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Veröffentlicht am 24.05.2018

Es hätte so schön sein könnnen, aber...

Endgame (2 MP3 CD)
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James Freys Endgame - die Auserwählten ist der Auftakt zu einem Rätselmarathon, der über das Schicksal der Menschheit entscheidet. 12 Spieler machen sich auf um für das Überleben ihres Geschlechtes zu ...

James Freys Endgame - die Auserwählten ist der Auftakt zu einem Rätselmarathon, der über das Schicksal der Menschheit entscheidet. 12 Spieler machen sich auf um für das Überleben ihres Geschlechtes zu kämpfen, denn es kann nur einen Sieger geben in diesem grausamen Spiel.

So weit so gut, bietet diese Idee doch eine satte Grundlage aus der sich viel machen lässt. Teilweise gelingt dem Autor dies auch wunderbar. Beispielsweise in der Charakterzeichnung der Spieler. Jeder geht Endgame auf eine ganz individuelle Weise an, was mir sehr zugesagt hat und was ich mir bei 12 Spielern gar nicht so einfach vorstelle. Diese Unterschiedlichkeit half mir sehr dabei, die Spieler auseinander zu halten. Denn gerade im Hörbuch sind diese wechselnden Protagonisten schwierig einzuordnen.

Auch gut gefallen haben mir die verschiedenen Hintergründe. Es kommen immer wieder bekannte Sehenswürdigkeiten ins Spiel, über die man einiges erfährt. Diesen "Bildungsaspekt" finde ich immer ein schönen Plus.

Jetzt kommt das große Aber. Für Endgame wurde ein Sprecher verpflichtet, der einen wirklich guten Job macht. Er spricht die Geschichte sehr angenehm und verständlich, so das es mir wirklich Spaß gemacht hat, ihm zuzuhören. Trotzdem würde ich jedem dazu raten, das Buch zu lesen statt zu hören. Warum? Weil der Sprecher warum auch immer, die Anweisung hatte jede Fussnote, jede Zahlenreihe und jedes Blinzeln mitzusprechen. Bei einem Buch, bei dem es um Rätsel geht, gerne auch Zahlenrätsel, ist es furchtbar nervig. Stellen die man in einem Buch einfach überlesen würde, weil sie für den Inhalt nicht relevant sind, muss man sich hier anhören und zwar immer wieder. Hunderte von Zahlen, Abbildungen und Co. Wer auch immer diese Idee hatte, hat sich damit gar keinen Gefallen getan. Daher bekommt das Buch von mir nur 3/5 Sterne auch wenn es eigentlich 4,5/5 verdient hätte.

Fazit:
Ein spannender Auftakt, aber lieber zum Lesen

Veröffentlicht am 20.05.2018

Traumhaftes Setting, aber zu viel Kitsch

Weil es dir Glück bringt
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Auch das neueste Werk von Viola Shipman bietet genau das, was man als Fan erwarten darf. Eine romantische Geschichte in eine wunderschöne Umgebung eingebettet, ein Cover mit Wiedererkennungswert und als ...

Auch das neueste Werk von Viola Shipman bietet genau das, was man als Fan erwarten darf. Eine romantische Geschichte in eine wunderschöne Umgebung eingebettet, ein Cover mit Wiedererkennungswert und als kleines extra noch jede Menge süßer Rezepte. So weit, so stimmtig. Allerdings übertreibt es der unter pseudonym schreibende Autor teilweise wirklich stark.
Immer wieder driftet die Geschichte sehr ins kitischige ab oder wiederholt sich häufig. Beides Attribute die das Lesen leider nicht angenehmer machen. Man muss sich doch ehrlich fragen in welcher Familie nur eitel Sonnenschein herrscht und nie ein böses Wort fällt? Dies ist nur einer von mehreren Aspekten die die eigentlich schöne Geschichte für mich runterziehen. Auch Sam, die Protagonistin, verleidet es mir ein wenig. Willo, ihre Großmutter dagegen finde ich klasse. Eine warmherzige und starkte Frau, die mich mit ihrer zupackenden Art absolut überzeugt hat.
Ebenso überzeugt bin ich vom Setting. Ich habe sowieso ein Faible für Obstplantagen und habe mich während des Lesens ein wenig in Michigan verliebt. Die Beschreibungen der Farm und des Sees waren traumhaft. Auch der Bonus der Rezepte fand ich sehr gelungen. Wer beim Lesen Hunger bekam, konnte die süßen Teilchen gleich selbst probieren. Schöne Idee.

