Profilbild von Wolly

Wolly

Lesejury Star
online

Wolly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wolly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2022

Fast perfekt

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
0

Meinung:
Die einzige wirkliche Kritik, die ich an diesem Reihenauftakt habe, ist der Beginn der Geschichte. Hier fehlte es mir ein wenig an Ausschmückung, denn die Kinder werden zum Tierflüsterer berufen ...

Meinung:
Die einzige wirkliche Kritik, die ich an diesem Reihenauftakt habe, ist der Beginn der Geschichte. Hier fehlte es mir ein wenig an Ausschmückung, denn die Kinder werden zum Tierflüsterer berufen und sind von jetzt auf gleich in Whisperworld. Was sagen die Eltern dazu? Sind sie dauerhaft dort oder nur für eine begrenzte Zeit? Fragen über Fragen. Das war mir zu einfach gelöst. Ansonsten hatte ich viel Spaß mit der Geschichte. Die Welt von Whisperworld, die wir in diesem Band nur in kleinen Teilen zu sehen bekommen, gefällt mir sehr. Unterschiedliche Landschaften mit daran angepassten Tieren, zahlreiche Arten von Flora und Fauna und zusätzlich ein Hauch Magie durch Fabelwesen. Eine wunderbare Mischung, wie ich finde. Auch die Wertfreiheit, dass eine Schlange beispielsweise nicht zwingend böse sein muss, finde ich eine schöne Botschaft.

Allgemein hält das Buch eine Menge schöner Botschaften bereit, sowohl im Zwischenmenschlichen als auch gegenüber der Natur. Hier macht man bei seinen Kindern nichts falsch. Ebenso wenig falsch macht Autorin Barbara Rose mit ihren Charakteren. Die Kinder, die Campbewohner, die Tiere, bisher ist mir niemand auf die Nerven gegangen, ganz im Gegenteil finde ich die Unterschiedlichkeit der Charaktere klasse. Auch die Vertonung von Sprecherin Julia Nachtmann hebt diese Individualität schön heraus. Ich habe ihr gerne zugehört und würde auch weitere Bände der Reihe potenziell als Hörbuch kaufen.

Fazit:
Ein wunderbarer Auftakt mit allem was dazugehört. Ich bleibe dran.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Zu viele Baustellen

Legend Academy. Fluchbrecher
0

Ein recht typisches Jugendbuch, bei dem die Protagonistin nichts ahnend feststellt, das sie übernatürliche Kräfte hat und natürlich zufällig auch noch in den Schulschönling reinstolpert. Nichts wirklich ...

Ein recht typisches Jugendbuch, bei dem die Protagonistin nichts ahnend feststellt, das sie übernatürliche Kräfte hat und natürlich zufällig auch noch in den Schulschönling reinstolpert. Nichts wirklich Neues also. Ich war aber trotzdem neugierig auf die Umsetzung der Mythen und Legenden, die im Buch eine Rolle spielen sollten. Denn das Internat wird von Nachfahren sieben verschiedener Mythen besucht, darunter beispielsweise Sirenen oder Gorgonen.

Leider erfährt der Leser bzw. Hörer über die einzelnen Mythen sehr wenig bis gar nichts. Nach diesem Ersten von zwei Teilen habe ich immer noch keine Ahnung, was Odins Söhne sind und was sie auszeichnet. Das finde ich schade und ich hätte mir hier viel mehr Fokus gewünscht.
Stattdessen ging es im ersten Band vor allem um einen Fluch, der immer wieder Schüler trifft.
Dies ist aber nur einer von mehreren Handlungssträngen, von denen bisher nicht einer zu Ende geführt wurde. Das soll natürlich dazu animieren, den zweiten Teil zu lesen, schreckt mich aber ab. Mir ist es lieber, wenn wenigstens manche Nebenhandlung abgeschlossen wird und man nicht nach so vielen Seiten nur offene Baustellen hat.
Daher wird es für mich auch bei diesem ersten Band bleiben, auch wenn mir sowohl das zu Grunde liegende Setting als auch die Umsetzung des Hörbuchs gut gefallen haben.
Sprecherin Pia-Rhona Saxe macht nämlich einen wirklich guten Job und passt stimmlich gut zu dem, wie ich mir Protagonistin Graylee vorstelle. Auch Graylee als Figur gefällt mir gut. Sie ist ein bisschen anders, hat eine sympathische Art und ist nicht ganz so zickig wie viele Hauptfiguren in diesem Genre. Trotzdem reicht es für mich einfach nicht für mehr als eine durchschnittliche Bewertung.

