Familiengeschichte mit kriminellem Hintergrund
Die rubinrote KammerDie junge Victoria Bredon lebt im Jahr 1907 völlig unkonventionell mit ihrem Butler zusammen. Sie haben keine Beziehung, es ist eher eine Zweckgemeinschaft. Victorias Vater, ein angesehener Gerichtsmediziner, ...
Die junge Victoria Bredon lebt im Jahr 1907 völlig unkonventionell mit ihrem Butler zusammen. Sie haben keine Beziehung, es ist eher eine Zweckgemeinschaft. Victorias Vater, ein angesehener Gerichtsmediziner, ist vor kurzem verstorben. Er hat testamentarisch verfügt, dass Victoria, obwohl sie noch nicht volljährig ist, weiter in der väterlichen Wohnung unter Aufsicht des Butlers leben darf. Obwohl ihr Vater adliger Abstammung war, hat er sich durch eine nicht standesgemäße Heirat von der Familie abgewandt und sein Geld durch Arbeit verdient.
Auch Victoria und ihr Butler haben kaum Geld für den täglichen Lebensunterhalt. Victoria verdient sich ihr Geld durch den Verkauf von Fotografien, die sie selbst aufnimmt und entwickelt. Sie sympathisiert mit den Suffragetten und kämpft für das Wahlrecht der Frauen. Auch Hopkins trägt seinen Anteil zum Unterhalt durch das Schreiben von Kolumnen für eine Zeitschrift bei.
Bis dahin ist alles in Ordnung. Und doch gerät ihre relativ heile Welt in Unordnung, als sie mit einem Geheimnis aus ihrer Kindheit konfrontiert wird. Die für sie offenen Fragen können nicht mehr geklärt werden, da ihr Vater und auch ihre Mutter tot sind. Was ist damals passiert? Was will der Staatsbeamte von ihr, als er sie mit diesen offenen Fragen konfrontiert? Und es kommt noch schlimmer, dieser Beamte wird kurze Zeit nach einem Streit zwischen Victoria und ihm ermordet aufgefunden? Plötzlich steht Victoria unter Verdacht Sir Francis, den Staatsbeamten, ermordet zu haben.
Jetzt fragt ihr euch, wie es weitergeht? Lest selbst, es passiert noch so viel.
Als ich mit diesem Buch begonnen habe, dachte ich, es handelt sich um eine Art Familiengeschichte. Ich ahnte nicht, dass ich in diesen spannenden Krimi mit historischem Hintergrund geriet. Pauline Peters ist es gelungen, mich mit dieser historische Geschichte angenehm zu unterhalten. Ihr gelingt es dem Leser zu zeigen, wie anstrengend und schwer das Leben in dieser Zeit gerade für Frauen war. Auch der Kampf um das Frauenwahlrecht ist zu dieser Zeit schon ein wichtiges Thema gewesen. Auch das gelingt ihr passend mit in dieses Buch einzubeziehen. Mir haben besonders die beiden Protagonisten Victoria und Hopkins gefallen. Hier ist sicher noch Potential für weitere unkonventionelle Erlebnisse aus dem Leben der beiden. Ich hoffe auf weitere Bücher und freue mich jetzt schon darauf.
Von mir für dieses Buch verdiente fünf Lesesterne und eine ausgesprochene Leseempfehlung an alle.