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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Eindrückliches Thema mit furchtbarem Ende

Vox
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100 Wörter am Tag. Das ist alles was Frauen in den USA in Zukunft zur Verfügung steht. Sie wissen nicht wie es soweit kommen konnte, aber müssen jetzt mit den Konsequenzen leben. Wird sich die Bevölkerung ...

100 Wörter am Tag. Das ist alles was Frauen in den USA in Zukunft zur Verfügung steht. Sie wissen nicht wie es soweit kommen konnte, aber müssen jetzt mit den Konsequenzen leben. Wird sich die Bevölkerung erheben und die Stimmen der Frauen zurückfordern oder bleibt alles stumm?

Meinung:
Christine Dalcher reiht sich mit ihrem Buch Vox in die aktuelle Disskusion um Frauenrechte ein. Spätestens seit Debatten wie der #metoo-Bewegung rückt öffentlicher Aufstand von Frauen wieder mehr in den Vordergrund. Und genau darum geht es auch in diesem dystopischen Roman. Es betrifft in diesem Fall die Stimme, die sie den Frauen nehmen wollen. Im wörtlichen, wie übertragenen Sinn. Denn mit der Stimme, gehen auch Arbeit, Freizeit und Soziales verloren. Dabei spielen Staat, Kirche und Gesellschaft als Verursacher eine gleichermaßen große Rolle.

Das Thema ist also ebenso wichtig wie interessant wenn man sich die Konsequenzen vor Augen führt. Dafür bekommt die Autorin auf jeden Fall einige Pluspunkte. Auch die Mischung aus Dystopie und wissenschaftlichem Roman verbuche ich als spannende Zusammensetzung. Weniger gut gefallen hat mir teilweise der Schreibstil. An sich schön zu lesen, aber zu häufig mit unnötiger Vulgärsprache. Ebenso gibt es Abzug dafür, dass der Roman immer wieder konstruiert daher kam, besonders beim Ende schüttelt es mich regelrecht. So bleibt von einem spannenden und thematisch tollen Roman leider nur eine mittlere Bewertung übrig. Ich hätte mir nach einem vielversprechenden Anfang mehr von der Autorin gewünscht.

Fazit:
Eine Leseempfehlung von mir trotz Schwachstellen, denn das Thema ist einfach wichtig.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Überraschungsei

The Crown's Game
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Ein Wettstreit auf Leben und Tod ist gestartet - das Spiel der Krone.

Ein Wettreit bei dem die jungen Magier Vika und Nikolai versuchen die Gunst des Zaren zu gewinnen. Denn nur einer von ihnen kann ...

Ein Wettstreit auf Leben und Tod ist gestartet - das Spiel der Krone.

Ein Wettreit bei dem die jungen Magier Vika und Nikolai versuchen die Gunst des Zaren zu gewinnen. Denn nur einer von ihnen kann der persönliche Magier des Zaren werden, der Andere muss sterben. Das sie sich während des Spiels ineinander verlieben war nicht geplant. Doch kann die Liebe an ihrem grausamen Schicksal etwas ändern?

Meinung:

The Crown´s Game ist ein ungewöhnliches Jugend-/Fantasyabenteuer. Es bringt zwar alle klassichen Grundzutaten mit, ist aber doch lieblicher und weniger brutal als viele vergleichbare Bücher. Das merkt man schon nach wenigen Seiten. Wenn man den Klappentext liest, geht man von einem spannenden Duell zwischen zwei jungen Magiern aus, das reichlich Gefahren und eine heiße Liebesgeschichte mit sich bringt. Stattdessen zaubern beide eher hübsche Dinge und versuchen nur halbherzig sich gegenseitig umzubringen. Die Liebesgeschichte zwischen der wilden Vika und dem charismatischen Nikolai ist auch deutlich romantischer als man denken könnte. (Es gibt eine angedeutete Dreiecksgeschichte die ich aber nicht wirklich ernst nehmen konnte).
Als Leser muss ich mich also ersteinmal auf ein ganz anderes Setting einstellen. Denn tatsächlich handelt es sich eher um einen historischen Roman mit fantastischen Aspekten als um eine großen Kampf.

Dabei beruht dieses Werk teilweise auf Tatsachen, die die Autorin mit ihrer Fantasie ergänzt hat. St. Petersburg als Hintergrund wird sehr anschaulich beschrieben und auch über die Geschichte und die politischen Zuständen im 19 Jahrhundert erfährt man Manches. Das mochte ich sehr, denn selten ist Russland Hintergrund eines Jugendbuches und damit ist es einfach mal was Anders. Zudem passte die märchenhafte Stimmung, bei der man sich ein wenig fühlte wie unter einer Schneekugel, gut in das Zarenreich.

