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Veröffentlicht am 27.10.2024

Cosy-Camping on it‘s best

Mord im Himmelreich
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Andreas Winkelmann hat mit seinem ersten Cosy Crime einen tollen Auftakt in dieses Genre hingelegt. Er lässt ihn in der Camping Szenerie spielen. Wie er selbst in Interviews und Reels mitteilt, kennt er ...

Andreas Winkelmann hat mit seinem ersten Cosy Crime einen tollen Auftakt in dieses Genre hingelegt. Er lässt ihn in der Camping Szenerie spielen. Wie er selbst in Interviews und Reels mitteilt, kennt er sich dort gut aus, auch das Himmelreich ist ihm bestens vertraut. Das merkt man auch an der Detailgenauigkeit, in der der Campingplatz, die Ortschaft und das Leben auf dem Campingplatz beschrieben werden. Während der Ort also real ist, sind die Protagonisten, bis auf zwei, rein fiktiv. Dabei sind Kupernikus, der schrullige Privatier und frühere Schauspieler, die immer fröhliche und lebenslustige Annabelle, der in seinen Launen etwas unberechenbare Kommissar Fass und der kleine Hund Pinguin. Die Story startet mit einem morgendlichen Hilferuf von Annabelle am Ufer des Sees, schwimmt dort ein Stand-up-Board mitten auf dem See, ein kleiner Hund darauf und keine Menschenseele weit und breit. Kupernikus, in Baywatch-Manier mit roter Badehose, aber Bauch, schmeißt sich in die Fluten und zieht das Board samt Hund an Land. Allerdings ist unter dem Board mit Spanngurten eine Leiche festgemacht. Wer ist der Tote? Und gehört der kleine Hund ihm? Warum ist der Tote mitten auf dem See getrieben? Fragen, denen Kupernikus mit Hilfe von Annabelle auf den Grund geht. Als Retter des kleinen Hundes nimmt er diesen auf, ist er wohlmöglich der einzige Zeuge. Kupernikus begibt sich auf Spurensuche und trifft auf allerlei Verdächtige. Kann er den Mord aufklären und was steckt dahinter?

Winkelmann gibt jeder Person einen eigenen Charakter, beschreibt die Personen so genau und trifft dabei wunderbar auch deren Spracheigenschaften, da wird berlinert, die Sprache der heutigen Jugendlichen fließt ein, insgesamt fühlt man sich ganz nah zwischen den Personen, also auch richtig im Geschehen. Ich konnte an einigen Stellen so herzlich schmunzeln, Humor hat Winkelmann, aber setzt diesen so wohldosiert ein, dass es nie zur Posse wird. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt und fand auch das Ende wohl durchdacht. Es hat Spaß gemacht diesen Cosy-Crime zu lesen. Ich habe mich dabei sehr wohlgefühlt und wie ich gesehen habe, soll schon der nächste Teil in Arbeit sein. Das finde ich super, denn ich hätte sofort weiterlesen können. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Was für ein grandioser historischer Roman

Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
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In Karlsbad treffen durch Zufall 1871 die drei Hauptprotagonisten Vicky, Paul und Auguste aufeinander. Die Stimmung ist ausgelassen und die beiden jungen Männer sind von Vicky fasziniert. Diese kokettiert ...

