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Veröffentlicht am 11.11.2016

Zweite Chancen

Schmetterlinge im Gepäck
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Wenn man sich ein Booktube-Video anschaut oder sich einfach nur in der Blogosphäre herumtreibt, kommt man nicht drum herum von Stephanie Perkins zu hören. Deshalb hatte ich mir letztes Jahr 'Anna and the ...

Wenn man sich ein Booktube-Video anschaut oder sich einfach nur in der Blogosphäre herumtreibt, kommt man nicht drum herum von Stephanie Perkins zu hören. Deshalb hatte ich mir letztes Jahr 'Anna and the French Kiss' besorgt, war leider aber nicht unbedingt begeistert davon. Es war nicht schlecht, aber es hat meine Erwartungen nach dem ganzen hochgelobe nicht getroffen. Aber ich dachte mir, ich kann Miss Perkins nicht nach einem Buch abschreiben, also hab ich mich zu Anfang diesen Jahres an 'Lola' gewagt.

Und tatsächlich hat mir dieses Buch um einiges besser gefallen!

Zwar ist Lola genauso wie Anna eine recht kitschige (was ja nichts schlimmes bedeuten muss, bei diesen Büchern aber oft dahin tendiert) und sehr vorhersehbare Geschichte, aber hier haben mir das Grundkonzept und auch die Charaktere besser gefallen - von Lola selbst, über den 'Boy Next Door' Cricket und Calliope bis hin zu der besten Freundin Lindsey und den beiden Eltern Andrew und Nathan!

Lola war mir allgemein viel sympathischer als Anna, wobei ich nicht wirklich sagen kann wieso. Mir hat es einfach gefallen darüber zu lesen, wie sie sich jeden Tag verkleidet und obwohl das zunächst wohl einige 'Unsicherheiten' kaschieren soll, gehört es dann am Ende doch einfach nur zu ihr.

Auch Cricket hat es mir mehr angetan als Etienne, weil wir diesmal einfach nicht dieses ganze Drama von Seiten unseres 'Auserwählten' hatten, der einfach nicht seine Ex-Freundin gehen lassen kann.

So fand ich die Charaktere einfach viel belebter. Damit meine ich, dass Cricket Graham Bell's Nachkomme ist und seine Schwester eine Eiskunstläuferin. Lindsey gern Detektiv spielt. Die zwei Väter von Lola, wobei der eine leidenschaftlich gern bäckt. Die Tante, die einfach nicht erwachsen werden und ihr Leben auf die Reihe kriegen kann und eigentlich die biologische Mutter in diesem ganzen Spiel ist.
Noch dazu hatten auch Anna und Etienne ihr Cameo in diesem Buch und ich fand sie weniger nervig als nur Nebenfiguren.

Allgemein mochte ich auch die Geschichte von Lola und dem Nachbarsjungen. Wie sich die beiden eigentlich schon vor Ewigkeiten verknallt haben, aber immer irgendwie alles schief lief! Und ich habe tatsächlich für sie mitgefiebert.

Zwar werde ich 'Lola' auch nicht zu meinen liebsten Young Adult Contemporary Büchern zählen können, aber es war zumindest ein ganzes Stück besser als 'Anna' - zumindest für mich! Und wer weiß, vielleicht haut mich ja dann zum Schluss 'Isla and the Happily Ever After' richtig um!

Veröffentlicht am 11.11.2016

Dieser Anfang lässt Luft nach oben

The Diviners - Aller Anfang ist böse
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Erst einmal würde ich gern sagen, dass mir die Wahl zwischen 3 oder 4 Sternen nicht leicht gefallen ist, aber da man hier auf lovelybooks keine halben Sterne vergeben kann, hat es mich dann doch eher zu ...

Erst einmal würde ich gern sagen, dass mir die Wahl zwischen 3 oder 4 Sternen nicht leicht gefallen ist, aber da man hier auf lovelybooks keine halben Sterne vergeben kann, hat es mich dann doch eher zu der drei gezogen.
Das liegt einfach daran, dass obwohl der eigentliche Plot von The Diviners gut ist, dann doch viel Luft nach oben ist.