Fazit:
Eine schöne Idee nicht konsequent genug umgesetzt. Für mich zu viele Baustellen.

Veröffentlicht am 25.03.2022

Frischer Wind mit Black Swan

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
0

Meinung:
„Der Verrat“ bleibt im Grunde der Stilistik der Reihe treu, wird für mich aber noch eine ganze Ecke politischer, wenn man das so ausdrücken will. Mehr Völker, Interessen, Geheimnisse und Bündnisse ...

Meinung:
„Der Verrat“ bleibt im Grunde der Stilistik der Reihe treu, wird für mich aber noch eine ganze Ecke politischer, wenn man das so ausdrücken will. Mehr Völker, Interessen, Geheimnisse und Bündnisse spielen eine Rolle als bisher. Weg vom Schulalltag hin aufs politische Parkett. Eine Entwicklung, die ich durchaus passend finde, gerade für jüngere Leser aber vielleicht etwas abschreckend sein könnte. Ich persönlich mochte die Verflechtungen und den Weg weg von der Hauptgeschichte, bei der sich so viel nur um Sophie dreht. Gerade die immer größer werdende Rolle der ganzen Clique sagt mir sehr zu. Ich mag Keefe, Dex, Biana und Co. und freue mich, das hier alle mit ihren persönlichen Fähigkeiten wertgeschätzt werden. Das lenkt etwas von dem „Sophie ist ja so toll“ Gerede ab, das mir nach wie vor nicht so gefällt.

Auch der Fokus auf die Organisation Black Swan ist super. Endlich erfahren wir deutlich mehr Einzelheiten über die Mitglieder und die Geheimnisse, die sie verbergen. Ebenso geht es uns mit den Gegnern und wir lernen auch neue Verbündete kennen. Wie der Titel aber schon verrät, geht es natürlich auch nicht ohne Verrat, was die Sache spannender macht.

Nach wie vor sind sehr viele Handlungsstränge offen und es kommen immer wieder Neue hinzu, was einfach dauerhaft für Spannung sorgt. Ein bisschen zu wenig gab es davon in diesem Band aber zeitweise trotzdem. Manche Abschnitte waren etwas zäh, bei anderen überschlagen sich die Ereignisse. Die Balance fand ich bei den Vorgängerbänden etwas besser gelöst. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf den nächsten Band, denn gerade das Ende lässt spannende neue Entwicklungen erwarten.

Fazit:
Die Reihe ist nach wie vor super, auch wenn dieser Teil ein wenig abfällt. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und darüber, dass er schon so bald erscheint.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Typisch Mälzer

Kitchen Impossible
0

Mit hohem Unterhaltungswert und noch höherem Ego dürfen die Fernsehzuschauer Tim Mälzer regelmäßig beim Siegen oder Scheitern in seiner Sendung Kitchen Impossible beobachten.
Als neues Format gibt es das ...

Mit hohem Unterhaltungswert und noch höherem Ego dürfen die Fernsehzuschauer Tim Mälzer regelmäßig beim Siegen oder Scheitern in seiner Sendung Kitchen Impossible beobachten.
Als neues Format gibt es das Ganze jetzt in Form eines Buches. Eine Mischung aus Rückschau, Statistiken, Outtakes, Rezepten und natürlich dem Meister himself. Wer sich nun fragt, ob dieses Buch das Richtige für ihn ist, dem kann ich diese Frage, denke ich, recht leicht beantworten.
Wer Mälzers großspurige, aber auch amüsante Art mag, wird dieses Buch mögen. Wer mit ihm nicht so viel anfangen kann, ist hier falsch. Denn Fokus ist und bleibt auch beim Buch Tim.

Ich schaue die Sendung gern, weil mir die Grundidee, die Reise in verschiedene Länder und das Kennenlernen verschiedener Kocharten gut gefällt. Mälzer selbst mag ich nur bedingt. Manchmal finde ich ihn amüsant, manchmal gehen mir die arroganten Sprüche aber auch nur auf die Nerven. So ähnlich verhält es sich mit meiner Meinung zu dem Buch auch.

Vorweg möchte ich mit dem Positiven anfangen.
Ich mag die Gestaltung gern. Die vielen Originialaufnahmen von den jeweiligen Drehorten verpassen dem Buch ein schönes Flair und schaffen ein wenig Urlaubsfeeling.
Die Verarbeitung ist hochwertig und die Übersichtlichkeit stimmt.
Auch die Statistiken sind interessant und geben einen guten Überblick. Die ausprobierten Rezepte waren lecker, sind aber für komplette Anfänger in der Küche nicht geeignet. Das ist bei der Logik der Sendung eigentlich selbstverständlich, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen.