Fazit:
Für Fans bestimmt genau das Richtige. Für alle anderen eine nette Lektüre mit hohem Kitschfaktor.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ein netter Thriller mit interessantem Hintergrund

Wenn die Nacht verstummt
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Wenn die Nacht verstummt ist der dritte Teil der Reihe um die Amisch Gemeine in Painters Mill. Auch mit diesem Band ist Linda Castillo wieder ein netter Thriller gelungen, der sich gemütlich lesen lässt. ...

Wenn die Nacht verstummt ist der dritte Teil der Reihe um die Amisch Gemeine in Painters Mill. Auch mit diesem Band ist Linda Castillo wieder ein netter Thriller gelungen, der sich gemütlich lesen lässt. Keine Katastrophe, aber eben auch kein neues Lieblingsbuch. Für mich eine Geschichte, die ihren Reiz vor allem im Hintergrund hat. Die Amischgemeinde bietet einen Interessanten Rahmen, lernt man doch sonst, durch die zurückgezogene Lebensweise relativ wenig von dieser Gemeinschaft kennen. Durch Castillos Geschichten bekommt man ein wenig Gefühl dafür, wie die Amisch ihr Leben gestalten und mit ihren Angelegenheiten umgehen.

Dazu gehören auch die Hasstaten die neuerdings in Painters Mill Überhand zu nehmen scheinen. Genau mit diesen beschäftigt sich Chief Kate Burkholder. Eine Polizeichefin die als ehemalige Amische genau weiß, wie die Dinge in einer solchen Gemeinschaft geregelt werden und wie schwierig es für die Behörden ist zu helfen.
Auf jeden Fall eine Frau, die mir in ihrer Position gefällt, die mir mit ihrem Privatleben allerdings immer wieder auf die Nerven gegangen ist. Die typische Beziehungsunfähigkeit, die Alkoholsucht und ähnliche Dinge finde ich schade, bedienen sie doch sämtliche Klischees eines Ermittlers. Hier hätte ich mir einen grundlegend anderen Aufbau der Protagonistin von der Autorin gewünscht. Die sonstigen Charaktere gefallen mir nämlich gut.

Fazit:
Ein netter Thriller, der für mich zu viele Klischees enthällt.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ein Klassiker der mich nicht 100% gepackt hat

Die unendliche Geschichte
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Die unendliche Geschichte ist ein Buch zu dessen Inhalt man wohl nicht mehr viele Worte verlieren muss. Ein Klassiker, den die meisten Menschen schon in ihrer Kindheit gelesen haben. Ich habe das bisher ...

Die unendliche Geschichte ist ein Buch zu dessen Inhalt man wohl nicht mehr viele Worte verlieren muss. Ein Klassiker, den die meisten Menschen schon in ihrer Kindheit gelesen haben. Ich habe das bisher versäumt und nun nachgeholt und war überraschenderweise weniger begeistert als erwartet. Klar die überbordende Fantasie des Autors ist Weltklasse. Auch Teile der Geschichte konnten mich wirklich begeistern. Besonders Atrejus Reise gefiel mir sehr.
Bei Bastian wurde es mir aber dann zu zäh. Irgendwie bin ich während des Lesens immer wieder abgeschweift, weil für meinen Geschmack zu viel geschwafelt wurde. Weniger in der Landschaftsbeschreibung, als in den Dialogen. Da hätte für mich einiges gekürzt werden können.
Die Charaktere fand ich durchmischt. Teilweise wirklich toll beschrieben und feinfühlig gewählt, teilweise eher plump und nervig. Die Vielfalt der Figuren war auf jeden Fall gegeben und hat mich in ihrer Individualität beeindruckt.