Leider fehlte durch die liebliche Art einfach die Spannung. Wer sich diese anhand des Klappentextes erhofft hatte, wird wahrscheinlich nicht ganz glücklich damit werden. Wer es schafft sich einfach auf das Buch einzulassen, wird mehr damit anfangen können. Denn die Charaktere, das Setting und auch so manche ungewöhnliche Idee sind wirklich gelungen.

Fazit:
Einfach lesen ohne vorher darüber nachzudenken. Auf jeden Fall etwas für Märchenfans.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein spannender Einstieg in eine vielversprechende Dystopie

Die Bestimmung
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Die junge Beatrice steht kurz vor dem wichtigsten Geburstag ihres Lebens. Denn bald wird sie 16 und muss sich damit für eine von fünf Fraktionen entscheiden, in der sie zukünftig leben will. Diese Entscheidung ...

Die junge Beatrice steht kurz vor dem wichtigsten Geburstag ihres Lebens. Denn bald wird sie 16 und muss sich damit für eine von fünf Fraktionen entscheiden, in der sie zukünftig leben will. Diese Entscheidung beeinflusst alles. Familie, Freunde, Beruf, Rechte und Pflichten. Damit die Jugendlichen leichter auswählen können, gibt es einen Auswahltest. Als Beatrice ihre Ergebnisse erfäht ist sie geschockt. Laut Test ist sie eine Unbestimmte und damit eine Gefahr für die Regierung, die sie jederzeit töten könnte. Niemand darf von ihrem Ergebnis erfahren. Ab sofort beginnt für sie ein Versteckspiel auf Leben und Tod...

Meinung:
Die Bestimmung ist eine klassische Dystopie gemixt mit einer jugendlichen Romanze. Die gesellschaftlichen Strukturen und die "neue" Welt sind spannend aufgebaut. Als Leser bekommt man einen ersten Eindruck von Beatrice Umfeld, entscheidende Infos wie z.B. warum die Fraktionen eingeführt wurden und wie es zu dieser Welt kam fehlen aber noch. Sie wurden nur angeritzt, weswegen es von mir einen Punkt Abzug gab. Hier hätte doch mehr Infos dabei sein sollen. Stattdessen erfährt man viel über 3 der 5 Fraktionen und über Beatrice Seelenleben. Beides Eindrücke die ich sehr interessant. fand. Denn ständig habe ich mich beim Lesen gefragt, für welche Fraktion ich mich entschieden hätte. Alle haben ganz klare Nachteile und die Wahl ist wirklich nicht leicht.

Neben den Inhalten ist natürlich auch der Rahmen nicht zu vernachlässigen. Das Setting finde ich sehr gelungen und grade kleine Details wie beispielsweise die farbliche Unterteilung der Fraktionen waren sehr stimmig. Auch der Schreibstil hat für mich zur Geschichte gepasst und lies sich gut lesen. Die Charaktere empfand ich unterschiedlich stark. Beatrice als Protagonistin ist für mich gut gewählt, auch wenn sie mir nicht richtig sympathisch ist. Sie erfüllt auf jeden Fall ihren Zweck. Die Nebendarsteller gefielen mir etwas besser. Gerade der geheimnisvolle Four hat es mir angetan. Ebenso wie Janine, eine der Fraktionsobersten.

Fazit:
Ein gelungener Einstieg, der noch mehr Informationen hätte preisgeben sollen.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Liebe in schwierigen Zeiten

Zwischen uns ein ganzes Leben
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Für die junge Französin Beatrice läuft es gerade schlecht im Job.
Um sich etwas abzulenken möchte sie ehrenamtlich helfen und lernt dabei die verschrobene, alte Jacobina kennen. Die grantige Dame trägt ...

Für die junge Französin Beatrice läuft es gerade schlecht im Job.
Um sich etwas abzulenken möchte sie ehrenamtlich helfen und lernt dabei die verschrobene, alte Jacobina kennen. Die grantige Dame trägt eine schwere Last mit sich rum, hat sie doch ein Versprechen gegeben, was sie nie eingelöst hat. Nun bleibt ihr nur noch wenig Zeit ihre Halbschwester Judith zu finden, die während der Wirren des zweiten Weltkrieges verschollen ist. Beatrice versucht Jacobina dabei zu helfen, den letzten Wunsch ihres Vaters zu erfüllen und damit ihr Versprechen einzulösen.