Dies liegt bei mir hauptsächlich an der Länge, bzw. wie diese Menge an Seiten genutzt wurde. So besteht dieses Buch aus rund 700 Seiten Fiktion und ich habe absolut nichts gegen lange Bücher (wobei meine Komfortzone zugegebenermaßen wohl bei so 400-500 Seiten liegt), aber ich finde einfach Libba Bray hätte sich bei diesem hier entweder viel kürzer halten oder das ganze besser in die Charaktere investieren können. Das Buch war mir teilweise einfach zu langatmig, das ganze Geschehen war manchmal einfach zu trabend und ich hab nicht wirklich einen Sinn dahinter gesehen, wieso es kein 'joggen' sein konnte.

Die Autorin hat einfach vieles beschrieben, was ich für unnötig gehalten habe und dabei anderes vernachlässigt, wie z.B. die vielen Charaktere, die sie neben Evie - der Hauptfigur - eingeführt hat.
Dabei möchte ich nicht falsch verstanden werden, eigentlich mochte ich die Charaktere nämlich und sie haben alle verschiedene Hintergrundgeschichten und Persönlichkeiten (mir waren Evie und Theta am liebsten), aber ich finde einfach, wir hätten mehr über sie herausfinden können, bzw. die Autorin hätte die vielen Charaktere viel früher zueinander finden lassen können, denn dieses Zusammenspiel hätte ich gern gelesen!

Dann ging es mir auch so, dass mir die 'Diviner' zu wenig erklärt wurden. Es sind Menschen mit außergewöhnlichen und immer verschiedenen Fähigkeiten - alles klar, aber wieso? Wieso gibt es diese Menschen? Wieviele von ihnen gibt es? Haben ihre Fähigkeiten irgendeinen Zweck? Weiß irgendjemand irgendwas über sie?
Klar, wird immer wieder äußerst kryptisch ein 'nahender Sturm' erwähnt und man kann andeuten, dass vermutlich die Diviner die Rettung sein werden, aber ich kann mir wirklich absolut nicht ausmalen was das ganze soll.
Dann wiederum waren ab und zu mal auch ein paar Andeutungen zu einem gewissen 'Project Buffalo'. Vielleicht sind die Diviner ein medizinisches Projekt? Von der Regierung iniziiert?
Ich hab absolut keine Ahnung und das macht mich ein klein wenig sauer. Denn ich kann es eigentlich nicht leiden, wenn keine präsente Figur in einem Roman weiß, worin er sich eigentlich gerade befindet und somit auch der Leser nicht und auch nicht versucht irgendwie irgendwem was zu entlocken. Denn Evie's Onkel Will z.B. scheint ein paar Dinge zu wissen und würde ich erfahren, dass ich ein Diviner bin und hätte das Gefühl eine mir nahestehende Person wüsste mehr, würde ich es wenn es sein muss aus ihnen rauspügeln.
Mir ist bewusst, dass das ein Mittel zum Zweck des Spannungsaufbaus ist, aber Figuren, die ihrer Situation gleichgültig sind, erscheinen mir einfach absolut nicht realistisch.

Außerdem hab ich im Hinblick auf das große Ganze jetzt keine Ahnung, was die ganze Sache mit John Hobbes und den Ritualmorden sein sollte, denn für mich hatte das keinen Zusammenhang zu den Divinern?

Allgemein hat mir das Buch also gefallen und 3 Sterne sind bei mir guter Durchschnitt, aber insgesamt haben mir die oben genannten Dinge einfach gefehlt oder sie haben mich gestört und ich hätte einfach liebend gern mehr Fragen beantwortet bekommen.

Ob ich weiterlesen werde, hängt ehrlich gesagt einfach davon ab, wie lang das nächste Buch ist und wie ich mich zum Zeitpunkt des Erscheinens darüber fühle, bzw. wie sehr es mich reizt, denn aktuell ist mir unklar, ob ich wirklich weiterlesen will - wobei ich eher zu 'Ja' tendiere, denn ich würde doch gern Antworten kriegen und sehen, ob die Autorin eigentlich weiß, wo sie das ganze hinführen will und ich gern darüber urteilen würde, ob ihr das auch gelungen ist.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Gut oder Schlecht? Dazwischen.

Vor uns das Leben
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Erst einmal muss ich sagen, dass ich eigentlich nach der Inhaltsangabe ein anderes Buch erwartet habe. Ich habe vermutet, ein Buch in der Hand zu haben, was die drei Jugendlichen Fern, Bailey und Ambrose ...

