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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Was für eine tolle Familiensaga

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
7

Der erste Band startet in dem noblen Hotel Palais Heiligendamm, nahe Doberan. Das Hotel wird geleitet vom Familienpatriarchen. Während er mehr ein Auge auf die Gäste hat und weniger auf die Finanzen des ...

Der erste Band startet in dem noblen Hotel Palais Heiligendamm, nahe Doberan. Das Hotel wird geleitet vom Familienpatriarchen. Während er mehr ein Auge auf die Gäste hat und weniger auf die Finanzen des Hotels, leitet der jüngere Sohn dieses mit ihm. Er ist aber eher an der Musik interessiert und ein Schöngeist, möchte die mittlere Tochter und Hauptprotagonistin Elisabeth gerne zur Hotelfachschule und alles lernen, um das Palais zu leiten. Dieses ist jedoch für eine Frau zur Jahrhundertwende undenkbar, dieses jedenfalls für Ihre Eltern und die damalige Gesellschaft. Im Hotel begegnet ihr der junge Julius und sein adeliger Dienstherr, der viele Unternehmen leitet. Julius findet Elisabeth faszinierend, diese ist aber noch sehr jung und traut dem Ganzen nicht, entwickeln sich aber auch bei ihr Gefühle. Neben den Familienmitgliedern spielen auch die Hotelangestellten/ das Personal eine Rolle. Allen voran Minna, die ihre Familie in Berlin aufgegeben hat, um die Stelle im Hotel aufzunehmen. Nach dem Einstieg und der Vorstellung der einzelnen Familienmitglieder und Angestellten nimmt das Buch auch rasant an Fahrt auf. Es kommt zu immer neuen Verwicklungen, dabei spielen die damaligen Wertevorstellungen, der Aufbruch der jüngeren Generation in neuere Denkmuster, Homosexualität, Erpressung, finanzielle Sorgen, der Krieg, das Leid und der Hunger eine große Rolle.

Die Autorin versteht es, einen an das Buch gefesselt zu halten. Durch immer neue Verwicklungen, die im vorhinein nicht erkennbar sind, wollte ich tatsächlich immer nur weiter lesen. Die Sprache ist schön und durchweg flüssig und die Geschehnisse sehr detailreich beschrieben, wie auch die einzelnen Personen. Man fühlt mit ihnen, erkennt deren Charakter, auch deren Wandel im Laufe der Jahre. Das Buch hat mich an einigen Stellen sehr emotional berührt. Das Palais und die übrigen Handlungsorte sind wunderbar beschrieben. Die Autorin beschreibt die politischen Ereignisse, die im Kontext der Geschichte spielen, sehr gekonnt. Ich freue mich, dass ich endlich dieses wunderbare Buch gelesen habe, es stand schon lange auf meiner Liste und ich werde jetzt auch die nachfolgenden Bände ganz sicher verschlingen. Ich möchte doch wissen, wie es mit den Protagonisten weiter geht. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.10.2024

Viele Mörder = spannende Lesestunden garantiert

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 4: Ein Mörder zu viel
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Der 4.Teil der Cosy-Crime Reihe spielt wieder im schönen und beschaulichen Fontenaia. Aber ist es dieses Mal so beschaulich? Ein Mord passiert an der alten Ballett-Diva Marcella Macchiavelli und es gibt ...

Der 4.Teil der Cosy-Crime Reihe spielt wieder im schönen und beschaulichen Fontenaia. Aber ist es dieses Mal so beschaulich? Ein Mord passiert an der alten Ballett-Diva Marcella Macchiavelli und es gibt eine Reihe an geständigen und nicht geständigen Mordverdächtigen. Anna hat sogar noch kurz vor dem Ableben mit Marcella und ihren beiden Freundinnen im Café gesprochen und will natürlich bei der Aufklärung helfen. Zwar ist sie nun auf der Polzeistation angestellt, das bedeutet aber nicht, dass Vico Martinelli sie ermitteln lassen möchte. Vielmehr soll sie alte Fallakten anschauen. Das passt Anna natürlich nicht und so unterstützt sie, ob gewollt oder nicht die Polzei bei ihrer Fallarbeit und bringt natürlich auch einige Bewegung in den Fall. Was hat das alte Ballettstudio, in dem die Diva Stunden gab, mit deren Tod zu tun, was der Neffe der Toten, der sie beherbergt hatte und dann gibt es auch noch einen ominösen abgeschnittenen Zeitungsartikel aus den 60er Jahren, auf dem eine vierte Person nicht mehr erkennbar ist. Können Anna und die Polizei am Ende den Täter finden?