Die Kritik liegt für mich in zwei verschiedenen Gesichtspunkten. Zum einen ist es mir zu viel Selbstdarstellung und zu wenig von den Kontrahenten. Hier hätte ich gern mehr davon gelesen, wie die gegnerischen Köche die Sendung oder ihre Aufgaben empfunden haben. Zum anderen liegt die Kritik in der Auswahl der Rezepte. Einige Zutaten dürften selbst in Großstädten recht schwer zu bekommen sein, was das Nachkochen natürlich erschwert. Hinzukommt für mich eine sehr subjektive Kritik, nämlich die Menge an tierischen Zutaten, die benötigt wird. Vor allem die schiere Masse an Fleisch in den Rezepten ist einfach nicht mein Ding. Dieser Kritikpunkt soll aber nur zur Aufklärung dienen und liegt außerhalb der Wertung. Das Buch kann ja nichts dafür, das ich kein Fleischfan bin. Was ich aber wirklich schade finde, ist die geografische Einseitigkeit der Rezepte. Europa beispielsweise ist zigfach vertreten, Afrika gar nicht. Dabei steht auf S. 127 noch so schön „Zu afrikanischem Essen fällt den meisten Europäern nicht viel ein.“ Das hätte sich hier ja ändern lassen.

Fazit:
Für Fans von Tim und der Sendung bestimmt ein Highlight für mich nicht schlecht, aber auch kein Must-have. Auf jeden Fall weniger klassisches Kochbuch als Merchandiseprodukt.

Veröffentlicht am 07.03.2022

Wichtiges Thema

Als das Meer bebte
0

„Als das Meer bebte“ ist für mich bereits das zweite Buch der Autorin Rosanne Parry. Ganz ähnlich wie in „Als der Wolf den Wald verließ“ geht es um Tiere, ihre Sichtweise, ihre Lebensräume und den Eingriff ...

„Als das Meer bebte“ ist für mich bereits das zweite Buch der Autorin Rosanne Parry. Ganz ähnlich wie in „Als der Wolf den Wald verließ“ geht es um Tiere, ihre Sichtweise, ihre Lebensräume und den Eingriff des Menschen in die Natur.

Diesmal erzählt Parry die Geschichte einer Orca-Familie, die durch ein Seebeben auseinandergerissen wird. Das junge Orca-Mädchen Wega ist nun allein dafür verantwortlich, sich und ihren jüngeren Bruder in Sicherheit zu bringen. Eine schwierige Aufgabe, die gemischt aus ihrer Sicht und der Sicht des Bruders erzählt wird.

Ein großes Manko hierbei ist, das leider nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wer nun gerade erzählt. Die Übergänge sind fließend und besonders für Kinder dürfte es schwierig sein, diese zu erkennen. Aus meiner Sicht ein ärgerlicher Fehler, den man leicht hätte vermeiden können.
Abgesehen davon habe ich allerdings recht wenig Kritik, denn Grundgedanke, Umsetzung und vor allem auch die Illustrationen gefallen mir. Ich finde das Thema Umweltschutz und die Auswirkungen von Verschmutzung, Lärm und Ressourcenverschwendung enorm wichtig und mag es auch darüber in Büchern zu lesen. Gerade wenn schon in Büchern für Kinder solche Themen sensibel behandelt werden, kann das fürs spätere Leben viel Nutzen haben.
Dazu trägt hier insbesondere die Erzählperspektive bei. Dadurch das wir durch die Augen der Orcas sehen, wird besonders deutlich, was der Mensch anrichtet und wie wir den Meerestieren das Leben erleichtern könnten. Leiser Schiffe beispielsweise erleichtern vielen Meerestieren die Ortung und Kommunikation.

Neben dem Umweltaspekt lernt man auch eine Menge über Orcas. Ihre Lebensräume, Gruppendynamik, Fresstaktik und Co. Ergänzend zur fiktiven Geschichte gibt es am Ende des Buches noch gut recherchierte Sachinformation, die die Erzählung wunderbar ergänzen.

Fazit:
Wieder eine gelungene Mischung aus Kinderbuch und Sachbuch aus tierischer Perspektive. Ich kann es Eltern nur ans Herz legen.