Erst einmal muss ich sagen, dass ich eigentlich nach der Inhaltsangabe ein anderes Buch erwartet habe. Ich habe vermutet, ein Buch in der Hand zu haben, was die drei Jugendlichen Fern, Bailey und Ambrose durch ihren Alltag begleitet und wie sie diesen meistern, aber dabei immer noch inspirierend ist und jeder sich irgendwie hineinversetzen kann - etwas in der Art, das The Perks of Being a Wallflower für mich war.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte gleich Geschehnisse wie den 11. September aufnimmt und in solche Tiefen geht. Aber nicht erwartet, heißt ja nicht gleich schlecht. Ich hab sehr einfach in die Geschichte hinein gefunden und die Figuren haben mich schnell für sich eingenommen. Der Familienzusammenhalt der Sheens und Taylors hat mich sehr berührt, die vielen Lebensweisheiten, die in diesem Buch stecken haben mich inspiriert und/oder zum denken angeregt und ich habe mit den drei Hauptfiguren mitgefühlt und gern über die Schicksale, die ihnen auferlegt wurden gelesen.

Die erste Hälfte des Buches, hat mich genau aus diesen Gründen bezaubert und war sehr gelungen. Die zweite Hälfte hat allerdings meiner persönlichen Meinung nach ein wenig nachgelassen.

In der zweiten Hälfte wurden mir die Charaktere ein wenig zu stereotyp und die Geschichte wurde mit Klischees beregnet, war eine Dosis zu kitschig und eigentlich auch ziemlich vorhersehbar. Ich habe es nicht gehasst, aber es ist bei mir auch nicht so sehr auf Anklang gestoßen, wie die erste Hälfte. Außerdem war mir das Ende dann doch ein wenig zu flach und ich hätte gern etwas gehabt, dass weniger Happy End gewesen wär und mich mehr zum Nachdenken gebracht hätte. Einfach ein runder Abschluss für ein Buch, dass so gern inspirierend sein wollte. Aber dann wiederum, hat die Autorin viel Wert darauf gelegt, eine optimistische Lebensphilosophie rüberzubringen und vielleicht war das auch der Grund für dieses (für mich ein wenig zu) optimistische Ende.

Allgemein war mir das Buch auch ein wenig zu religiös, zu patriotisch und hatte zu "traditionelle" Geschlechterrollen. Und dafür dass eine der größeren Botschaften dieser Geschichte unter die Schale zu schauen war, war mir das Verliebt-sein von Fern ein wenig zu sehr Bewunderung und Faszination und zudem sehr naiv. So haben die Figuren zwar auch eine Entwicklung durchgemacht, aber es war nicht unbedingt eine die mir gefallen hat bzw. sie war zu klein und so wurden sie gegen Ende hin ein wenig farblos.

Dennoch würde ich dieses Buch weiterempfehlen. Es ist ein gutes Buch für zwischendurch, da es sich sehr einfach liest und doch sehr viele schöne Stellen hat, die mich berührt haben. Dabei muss man aber eben auch bedenken, dass es zwar ziemlich gut anfängt, aber gegen Ende hin nicht mehr so viel zu bieten hat.

Veröffentlicht am 08.11.2016

#RashadFehltHeuteWieder

Nichts ist okay!
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"Nichts ist okay!" ist ein Buch, dass ins Zeitgeschehen passt und aktuelle Themen wie Polizeibrutalität und Racial Profiling, die Black Lives Matter Bewegung und das Rassenverständnis im heutigen Amerika ...

"Nichts ist okay!" ist ein Buch, dass ins Zeitgeschehen passt und aktuelle Themen wie Polizeibrutalität und Racial Profiling, die Black Lives Matter Bewegung und das Rassenverständnis im heutigen Amerika behandelt und dabei ganz direkt die Jugend von heute anspricht und zum Denken inspiriert.

Man erhält Einblick in die Gedankenwelt von zwei Teenagern, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen (müssen): Rashad, ein schwarzer Junge, der von dem schwarzen Autor Jason Reynolds geschrieben wird und Quinn, ein weißer Junge, der von dem weißen Autor Brendan Kiely geschrieben wird.

Beide Figuren sind komplex und verfügen über mehrere Lagen, die sich dem Leser nach und nach offenbaren.

