Profilbild von Xanaka

Xanaka

Lesejury Star
offline

Xanaka ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Xanaka über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Unglaublich spannend

Das Buch der Spiegel
0

Die Geschichte erscheint einem als Leser unglaublich. Dem Literaturagenten Peter Katz wird von einem relativ unbekanntem Schriftsteller; Richard Flynn; der Beginn eines Manuskripts zugesendet. Schon das ...

Die Geschichte erscheint einem als Leser unglaublich. Dem Literaturagenten Peter Katz wird von einem relativ unbekanntem Schriftsteller; Richard Flynn; der Beginn eines Manuskripts zugesendet. Schon das Anschreiben des Autors weckt das Interesse des Agenten. Er beginnt gemeinsam mit dem Leser das Manuskript zu lesen. Alles dreht sich um den ungeklärten Mordfall an dem Psychologieprofessor Joseph Wieder. Der Autor - Richard Flynn - weiß jetzt, was damals geschah. Mittendrin im Geschehen endet das Manuskript.

Was ist geschehen, wie geht es weiter?

Nicht nur ich, auch der Agent will wissen, wie es weitergeht. Seine Kontaktversuche mit dem Autor verlaufen jedoch ins Leere. Dieser, schwer erkrankt, stirbt und der Rest des Manuskripts ist nicht auffindbar. Jetzt nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Katz beauftragt den Journalisten John Keller mit weiteren Ermittlungen auf der Suche nach dem Manuskript und stellt die Fortsetzung des Romans in Aussicht. Letztendlich folgt noch ein weiterer Abschnitt mit dem ehemaligen Polizisten Roy Freeman, der als ermittelnder Beamter damals auch in den Fall involviert war.

Diese Art der Erzählung macht die Story undurchsichtig aber umso interessanter. Denn je mehr wir in den einzelnen Teilen vom damaligen Geschehen erfahren, umso merkwürdiger wird das Ganze. Jeder der Beteiligten erzählt über seine Ermittlungen mit zum Teil völlig veränderten Fakten. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass der ermordete Psychologe sich u.a. genau mit diesem Thema im Geschehen beschäftigt. Es geht um Erinnerungen und Wahrnehmungen der Menschen, die sich bei jedem durch eigene Erfahrungen, Erzählungen und Einflüsse anders darstellen. Im Laufe der Story erfahren wir so die verschiedenen Wahrheiten der alten Geschichte und sind versucht uns ein eigenes Bild über die damaligen Ereignisse und das Geschehen zu machen. Man kommt sich wie in einem großen Puzzle vor, wo am Anfang nicht ein Teil zum anderen passt. Nicht zuletzt bleibt die Spannung bis zum Schluss bestehen in der Hoffnung, dass dieser dreißig Jahre alter Mordfall doch noch aufgeklärt werden kann.

Die Art, wie dieses Buch geschrieben ist, gefällt mir sehr gut. Aus drei verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Wahrnehmungen und Empfindungen konnten wir einen Blick auf das damalige Geschehen werfen und selbst während des Lesens darüber nachdenken, was wirklich passiert ist.

Ich fand dieses Buch wirklich beeindruckend und kann es uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 26.02.2017

Die Wahrheit hinter dem perfekten Leben

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
0

Das neue Leben von Zoe Maisey kann jetzt nur noch perfekt werden. Über den verhängnisvollen, tragischen und schlimmen Fehler aus ihrem alten Leben, bei dem durch ihr Verschulden drei Mitschüler tödlich ...

Das neue Leben von Zoe Maisey kann jetzt nur noch perfekt werden. Über den verhängnisvollen, tragischen und schlimmen Fehler aus ihrem alten Leben, bei dem durch ihr Verschulden drei Mitschüler tödlich verunglückten, spricht niemand mehr. Aber es soll ja auch niemand etwas wissen, das ist ja der Sinn des neuen Lebens. So beginnt der Start ins neue Leben mit einem Klavierkonzert von Zoe und Lucas, ihrem Stiefbruder. Und doch wird dieser perfekte Start extrem gestört, als ein Mann auftaucht und Zoe des Mordes bezichtigt und beschimpft. Doch Maria, Zoe's Mutter, versucht die Situation zu retten und fährt mit Zoe nach Haus.

Am nächsten Morgen ist Maria tot.

