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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2022

Spannender Scifi-Krimi

Fern vom Licht des Himmels
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Es sollte eine einfache Mission sein, die die Erste Offizierin Michelle Campion vom Siedlungsschiff Ragtime zu erfüllen hat. Doch als sie nach den vorgesehenen 10 Jahren aus dem künstlichen Schlaf geweckt ...

Es sollte eine einfache Mission sein, die die Erste Offizierin Michelle Campion vom Siedlungsschiff Ragtime zu erfüllen hat. Doch als sie nach den vorgesehenen 10 Jahren aus dem künstlichen Schlaf geweckt wird sind plötzliche technische Schwierigkeiten noch das geringste ihrer Probleme, denn an Bord ihres Schiffes treibt ein Mörder sein Unwesen…
Erzählt aus der Perspektive mehrerer Protagonisten, über deren Vergangenheit durch nahtlos in die Handlung eingebaute Rückblenden informiert wird, legt Tade Thompson hier eine afrofuturistische „Nicht Space Opera“ vor. Es handelt sich um „harte“ Scifi, technische Details werden an relevanten Stellen erläutert, allerdings auf eine überaus verständliche Art und Weise, die nachzuvollziehen man kein Astronaut sein muss.
Überraschenden Wendungen sorgen stets aufs Neue für Spannung und der latente Witz des Schreibstils trifft meist genau das richtige Maß an Humor.
Der romantische Handlungsstrang hat mich jedoch nicht überzeugt. Zudem wurde das Tempo gegen Ende nicht nur schnell, sondern wirkt zuweilen gerafft. Da es sich (momentan) um ein Stand Alone handelt, hätte ich mir zum Schluss etwas mehr zum ausklingen gewünscht.
Alles in allem ist es ein extrem kurzweiliger Roman, dessen Kapitelstruktur mich viel zu oft verführte, nur noch ein Kapitel mehr zu lesen…

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Gut recherchiert und spannend erzählt

Der eiserne Herzog
6

Guilhem muss sich Zeit seines Lebens alles erkämpfen, vom Herzogtum der Normandie bis hin zum Herz seiner Geliebten. Und als König Eadweard von England ihn zu seinem Nachfolger bestimmt, beginnt sich ein ...

Guilhem muss sich Zeit seines Lebens alles erkämpfen, vom Herzogtum der Normandie bis hin zum Herz seiner Geliebten. Und als König Eadweard von England ihn zu seinem Nachfolger bestimmt, beginnt sich ein Konflikt mit Harold Godwinson, Bruder der Königin Englands, um den ihm versprochenen Thron abzuzeichnen.
Positiv überrascht hat mich der ungewöhnliche Gebrauch der historischen Namen. Auch hat der Autor geschickt das Problem der dreifachen „Edith“ gelöst, indem er für jede der Frauen eine alte Namensvariante verwendet. Da es sich hier um meinen ersten Roman aus der Feder von Ulf Schiewe handelt, war mir sein angenehm lebhafter Schreibstil zuvor unbekannt. Besonders gut hat mir gefallen, wie beiläufig-authentisch historische Alltagsdetails in die bildlichen Beschreibungen einflossen und mit hervorragender Recherche und überzeugender Fiktion ein stimmiges Gesamtbild schufen.
Auch die Figuren überzeugen, sie sind mehrschichtig und überwiegend sympathisch, verfügen dennoch über menschliche Schwächen. Wie bei einer griechischen Tragödie sind es jene negativen Eigenschaften (oder sind es Eigenschaften, die erst durch ihr Übermaß negativ werden?) die nach und nach die Schlinge enger ziehen und auf einen schier unlösbaren Konflikt zusteuern.
Alles in allem ein fesselnder historischer Roman um die Ereignisse und Personen, die zur Schlacht von Hastings führten; ideal für alle Fans von Ulf Schiewe und die, die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Faszinierendes Magiesystem, atmosphärisch geschrieben

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Mit dem Auftakt der „Dunkeldorn-Chroniken“ lädt Katharina Seck uns in eine Welt ein, in dem die aus dem Dunkeldorn gewonnene Blütenstaub die Basis der Macht und Magie der Dunkeldornmagier darstellt. Opal, ...