Rashad macht seinem Vater zuliebe ein Nachwuchsoffizierstraining, das eigentlich gar nicht sein Ding ist. Er ist Künstler, er hatte als Kind eine kleine Vorliebe für Comics über eine weiße Familie. Er ist stets höflich und liebevoll, zu seiner Mutter, seiner Krankenschwester und der alten Dame im Kiosk unten.
Mit seinen Freunden ist seine Sprache voller Sticheleien und Witze, aber man merkt dass diese Jungs fast schon Brüder füreinander sind.
Er lernt in der Zeitspanne dieses Buches viel darüber, wie die Welt ihn sieht. Erfährt Dinge über seine Familie, die ihm davor nicht so klar waren. Das sein Fall einer von vielen ist und ein kleines im großen Ganzen. Und was es bedeutet mutig zu sein und nicht wegzulaufen.

Quinn ist Basketballspieler und möchte die Scouts beeindrucken, um ein Stipendium für die Uni zu erhalten. Seine Mutter ist alleinerziehend und er hat noch einen kleinen Bruder, der zu ihm aufblickt, was er manchmal gar nicht so realisiert. Jeder in der Nachbarschaft kennt ihn, denn sein verstorbener Vater wird als Held geliebt, weshalb da oft ein Druck auf ihm lastet, nicht so richtig in die Fußstapfen seines Vaters zu passen.
Quinn lernt darüber, was Loyalität wirklich bedeutet. Ist sie bedingungslos? Er lernt darüber, dass niemand sich gern als Rassist sieht, aber trotzdem vielleicht Dinge tut, die nicht unbedingt das gelbe vom Ei sind. Und er setzt seine Moralvorstellungen neu und entscheidet für sich selber, was das "Richtige" ist.

Beides also zwei Jungs, die recht verschiedene Erfahrungen machen, aufgrund dessen wie die Außenwelt sie sieht. Die anders sind, aber auch gleich.

Zwei ganz normale, amerikanische Jungs eben.

Diese duale Perspektive ist die größte Stärke dieses Romans, die zwei Autoren verleihen mit ihren verschiedenen Stilen einen interessanten Aspekt.
Diese Tatsache hat mir sehr gefallen, denn dadurch verfallen keine der beiden Perspektiven in eingefahrene Stereotypes und es ist z.B. kein weißer Autor, der versucht hier auf dramatische Weise zu schildern, wie es einem schwarzen Jungen heutzutage in Amerika geht und vice versa. Stattdessen sind beide Perspektiven unerschrocken offen und ehrlich und fühlen sich nicht gestellt, sondern vollkommen echt an.

Der Leser wird in diesem Buch nicht außen vor gelassen. Man ist schon fast Teil der Geschichte, man fühlt sich angesprochen und zum Denken angeregt.

Beurteilt man eine Person nach der Kleidung oder gar der Hautfarbe? Wie werden Menschen verschiedener Hautfarben in den Medien repräsentiert? Wieviel bewirkt Aktivismus? - Ist sie dennoch wichtig? Wie schwer ist die Arbeit von Polizisten und sind alle Taten bewusst so gewählt oder in der Intensität einer Gefahrensituation kurzfristig so geschehen? Was bedeutet Neutralität eigentlich?

Über diese Fragen und noch viel mehr beschäftigt man sich in der Geschichte und vielleicht sogar Tage nachdem man die letzte Seite gewendet hat.

Okay, bevor ich hier noch ewig weiterlaber, mal kurz und knapp:

Das hier mag vielleicht ein super typischer Satz sein, aber ich denke dieses Buch ist sehr wichtig. Ein Buch, dass man in Klassenzimmern überall lesen und diskutieren sollte, um zu realisieren, dass Rassismus und Diskriminierung nicht der Vergangenheit angehören, sondern hier und jetzt immer noch relevant sind. Um einen Diskurs einzuführen, den man nicht ignorieren kann und der, wie auch Jason Reynolds sagt, hoffentlich zu einem Wandel in der kommenden Generation führen wird.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Emotionale Tiefe fehlt...

Mein Herz wird dich finden
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Dieses Buch hatte eigentlich alle Voraussetzungen um ein interessantes, spannendes Buch zu werden: der Plot klang vielversprechend, aufregend und neu, weil das Thema Organtransplantation bei Jugendbüchern ...

