geht Jenn Lyons den ersten Schritt in eine neue High Fantasywelt, die den Leser entführen soll. Sie erzählt dabei die Geschichte des jungen Khirin, der als Dieb in der Unterschicht ...

Mit „Der Untergang der Könige“ geht Jenn Lyons den ersten Schritt in eine neue High Fantasywelt, die den Leser entführen soll. Sie erzählt dabei die Geschichte des jungen Khirin, der als Dieb in der Unterschicht aufwächst, bis sich sein Leben eines Tages von Grund auf ändert. Erst wird er als verloren geglaubter Sohn Teil des Adels, dann landet er als Sklave auf dem Markt und wird versteigert und schließlich findet er sich in einer Gefängniszelle wieder, die von einem Ungeheuer bewacht wird.
Dabei weiß niemand, ob er nun eigentlich der große Heilsbringer ist, der die Menschheit rettet oder ob er derjenige sein wird, der sie eines Tages vernichtet.
So oder so hat Khirin alle Hände voll zu tun, sich als Spielball der Mächtigen über Wasser zu halten.

Meinung:
Wir haben es hier mit ausgewachsener High-Fantasy zu tun. 1000 Namen, 1000 Orte und immer wieder neue Zusammenhänge fordern den Leser wirklich heraus. Genaugenommen haben die meisten Figuren sogar mehrere Gestalten und Namen, da Wiedergeburt ein gängiges Phänomen ist. Wer damit Schwierigkeiten hat, sollte von vornherein die Finger von diesem Buch lassen. Ich habe nichts gegen zahlreiche Figuren, allerdings bin ich irgendwann auch nicht mehr wirklich hinterhergekommen. Auch die Fußnoten, die sich praktisch auf jeder Seite finden, habe ich irgendwann ganz sein gelassen, da sie meinen Lesefluss erheblich gebremst haben.
Für mich ein klassischer Fall von weniger wäre mehr gewesen. Gleiches gilt auch für die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die das Folgen zusätzlich erschweren. Klar bieten sie Abwechselung, aber davon hat die Geschichte mit zahllosen Ereignissen eigentlich auch so genug. Für mich hatte der ganze Aufbau zur Folge, dass man so konzentriert lesen musste, das nur wenig Gefühl bei mir ankam. Dies ist vor lauter Überlegungen auf der Strecke geblieben, sodass ich nicht zu hundert Prozent in die Welt eingetaucht bin.
Trotzdem hat mir vieles in der Geschichte natürlich auch gefallen. Das Setting der Samtstadt, der verschiedenen Adelshäuser und auch der Seereisen mochte ich. Ebenso wie manch eine Figur, die für mich sehr nachvollziehbar beschrieben wurden.

Fazit:
Mein Gefühl am Ende des Buches bleibt gemischt. Es war anstrengend, interessant und langwierig zu gleich. Ich mochte Teile der Geschichte, bin aber nicht dazu bereit, mich erneut auf sie einzulassen.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Zusammenhalt ist das Wichtigste

Vier zauberhafte Schwestern
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Die vier zauberhafen Schwestern ist der Auftakt zu einer Reihe, die mittlerweile stolze 10 Bände umfasst und 2020 sogar im Kino zu sehen sein wird.
Eine Reihe die besonders bei Kindern gut ankommen dürfte. ...

Die vier zauberhafen Schwestern ist der Auftakt zu einer Reihe, die mittlerweile stolze 10 Bände umfasst und 2020 sogar im Kino zu sehen sein wird.
Eine Reihe die besonders bei Kindern gut ankommen dürfte. Für Erwachsene hat sie meines Erachtens nach zu viele logische Defizite, bietet aber trotzdem süße Unterhaltung für einen gemütlichen Couchnachmittag. Besonders positiv aufgefallen, sind mir vor allem die Werte die das Buch transportiert. Als Beispiel dient der Zusammenhalt der Schwestern, der in diesem Buch groß geschrieben wird und auch Botschaften wie "Übung macht den Meister", bei denen Kinder lernen, das Fleiß ein Grundstein für den Erfolg ist. Ebenso nett, wenn auch plakativ fand ich die Darstellung der Schwestern, deren Namen ebenso wie Haarfarbe und Kleidung auf ihr jeweiliges Element abgestimmt ist. Etwas was Kindern bestimmt gut gefällt.

Fazit:
Eine süße Reihe, die bei Kindern bestimmt sehr gut ankommt und die wirklich kinderfreundlich gestaltet ist.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein gaaanz wichtiges Thema

Amuria
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Maja lebt mit ihren Eltern, die als Umweltwissenschaftler arbeiten, in Neuseeland nahe des Regenwaldes. Da ihre viel beschäftigten Eltern wenig Zeit für sie haben, streift das Mädchen oft allein durch ...