Auch dieses Mal hat mich der Krimi gleich gefesselt. Da es mein zweites Buch aus der Reihe war, kamen mir gleich alle wie alte Bekannte vor. Die Geschichte nimmt recht schnell Fahrt auf und ich konnte wieder herrlich miträtseln. Viele Verdächtige und jeder hat ein Motiv. Dieses Mal ist mehr Crime als Cosy in dem Krimi. Die Beteiligten sind wieder toll ausgeformt, jeder hat seine Eigenheiten und die treten wunderbar zu Tage. Auch gibt es viele Verwicklungen, die erst nach und nach und bis zum Ende dann aber alle aufgelöst sind. Was ich auch toll finde ist, dass bereits der Stein für den nächsten Krimi gelegt wurde. Ich habe bereits geschaut, wovon dieser handelt (eine Leiche findet sich im Pool von Anna) und es wurde bereits ein Hinweis eingeflochten. Toll. Mir hat es wieder unheimlich viel Spaß gemacht Anna, den etwas grummeligen Commissario und sein Team zu begleiten. Von mir wieder eine klare Leseempfehlung. Auf den nächsten Band bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Pixie und die Flaschenpost

Flaschenpost vom Leben
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Durch das schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden, fand ich den Klappentext sehr ansprechend. Es geht um Pixie, eine junge Frau, die bislang Fantasybücher über Kobolde geschrieben hat, nun aber in ...

Durch das schöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden, fand ich den Klappentext sehr ansprechend. Es geht um Pixie, eine junge Frau, die bislang Fantasybücher über Kobolde geschrieben hat, nun aber in einer Schreibflaute feststeckt. Da kommt ihr der Auftrag gerade recht, der Geschichte um ein Flaschenschiff und einen Siegelring von einem Kapitän Flömers nachzugehen. Dieses führt sie auch an das Meer zurück, dem sie über ihren Opa Nathan immer noch sehr verbunden ist. Im Norden angekommen, macht sie sich auf Spurensuche und lernt dabei neben Friso, seiner Nichte Tamari auch eine Reihe von weiteren Personen kennen, insbesondere auch die älteren Geschwister Feeke und Sibo, die den historischen Gulfhof als Pension bewirtschaften und zu dem sich Pixie hingezogen fühlt. Leider hat der Gulfhof wirtschaftliche Schwierigkeiten. So möchte Pixie neben der Suche und Recherche des Geheimnisses um Kapitän Flömers auch den Gulfhof retten.