In Karlsbad treffen durch Zufall 1871 die drei Hauptprotagonisten Vicky, Paul und Auguste aufeinander. Die Stimmung ist ausgelassen und die beiden jungen Männer sind von Vicky fasziniert. Diese kokettiert mit beiden so unterschiedlichen Männern. Während der deutsche Paul aus einer betuchten und angesehenen Ingenieursfamilie aus Berlin stammt, ist Auguste ein französischer Koch, im Waisenhaus aufgewachsen und durch die harte Schule des Küchenlehrlings gegangen. Vicky dagegen, eine behütete und reiche Unternehmerstochter aus England darf eigentlich selbständig keine Männerbekanntschaften machen. Vereint durch dieses eine gemeinsame Erlebnis entspinnt sich die Geschichte in drei Handlungsstränge, in denen sich die Vicky, Auguste und Paul immer wieder begegnen, dazwischen wird auch die Geschichte der drei Personen in ihrem Lebensumfeld/ Familie weiter erzählt. Während Paul am Bau der Wiener Weltausstellung beteiligt ist, hat sich Auguste in den Kopf gesetzt ein berühmter Koch und sein eigener Herr in der Küche zu werden und verfolgt dieses Ziel sehr konsequent. Vicky möchte nicht standesgemäß heiraten, soll dieses aber, wie in dieser Zeit üblich. Sie hat ihren eigenen Kopf und begehrt dagegen auf, wird aber durch ihre konsequente und sehr erfolgreiche Mutter in der Technik-und Baubranche, die ein Unternehmen erfolgreich in London leitet, gebremst.

Die Geschichte, beginnend in Karlsbad, entfaltet sich über 30 Jahre wie ein Fächer, jedoch werden einzelne Handlungsstränge immer wieder geschickt miteinander verwoben im Laufe der Zeit. Durch die kurzen Kapitel, auch gerne mit einem kleinen Cliffhanger versehen, geht es fortlaufend mit einer der drei Personen weiter. Mich hat diese Erzählweise sehr stark an das Buch gefesselt, wollte ich immer wissen, wie es nun weitergeht. Ich habe daher in jeder freien Minute zum Buch gegriffen. Zwar ist die Geschichte fiktiv, jedoch eingebettet in einen brillant recherchierten historischen Kontext. Auch hatte ich das Bedürfnis noch weiter in die historischen Details einzusteigen, so dass ich beispw. Einzelheiten und Bilder zur Wiener Weltausstellung gegoogelt habe, von der ich vorher so noch nichts gehört hatte. Ebenfalls vermittelt der Autor das Gefühl mitten in dem Zeitalter der neuen Techniken und deren Entwicklung dabei zu sein. Zwar geht es in der Geschichte nicht um ein bestimmtes historisches Ereignis, das man durch ellenlange Seiten begleitet, vielmehr sind sie eher Beiwerk der Hauptgeschichte um die drei Protagonisten, sie verleihen dem Roman aber ihre Tiefe. Mich hat die Geschichte an einigen Stellen emotional sehr berührt und ich musste auch einmal ein Tränchen zerdrücken. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten, das Ende fand ich großartig, ein kleiner Cliffhanger war für mich bereits erkennbar und ich bin unheimlich auf die Fortsetzung gespannt, die leider erst im nächsten Jahr kommen soll. Mir hat der Roman so viele wunderbare Lesestunden bereitet, ich bin total begeistert und kann zu Recht sagen, dass es eines meiner Jahreshighlights war. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Rock’n’Roll und ein neues Lebensgefühl

Kiss me, Fräulein
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Jule, Gerda und Ingrid sind drei Freundinnen, sie eint der Wunsch nach einem anderen Leben, als das der Eltern. Aufgewachsen in einem Dorf in der Pfalz, treffen sie sich regelmäßig am Badesee. In der Nähe ...