Maja lebt mit ihren Eltern, die als Umweltwissenschaftler arbeiten, in Neuseeland nahe des Regenwaldes. Da ihre viel beschäftigten Eltern wenig Zeit für sie haben, streift das Mädchen oft allein durch die Natur und bewundert ihre Schönheit. Eines Tages fällt sie dabei durch ein Loch im Boden und findet sich unversehens in einer Welt unter der Erde wieder, die schöner nicht sein könnte – Amuria. Dort leben alle Kreaturen im Einklang miteinander und mit der Natur um sie herum. Als Eindringling in diese heile Welt, droht Maja großen Schaden anzurichten, den sie nur durch einen gefährlichen Auftrag abzuwenden vermag. Sie muss sich gemeinsam mit Nalu, einem Nebelhüter Amurias, der gefahrvollen Aufgabe stellen und lernt dabei sich und ihre Umwelt ganz neu kennen.

Meinung:

Amuria entführt seine Entdecker in eine wunderbare Welt, aus Licht und Schatten, die durch den Schreibstil gleich beim Leser ankommt. Schon zu Beginn hatte ich ein klares Bild dieser Fantasiewelt im Kopf, durch die ich gerne gewandelt bin. Häufiger war sie mir allerdings zu kitschig, was einen Stern Abzug in der Wertung kostet.

Wichtiger als die Welt selbst, war für mich allerdings eh das umgesetzte Thema.
Ein Thema, das aktueller und dringlicher nicht sein könnte – nämlich die Umwelt und unser Umgang mit ihr.
Dabei werden in kindlich fantasievollem Rahmen verschiedenste Aspekte aufgegriffen, beispielsweise die Verschmutzung der Meere, das Thema Tierschutz und Fleischkonsum und die generelle Wertschätzung gegenüber der Natur und ihrer Gaben.

Die Autorin schafft mit Amuria dabei ein Reich, das die Erde ohne den menschlichen Raubbau heute noch sein könnte (abgesehen natürlich von der Magie .
In Amuria herrscht ein Leben das von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit geprägt ist.
Stellvertretend dafür steht Nalu, der jeden seiner Schritte mit Bedacht setzt und ganz bildlich auf seinen Fußabdruck achtet, was ich toll fand. Leider verharrt er dabei übertrieben auf seinem Standpunkt, was ihm auch Minuspunkte einbringt.
Im Gegensatz dazu steht Maja, das Menschenkind, welches neugierig, unbedarft und unachtsam durch die Welt spaziert und dabei nicht merkt, welchen Schaden sie anrichtet. Dafür war sie offener und pragmatischer was, die Lösung von Problemen anbetraf. Manchmal war ich von ihr leicht genervt, was für mich allerdings ihren sinnbildlichen Charakter weiter unterstreicht.
Beide Figuren erfüllen auf jeden Fall ihren Zweck und zeigen auf, das beide Extreme ihre Vor- und Nachteile haben und ein solider Mittelweg wohl die beste Wahl ist.

Fazit:
Ein Buch, das Jung und Alt gerne lesen sollten, da das Thema so wichtig ist.
Für mich also auf jeden Fall eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Ein versönnliches Ende

Magisterium
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Mit dem goldenen Turm endet die Magisterium-Reihe und wir verabschieden lieb gewonnene Charaktere. Callum, Tamara, Mordo und so weiter sind mir während der Reihe wirklich ans Herz gewachsen. Vor allem ...

Mit dem goldenen Turm endet die Magisterium-Reihe und wir verabschieden lieb gewonnene Charaktere. Callum, Tamara, Mordo und so weiter sind mir während der Reihe wirklich ans Herz gewachsen. Vor allem Call, als unperfekter Held, bietet einen wunderbaren Kontrast zu den wunderschön, ultratrainierten und selbstbewussten Hauptdarstellern anderer Reihen. Ich bin gerne mit ihnen durch die vielen Gänge des Magisteriums gewandert, das mir als Kulisse Freude bereitet hat. Gerade weil es auch hier nicht klassisch schön ist, aber diese Höhlen ihren ganz eigenen Reiz bieten.

Wie gewohnt strotzt der letzte Band auch nicht gerade mit vielen Seiten, was ich aber eher als angenehm empfinde. Leider haben die Autorinnen sich für meinen Geschmack aber nicht genug Mühe gegeben diese auch wirklich auszufüllen. Trotz des knappen Raumes findet sich doch viel unnützes Füllmaterial im Text. Beispielsweise Dinge wie die einzelnen Aufzählungen jeden Gerichtes am Tisch, die überhaupt keine Rolle gespielt haben. Wenn sich die Mädels allerdings wieder auf die Geschichte konzentriert haben, war ich wieder voll dabei. Die „letzte große Schlacht“ z.B. war für mich stimmig und passte zum Rest der Serie.