Dies war das erste Buch de Autorin für mich. Sie verwendet eine schöne Sprache, auch konnte ich mir die ganzen Örtlichkeiten sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen sind sehr detailreich. Die Erzählweise ist sehr ruhig und es geht eher langsam in der Geschichte voran. Die Personen des Romans sind alle sehr sympathisch und strahlen Wärme aus. Das Buch hat viele mystische Elemente, so dass ich neben dem Gulfhof und seinen Besonderheiten, auch den Ausführungen beispw. um die Luchtwieven, von denen ich bislang noch nichts gehört hatte, gerne folgte und die ich interessant fand. Ich habe so einiges Neues kennengelernt. Manchmal wurde mir aber das Mystische, wenn bestimmte Lichter am Himmel erschienen oder etwas sehr tröstlich für Pixie war, auch etwas zu viel, da es die Geschichte nicht unbedingt weiter gebracht hat. Das Buch war für mich ein Stück weit eine „Wundertüte“ (den Begriff habe ich im Buch gelesen), es hat viele schönen Gedanken und Ausführungen, die einen berühren und zum Nachdenken bringen, aber auch viel Drumherum, was nicht immer der Handlung, um die es eigentlich gehen soll, zuträglich ist. Bei manchen Personen habe ich mich gefragt, warum sie so genau beschrieben werden, aber dann mit der eigentlichen Geschichte nur wenig zu tun haben und nur am Rande eine Rolle spielen. Auch die vielen sehr außergewöhnlichen Namen der Personen fand ich beim Lesen etwas schwierig, manchmal wusste ich zu einem späteren Zeitpunkt auch nicht immer, wer das jetzt war. Das Buch hat viele sanfte Töne, es hat mich auch einige Male zum eigenen Nachdenken gebracht, was mir gefallen hat. Pixie habe ich gerne bei ihrer Selbstfindung begleitet und kann das Buch daher denjenigen weiterempfehlen, die eine Geschichte mit sanften, zarten, mystischen Elementen/ Tönen und Wärme ausstrahlend mögen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Orsola, die Glasperlenmacherin und die Delfine der Liebe

Das Geheimnis der Glasmacherin
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In diesem Roman begleiten wir Orsola auf ihrem Weg als Glasmacherin durch die Jahrhunderte. Orsola, Tochter eines Glasmacher Maestro, ist zu Beginn der Geschichte ein Kind und ist fasziniert von der Glaskunst. ...

In diesem Roman begleiten wir Orsola auf ihrem Weg als Glasmacherin durch die Jahrhunderte. Orsola, Tochter eines Glasmacher Maestro, ist zu Beginn der Geschichte ein Kind und ist fasziniert von der Glaskunst. Als Mädchen hat sie aber in der Werkstatt nichts zu suchen und die Glaskunst ist den Männern vorbehalten. Nur ihre Nachbarin fördert sie und führt sie in die Glasperlenkunst ein. Diese erlernt Orsola und macht fortan wunderschöne Glasperlen. Bei ihren Streifzügen durch Murano und Venedig lernt sie nicht nur Sebastiano kennen, sondern auch Antonio, einen Fischer, der sich in den Kopf setzt die Glaskunst als Lehrling in ihrer Familie zu erlernen. Da die Geschichte nicht fortlaufend zu einer Zeit erzählt wird, sondern die Familie in Sprüngen in nachfolgende Zeiten katapultiert wird und dabei nur wenige Jahre pro Zeitsprung altert, begleiten wir Orsola in vielen Jahrhunderten. Sie wird eine junge Frau im Pestzeitalter und verliebt sich in Antonio, der nicht bei ihr bleibt, da sie Sebastiano heiraten soll. Er will sein Glück auf dem Festland suchen und Orsolo ihre Familie nicht verlassen. Er sendet ihr aber zum Zeichen seiner Liebe in regelmäßigen Zeitabschnitten einen von ihm gemachten Glasdelfin. Sie muss dadurch immer wieder an ihn denken. Ob er zurückkehrt und wie die Geschichte verläuft, verrate ich natürlich nicht.

Die Zeitsprünge waren für mich auch das ganz Besondere an der Geschichte. Damit wird in jedem Kapitel ein spannendes Zeitalter/Ereignis oder das Kennenlernen geschichtsträchtiger Personen geschildert, wie beispw. die grasierende Pest und das Schicksal der Familie darin. Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich in der Geschichte zurecht zu finden, Orsola als Kind und das Erlernen der Glasperlenkunst fand ich auch nicht ganz so spannend. Als Orsola dann aber als junge Frau die Geschicke der Familie - oft auch nur hinter den Kulissen- begann zu lenken, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich habe es dann auch in 2 Tagen ausgelesen. Sehr viele Personen treten auf und werden mit ihren Eigenheiten beschrieben, aber das fand ich nicht hinderlich oder störend. Auch das venezianische Flair kam sehr gut rüber. Die Glaskunst hat die Autorin fachkundig erklärt. Durch die Zeitsprünge und die vielen Personen, die auftreten, ist es aber vielleicht besser das Buch auch in einem engen zeitlichen Rahmen zu lesen, um nicht den Faden bzw. den Überblick zu verlieren.

