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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Ein märchenhafter, gefühlvoller Roman

Das Wunder der Tannenbäume
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Die 16jährige Anneliese ist Tochter eines Holzfällers, wohnt sie mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder abseits eines kleinen Dorfes im Schwarzwald. Ihr Vater kommt 1815 bei einem Unglück ums Leben und ...

Die 16jährige Anneliese ist Tochter eines Holzfällers, wohnt sie mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder abseits eines kleinen Dorfes im Schwarzwald. Ihr Vater kommt 1815 bei einem Unglück ums Leben und nun muss die kleine Familie ums Überleben kämpfen. Sie haben Schulden bei einem Geldverleiher. Die Winter sind hart und es bleibt kaum etwas zum Essen für alle. Im Dorf sind sie geächtet, Anneliese‘s Mutter ist keine Einheimische. So zieht Anneliese auf den Markt nach Freiburg, auf dem sie versucht Holz zu verkaufen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Zwar findet sie hier in Marie vom Nachbarstand eine Freundin, aber es umkreist sie auch die Betreiberin eines Bordells, da Anneliese eine Schönheit ist. Ebenfalls hat sie einen Jungen kennengelernt, Friedrich, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Mit immer neuen Rückschlägen in den nächsten Jahren konfrontiert, beispw. setzt der lüsterne Geldverleiher knappe Fristen und nimmt ihr einziges Pferd mit, gibt Anneliese nicht auf. So hat sie eine wunderschöne Zeichnung eines Gabenbaumes von einem Durchreisenden erhalten und schmückt in ihrer Verzweiflung einen kleinen Baum, den sie auf den Markt mitnimmt, damit sie nicht so alleine ist. Dieser findet aber plötzlich allerlei Bewunderung der Freiburger. Ihre Schmückkunst spricht sich nicht nur unter den Freiburgern herum, sondern dringt sogar an den Hof. Und was ist mit Friedrich, sieht sie ihn wieder?

Diese Geschichte ist so herzerwärmend und gefühlvoll erzählt. Ich habe mit Anneliese mitgelitten und mitgefiebert. Sie ist eine starke und mutige Protagonistin. Auch die übrigen Personen sind gut ausgeformt. Das Buch hat mich in das Dorf mitgenommen, ich konnte das Haus, die ländliche, einsame Umgebung direkt vor mir sehen. Da die Autorin alles sehr zauberhaft beschreibt, dachte ich direkt an ein Weihnachtsmärchen, so wohlig habe ich mich gefühlt. Für mich (als Romantikerin) hätte die Liebesgeschichte gerne noch etwas mehr Raum einnehmen können. Auch einige der dargestellten Verwicklungen wurden für mich leider zu schnell aufgelöst. Ich habe das Buch aber sehr genossen, es ist genau das Richtige für einen kalten Winterabend oder die (Vor-)Weihnachtszeit, eingekuschelt in eine Decke und einen heißen Tee dazu. Ich kam sogar jetzt im September in Weihnachtsstimmung. Ich kann es daher in jedem Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Was für ein toller Psychothriller

Stalker – Er will dein Leben.
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Gerade wurde der erste Tatort des Schauspielers und Familienvaters Eric Sanders ausgestrahlt und sein Facebookaccount mit positiven Reaktionen überschüttet, finden sich ein weiterer Fakeaccount von ihm ...

Gerade wurde der erste Tatort des Schauspielers und Familienvaters Eric Sanders ausgestrahlt und sein Facebookaccount mit positiven Reaktionen überschüttet, finden sich ein weiterer Fakeaccount von ihm und merkwürdige Posts darüber an seine Fans. Daneben erhält er verstörende Nachrichten von dessen Inhaber. Er soll als Kind einen Mord begangen haben. Erinnerungen hat er keine mehr daran, vielmehr ist er bei seinen Großeltern nach einem Brand und dem Tod beider Eltern, behütet aufgewachsen. Er wird in das perfide Spiel dieses Dritten gezogen, der ihn und seine Familie und alles bedroht, was er sich aufgebaut hat. Er soll in seiner Vergangenheit forschen, Dinge ans Licht zerren, die er nicht begangen hat, oder doch?