Jule, Gerda und Ingrid sind drei Freundinnen, sie eint der Wunsch nach einem anderen Leben, als das der Eltern. Aufgewachsen in einem Dorf in der Pfalz, treffen sie sich regelmäßig am Badesee. In der Nähe gibt es auch die Mickey Bar, in diesen verkehren die dort stationierten amerikanischen Soldaten und durch den Besuch, den Rock’n’Roll, entwickelt jede der drei Freundinnen eine anderes Lebensgefühl und eigene Zukunftsträume. Die Eltern sehen das nicht gerne, gilt noch das Denken, ein junges Mädchen braucht keinen Beruf zu lernen, sie soll katholisch heiraten und ihrem Mann den Haushalt führen, die Kinder aufziehen. Das ist aber nicht der Wunsch der drei Freundinnen. Sie möchten mehr.
Die sensible Jule träumt von einem anderen Leben, einem eigenen Job und taucht in ihre Geschichten ab, die sie heimlich auf dem Dachboden schreibt. Kann sie sich aber gegen ihre Eltern behaupten und was ist mit John, den sie in der Mickey Bar kennen lernt? Die hübsche und sehr selbstbewusste Ingrid möchte ein Leben an der Seite eines reichen Mannes führen, die Mickey Bar bereitet ihr Vergnügen und die Männer liegen ihr zu Füßen, aber hält das Leben nicht noch ganz andere Überraschungen für sie bereit? Gerda ist unsicher und hört sehr stark auf ihre Eltern, wünscht sich aber auch ein anderes Leben. Sie ist am stärksten durch ihre Eltern in den alten Denkstrukturen gefangen. Kann sie sich davon befreien, vielleicht an der Seite eines Mannes, den sie liebt und den nicht ihre Eltern, so wie es früher war, für sie bestimmt haben?

Das Buch ist sehr schön erzählt, es liest sich richtig gut. Es hat mir sehr gefallen, dass jede der drei Freundinnen in eigenen Kapiteln ihr Geschichte erzählt hat. So begleitet man die Freundinnen in gewissen Abständen. Jedes Kapitel setzt ca. 1 Jahr weiter ein. Damit sind Zeitsprünge enthalten, die die Geschichte stetig weitertragen. Gefallen hat mir auch, dass das damalige Zeitgefühl sehr gut rüber kommt, ich fühlte geradezu die vom Rock’n’Roll aufgeheizte Atmosphäre in der Mickey Bar. Jede der drei Freundinnen habe ich sehr gerne begleitet, sie sind grundverschieden, aber das macht gerade den Reiz aus, dass jede ihren eigenen Lebensweg in dieser Zeit sucht, geeint in ihre untrüglichen Freundschaft zueinander. Die damalige Zeit und die Örtlichkeiten werden sehr gut wiedergegeben. Deshalb werden sowohl die Leser, die bereits in der Zeit gelebt haben, viel von früher wiedererkennen/ -erleben, jüngere Leser werden das Zeitgefühl nachempfinden und eintauchen können. Ich hätte am liebsten direkt mit dem nächsten Teil begonnen, da es mich so gefesselt hat. Jetzt muss ich mich leider bis Anfang Dezember gedulden. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Die Liebe kommt unverhofft, dann mit viel Gefühl und Schmetterlingsflattern

Weihnachtlich verliebt in den schottischen Highlands
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Lindsay und Colin, zwei völlig unterschiedliche Personen, begegnen sich in Aberlochry in den schottischen Highlands. Colin, hipper Immobilienmakler, strandet dort mit seinem Getriebedefekten Healey, einem ...

Lindsay und Colin, zwei völlig unterschiedliche Personen, begegnen sich in Aberlochry in den schottischen Highlands. Colin, hipper Immobilienmakler, strandet dort mit seinem Getriebedefekten Healey, einem Oldtimer und wird prompt von einem Bauern zu Lindsay in ihre Oldtimerwerkstatt abgeschleppt. Beim Zusammentreffen sind sie auch wie Feuer und Wasser, Lindsay bodenständig und mit einigen Problemen, hat sie doch die Werkstatt von ihrem verstorbenen Grandpa übernommen, hofft sie durch den Auftrag von Colin aus den roten Zahlen zu kommen. Colin hat selbst aber ne Menge Probleme, denn hinter seiner aufgeblasenen Fassade, hat auch er finanzielle Probleme. Nach und nach fragt sich Colin, ob das Leben, was er führt tatsächlich so das Wahre ist und Lindsay wiederum lässt Gefühle zu, die sie lange nicht mehr gefühlt hat, nachdem ihr Grandpa verstorben ist. Werden die beiden zueinander finden? Unterstützung erhalten die beiden jedenfalls durch liebe Personen aus der Dorfgemeinschaft.