In kurzen, sehr angenehm zu lesenden Kapiteln erfahren wir von den Protagonisten was sich vor, bei, als auch vor dem Konzert zugetragen hat. Und nicht nur das. In kurzen Rückblenden werden uns auch die Ereignisse erzählt, die sich beim Unfall von Zoe zugetragen haben und was danach geschehen ist. In einem gekonnten Wechsel der Perspektiven lässt die Autorin alle Beteiligten zu Wort kommen und lässt uns als Leser hinter die Kulissen des vermeintlich perfekten Lebens schauen. So wird einem schnell klar, dass vieles nur Fassade ist. Über die wirklich wichtigen Dinge wird nicht gesprochen, im Gegenteil vieles wird verheimlicht und vertuscht, damit dem perfekten Bild der perfekten Familie entsprochen wird.

Die Auflösung des ganzen Dramas ist dann wiederum sehr überraschend und völlig unvorhersehbar.
Ich fand dieses Buch auf eine sehr angenehme Art spannend und fesselnd. Auch die Rückblenden waren gut erzählt und haben gut zum Fortgang der Geschichte beigetragen.

Von mir gibt es für dieses Buch verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Spannend

Todesstrand
0

Dieser Krimi von Katharina Peters ist so ganz anders, als ihre anderen Krimis. Emma Klar, eine ehemalige Polizistin, hat Furchtbares erlebt und ist dabei gerade so mit dem Leben davon gekommen. Nun lebt ...

Dieser Krimi von Katharina Peters ist so ganz anders, als ihre anderen Krimis. Emma Klar, eine ehemalige Polizistin, hat Furchtbares erlebt und ist dabei gerade so mit dem Leben davon gekommen. Nun lebt sie mit einer neuen Identität an der Ostsee und möchte als Privatdetektivin ihren Peiniger von damals finden um ihn der Polizei zu zuführen. Der erste große Auftrag als Privatdetektivin ist von einem Vater, der nicht an den Selbstmord seiner Tochter glaubt.
Unerwartete Hilfe bei der Spurensuche erfährt sie von Johanna Krass, Ermittlerin beim BKA. Sie ist auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen. Interessant in dem Zusammenhang ist auch die Motivation der beiden Frauen bei ihren Ermittlungen. Krass sucht nach dem verschwundenen Mädchen und will gleich auch noch einen weiteren Fall lösen, von dem sie annimmt, dass er auch damit zusammenhängt. Emma will sich rächen. Sie will unbedingt auf ihren Peiniger treffen und vorbereitet sein, sollte er sie finden bevor sie ihn findet. Schnell finden beide heraus, dass es vielleicht eine Verbindung zwischen diesen Fällen geben könnte. Und offenbar haben beide mit ihren Ermittlungen in ein Wespennest gestochen. Beide Frauen sind so wunderbar gegensätzlich und kommen doch gut miteinander klar. Unterstützt bei ihren Ermittlungen werden sie von zwei weiteren Privatdetektiven.
Diese ungewöhnliche Konstellation macht u.a. das Buch so lesenswert und spannend. Obwohl anfänglich an verschiedenen Stellen ermittelt wird, führen die einzelnen Spuren dann doch relativ schnell zusammen. Das ich als Leser schon relativ früh den Peiniger von Emma kannte erzeugte im Grunde bei mir eine zusätzliche Spannung. Es war klar, dass etwas passieren muss. Nur den Zeitpunkt kannte ich nicht. Das führte dazu, dass ich während des Lesens quasi durch das Buch flog. Je mehr ich las, umso spannender wurde es.
Von mir gibt es für dieses Buch verdiente fünf Lesesterne verbunden mit dem Wunsch auf jeden Fall weitere Fälle mit Emma Klar zu lösen.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Auf den Spuren der Vergangenheit

Die Töchter des Roten Flusses
0

Für Tuyet Neumann ist es, als würde die Welt einstürzen. Marina, die Frau die sie großgezogen hat, ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Im an sie gerichteten Nachlass findet sie Hinweise darauf, dass ihre ...

Für Tuyet Neumann ist es, als würde die Welt einstürzen. Marina, die Frau die sie großgezogen hat, ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Im an sie gerichteten Nachlass findet sie Hinweise darauf, dass ihre richtige Mutter sie gar nicht verlassen hat. Im Gegenteil, sie wartete in Vietnam mit ihrer großen Tochter Tien, auf die Rückkehr ihres Mannes Phong und die kleine Tochter Tuyet. Hat Marina die Ehe ihrer Eltern zerstört? Aber es kommt noch schlimmer. Ihr Freund Alexander hat sich für zwei Jahre nach London an eine dortige Schule versetzen lassen. Und auch auf Arbeit wird sie mit ihren eigenen Fehlern konfrontiert. Die Chefin schickt sie auf eine Auszeit.

