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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Hanbuch zur Verbesserung der Welt

Good News - Warum die Welt besser ist, als du denkst
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Laut der Rückseite richtet sich dieses kleine, hübsch gestaltete Sachbuch an Kinder ab 10 Jahren, tatsächlich aber würde ich den lockeren, verständlichen Schreibstil schon für Kinder ab 6 Jahren empfehlen. ...

Laut der Rückseite richtet sich dieses kleine, hübsch gestaltete Sachbuch an Kinder ab 10 Jahren, tatsächlich aber würde ich den lockeren, verständlichen Schreibstil schon für Kinder ab 6 Jahren empfehlen.
„Good News – Warum die Welt besser ist als du denkst“ stellt keine reine Sammlung positiver Fakten und Entwicklungstrends dar, sondern ist viel mehr eine Handreichung zu Themengebieten, in denen Verbesserung angestrebt wird. Es wird anschaulich erklärt, wie Falschnachrichten entstehen und Verbreitung finden, wodurch jüngere Leser in das heute so wichtige Thema der Medienkritik eingeführt werden.
Doch nicht nur zum Denken wird hier ermutigt, sondern auch zum Mitfühlen und Handeln.
Mit Beispielen und Zitaten bekannter Persönlichkeiten wird ein mutmachender Kontext geschaffen, allerdings fällt hierbei doch auf, dass es sich um eine Übersetzung handelt: ein Übermaß britischer Beispiele ist bemerkbar. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, statt NHS deutsche Krankenkassen oder Unfallversicherungen anzusprechen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Großartiger Seefahrerroman & spannender Reihenauftakt

Loreley
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Das Offensichtliche als Erstes: Das Cover ist ein echter Blickfang!
Dem wird der Inhalt des Buches absolut gerecht. In diesem Seefahrerroman mit Fantasyelementen agieren eine Vielzahl an gut ausgeformten ...

Das Offensichtliche als Erstes: Das Cover ist ein echter Blickfang!
Dem wird der Inhalt des Buches absolut gerecht. In diesem Seefahrerroman mit Fantasyelementen agieren eine Vielzahl an gut ausgeformten Charakteren, die alle über eigene Motivation, Ziele, Geheimnisse sowie Ansichten über die Mythologie(n) der Welt verfügen. Aus den drei Perspektiven von Kapitänstochter Jermaine, Prinzessin Belén und selbstdeklarierter Ozeanologin Atlas wird eine spannende Geschichte erzählt, deren einzelne Handlungsstränge nahtlos ineinander übergehen.
Neben starken Charakteren mit unterhaltsamen Dialogen punktet der Roman auch durch eine interessante Welt, die mittels eines schönen Schreibstils vermittelt wird. Hierbei wird dem Leser genau die richtige Menge an Details gegeben, um sich in die Welt zu versetzen. Viele Szenen sind so bildhaft geschildert, dass man sie als geradezu cineastisch bezeichnen kann.
Die Handlung beginnt schnell und die Spannung bleibt bis zum Ende hoch, das Ende ist offen und weist den Weg zum nächsten Buch der Reihe.
Fazit: Unbedingte Empfehlung an alle, die Fantasy mit Meer suchen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Atmosphärische Lektüre

HOME – Haus der bösen Schatten
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Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen ...

Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen und Unterschiede, der Leser rätselt mit, ob es sich bei den Vorkommnissen um Übernatürliches handelt oder nicht. Allerdings ist dies kein Thriller, indem Ereignisse Schlag auf Schlag erfolgen, vielmehr wird eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt und rasche plot twists gibt nur zum Ende hin. Absolut Empfehlenswert.

(Da ich die englische Ausgabe gelesen habe, kann ich hier den deutschen Schreibstil nicht kommentieren)

Veröffentlicht am 19.02.2022

Poetisches Märchen um einen Mörder

Das Parfum
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Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:

Der Schreibstil ...

Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:

Der Schreibstil Süßkinds ist angenehm zu lesen, vorallem seine Beschreibungen der Gerüche bzw. der Geruchwahrnehmungen des Hauptcharakters Grenouille sind mit rhetorischem Feingefühl als wahrhaft poetisch-lebendigen Momente inszeniert.

Die Handlung betreffend erschien mir der Verlauf in sich schlüssiger und stringenter, als ich ihn zur Schulzeit empfand (vorallem was das Handlungsende angeht). Leider sinkt im mittleren Teil des Buches der Spannungsbogen merklich, das Lesen wird nicht zäh, aber doch deutlich weniger kurzweilig.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Interessanter Erzählstil und spannend zu lesen. Das Ende ist allerdings fragwürdig

Future - Die Zukunft gehört dir
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"Future - Die Zukunft gehört Dir" von Dan Frey zeichnet sich durch einen originellen Erzählstil aus: anstelle des ‚üblichen‘ Fließtextes stehen diverse kürzere Dokumente, die von privaten Emails bis hin ...

"Future - Die Zukunft gehört Dir" von Dan Frey zeichnet sich durch einen originellen Erzählstil aus: anstelle des ‚üblichen‘ Fließtextes stehen diverse kürzere Dokumente, die von privaten Emails bis hin zu Zeitungsartikeln reichen. Den roten Faden bildet hierbei der Protokollverlauf einer Anhörung. Dieses Rahmengerüst wird von weiteren Textzeugnissen mit Leben gefüllt. Die ersten 90% des Buches sind somit eine Art spannendes Puzzle, das sich nach und nach zu einem Gesamtbild über Entwicklung, Vermarktung und einsetzenden Folgen einer neuen Technologie zusammenfügt, die den Blick in die Zukunft zum privaten Konsumgut macht.

Der Schreibstil liest sich flüssig. An wenigen Stellen lässt sich deutlich merken, dass es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt (high ground meme), aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Handlungstechnisch besitzt Frey ein gutes Gespür dafür, wann er dem Leser wie viele Informationen zur Verfügung zu stellen hat, ohne den Leser zu Überlasten oder den Spannungsaufbau der Handlung zu behindern.

Allerdings bilden nicht ‚sci-fi‘ Überlegungen, sondern Persönlichkeiten und Beziehungen der Hauptcharaktere das Herzstück des Romans. Besonders Ben und Adhi sind hierbei aufgrund der ambivalenten Interpretationsmöglichkeiten ihres Verhaltens interessant. Störend hingegen empfand ich die teils sehr vorhersehbaren Konflikte auf der romantischen Ebene.

M.E. wirken die genannten psychischen/Verhaltensstörungen mitunter sehr ‚angeheftet‘ und nicht authentisch.

Das Ende ist ein weiteres Manko, nicht weil es offengehalten ist, sondern den fesselnden Erzählstil nachträglich zu begründen versucht. Diese ‚Legitimierung‘ ist unnötig und - schlimmer noch - widersprüchlich: das Vorhandensein mehrerer der Textdokumente (bspw. die Korrespondenzen Adhis mit seiner Mutter oder einige der Konversationen Adhis mit Leila) machen unter Berücksichtigung der Intention des Zusammenstellers der Schriftstücke keinen Sinn mehr.

Alles in allem ist der Roman spannend und leicht zugänglich, perfekt geeignet um ihn auch nach einem langen Arbeitstag, der einem den Großteil der mentalen Kapazitäten abverlangt hat, zu lesen.

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