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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Interessant und lesenswert

Mrs Agatha Christie
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Wer Agatha Christie kennt, weiß sie war eine begnadete Kriminalschriftstellerin ihrer Zeit und ihre Bücher werden heute noch gelesen und verkauft. Was die wenigsten wissen, dass sie im Dezember 1926 spurlos ...

Wer Agatha Christie kennt, weiß sie war eine begnadete Kriminalschriftstellerin ihrer Zeit und ihre Bücher werden heute noch gelesen und verkauft. Was die wenigsten wissen, dass sie im Dezember 1926 spurlos verschwand. Eine großangelegte Suchaktion, an der sich sogar Arthur Conan Doyle - der Erfinder von Sherlock Holmes beteiligte, führte nicht zum Erfolg. Erst zehn Tage nach ihrem Verschwinden tauchte sie in einem Hotel mit einem Gedächtnisverlauf wieder auf.

Aber was passierte damals wirklich? Warum verschwand sie spurlos? Über diese Zeit und was damals geschah hat Agatha Christie nie geredet. Das war ihr größtes Geheimnis, welches nie gelöst wurde.

Marie Benedict hat sich intensiv mit den Fakten von damals beschäftigt und mit diesem Buch versucht eine Aufklärung über die damaligen Ereignisse zu finden.

Interessant dabei fand ich, dass es ihr sehr gut gelungen ist das Frauenbild der damaligen Zeit in der Person von Agatha Christie darzustellen. Die Aufgabe der Frauen damals war, immer für den Ehemann da zu sein, in seinem Leben die Hauptrolle zu spielen und alles dafür zu tun, um den eigenen Mann glücklich zu machen. Agatha Christie wurde in ihrer Erziehung genau auf diese Aufgabe vorbereitet. Das hat mir beim Lesen oftmals sehr leidgetan, da sie so sehr um ihren Mann bemüht war und sich dabei selbst und ihre Ziele aufgegeben hatte. Selbst das Verhältnis zu ihrer Tochter Rosalind war schwierig, da der Ehemann Archie die wichtigste Person war. Aber Agatha Christie gelingt es, sich langsam aus dieser Rolle zu befreien. Mit ihrem Verschwinden, zumindest im Buch von ihr selbst initiiert, gelingt es ihr sich aus der Opferrolle zu befreien und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es so oder so ähnlich gewesen sein mag. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es lass sich richtig gut und es war sogar ein wenig Spannung dabei. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Düster, geheimnisvoll und unheimlich

HOME – Haus der bösen Schatten
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Nach dem Tod des Vaters erbt Maggie nicht nur erstaunlich viel Geld, sondern sie erbt auch Baneberry Hall. Sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater noch im Besitz des Hauses ist. Als Maggie ein kleines Mädchen ...

Nach dem Tod des Vaters erbt Maggie nicht nur erstaunlich viel Geld, sondern sie erbt auch Baneberry Hall. Sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater noch im Besitz des Hauses ist. Als Maggie ein kleines Mädchen war, zog die Familie in dieses sehr große, alte Haus mit einer sehr düsteren Geschichte. Das man Baneberry Hall düstere Geschichten nachsagte, davon ließ sich die junge Familie nicht beeindrucken. Und doch kam es dann so, dass nach nicht einmal zwanzig Tagen die Familie fluchtartig das Haus verließ und nie wieder betrat. Die Erinnerung darüber, was in jener Nacht geschah, fehlt bei Maggie völlig. Es gibt lediglich dieses Buch ihres Vaters, dass er nach den damaligen Ereignissen über Baneberry Hall veröffentlich hatte und das ein Bestseller wurde.

Doch entsprach dieses Buch mit allen schrecklichen Geschehnissen, den bösen Gedanken, den auftauchenden Geistern früherer Bewohner wirklich der Wahrheit? Trotz der Warnungen ihrer Mutter begibt sich Maggie in das Haus und auf Spurensuche.

Die Spannung dieses Thrillers, und er ist wirklich durchweg spannend, entsteht durch die beiden verschiedenen Erzählstränge. Maggies Erlebnisse, die dieses ominöse Haus erneut kennenlernt und sich zum Teil auch mit den Vorurteilen der umliegenden Nachbarn auseinandersetzen muss und die Ereignisse von damals, die Maggies Vater Evan niederschrieb. Dieses Nebeneinander der beiden Erzählstränge und auch die zum Teil merkwürdigen Geschehnisse, die Maggie passieren, lassen einem kaum Zeit für eine Pause beim Lesen. Ich hatte die Befürchtung, dass das eine Gruselgeschichte mit einem offenen Ende wird. Weit gefehlt, zum Ende überschlugen sich die Ereignisse mit einem wirklich überraschenden Ausgang.

Ich bin hochzufrieden mit dem Ende und empfehle dieses Buch auf jeden Fall und sehr gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Einfach nur spannend vom Anfang bis zum Schluss

Nebelopfer
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Im ersten Moment könnte der Tote, der am Galgenbaum zwischen den Dörfern der Geest hängt, ein Selbstmordopfer sein. Aber nach näherer Betrachtung und Begutachtung wird schnell klar, so war das nicht. Mit ...

Im ersten Moment könnte der Tote, der am Galgenbaum zwischen den Dörfern der Geest hängt, ein Selbstmordopfer sein. Aber nach näherer Betrachtung und Begutachtung wird schnell klar, so war das nicht. Mit dem Schild um seinen Hals, auf dem das Opfer seine Falschaussage in einem früheren Mordfall gesteht, wird klar dass es sich um einen Mord handelt.