Meinung:
Wie schon aus dem Klappentext ersichtlich wird, spielt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen und zu unterschiedlichen Zeiten. Mal folgen wir dabei der Suche von Jacobina und Beatrice in der Gegenwart, mal geht es in die Vergangenheit, wo Judith als Jüdin während des Krieges um ihr Leben bangen muss. Diese Wechsel bekommt die Autorin nahtlos hin. Ich fühlte mich während des Lesens nicht rausgerissen, was bei diesem Stilmittel schnell passieren kann. Im Gegenteil verwebt Melanie Levensohn die Schicksalsfäden gekonnt, wenn auch manchmal ein bisschen übertrieben.

Auch thematisch bewegen wir uns in verschiedenen Bereichen. Neben großen Liebesgeschichten, die auch für mich als bekennender Liebesgedönsmuffel wirklich schön zu lesen sind, bekommt man noch Auszüge eines mordernen Romans und einer hautnahen Kriegsgeschichte. Alle Teile erzählt die Autorin dabei eigenständig und passend in Sprache und Stil.
Besonders die Kriegsszenen um Judith haben mich beeindruckt. Man spürt die Angst und Verzweifelung die sie mit der Zeit erfasst. Auch die schleichenden Änderungen im öffentlichen Leben der Nazizeit sind durch sehr treffende Beispiele ausgedrückt worden. Für mich der Handlungsstrang im Buch, der mich am meisten überzeugen konnte.

Am modernen Teil gefiel mir vor allem der Hinweise auf die viele ehrenamtliche Tätigkeit, die rund um das Thema zweiter Weltkrieg stattfindet. Diese finde hier zu Recht ausreichend Beachtung. Ebenso positiv fand ich die Darstellung von Beatrices Arbeitswelt. Sie gibt gut wieder wie es in vielen Betrieben heutzutage zugeht.

Fazit:
Eine tolle Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit, mit eindringlichen Gefühlen und einer Menge Leid. Trotzdem kommen auch die glücklichen Momente nicht zu kurz. Meine Empfehlung: Lesen!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Ein schönes Finale

Percy Jackson 5: Die letzte Göttin
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Es geht auf in die letzte große Schlacht. Nicht weniger als die Zerstörung der Welt wie wir sie kennen steht auf dem Spiel. Wird Kronos die Titanen zum Sieg führen und damit den Olymp auslöschen? Oder ...

Es geht auf in die letzte große Schlacht. Nicht weniger als die Zerstörung der Welt wie wir sie kennen steht auf dem Spiel. Wird Kronos die Titanen zum Sieg führen und damit den Olymp auslöschen? Oder haben Percy und seine Freunde noch ein letztes Ass im Ärmel?

Meinung:

Bisher gab es für mich bei jedem Band immer einen Punkt Abzug für kleinere Mängel, aber mit diesem letzten Teil bin ich wirklich glücklich. Rick Riordan hat es geschafft ein Finale zu konstruieren, das neben dem Schlachtengetümmel vor allem den Zusammenhalt und die Moral unterstreicht. Themen wie Freundschaft, Verrat, Achtung und Ignoranz kommen sichtbar vor, ohne das der Zeigefinger erhoben wird. Das hat der Autor für mich wirklich gut hinbekommen. Auch die Individualität bei all der Gruppenleistung ist schön herausgearbeitet worden. Alle Figuren konnten mit ihren ganz eigenen Fähigkeiten zur Situation beitragen und sie sind alle gleichermaßen geschätzt worden. Dieser Punkt ging mir bisher in der Reihe etwas unter, hat sich der Autor doch sehr auf Percys Leistung gestürtzt.

Neben dem schönen moralischen Aspekt gab es wieder aufregendes und humorvolles Schlachtengetümmel, wie man es aus den anderen Bänden gewohnt ist. Trotz der Vielzahl schon bekannter Monster fällt dem Autor immer noch etwas Neues ein und er schafft es, mit unvorhersehbaren Wendungen den Leser zu überraschen. Ich kann mir vorstellen, das die meisten Fans am Ende verblüfft sein werden.

Fazit:
Ein tolles Finale für eine amüsante und lehrreiche Jugendbuchreihe, die ich nur empfehlen kann.