Insgesamt hat mir das Buch -bis auf den etwas zähen Anfang- ausgesprochen gut gefallen. Die Zeitreise fand ich ganz besonders und das Ende war für mich noch einmal ein richtiger Knaller. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich kann den Roman daher in jedem Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Sooooo zauberhaft….

Schneezauber über Stockholm
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….genau wie der Buchklappentext beschreibt, ist dieser Roman. Ich habe beim Lesen tatsächlich alles um mich herum vergessen und habe ganz Alice und ihre Gefühlswelt begleitet. Sie ist von ihrem Lebensgefährten ...

….genau wie der Buchklappentext beschreibt, ist dieser Roman. Ich habe beim Lesen tatsächlich alles um mich herum vergessen und habe ganz Alice und ihre Gefühlswelt begleitet. Sie ist von ihrem Lebensgefährten betrogen worden mit ihrer eigenen Chefin, da ist natürlich der Job, die gemeinsame Wohnung und der Mann weg. Alice igelt sich in der Wohnung einer ins Altenheim gegangenen Mutter ihrer Freundin ein, das anstehende Weihnachten ist ihr ein Graus, Menschenansammlungen meidet sie und geht nur noch wenig raus. Da Coronazeit ist, kommt ihr das entgegen. Gezwungenermaßen nimmt sie aus Geldgründen den Job als Coach und Lektor für den früher einmal berühmten Krimiautor Samuel an. Dieser leidet nun unter einer Schreibblockade. Er hat sich in den Kopf gesetzt einen Feelgood-Roman zu schreiben, hat aber seine Schwierigkeiten mit dem Genre. Beide lernen sich über E-Mails und SMS kennen und dann auch im wahren Leben. Auch ist da noch die wunderbare Nachbarin Marguerite mit ihrem Kater Konfuzius und die kleine Poppy, die anfangen Alice ins Leben zurückzuholen… wie auch der sehr attraktive Sohn von Marguerite, den Alice doch sehr anziehend findet. Und was fühlt sie für Samuel, den entspannten, gutaussehenden und warmherzigen Autor? Findet sie ihren Weg zurück ins Leben und kann sie ihr Herz öffnen und wer erobert es letztlich?

Mich hat das Buch sehr gecatcht. Die beschriebene Weihnachtsstimmung, die Stadt mit ihren weihnachtlich geschmückten Gassen, die wunderschön dekorierten Geschäfte, die Schneelandschaft und vor allem die Herzenswärme, die die Protagonisten ausstrahlen, ist ganz besonders. Die Autorin hat eine wunderschöne Art diese zu beschreiben. Was für eine gefühlvolle Geschichte habe ich mir beim Lesen gedacht… der Roman ist anrührend, mit einer schönen (kein bisschen plumpen) Sprache, mit schönen Liebesszenen und hatte zudem so einige Verwicklungen, die die Geschichte immer weiter getragen haben und die ich im Vorhinein nicht erahnen konnte. Das macht auch das Besondere am Buch aus, die unvorhergesehenen Verwicklungen, die am Ende alle für den Leser aufgelöst sind. Spannend fand ich auch, dass der Roman von Samuel und dessen Geschichte eine Rolle spielen, auch das hat mich sehr neugierig gemacht und ich wollte dazu mehr wissen. Zudem wird auch aus der Verlagswelt des Feelgood-Romans erzählt, was mir so nicht bekannt war. Insgesamt ein super schönes Winterbuch, ich habe mich auf meinem Sofa dabei eingekuschelt (trotz der derzeit noch warmen Temperaturen), habe dahin geschmachtet und am Ende tatsächlich ein Tränchen zerdrückt. Ich kann das Buch daher unbedingt weiter empfehlen. Für mich eines meiner Jahreshighlights.

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