Arno Strobel hat einen super spannenden Psychothriller geschaffen, wow, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das Buch hat ein rasantes Tempo und so einige Twists. Ich habe mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen wer der Dritte ist und was tatsächlich dahinter steckt. Das Buch trägt einen immer weiter, ob alles tatsächlich so im wahren Leben passieren könnte? Wer weiß das schon. Das Ende fand ich absolut fulminant, darauf wäre ich niemals gekommen. Insgesamt eine ganz klare Leseempfehlung für einen spannenden Thriller, der ohne brutale Gewaltszenen auskommt, bravo.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Locker flockiges Lesevergnügen

Bom Dia, Morte! - Tödliches Meeresrauschen
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Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub ...

Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub braucht und diesen von ihrem Kompagnon deshalb gesponsert bekommt, ins kleine Fischerdorf Colares an die Küste Portugals. Dort ist sie in einem Surfcamp „The Shacks“ untergebracht und soll sich bei Sport und Faulenzen ausruhen. Nachdem sie Bekanntschaft mit dem attraktiven Ben - Leiter des Camps- gemacht hat, kann sie sich zunächst so gar nicht entspannen. Machen doch im Nebengebäude Großeltern mit 4 Enkelkindern Urlaub und hängt sich auch gleich die Kleinste an Laura‘s Fersen. Zudem findet sie auch noch beim Erkunden des Grundstücks einen Gast tot auf, umgebracht mit einem seltenen alten Messer. Nun ist ihre Neugierde geweckt, wird sie zudem von Ben gebeten sich der Sache anzunehmen, da die Ortspolizei nicht so auf Zack ist. Dieses macht sie natürlich gerne, dazu ist es allerdings notwendig, dass sie die anderen Gäste und das Personal unauffällig unter die Lupe nimmt. Was könnte besser dazu geeignet sein, wenn sie die Surfstunde annimmt oder in das einheimische Restaurant andere Hotelgäste am Nebentisch belauscht. Dass sie dabei dann auch ihren Spaß hat und den Urlaub genießt kommt obendrein.Kann sie den Mörder fassen?

Der Krimi ist sehr kurzweilig, die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Was mir sehr viel Spaß gemacht hat, waren die bildhaften Beschreibungen des Camps, die mich an meine Stundentenzeit im Studentenwohnheim erinnerte, dort hatten wir auch Fächer in der Küche und eine Gemeinschaftsküche. Amüsant war oft auch die Wortwahl, beispw. bekommen alle Gäste oder Angestellte Namen, beispw. benennt sie den schlaksigen Surflehrer „Goofy“. Schmunzelgarantie im gesamten Buch. Ebenfalls fand ich die „Zusammenarbeit“ mit der kleinen Elsa süß. Einzig wirklich störend fand ich, dass Laura sehr viel geflucht hat und dazu immer neue Wörter ersann, um nicht in die ominöse Fluchkasse der Detektei einzuzahlen. Dass fand ich überzogen und hat mich auch irgendwann angefangen zu nerven. Wozu das eine Eigenschaft der Detektivin ist, konnte ich nicht nachvollziehen. Dennoch hat mich der Krimi im Übrigen gut unterhalten, wobei hier mehr Cosy als Crime drin steckt, was für mich aber vollkommen in Ordnung ging. Ich kann ihn für kurzweilige Lesestunden weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Ein Zeitungsimperium und drei Geschwister

Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre
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Die Geschichte startet in den 20er Jahren. Wir lernen Alexander, Lebemann und Schönling, Vicky, die gerade vom Internat heimgekommen ist und nun mit ihrem Bruder Alexander ins aufregende Nachtleben startet ...

Die Geschichte startet in den 20er Jahren. Wir lernen Alexander, Lebemann und Schönling, Vicky, die gerade vom Internat heimgekommen ist und nun mit ihrem Bruder Alexander ins aufregende Nachtleben startet sowie Fritjof, der kriegsversehrt die alten, traditionellen Werte aufrecht erhalten will, kennen. Während nach dem Willen des alten Patriarchen Alexander und Fritjof in die Zeitung einsteigen sollen, ist Vicky das behütete Nesthäkchen, das heiraten und das Leben einer standesgemäßen Ehefrau führen soll. Sie hat aber eigene Ideen, schreibt sie doch gerne. Nur in der eigenen Zeitung, das geht natürlich nicht. Durch einen nächtlichen Zwischenfall, bei dem alle drei Geschwister dabei sind und den sie unter allen Umständen vertuschen wollen und den niemand herausfinden darf, verstricken sie sich immer mehr in Machenschaften. Dabei treten immer mehr die wahren Charaktere der Geschwister ans Licht und nichts erscheint so, wie anfangs vom Leser vermutet.

