Profilbild von Xanaka

Xanaka

Lesejury Star
offline

Xanaka ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Xanaka über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Lesenswert

Am roten Strand
0

Es ist bereits geschehen. Der Ermittler Ben hat in seinem letzten Fall den pädophilen Täter erschossen. Ob es dabei mir rechten Dingen zuging, ob er gemäß den Richtlinien gehandelt hat und den Täter in ...

Es ist bereits geschehen. Der Ermittler Ben hat in seinem letzten Fall den pädophilen Täter erschossen. Ob es dabei mir rechten Dingen zuging, ob er gemäß den Richtlinien gehandelt hat und den Täter in Notwehr erschossen hat, dass wird von der internen Ermittlung geprüft.

Während Ben noch mit sich hadert und hofft, dass seinen Schilderungen der Ereignisse Glauben geschenkt wird, kommen die Ermittler mit ihren Recherchen im Netzwerk der Pädophilen weiter. Schnell können sie weitere Täter in Haft nehmen. Dann passiert das Unglaubliche. Ein Täter verstirbt in der Untersuchungshaft. Es stellt sich heraus, dass der Tatverdächtige durch einen Anschlag zu Tode kam. Auch ein weiterer Tatverdächtiger wird vor dem Zugriff durch die Polizei ermordet.

Interessant und aufschlussreich fand ich die Schreibweise des Autors. Alle Beteiligten kommen in jeweils mitunter sehr kurzen Abschnitten zu Wort. Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten damit zurecht zu kommen, da permanent neue Leute zu Wort kamen. Aber das gab sich relativ schnell. So gelang es mir aber auch recht schnell Zugang zu den Protagonisten zu bekommen und sehr viel tiefere Einblicke in ihr Seelenleben und ihre Gefühle zu erhalten.

Das Buch lebt aber auch von der Antipathie gegen die Opfer. Man ist schon geneigt zu hoffen, dass die Polizei die Täter nicht finden wird, da sie den damaligen Opfern durch deren Tod ja späte Genugtuung gegeben haben. Aber es weckt auch Bedenken gegen einzelne Ermittler, die selbst wohl doch nicht so immun gegenüber der Pädophilie sind. Das lässt vermuten, dass hier noch nicht alles zu Ende erzählt ist und das es ein weiteres Buch um das Team geben wird.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Einfach nur magisch

Schwarzlicht
0

Der Fund einer toten Frau in einer Art Zauberkiste gibt Schwedens Polizei Rätsel auf. Da die Frau von Schwertern durchbohrt ist, deutet alles auf einen missglückten Zaubertrick hin, oder war es doch eher ...

Der Fund einer toten Frau in einer Art Zauberkiste gibt Schwedens Polizei Rätsel auf. Da die Frau von Schwertern durchbohrt ist, deutet alles auf einen missglückten Zaubertrick hin, oder war es doch eher ein brutaler Mord? Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiterkommen, bitten sie den Mentalisten Vincent um Hilfe und Unterstützung. Er hat durch seine ihm eigene Art die Möglichkeit Dinge zu sehen und zu analysieren, wie andere Kollegen es nicht vermochten. Unterstützung erhält er dabei von der Polizistin Mina Dabiri. Zu Mina findet er schnell Zugang und fühlt sich sogar zu ihr hingezogen, denn Mina ist mit ihrem extremen Hang zur Sauberkeit auch anders. Beide kommen durch ihre Besonderheit am ehesten miteinander klar.

Als es einen weiteren Todesfall gibt, der auf ähnliche Art und Weise ums Leben gekommen ist, wird den Ermittlern klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Doch wer steckt dahinter, was ist das Ziel des Täters? Vincent und Mina nähern sich dem Täter und es gelingt ihnen durch ihr anderes Denken Schlussfolgerungen zu ziehen, auf die andere nie gekommen wären.