Fazit:
Eine Reihe, die ich gerne gelesen habe, die aber kein absolutes Highlight war. Das ist allerdings auch nicht mein Anspruch. Die Unterhaltung war da, die Charaktere waren sympathisch und die Optik der Bücher ein Knaller (leider auch entsprechend teuer für die wenigen Seiten 😦 . Probiert es einfach mal mit Band 1 und entscheidet selbst.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Die Manege des Grauens

Die Arena: Grausame Spiele
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Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen ...

Worum geht es?

Die Welt in naher Zukunft ist eine Zweiklassengesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Pures – die Reinen, die Geld, Macht und Sicherheit auf sich vereinen. Auf der anderen Seite stehen die Dregs – der Abschaum der Gesellschaft in den Augen der Pures. Sie leben im ständigen Kampf, um dem Tod durch Hunger, Gewalt und Krankheit zu entkommen.
Doch als wäre das Überleben in den Slums nicht schon schwer genug, gibt es noch den Zirkus, in dem versklavte Dregs zur Belustigung der Pures die waghalsigsten Stunts vollführen müssen. Abend für Abend stehen sie in der Arena, in schwindelerregender Höhe, zwischen hungrigen Raubtieren oder Flammen, die sie zu verbrennen drohen.
Eine dieser Artistinnen ist Hoshiko, genannt die „Katze“. Sie ist berühmt für ihre Geschmeidigkeit auf dem Hochseil, das ihr keine Fehler erlaubt, denn der Tod balanciert bei jeder Vorstellung mit. Sie hasst die Pures abgrundtief, die ihr dieses Schicksal angetan haben, bis eines Abends der junge Ben eine Vorstellung besucht. Er scheint anders zu sein, als die anderen seiner Art, obwohl er der Sohn einer hohen Politikerin der Pures ist. Gegen alle Regeln verlieben sich Hoshiko und Ben ineinander und müssen schnell feststellen, das die Gesellschaft diese Liebe nicht zulassen wird …

Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich einen Punkt abziehen muss, obwohl mir dieses Buch sehr gut gefällt. Einfach deshalb weil es meiner Meinung nach im Jugendbuchgenre nicht richtig aufgehoben ist. Dafür ist es tatsächlich zu brutal, auch wenn ich wirklich nicht zart besaitet bin. Es wäre bei einem Verlag wie beispielsweise Festa vielleicht besser aufgehoben gewesen. Oder eben zumindest im Erwachsenenbereich des Rowohlt Verlags.

Wen das allerdings nicht stört, erwartet eine gute Dystopie, die in Richtung der Tribute von Panem geht. Es gibt auf den ersten Blick hier einige Parallelen, allerdings ist dieser Vergleich in meinen Augen trotzdem eher oberflächlich, weil sowohl der Schreibstil als auch die Zirkuswelt ganz anders beschaffen sind. Der Schreibstil hat für mich trotz ergreifender Momente etwas unnahbares und kühles an sich, was wunderbar zum Setting passt. Er unterstreicht die Grausamkeit und Abgestumpftheit des Menschen und regt umso mehr zum Nachdenken an. (Allgemein sehe ich einige Züge aktueller politischer Strömungen durchaus auch in diesem Roman)

Der zweite positive Aspekt ist für mich die Zirkuswelt. Ich konnte mir die ganze Anlage wunderbar bildlich vorstellen und mochte den Kontrast zwischen dieser Glitzerwelt im Vordergrund und dem harten Leben hinter den Kulissen sehr. Frei nach dem Motto der alten Römer Brot und Spiele wurde hier eine grausame Machtstruktur dargestellt, zu der der Mensch leider wohl immer fähig sein wird.

Die Charaktere bleiben mir trotz Sympathie eher fremd, was ich allerdings nicht als störend empfinde. Ich sehe sie viel mehr als beispielhafte Figuren in einem Spiel, auf das sie wenig Einfluss haben. Ihre Liebesgeschichte ist nett, aber nicht unbedingt ergreifend, da sie kaum Zeit haben sich wirklich kennenzulernen. Hier kann der zweite Band aber vielleicht noch Abhilfe schaffen. Man wird sehen – für mich liegt hier aber auch nicht der Fokus.

Fazit:

Wer mit Grausamkeit umgehen kann, wird bestens unterhalten. Wer explizite Gewaltdarstellung nicht brauchen kann, sollte das Buch besser im Laden lassen.