Eine wirklich spannende und tolle Geschichte, dachte ich doch zunächst, dass sich hier alles um das Zeitungsimperium dreht, wurde ich schnell in einen Sog gezogen, der mich mitriss. Es war aufregend die Geschwister durch die 20er Jahre zu begleiten, mit allem Verruchten und Ausschweifenden, aber auch die Wirtschaftsseite und das Zeitungswesen kennen zu lernen, den Beginn des Lebens im Nationalsozialismus und seine Auswirkungen auf die einzelnen Hauptprotagonisten. Die Erzählweise ist immer fortlaufend, die Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten. Selbst die Nebenfiguren sind sehr gut dargestellt und nichts ist, wie es zunächst scheint. Auch die Protagonisten durchlaufen eine stetige Entwicklung. Der Roman ist unheimlich toll und vielschichtig, ich habe ihn sehr genossen und kann ihn absolut weiterempfehlen. Jetzt warte ich sehr gespannt auf den nächsten Teil, um zu sehen wie es mit den Geschwistern in den 30er Jahren und dem Nationalsozialismus weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Eine sehr persönliche Geschichte

Hortensientage
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Durch das wirklich schöne Cover und den Buchklappentext auf das Buch aufmerksam geworden, wusste ich, das Buch muss ich lesen. Es ist das persönlichste Buch der Autorin, wird darin die Geschichte ihrer ...

Durch das wirklich schöne Cover und den Buchklappentext auf das Buch aufmerksam geworden, wusste ich, das Buch muss ich lesen. Es ist das persönlichste Buch der Autorin, wird darin die Geschichte ihrer Großeltern erzählt. Manuela, von Ihren Großeltern liebevoll Ela genannt, besucht ihre Großmutter regelmäßig im Seniorenheim. Beide verbindet eine sehr innige Beziehung. Lisa erzählt Ela im Jahre 2012 auf Nachfragen immer wieder ein Stückchen aus ihrer Vergangenheit, ihrer Kindheit, in der sie bereits Werner, ihre ganz große Liebe kennenlernt, die schmerzlichen Kriegsjahre, die große Liebe mit Werner und auch die nachfolgenden Jahre des Familienlebens. Daneben werden die Besuche von Ela bei ihrer Großmutter im Seniorenpflegeheim erzählt, mit den dortigen Abläufen.

Die Liebesgeschichte/Familiengeschichte aus den Erzählungen Lisas sind sehr schön. Manuela Inusa hat einen sehr gefühlvollen Erzählstil, diese Seiten sind beim Lesen nur so verflogen. Womit ich leider auf der Grundlage des Buchklappentextes nicht gerechnet hatte war, dass ein sehr großer Teil des Buches auch die Besuche und Abläufe in dem Seniorenpflegeheim ausmachte. Dieses hat mich ganz besonders aus meiner persönlichen Familiengeschichte getriggert. Ich konnte daher auch diese Seiten nur überfliegen, teils überblättern, da mich dieses zu sehr emotional beschäftigte. Ich kann daher auch nicht sagen, ob mich die Beschreibungen im Seniorenpflegeheim sonst interessiert hätten.

Man erkennt die Familienverbundenheit und große Liebe zwischen den Familienmitgliedern und besonders zwischen Ela und ihren Großeltern, das fand ich sehr schön. Mir hat die Geschichte aus der Vergangenheit sehr gut gefallen, die mir aber leider ein wenig zu kurz kam. Trotz des wesentlichen Anteils des Buches, der für mich unerwartet im Seniorenheim spielt, der sicher aber gleichermaßen erzählerische ausgestaltet ist, wie der in der Vergangenheit, kann ich das Buch eingeschränkt weiterempfehlen

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