Dieser Krimi lebt durch die Besonderheiten der beiden Ermittler. Es ist faszinierend zu lesen, wie es beiden gelingt aus einzelnen Puzzlestücken eine brauchbare Spur zu finden. Dabei ist das Ganze auch so erzählt, dass es niemals langweilig wird. Beiden Erzählern gelingt es die Spannung auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten und Wendungen einzubauen, mit denen man niemals gerechnet hätte.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Unglaublich spannender Abschluss dieser Serie

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
0

Als Tom Babylon im Krankenhaus erwacht, kann er sich an gar nichts erinnern. Noch schlimmer, er ist in London in einem Krankenhaus. Wie kam er dorthin? Warum ist er überhaupt in London? Er kann sich lediglich ...

Als Tom Babylon im Krankenhaus erwacht, kann er sich an gar nichts erinnern. Noch schlimmer, er ist in London in einem Krankenhaus. Wie kam er dorthin? Warum ist er überhaupt in London? Er kann sich lediglich an seinen Namen erinnern und das er bei der Mordkommission in Berlin arbeitet. Einige Details kann er mit Hilfe der behandelnden Ärztin sehr schnell klären. Sie ist auch bereit, in Berlin bei Toms Kollegen anzurufen. Aber deren Aussagen bringen ihn auch nicht weiter. Er hat gekündigt, er ist nicht mehr bei der Polizei. Seine Wohnung ist gekündigt, seine Frau mit dem Sohn weggezogen.

Wo und wie soll man da mit der Suche beginnen? Tom Babylon, der im Übrigen immer noch im Geist von der kindlichen Viola begleitet wird, begibt sich in London auf Spurensuche.

Aber auch Sita ist in Deutschland sehr aktiv. Sie fährt in die geschlossene Psychiatrie, weit in den Bergen, abgeschieden von jeglicher Menschlichkeit und will auf Veranlassung von Tom mit Bruckmann sprechen. Das gelingt ihr auch. Jedoch ist der Preis, den sie dafür bezahlt immens hoch. Ehe sie sich versieht ist sie selbst Insassin der geschlossenen Psychiatrie, ohne Chance jemals wieder herauszukommen.
Beide Tom und Sita sind an den jeweils verschiedenen Orten auf Spurensuche nach Viola, der vor vielen Jahren verschwundenen Schwester von Tom. Ein Foto was plötzlich auftauchte und die verschwundene Schwester im Erwachsenenalter zeigt, gibt Tom neue Hoffnung. Auch Sita ist bereit den Spuren zu glauben.

Dieser Thriller hatte es in sich. So rasant, wie er begann, gab es niemals einen Moment, der einem beim Lesen zur Ruhe kommen ließ. Dabei war es nicht nur bei Tom so extrem spannend, sondern auch die Erlebnisse von Sita in der Psychiatrie hatten es in sich. Angetrieben wurde ich beim Lesen natürlich auch von dem Gedanken, ob es ihm nun gelingen würde, Viola zu finden.

Lest selbst, wie sich alles zugetragen hat und vor allem, ob es wirklich geglückt ist. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Interessant und lesenswert

Mrs Agatha Christie
0

Wer Agatha Christie kennt, weiß sie war eine begnadete Kriminalschriftstellerin ihrer Zeit und ihre Bücher werden heute noch gelesen und verkauft. Was die wenigsten wissen, dass sie im Dezember 1926 spurlos ...

Wer Agatha Christie kennt, weiß sie war eine begnadete Kriminalschriftstellerin ihrer Zeit und ihre Bücher werden heute noch gelesen und verkauft. Was die wenigsten wissen, dass sie im Dezember 1926 spurlos verschwand. Eine großangelegte Suchaktion, an der sich sogar Arthur Conan Doyle - der Erfinder von Sherlock Holmes beteiligte, führte nicht zum Erfolg. Erst zehn Tage nach ihrem Verschwinden tauchte sie in einem Hotel mit einem Gedächtnisverlauf wieder auf.