Dieses Buch hatte eigentlich alle Voraussetzungen um ein interessantes, spannendes Buch zu werden: der Plot klang vielversprechend, aufregend und neu, weil das Thema Organtransplantation bei Jugendbüchern ja eher nicht vorkommt.

Im ersten Drittel des Buches lief eigentlich auch alles noch gut. Der Schreibstil der Autorin ist sehr natürlich und angenehm, sodass man sich eigentlich recht gut darin einfühlen kann. Man hatte auch das Gefühl, die Geschichte geht gleich los ohne lange Einführungsphase und man ist direkt im Geschehen drin. Die Figuren waren mir noch ein bisschen flach und eindimensional, aber ich hatte die Hoffnung, dass sich das Ganze noch ändert.

Dies blieb aber auch in späteren Abschnitten aus. Ich finde die Figuren in diesem Buch waren nicht besonders gut ausgearbeitet. Sie waren ziemlich oberflächlich und fade gehalten.

Insbesondere Mia blieb mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Man erfuhr nicht viel über ihr Leben davor, über ihre Beziehung mit Jacob und wieso sie so an ihm hängt, obwohl dies ja am Anfang ihre Motivation ist, Noah überhaupt aufzusuchen. Sie war eintönig, irgendwie nicht "greifbar" und zumindest mir am Ende sogar unglaublich unsympathisch aufgrund ihrer Taten.
Sie ist als Figur vollkommen unscheinbar, ich mag schon fast sagen langweilig, weshalb man eigentlich nicht verstehen kann, was Noahs Interesse an ihr weckt.

Und weil Mia nun mal unsere Protagonistin ist, fühlt man sich aufgrund der oben genannten Gründe auf gewisser Distanz zu der Geschichte - man ist nicht darin versunken, sondern fühlt sich eher so, als würde man das Ganze von Außen betrachten. Es kommt keine emotionale Bindung zu der Geschichte und zu den Figuren auf.

Und weil diese emotionale Bindung zu den Figuren gefehlt hat, hat mich eigentlich auch die Beziehung von Mia und Noah recht kalt gelassen. Ich hab keine Chemie zwischen den beiden fühlen können und u.A. lag das auch daran, dass die Entwicklung der Beziehung viel zu übereilt voran schritt und sich nicht authentisch angefühlt hat.

Zudem tragen beide Figuren "Geheimnisse" mit sich rum (das in Anführungszeichen, weil ja Mia eigentlich von vornherein alles weiß), weshalb sie nicht über die eigentlich wichtigen Dinge reden, sondern eher recht banale, nicht unbedingt spannende Gespräche führen. Dabei unternehmen sie zwar recht interessante Dinge, an recht schönen Orten - welche die Autorin echt gut beschreibt. Dennoch war mir das nicht genug. Es fehlte Witz und Charme.

Die einzigen Figuren, die ich mochte, waren tatsächlich Mias Schwester und Oma, die recht spärlich vorkommen.

Der Plot ließ letztendlich auch zu wünschen übrig. Ich erwartete eigentlich was tiefgründiges, trauriges, was mich zum Nachdenken bringt - hab aber 0 davon hier gefunden. Mir hat die Tiefe gefehlt, anderweitige emotionale Entwicklung wie Trauerverarbeitung gingen aufgrund der Liebesgeschichte unter bzw. waren fast nicht existent. Die Auflösung von Mias Geheimnis kam mir zu Spät in der Geschichte und deshalb war das, was darauf folgte auch nicht ausgearbeitet genug und ziemlich antiklimaktisch.

Mein Herz wird dich finden war voller Klischees, vorhersehbar und letztendlich eine recht mittelmäßige und allgemein bekannte Story.

Lange Rede kurzer Sinn, obwohl sich das Ganze hier recht negativ anhört, war es dennoch nicht schlecht genug für nur 2 Sterne. Ich kann das Potenzial der Geschichte sehen. Es hat sich recht schnell lesen lassen und der Schreibstil war auch ganz hübsch. Ich denke, ich hätte das Ganze auch mehr gemocht, wenn Mia es mir mehr angetan hätte. Es ist durchaus ein gutes Buch für Zwischendurch, aber man könnte es um einiges ausbauen und bessern und es fehlt die emotionale Tiefe, die man eigentlich erwartet, wenn man die Inhaltsangabe liest.