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Veröffentlicht am 29.03.2021

Spannend

Geiger
2

Die Story beginnt wirklich mit einem Paukenschlag. Die Töchter und die Enkelkinder machen sich auf dem Weg nach Hause. Das Telefon klingelt. Agneta geht ran, hört das Wort "Geiger" und erschießt wortlos ...

Die Story beginnt wirklich mit einem Paukenschlag. Die Töchter und die Enkelkinder machen sich auf dem Weg nach Hause. Das Telefon klingelt. Agneta geht ran, hört das Wort "Geiger" und erschießt wortlos ihren 85jährigen Ehemann. Mit den geheimen Unterlagen aus dem Versteck flieht sie.

Das die Polizistin Sara Nowak zu dem Fall gerufen wird, ist dem Umstand geschuldet, dass sie mit den Kindern von Onkel Stellan gemeinsam groß geworden ist. Sara und ihre Mutter lebten viele Jahre auf dem Grundstück der Familie. Ihre Mutter war die Haushaltshilfe von Stellan und Agneta.

Der Mordfall erregt in ganz Schweden riesiges Aufregung, denn Onkel Stellan war einer der ganz großen Fernsehmoderatoren. Alle liebten ihn und seine Shows. Seine Partys zu Hause waren legendär, es gingen Künstler und Politiker in dem Hause ein und aus.

Für alle ist der Mordfall ein riesiges Rätsel. Keiner kann sich erklären, was mit Agneta, der Frau von Stellan passiert ist. Wurde sie etwa entführt?

Auffallend an diesem Thriller war, dass ich als Leser gleich am Anfang wusste, wer der Täter ist. Interessant und spannend wurde es, als so langsam klar wurde, wo es sich hin entwickelte. Aber selbst da ahnte ich noch nicht, was alles auf mich zukommt.

Interessant fand ich auch Sara, durch ihren direkten Bezug zum Mordopfer, eine der Hauptpersonen in diesem Thriller. Am Anfang fand ich Sara durch ihre Eigenheiten, ihre ungezügelte Aggressivität, ihre Spontanität nicht sympathisch. Sie kam auf mich sehr negativ rüber. Einige ihrer Handlungen waren für mich mitunter unverständlich, aber das war wohl dem Charakter geschuldet.

Dass ich im Buch sehr viel über den privaten Mensch Sara lesen musste, ist sicher dem Umstand geschuldet, dass dieser Thriller das erste Buch einer Trilogie ist. Auch mir gerade die privaten Familienangelegenheiten von Sara mitunter zu viel waren, empfehle ich diesen Thriller sehr gerne weiter.

Von mir gibt es, wegen der Längen, nur vier verdiente Lesesterne.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Bernsteinmädchen

Das Bernsteinmädchen
0

Mit dem Vermächtnis seiner Mutter hätte Robert Schnitter nie gerechnet. Er bekommt einen wunderschönen Bernstein und einen Brief mit dem Inhalt "Geh in das Land deines Vaters". Was will ihm seine Mutter ...

Mit dem Vermächtnis seiner Mutter hätte Robert Schnitter nie gerechnet. Er bekommt einen wunderschönen Bernstein und einen Brief mit dem Inhalt "Geh in das Land deines Vaters". Was will ihm seine Mutter mit diesen Zeilen sagen. Er kannte seinen Vater nicht.

Aus Erzählungen seiner Mutter Helena weiß er, dass sein Vater Karl als Matrose in Argentinien war. Dort verliebten sich beide ineinander. Es dauert lange, bis Helena ihren Karl wiedersieht. Schweren Herzens entschließt sie sich zu einer Heirat mit ihm, auch wenn sie dafür Argentinien und ihren Vater zurücklassen muss. Auf dem Hof von Karls Familie wird sie nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen. Sie ist zwar die schöne Helena, aber nicht für die Arbeit auf dem Land geeignet. Gerade Elsa, die Schwester von Karl. macht ihr das Leben sehr schwer. Dann beginnt der 2. Weltkrieg und Karl zieht in den Krieg.

