Standing Ovations
Never DoubtNever Doubt, schön und dramatisch wie ein Theaterstück des Broadways.
Es ist DAS Drama unter den Büchern. Mit drei gefühlvollen Akten, wie es sich gehört und am Schluss fällt der Vorhang. – Standing Ovations!
Die ...
Never Doubt, schön und dramatisch wie ein Theaterstück des Broadways.
Es ist DAS Drama unter den Büchern. Mit drei gefühlvollen Akten, wie es sich gehört und am Schluss fällt der Vorhang. – Standing Ovations!
Die Geschichte um Willow & Isaac ist keine leichte Kost, es ist eine Achterbahn der Gefühle & ich bin immer noch der Meinung, es hätte auf eine Triggerwarnung hingewiesen werden müssen. Nicht für mich – aber vielleicht für manch‘ andere Leser, die sowas in der Art erlebt haben.
Das Schöne an dem Buch – es trägt so viel Hoffnung mit sich.
Das Buch ist in drei Akte geteilt, wie auch ein Drama auf der Bühne. Im ersten Akt, den längsten Teil des Buches, bekommen wir eine Einleitung der Charaktere, der Handlung und die kommenden Konflikte werden so langsam angedeutet. Im zweiten Akt spitzen sich die Geschehnisse zu und es kommt zum Höhepunkt der Geschichte. Der letzte Akt, beinhaltet dann die Lösung und unser filmreifes Ende.
Wir werden wieder mit einem tollen Schreibstil, wie wir ihn kennen von Emma Scott, verwöhnt. Seit ‚Bring Down the Stars‘ gehört Sie zu einer meiner liebsten Autorinnen. Ich glaube ich würde tatsächlich alles von ihr lesen. Und mit dem Cover, hat sich der LYX Verlag auch wieder allerlei Mühe gegeben. Mich hat die Geschichte direkt von Beginn an in ihren Bann gezogen und schon nach zwei, drei Seiten war ich völlig gefesselt und neugierig, wie sich das behandelnde Thema weiterentwickelt. Ich hatte das Gefühl, selbst eine Randfigur in der Geschichte zu sein, ein Zuschauer auf einem roten Sessel im Theater von Harmony. Nicht zuletzt hat die Einbindung von Shakespeares „Hamlet“ dazu seinen Beitrag geleistet. Ich war nie ein großer Fan von Dramen im Schulunterricht früher und doch hat Emma Scott es geschafft, dass ich mich für die Tragödie Hamlet interessiere. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass ich mir eine Aufführung dieses Stücks ansehen würde. Sie hat es einfach so wunderbar kombiniert.
Isaac und Willow können durch Hamlet und Ophelia ihre Stimmen wiederfinden und lernen durch die Rollen zu dem zu stehen, was sie tief im Inneren empfinden.
Die Geschichte verläuft ruhig und leise, doch beide schreien innerlich und bringen das auf die Bühne.
Uns wird das Herz zeitweise rausgerissen, auf den Boden geworfen, draufgetrampelt bis es am Ende wieder zusammengeflickt wird, denn die Liebe war zuerst da und die Liebe gewinnt bekanntlich immer – oder fast immer. Drum musste ich am Ende der Geschichte auch erst einmal einen tiefen Atemzug nehmen und alles auf mich wirken lassen. Willow und Isaac haben definitiv eine der schönsten Liebesgeschichten.
Wenn Emma Scott eins kann, dann Charaktere erstellen, die einen umhauen. Willow, Isaac und auch Angie haben mich vollkommen begeistert.
Willow ist eine so starke Persönlichkeit, dass ich Sie echt bewundere. Sie hat in ihrer Vergangenheit Höllenqualen erlitten, die ich keinem wünschen würde. Und doch, obwohl die Dunkelheit manchmal droht sie runterzuziehen, sie einzunehmen und zu verschlucken, kämpft sie sich immer wieder an die Oberfläche des kalten, eisigen Sees, gefüllt von inneren Dämonen. Nicht ihre Eltern, die eigentlich die wichtigsten Menschen im eigenen Leben sind, helfen ihr diese Dunkelheit hinter sich zu lassen – nein, es ist Isaac, der selber zu kämpfen hat und Angie, die einer der besten Freundinnen ist, die ich je in all den gelesenen Romanen kennengelernt habe.