In dieser Phase begibt sie sich auf eine Entdeckungsreise nach Vietnam und beschließt nach ihrer Mutter und ihrer Schwester zu suchen und ihre Wurzeln zu finden.

Dieses Buch war für mich eine wahre Entdeckung. Es hat mich fasziniert, es war ungemein interessant und auch fesselnd. Die Handlung war zu keiner Zeit vorhersehbar. Es sind so viele Dinge geschehen, mit denen ich im Vorfeld nie gerechnet hätte. Die Protagonisten sind ausgesprochen sympathisch. Gerade Tuyet, die in diesem Buch so eine unglaubliche Wandlung mitmacht, der es auch gelingt, sich von den inneren Zwängen zu lösen, ist mir besonders lieb gewesen. Auch die Beschreibungen über das vietnamesische Leben und ihre Rituale waren so aufschlussreich. Sie haben dieses Buch mit Leben gefüllt und es zudem extrem bereichert. Ganz besonders interessant fand ich die Beschreibung des Lebens der Vietnamesen damals in der DDR. Ich selbst kannte auch einige Vietnamesen, habe aber viele Dinge ihres persönlichen Lebens nicht bemerkt bzw. wahrgenommen.

Für mich ist dieses Buch ein wahrer Schatz den ich nur zu gern weiterempfehle. Von mir gibt es fünf verdiente Lesesterne.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Krimizeit in Ostfriesland

Mord in Pilsum. Ostfrieslandkrimi
0

Die Rentnerin Josefine Brenner ist schon besonders. Als Rechtsmedizinerin im Ruhestand sollte sie diesen eigentlich genießen. Doch irgendwie gelingt ihr das scheinbar nicht.
Also Josefine hört, dass es ...

Die Rentnerin Josefine Brenner ist schon besonders. Als Rechtsmedizinerin im Ruhestand sollte sie diesen eigentlich genießen. Doch irgendwie gelingt ihr das scheinbar nicht.
Also Josefine hört, dass es ihrer Freundin Theda mit ihrem verstauchten Fuß nicht besser geht, belädt sie kurzerhand ihr Auto und fährt von Düsseldorf nach Pilsum - Ostfriesland. Schon ihr Auto ist anders als die herkömmlichen Autos. Josefine ist mit einem ehemaligen Leichenwagen unterwegs und liebt dieses Gefährt wegen seiner praktischen Größe. Zusammen mit Sir Toby ihrem Hund macht sie sich auf den Weg. Dort angekommen konfrontiert Theda sie mit ihrer Sorge um Chen Lu. Die nette Chinesin, die sich in Deutschland als Au Pair aufhält und ihr in den ersten Tagen geholfen hatte, ist verschwunden. Beide begeben sich auf Spurensuche und werden in kürzester Zeit mit einer Toten konfrontiert. Durch ihren Beruf kennt sich Josefine mit der Vorgehensweise aus. Sie hat alle Kontakte und leitet in kürzester Zeit alles notwendige in die Wege. Noch praktischer ist, dass ihre Enkelin Jessica auch bei der Polizei ist. So trifft sich ein eingespieltes Team um diesen Fall aufzuklären. Es gibt jedoch einige Merkwürdigkeiten und als kurze Zeit später unter merkwürdigen Umständen auch die nächste Tote Chen Lu gefunden wird, ist allen klar, dieser Fall hat es in sich.
Ganz im Stil von Angela Lansbury ermitteln Josefine und ihre Freundin. Durch ihre unkonventionelle Art und einer begeisterungswürdigen Energie kommen sie der Lösung des Falles meist näher, als die Polizei.
Das ist schon der vierte Fall mit Josefine Brenner, die in ihrem Rentnerdasein offensichtlich immer wieder über Leichen stolpert bzw. in Kriminalfälle involviert ist. Ich kannte bisher noch keinen der Fälle, aber das hat den Lesespass nicht getrübt. Mir hat die Geschichte und vor allem ihre Umsetzung sehr gut gefallen. Sie hat mich natürlich auch neugierig auf die vorangegangenen Fälle gemacht. Diese werde ich auf jeden Fall auch noch lesen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.