Als das weiß Robert Schnitter nicht, als er nach Deutschland kommt. Er spricht zwar fließend Deutsch, hat aber an das Land seines Vaters gar keine Erinnerung mehr. Die Suche von Robert nach Angehörigen, oder Menschen, die seine Familie kannten, ist nach so vielen Jahren nicht leicht. Es ist in den vergangenen Jahren sehr viel passiert. Im Grunde ist es ein fast aussichtsloses Unternehmen.

Für mich war es spannend zu lesen, ob Robert überhaupt Spuren finden kann. Interessant fand ich auch, wie dem ausländischen Robert die Deutschen gegenübertreten, obwohl er Deutsch spricht. Das Misstrauen, dass ihm entgegenschlägt, ist auf jeden Fall auch den Ereignissen nach der Wende und den vielen Rückübertragungsansprüchen zu zuschreiben.
Der Autor schreibt in seinem Buch aber nicht nur über die Suche von Robert nach seinem deutschen Vater. Er lässt uns auch an den damaligen Ereignissen im Leben von Helena teilhaben. So können wir an ihren Erlebnissen teilhaben und erfahren, was genau damals geschehen ist.

Mir hat dieser Ausflug in die Vergangenheit und in die Gegenwart gut gefallen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Von Anfang an spannend

Bornholmer Falle
0

Sarah Pirohl hat ihren letzten Fall noch gar nicht richtig überwunden. Als Folge davon ist sie nach Bornholm gezogen und will nach den Ereignissen zur Ruhe kommen und ihren Frieden wiederfinden. Auf Bornholm ...

Sarah Pirohl hat ihren letzten Fall noch gar nicht richtig überwunden. Als Folge davon ist sie nach Bornholm gezogen und will nach den Ereignissen zur Ruhe kommen und ihren Frieden wiederfinden. Auf Bornholm soll sie dann als Mittlerin zwischen der deutschen und der dänischen Polizei tätig werden. Sie ist noch nicht einmal richtig heimisch geworden, da gibt es bereits einen ersten Hilferuf des BKA. Timo, der Stiefsohn eines renommierten Arztes der Charité, ist nach einem zweiwöchigen Familienurlaub in Dänemark allein nach Berlin gefahren. Dort ist er jedoch niemals angekommen, wurde erst sehr spät als vermisst gemeldet. Sarah Pirohl begibt sich auf Spurensuche.

Nahezu zeitgleich wird ein Deutschland, während eines Musikfestivals Christoph Luberg, tot aufgefunden. Schnell finden die Ermittler heraus, dass sich Timo und Christoph kannten und auch in Dänemark noch Kontakt miteinander hatten. Jetzt ist einer der beiden tot, der Andere spurlos verschwunden.

Wie bereits im "Bornholmer Schatten" arbeitet Sarah in diesem Fall wieder intensiv mit Hannah Jacob, einer Polizeipsychologin zusammen. Sie gehen ersten Hinweise zu dem Mord nach und vermuten eine Verwicklung im Drogenmilieu. Der Verdacht erhärtet sich zunehmend, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben könnten. Bei den immer intensiver werdenden Ermittlungen wird klar, dass der Fall sehr viel größer und umfassender ist, als ursprünglich beide angenommen haben und dass beide sich mit ihren Ermittlungen zum Teil selbst in Gefahr bringen.

Ich habe fast alle Bücher von Katharina Peters gelesen. Für mich steht jetzt schon fest, dass sie sich mit jedem Buch steigern konnte. Auch die Kriminalfälle werden jedes Mal anspruchsvoller und intensiver würde ich mal sagen. Ich war wieder einmal überrascht und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein neuer Fall für Paulsen und Haverkorn

Mordsand
3

Auf der kleinen unbewohnten Insel Bargsand mitten in der Unterelbe wird der Schädel eines Skeletts gefunden. Beim Ausgraben entdecken Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, dass der Tote mit gefesselten Händen ...

Auf der kleinen unbewohnten Insel Bargsand mitten in der Unterelbe wird der Schädel eines Skeletts gefunden. Beim Ausgraben entdecken Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, dass der Tote mit gefesselten Händen vor dreißig Jahren im Schlick eingegraben wurde. Als kurze Zeit später ein bekannter Bauunternehmer auf fast ähnliche Art und Weise tot aufgefunden wird, kommen einem schon Gedanken über die Ähnlichkeiten dieser beiden Fälle. Aber die Spurenlage ist dann noch nicht so eindeutig, es gibt sogar Hinweise bis nach Russland und auch in die damalige DDR.

Die Suche nach Hinweisen führt die beiden Ermittler in einen ehemaligen Jugendwerkhof, einer Art Jugend- und Arbeitsgefängnis. Hier wurde Jugendliche, die sich nicht unterordnen wollten eingesperrt und zur Arbeit verurteilt, damit wollte man sie resozialisieren und auf den rechten Weg bringen. Die Spur führt die Ermittler weiter nach Torgau, dem schlimmsten und berüchtigsten aller Jugendwerkhöfe. Hier landeten nur die ganz schweren Fälle. Die Schilderungen dessen, was damals dort passierte, lässt einem beim Lesen die Haare zu Berge stehen. Es stellt sich dann auch heraus, dass wenigstens eines der Opfer dort gewesen sein muss. Doch was haben die Fälle miteinander zu tun? Warum stirbt das zweite Opfer erst viele Jahre später?
Romy Fölck hat in ihrem Krimi wieder viele falsche Fährten gelegt. Beim Lesen war ich mir nie sicher, ob es nun so gewesen sein könnte, oder ob es da noch andere Möglichkeiten gab.

Spannend fand ich auch die Ereignisse im Privatleben der beiden Ermittler. Diese beiden wachsen einem, je mehr man von ihnen liest, Stück für Stück mehr ans Herz. Das kommt sicher auch daher, dass bei beiden nicht immer Eitel Sonnenschein ist, sondern dass sie neben den Ermittlungen auch immer wieder mit privaten Sorgen und Problemen zu kämpfen haben.
Für mich war dieses Buch ein Stück Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in Bezug auf die Jugendwerkhöfe.

Davon wusste man einfach zu wenig. Ich habe im Nachhinein noch vieles mehr an Informationen gefunden. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesessterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Immer noch aktuell mit umstrittenem Vorwort

1984
0

Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für ...

Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für sich selbst hat er eine Methode gefunden, um dem TeleSchirm - eines der ständigen Überwachungsmittel - in seiner Wohnung wenigstens ab und zu zu entgehen. Denn es gibt immer wieder Phasen in denen sich bei ihm Widerstand regt. Daraus resultiert dann auch sein geheimer Wunsch Tagebuch zu schreiben, auch wenn ihm klar ist, dass die Gedankenpolizei alles herausbekommen wird. Seine fast schon revolutionären Gedanken, dass er möglicherweise der einzig denkende Mensch ist bei dem das Gedächtnis noch funktioniert. Denn auch die Vergangenheit wird regelmäßig überarbeitet und aktualisiert, damit die Vorhersagen der Partei auch immer richtig sind und bleiben.

In Julia, die er heimlich kennenlernt, findet er seine große Liebe. Auch die muss geheim bleiben. Gemeinsam wollen sie der geheimen Bruderschaft beitreten um gegen den großen Bruder zu kämpfen. Wie das ausgeht, ob das klappt, lest selbst.
Was mich an diesem Buch fasziniert hat, dass es obwohl es bereits 1949 das erste Mal veröffentlicht wurde und als Klassiker gilt, an Aktualität nichts verloren hat. Viele Dinge, die ich das erste Mal gelesen habe, kann ich mir sowohl von früher als auch in Ansätzen heute noch gut vorstellen. Der Autor hat in seinem Werk sehr gut deutlich gemacht, wie Menschen manipuliert, unterdrückt und auch ausspioniert werden. Niemand vertraut dem anderen, jeder ist auf sich allein gestellt und will irgendwie nur am Leben. Politisches Engagement ist im Grunde verboten, die wenige die es doch versuchen, werden mit dem Tod bestraft oder werden einer extremen Gehirnwäsche unterzogen.

Mir hat dieses Buch gefallen. Schade finde ich, dass gerade bei dieser Ausgabe das Buch schlecht bewertet wird, obwohl der Grund dafür wohl eher im Vorwort von Robert Habeck liegt. Wem das nicht passt, braucht ja das Vorwort nicht zu lesen, mir ging es in jedem Fall um das Buch. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne für das Buch.

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