Aber was passierte damals wirklich? Warum verschwand sie spurlos? Über diese Zeit und was damals geschah hat Agatha Christie nie geredet. Das war ihr größtes Geheimnis, welches nie gelöst wurde.

Marie Benedict hat sich intensiv mit den Fakten von damals beschäftigt und mit diesem Buch versucht eine Aufklärung über die damaligen Ereignisse zu finden.

Interessant dabei fand ich, dass es ihr sehr gut gelungen ist das Frauenbild der damaligen Zeit in der Person von Agatha Christie darzustellen. Die Aufgabe der Frauen damals war, immer für den Ehemann da zu sein, in seinem Leben die Hauptrolle zu spielen und alles dafür zu tun, um den eigenen Mann glücklich zu machen. Agatha Christie wurde in ihrer Erziehung genau auf diese Aufgabe vorbereitet. Das hat mir beim Lesen oftmals sehr leidgetan, da sie so sehr um ihren Mann bemüht war und sich dabei selbst und ihre Ziele aufgegeben hatte. Selbst das Verhältnis zu ihrer Tochter Rosalind war schwierig, da der Ehemann Archie die wichtigste Person war. Aber Agatha Christie gelingt es, sich langsam aus dieser Rolle zu befreien. Mit ihrem Verschwinden, zumindest im Buch von ihr selbst initiiert, gelingt es ihr sich aus der Opferrolle zu befreien und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es so oder so ähnlich gewesen sein mag. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es lass sich richtig gut und es war sogar ein wenig Spannung dabei. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Düster, geheimnisvoll und unheimlich

HOME – Haus der bösen Schatten
0

Nach dem Tod des Vaters erbt Maggie nicht nur erstaunlich viel Geld, sondern sie erbt auch Baneberry Hall. Sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater noch im Besitz des Hauses ist. Als Maggie ein kleines Mädchen ...

Nach dem Tod des Vaters erbt Maggie nicht nur erstaunlich viel Geld, sondern sie erbt auch Baneberry Hall. Sie hätte nie gedacht, dass ihr Vater noch im Besitz des Hauses ist. Als Maggie ein kleines Mädchen war, zog die Familie in dieses sehr große, alte Haus mit einer sehr düsteren Geschichte. Das man Baneberry Hall düstere Geschichten nachsagte, davon ließ sich die junge Familie nicht beeindrucken. Und doch kam es dann so, dass nach nicht einmal zwanzig Tagen die Familie fluchtartig das Haus verließ und nie wieder betrat. Die Erinnerung darüber, was in jener Nacht geschah, fehlt bei Maggie völlig. Es gibt lediglich dieses Buch ihres Vaters, dass er nach den damaligen Ereignissen über Baneberry Hall veröffentlich hatte und das ein Bestseller wurde.

Doch entsprach dieses Buch mit allen schrecklichen Geschehnissen, den bösen Gedanken, den auftauchenden Geistern früherer Bewohner wirklich der Wahrheit? Trotz der Warnungen ihrer Mutter begibt sich Maggie in das Haus und auf Spurensuche.

Die Spannung dieses Thrillers, und er ist wirklich durchweg spannend, entsteht durch die beiden verschiedenen Erzählstränge. Maggies Erlebnisse, die dieses ominöse Haus erneut kennenlernt und sich zum Teil auch mit den Vorurteilen der umliegenden Nachbarn auseinandersetzen muss und die Ereignisse von damals, die Maggies Vater Evan niederschrieb. Dieses Nebeneinander der beiden Erzählstränge und auch die zum Teil merkwürdigen Geschehnisse, die Maggie passieren, lassen einem kaum Zeit für eine Pause beim Lesen. Ich hatte die Befürchtung, dass das eine Gruselgeschichte mit einem offenen Ende wird. Weit gefehlt, zum Ende überschlugen sich die Ereignisse mit einem wirklich überraschenden Ausgang.

Ich bin hochzufrieden mit dem Ende und empfehle dieses Buch auf jeden Fall und sehr gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere