Zweifle nicht - lese!
Never DoubtGeschichte:
Isaac, der in seinem Leben in einer Schublade festzustecken scheint und Willow, das reiche, hübsche Mädchen, deren Leben sich eine Partynacht abrupt geändert hat. Für Willow ist der Umzug nach ...
Geschichte:
Isaac, der in seinem Leben in einer Schublade festzustecken scheint und Willow, das reiche, hübsche Mädchen, deren Leben sich eine Partynacht abrupt geändert hat. Für Willow ist der Umzug nach Harmony eine willkommene Änderung. Indem sie etwas ganz Neues probiert, in einem Theater mitzuspielen, versucht sie das Geschehene zu verarbeiten. Auch Isaac sucht im Theater ein Ventil zu seinem düsteren Leben. Als die beiden die Hauptrollen des Stücks „Hamlet“ übernehmen kommen sie sich näher und öffnen sich einander, obwohl sie in das Leben des jeweils anderen überhaupt nicht zu passen scheinen.
Meinung:
Zu Beginn kamen mir die Charakter sehr einfach vor - der Bad Boy und das reiche Mädchen. Doch je weiter die Geschichte ging, desto mehr konnten mich die beiden Protagonisten mit Details fesseln und überzeugen. Teilweise kamen mir Handlungen allerdings sehr einfach bzw. schnell vor, was mich jedoch nicht davon abhielt die Seiten zu verschlingen. Der Aufbau ihrer Emotionen ging schnell, aber hat auch verdeutlicht, dass sie sich gegen die Zuneigung nicht wehren können. Trotz dem Versuch sich nicht auf den Anderen einzulassen, kamen sie sich immer näher und haben sich gegenseitig geholfen (auf mehreren Ebenen).
Isaac ist ein sehr starker Charakter, der authentisch und ehrlich ist. Über die Abschnitte hinweg wird er für den Leser immer offener und lässt zunehmend hinter die Fassade des „Bad Boys“ blicken.
Willow ist ebenfalls ein gut durchdachter Charakter, deren Erlebnisse sich in ihren Handlungen widerspiegeln. Auch sie entwickelt sich zunehmend, was allerdings eher vorhersehbar war. Sie möchte das tragische Ereignis aus ihrer Vergangenheit einfach ignorieren und überspielen, was Isaac und Angie allerdings nicht zulassen.
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es wichtige Nebencharaktere - Marty gibt (wie auch im Theater) häufig den Schubs in eine Richtung, während Angie Willow im Hintergrund Stabilität gibt.
Das Buch verknüpft mehrere Handlungen miteinander - zu Beginn erzählt Willow von einer Erinnerung mit ihrer Großmutter, die sie durch das Buch begleitet. Gleichzeitig findet die Geschichte von Isaac und Willow parallel zu dem Theater „Hamlet“ statt und findet sich regelmäßig darin wieder. Diese Interaktion dieser verschiedenen Geschichten war wirklich fantastisch und hat mich begeistert! Natürlich erzählt „Never Doubt“ keine vollkommen neue Geschichte, konnte mich allerdings durch Feinheiten überzeugen und fesseln. Auch der Titel des Buchs hat eine zentrale und so wichtige Bedeutung für die Geschichte - alles ist so tief durchdacht und rund.
Wie ich es von der Autorin gewohnt bin, bringt sie die Emotionen sehr intensiv rüber. Kaum, dass man sich versieht ist der Leser in die Handlung und die Emotionen eingetaucht. Der Schreibstil ist wieder lyrisch angehaucht und damit emotional, aber trotzdem angenehm und flüssig zu lesen. Dabei legt Emma Scott viel Wert auf Details, was die Handlung einfach rund macht. Auch in der Struktur des Buchs finden sich die Parallelen zum Theater wieder - es ist in drei Akte unterteilt, die beim Lesen inhaltlich auch spürbar sind.
Lediglich der Schluss hat mich leicht enttäuscht. Der Spannungsbogen in der Handlung konnte mich richtig fesseln, sodass ich beim Höhepunkt die Emotionen der Protagonisten zu 100% mitempfinden konnte. Dann kam ein Zeitsprung und das Finale, das für mich zu einfach, gradlinig und vorhersehbar für die vorherige Geschichte war.
Fazit:
„Never doubt“ bekommt von mir eine klare Leseempfehlung und ist sicher eins meiner Jahreshighlights. Ein emotionales, mitreisendes Buch mit super durchdachten Charakteren und einer ganz kleinen Schwäche, was dem ganzen Buch nicht schaden kann. Ich kann den Hype total nachvollziehen - und bin dabei!