Die Liebesgeschichte wird wirklich schön erzählt, es wird immer abwechselnd aus der Sicht von Lindsay und Colin erzählt. So kann man jeweils den Gedankengängen beider Personen folgen, auch deren Gefühlslage. Das macht die Geschichte abwechslungsreich. Es knistert so richtig zwischen den Beiden. Die Landschaftsbeschreibungen sind ebenfalls sehr gelungen, man spürt die Weite der Highlands und die kleinen Dörfer. Das weihnachtliche Flair kommt leider erst in der zweiten Hälfte des Buches so richtig rüber, das wird aber dafür durch die Weihnachtsgames, die Lindsay für die umliegenden Dörfer plant und die ein richtiges Event darstellen, aufgewogen. Für mich insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, bei der man die fliegenden Schmetterlinge und das Herzklopfen spüren kann. Ich hatte kurzweilige Lesestunden und empfehle das Buch daher sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Ein keines Stück vom Himmel in der zauberhaften Provence

Lavendelblütenzauber (Im Herzen der Provence)
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Dieses Mal entführt Hanna Holmgren in die zauberhafte Provence. Charlotte erbt von ihrem Vater ein Hotel, sein tolles Haus und eine erhebliche Summe Geld, einem Vater, den sie nie gekannt hat. Warum vererbt ...

Dieses Mal entführt Hanna Holmgren in die zauberhafte Provence. Charlotte erbt von ihrem Vater ein Hotel, sein tolles Haus und eine erhebliche Summe Geld, einem Vater, den sie nie gekannt hat. Warum vererbt er gerade ihr sein Vermögen? Charlotte, frisch getrennt von ihrem Freund, stellt sich dieser Herausforderung und verliebt sich in diesen wunderschönen Ort und die dort lebenden Menschen. Hat sie ihr Ex-Freund immer runter gezogen mit seiner dominanten, misslaunigen Art, fühlt sie dort ihre Lebensgeister erwachen. In Carole findet sie eine neue Freundin und die Ortsbewohner sind ihr wohlgesonnen. Auch trifft sie Arnaud, der ihr Herz zum Klopfen bringt, aber ist er nicht vergeben?
Dies ist mein erster Roman von Hanna Holmgren, aber ganz sicher nicht mein letzter. Die Autorin versteht es eine zauberhafte Geschichte zu entfalten, bei der man als Leser an einen Ort mitgenommen wird, der so wunderschön und detailliert beschrieben wird, dass man die Lavendelfelder, das kleine Örtchen, die Landschaft geradezu vor sich sehen konnte. Ich saß mit Charlotte in dem Taxi, das sie dort hin brachte und fühlte die Sonnenwärme und den Fahrtwind auf meiner Nase und roch den Duft von Lavendel. Ja, Charlotte meisterte ihre Aufgaben mit Bravour, aber genau das macht für mich ein wunderschöner Feelgood-Roman aus, wenn es die Autorin versteht einen an einen zauberhaften Ort mitzunehmen und einen an die Geschichte zu fesseln und man zu träumen beginnt und sich absolut wohl fühlt beim Lesen. Probleme möchte man da nicht wirklich wälzen. Und das ist Hanna Holmgren hier wunderbar gelungen. Ich habe den Roman beispw. in meiner Mittagspause in einem Restaurant gelesen und habe tatsächlich alles um mich herum vergessen, wo ich saß, das hatte ich schon lange nicht mehr. Auch die Liebesgeschichte hat mir gut gefallen, das Ende des Romans fand ich absolut gelungen, zum Herz erwärmen. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, ich hatte wunderschöne Lesestunden über einen Ort, zu dem ich jetzt sofort hin möchte. Eine ganz klare Leseempfehlung.

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