Willows Eltern haben mich sehr, sehr oft wütend gemacht. Ich kann es immer noch nicht begreifen, wie Eltern so blind sein können. Selbst wenn das Kind sich einem nicht anvertraut, muss man doch merken, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist – gewaltig nicht in Ordnung ist. Einfach unverständlich .. vor allem ihre Mutter hat bei mir oft für Entsetzen gesorgt und ihr Vater spielt mit Mitteln, die bei mir echt Übelkeit ausgelöst haben.
Isaac, ist ein sehr ruhiger Charakter, der aber ganz und gar nicht unauffällig ist. Er ist in aller Munde & das nicht nur wegen seinem Aussehen und seinem Können auf der Bühne. Vor allem ist er Gesprächsthema der Stadt, weil sein alkoholkranker Vater oft für Ärger sorgt. Es lauern Gerüchte über die Beiden an jeder Ecke. Leider sind nicht alle Behauptungen bloß kleine Gerüchte – manche von ihnen sind brutale und schmerzhafte Wahrheiten, die Isaac am eigenen Leibe spüren muss. Isaac ist das totale Gegenteil von Willow. Er lebt nicht wie sie in einem großen, schicken Anwesen und schwimmt so gesehen im Geld. Er muss hart für jeden Penny arbeiten und selbst von all dem Verdienten, kann er nur ein Teil für sich behalten, denn nichtsdestotrotz dass seine Beziehung zum Vater nicht die Beste ist, unterstützt er ihn wo er nur kann. Er kann es zu dem kaum erwarten, Harmony endlich hinter sich zu lassen .. bis er auf Willow trifft. Willow macht es ihm nicht gerade leicht seinen Traum zu verfolgen, denn Willow braucht die Kleinstadtatmosphäre und Harmony. Sie braucht diesen Neuanfang!
Sie braucht Angie, ihre neue beste Freundin.
Angie ist ein Nebencharakter in dieser Geschichte und mein heimlicher Favorit. Sie ist eine Heldin. Sie ist die wunderbarste Freundin, die man sich wünschen kann – die Willow sich wünschen kann. Sie ist lustig, liebt sarkastischen Humor, ist bekannt für ihre Shirts, hat nicht nur ein aufmerksames Auge sondern auch immer ein offenes Ohr für Willow. Sie ist einfach ein pures Energiebündel und genau das was Willow braucht.
Angie for President!
Ich liebe einfach die Entwicklung der Charaktere, vor allem die von Willow, die das schwerste Laster mit sich trägt. Man ist am Ende der Geschichte so stolz auf Sie, als wäre sie eine enge Freundin geworden, die man einfach nur fest im Arm nimmt, an sich drückt und ihr voller Stolz sagt, dass sie ein echte Kämpferin ist.
Abgesehen von der fehlenden Trigger-Warnung, habe ich nicht wirklich etwas auszusetzen. Ich hätte lediglich auf das Ein oder andere Erlebnis zum Schluss hin verzichten können. Es kommt mir mittlerweile so vor, als wäre das ein typischer Baustein eines New Adult Endes, und die Geschichte war einfach so tragisch, dass es mir am Ende ein Ticken zu süß war. Auch wenn die Charaktere all dies verdient haben.
Fazit für mich: Ich wurde mal wieder NICHT enttäuscht. Emma Scott hat mich mal wieder die Nacht zum Tage machen lassen und uns eine gefühlvolle Geschichte, mit einem wichtigen Thema dahinter geliefert – aber allen voran mit einer noch wichtigeren Message. Egal wie aussichtslos, schmerzhaft und traumatisch unser Leben verläuft, es gibt mit den richtigen Menschen, mit Zeit und Geduld immer ein Licht am Ende des Tunnels. Man darf nie aufgeben, denn dafür ist das Leben viel zu wertvoll. Es gibt Menschen da draußen, die rauben dir eventuell ein Stück deiner Seele, die bringen dein Inneres zum sterben, doch gib niemals diesen Menschen diese Genugtuung. Such dir Hilfe, such dir Gesprächspartner und bekämpfe deine Dämonen – für dich!
Never Doubt hat mich von Anfang an gefesselt und erst mit dem fallenden Vorhang am Ende wieder losgelassen. Es ist eine Geschichte, die ich jedem empfehlen würde, die selbst keine sexuellen Übergriffe erlebt haben bzw. die nicht wieder in die Erinnerung zurückgeworfen werden. Ansonsten lest dieses Buch!! Es ist definitiv ein Herzensbuch.