Haverkorn kann sich an den Mordfall bei dem die Frau und zwei Söhne der Familie Johannsen ermordet wurden noch gut erinnern. Der Ehemann und Vater wurde damals wegen schweren Mordes verurteilt und sitzt seitdem im Gefängnis. Doch bereits kurze Zeit später gibt es ein weiteres Opfer, der ähnlich dem ersten auch seine Falschaussage in dem Mordprozess eingesteht. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln in dem Fall. Schnell wird klar, dass es weitere bedrohte Personen gibt und Haverkorn könnte einer von ihnen sein.

Doch wer steckt dahinter? Kann es den beiden Kommissaren gelingen den Fall aufzuklären?

Wie schon in den vorangegangen Büchern spielt auch hier das Privatleben der Ermittler und ihrer unmittelbaren Umgebung eine große Rolle. Dieses Mal wir es noch persönlicher, weil Haverkorn plötzlich im Visier des Täters sein könnte. Dieses Familiengefühl das dadurch beim Lesen entsteht, dieses Teilhaben am Leben der Ermittler macht diesen Krimi unter anderem so lesenswert. Aber auch die Ereignisse, die sich plötzlich überschlagen und einem kaum Zeit um Luftholen lassen, tun ein Übriges.

Mir hat dieser erneute Elbmarschkrimi, es ist bereits der fünfte, wieder absolut gefallen und ich empfehle ihn zu gerne weiter. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Alles gelogen, oder doch nicht?

Das Loft
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Die Konstellation, dass zwei Männer und eine Frau zusammen wohnen, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch wenn die Frau und einer der Männer ein Paar sind und in der Wohnung miteinander leben und sich lieben, ...

Die Konstellation, dass zwei Männer und eine Frau zusammen wohnen, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch wenn die Frau und einer der Männer ein Paar sind und in der Wohnung miteinander leben und sich lieben, ist das schon anders. Hier sind verschiedenste Konflikte in jeder Richtung vorprogrammiert.

Sarah, Marc und Henning leben in Hamburg in einem tollen Loft. Nach außen hin scheint alles perfekt in ihrem Leben zu sein. Das ändert sich, als in der gemeinsamen Wohnung alles auf die Ermordung von Henning deutet. Alles deutet auf eine Schuld, ob nun gemeinsam oder nicht , von Sarah und Marc hin.
In immer wechselnden Abschnitten kommen Sarah und Marc zu Wort und lassen uns an den Schilderungen der damaligen Ereignisse teilhaben. Interessant ist dabei zu lesen, dass jeder für sich die Geschehnisse und Ereignisse anders deutet und auch für sich bewertet. Beim Lesen wird schnell klar, dass beide offensichtlich nicht immer die Wahrheit sagen. Doch was ist die Wahrheit?

Spannung wird bei diesem Buch vor allem dadurch aufgebaut, dass man die vermeintlichen Wahrheiten immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln liest. Nicht ohne Grund gibt es bereits im Klappentext die Warnung des Autors, dass man nur eventuell, wenn überhaupt eine Chance hat, hinter das Geheimnis der Protagonisten zu kommen.

Mich hat das Buch absolut überzeugt und ich empfehle es auf jeden Fall. Verdiente fünf Lesesterne gibt es noch dazu.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Mich hat es nicht ganz überzeugt

Perfect Day
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Für Ann ist es ein riesiger Schock als ihr Vater völlig unerwartet in ihrem Beisein verhaftet wird. Der Vorwurf, er ist verdächtigt der Berliner Schleifenmörder zu sein. Er soll über einen Zeitraum von ...

Für Ann ist es ein riesiger Schock als ihr Vater völlig unerwartet in ihrem Beisein verhaftet wird. Der Vorwurf, er ist verdächtigt der Berliner Schleifenmörder zu sein. Er soll über einen Zeitraum von vierzehn Jahren immer wieder kleine Mädchen entführt und umgebracht haben.

Für Ann bricht eine Welt zusammen. Das kann sie nicht glauben. Ihr Vater mit dem sie seit dem Tod ihrer Mutter, als sie sechs Jahre alt war, zusammenlebte, der sich liebevoll um sie gekümmert hat und mit dem sie eine so harmonische und liebevolle Beziehung hat, dieser Mann soll viele Mädchen ermordet haben. Das kann nicht sein. Da die Polizei offensichtlich gar nichts macht und auch der Familienanwalt Ruhe bewahrt, macht Ann sich selbst auf Spurensuche nach dem Mörder der Mädchen.

Der Haupterzählstrang des Buches ist in dem Zeitraum der Verhaftung von Anns Vater. Aber es gibt weitere eingeschobene Nebenschauplätze. Das sind zum Einen die Erinnerungen von Ann, die beim Lesen deutlich werden lassen, wie eng das Verhältnis der Beiden war. Es gibt aber auch sehr interessante Einschübe der kleinen Ann, die ihre Erkenntnisse über verschiedene Emotionen in ihrer kindlichen Art aufgeschrieben hat. Interessant sind die Betrachtungen im "Wir".

Dieser Wechsel zwischen den einzelnen Ebenen machte es mir am Anfang nicht leicht in das Buch zu kommen. Und doch gelang es der Autorin Spannung aufzubauen. Dank überraschender, unvorhersehbarer Ereignisse entwickelte sich der Thriller dann doch ganz anders als gedacht. Das war der Moment, wo ich meinen Frieden mit dem Buch gemacht hatte.

Ja ich empfehle das Buch weiter. Ich kann mir vorstellen, dass es durchaus Leser gibt, die diese Art des Erzählens lieben werden. Von mir gibt es verdiente 3 Lesesterne.

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