Fazit:
Ein großes Werk, dessen Zugang sich mir nicht vollständig geöffnet hat. Trotzdem ein Buch was man gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Aus diesem Thema hätte man mehr machen sollen

Die Geschichte des Wassers
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Erstmal vorweg muss ich sagen, das ich es toll finde, das sich die Autorin diesem überaus wichtigen Thema annimmt. Der Bedeutung des Wassers und unserem fatalen Umgang damit. Um gleichzeit unsere Taten ...

Erstmal vorweg muss ich sagen, das ich es toll finde, das sich die Autorin diesem überaus wichtigen Thema annimmt. Der Bedeutung des Wassers und unserem fatalen Umgang damit. Um gleichzeit unsere Taten und deren Folgen aufzuzeigen, ist die Handlung des Buches dafür in zwei Erzählstränge geteilt. Zum einen erleben wir die Geschichte von Signe, einer Umweltaktivistin die ihr Leben lang gegen die Ausbeutung der Erde gekämpft hat und auch im Alter nicht müde wird sich zu erheben. Zum anderen begleiten wir David und seine kleine Tochter Lou, die auf Grund von Dürren gezwungen sind aus ihrer Heimat zu flüchten.

Zwei Geschichten mit viel Potenzial, das die Autorin leider nicht ausgeschöpft hat. Die Handlung rund um Signe bleibt während des gesamten Buches auf Abstand. Signe als Figur ist oftmals schroff und wenig sympathisch, auch wenn ich sie eigentlich gerne mögen würde. Ich hatte mir erhofft das in ihrem Erzählstrang die Ausbeutung des Planeten und die Wichtigkeit der Meere, Flüsse und Seen rüberkommen würde. Zum Teil geschieht das auch und der Kapitalismus auf Kosten der Natur wird deutlich. Hier mochte ich besonders den Teil zum Thema Gletschereis. Trotzdem kam die Liebe zum Wasser für mich nicht richtig an. Es wirkte manchmal mehr wie ein Kampf um des Kampfes willen.

David und Lous Part war durchaus unterhaltsam, auch wenn er ebenfalls Schwächen aufwies. Die beiden Charaktere waren mir auf jeden Fall sympathischer, sodass man dort ein bisschen mitfiebern konnte. Spannend fand ich in diesem Teil auf jeden Fall die Nutzbarmachung von Meerwasser als Trinkwasser. Überdies kamen leider wenig technische oder umweltrelevante Themen zum Zug. Es handelt sich mehr um eine klassische Flüchtlingsgeschichte.

Da es sich hier ja um ein Hörbuch handelt, dürfen natürlich auch die Sprecher nicht zu kurz kommen. Besonders positiv fand ich es auf jeden Fall, das zwei Sprecher im Einsatz waren. So wusste man bei den wechselnden Erzählungen immer, wo man gerade ist.
Shenja Lacher hat für mich einen guten Job gemacht. Ich mag seine Stimme und konnte mir David durch ihn gut vorstellen.
Christiane Blumhoff war für mich eine authentische Besetzung von Signe. Der Ton war oft aggressiv und schwankte schnell ins Unangenehme. Dies passte zwar super zur Figur, nervt aber trotzdem zeitweise gehörig

Fazit:
Alles in allem fehlte mir einfach etwas Tiefgang. Es wurde für meinen Geschmack viel an Potenzial verschenkt. Trotzdem gibt es einen Stern für das wichtige Thema Wasser, einen für Teile der Geschichte und einen für die Sprecher, die für ihre nervigen Rollen wenig konnten.