Mit dem Auftakt der „Dunkeldorn-Chroniken“ lädt Katharina Seck uns in eine Welt ein, in dem die aus dem Dunkeldorn gewonnene Blütenstaub die Basis der Macht und Magie der Dunkeldornmagier darstellt. Opal, unsere Protagonistin, ist eine der Plantagearbeiterinnen und obwohl ihr von Kindheit an beigebracht wurde, sich vor dem gefährlichen Dunkeldorn zu hüten, steht sie einer unvorhergesehenen Katastrophe schutzlos gegenüber und gerät zudem in einen Mahlstrom aus Geheimnissen und Intrigen.
Ohne jeden Zweifel ist der Dunkeldorn der Star des Romans: von mythischem Ursprung, magischer Befähigung bis hin zu wissenschaftlicher Manipulation bildet er das Herzstück des Settings und erfüllt diese Rolle auf spannende und originelle Weise. Ausgesprochen gut haben mir die Enthüllungen um den (desaströsen) gesellschaftlichen Umgang mit dem Dunkeldorn gefallen. Der flüssige, einnehmend-rankende Schreibstil der Autorin passt hervorragend zu der Thematik und macht das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen.
Die Protagonistin hingegen hat mich stellenweise nicht überzeugt, besonders ihre Faszination und Anziehung zum Dornenprinz konnte mich nicht einnehmen.
Im Mittelstück des Romans gibt es eine ruhigere Phase der Neuorientierung, doch zum Ende nimmt die Handlung rasant an Fahrt auf, zieht mit überraschenden Wendungen in seinen Bann und endet viel zu früh.
Alles in allem ein gelungener Reihenauftakt, der mit interessantem Worldbuilding und Cliffhanger-Ende Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Suchtpotenzial: Komplexe Fantasy mit arabischem Setting

Die Stadt aus Messing
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Mit Lug, Betrug und dem einen oder anderen Gelegenheitsdiebstahl hält sich Nahri im Kairo des 18. Jahrhunderts über Wasser. Niemand ist überraschter als sie selbst, als sie bei einem Ritual einen Daeva-Krieger ...

Mit Lug, Betrug und dem einen oder anderen Gelegenheitsdiebstahl hält sich Nahri im Kairo des 18. Jahrhunderts über Wasser. Niemand ist überraschter als sie selbst, als sie bei einem Ritual einen Daeva-Krieger beschwört und in einen jahrhundertealten Konflikt gerät. In der Stadt aus Messing soll sie Schutz finden, doch die Stadt ist alles andere als sicher: Alter Hass und neue Gerüchte brodeln und werden notdürftig durch die harte Hand des Königs im Zaum gehalten.
Über die Perspektiven Nahris, der Fremden, und Alis, des jüngeren Königssohns, erhält der Leser zwei verschiedene Blickrichtungen auf das Geschehen in und um Daevabad. Aufgrund der komplexen sozialen und politischen Strukturen handelt es sich hierbei um keinen Roman, den man „mal nebenbei“ lesen kann bzw. sollte.
Die Handlung zeichnet sich durch ein Wechselspiel aus Action und Politik aus, Loyalität und List, Verrat und Vorurteile, Geheimnisse und Geschichte. Sowohl die Figuren als auch die einzelnen Gruppierungen sind glaubwürdig, authentisch und vielschichtig. Besonders gut hat mir gefallen, dass es kein simples „Gut vs. Böse“ gibt, vielmehr wird in moralischen Grauzonen agiert. Die Figuren werden in hohem Maße gegeneinander ausgespielt, wobei es nicht immer eindeutig ist, wer an wessen Fäden zieht.
Chakraborty ist ein Roman gelungen, der ohne sackenden Mittelteil von Anfang bis Ende hochspannend ist und zugleich mit fantastischen, lebendigen Beschreibungen und einer magischen Atmosphäre überzeugt.
Alles in allem ein wundervolles Fantasy-Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

flache Figuren und oberflächlicher Plot

Wie man einen Lord gewinnt (Regency Romantics 1)
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Anstelle einer ordentlichen Rezension hier vorläufig als Übersicht.


Positiv:

- amüsante Dialoge


Negativ:

- den Figuren mangelt es an Charakter, sie erscheinen flach, unauthentisch

- außerdem hat ...

Anstelle einer ordentlichen Rezension hier vorläufig als Übersicht.


Positiv:

- amüsante Dialoge


Negativ:

- den Figuren mangelt es an Charakter, sie erscheinen flach, unauthentisch

- außerdem hat man beim Lesen den Eindruck, dass die Freunde nur vorgestellt werden, um später eigene Bücher zu erhalten. Dadurch fühlt sich der Roman mehr wie ein Set-Up als ein eigenständiges Werk an

- eine gewisse Voraussehbarkeit ist angesichts des Plots (vgl. Klappentext) zu erwarten (dafür an sich also kein Minus) aber: es war langatmig und langweilig

- der eigentliche Konflikt der Hauptfiguren ist extrem kindisch (vorallem wenn man bedenkt, wie alt James zum Zeitpunkt des Streites war)

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