Profilbild von _books_lara_

_books_lara_

Lesejury Star
offline

_books_lara_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit _books_lara_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Enorm überzeugend

Concrete Rose
0

In „Concrete Rose“ erfahren wir mehr über Maverick, den Vater von Starr, welche die Protagonistin in „The Hate U Give“ ist. Die beiden Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Maverick ...

In „Concrete Rose“ erfahren wir mehr über Maverick, den Vater von Starr, welche die Protagonistin in „The Hate U Give“ ist. Die beiden Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Maverick ist ein sehr sympathischer junger Kerl. Er ist verantwortungsbewusst und anständig, aber eben auch des Öfteren aufbrausend und leichtsinnig. Er hat seine Ecken und Kanten, was ihn sehr authentisch gemacht hat. Seiner Mutter, die zwei Jobs hat, versucht er finanziell unter die Arme zu greifen. Dadurch rutscht er ins Drogengeschäft seines Kumpels King, verspricht sich aber, damit aufzuhören, sobald er diese finanzielle Absicherung nicht mehr benötigt.

Aus seiner Sicht erfahren wir viel über das Leben in Garden Heights, über die Gang und über die Erwartungen, die andere an ihn haben, weil er als Sohn seines Vaters schließlich Lil‘ Don ist. Mav hat nicht nur damit zu kämpfen, diese Erwartungen zu erfüllen, sondern will auch seine Mutter und seine Freundin Lisa nicht enttäuschen. Was umso schwieriger wird, als er erfährt, dass er Vater geworden ist und die Mutter des Kindes einfach abhaut. Die gesamte Verantwortung für seinen Sohn liegt jetzt bei Mav – als hätte er nicht schon genug Probleme.

Dadurch, dass die Geschichte in der Ich-Form aus Mavericks Perspektive geschildert wird, kommen bei den Leser*innen ganz viele unterschiedliche Stimmungen an. Es ist die ganze Bandbreite vorhanden, von Sorge über Spaß bis hin zu Trauer, Liebe, Angst und Wut. Dass Mav mit Drogen dealt, einer Gang angehört und von allerhand weiteren illegalen Geschäften seiner Gangmitglieder Bescheid weiß, wird nicht etwa verharmlosend dargestellt, sondern öffnet die Augen gegenüber der bitteren Realität für viele Menschen, die in einer ähnlichen Situation stecken wie Mav.

Wo in „The Hate U Give“ Lebenswelten im Sinne von der weißen und der schwarzen Bevölkerung aufeinanderprallen, ist dies in „Concrete Rose“ etwas subtiler, aber dennoch vorhanden. Jedoch werden dieses Mal auch die Unterschiede zwischen den PoC aus der oberen Gesellschaftsschicht und denen, die in ärmlicheren Vierteln wohnen, deutlich.

Ein Glossar am Ende des Buches bietet die Möglichkeit, die Slang-Ausdrücke, die Mav in ständigen Schlagabtäuschen nutzt, zu übersetzen. Zwar habe ich das nicht unbedingt benötigt, aber allein die Möglichkeit zu haben, ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.


Fazit

„Concrete Rose“ konnte mich ebenso überzeugen wie „The Hate U Give“. Ich bin nur so durch die Geschichte geflogen und habe durchgehend mit Maverick mitgefiebert.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein gut gelungenes High-Fantasy-Buch

Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
0

Anders als man es von Romantasy-Büchern gewöhnt ist, wird die Geschichte aus der dritten Person erzählt. Protagonistin ist einzig und allein Katsa – es gibt keine weiteren Perspektiven durch andere Charaktere. ...

Anders als man es von Romantasy-Büchern gewöhnt ist, wird die Geschichte aus der dritten Person erzählt. Protagonistin ist einzig und allein Katsa – es gibt keine weiteren Perspektiven durch andere Charaktere. Genau das sorgt aber auch dafür, dass sich die Leser*innen gut mit ihr identifizieren können – trotz der Er/Sie-Perspektive. Dennoch kam mir der Anfang etwas holprig vor. Erst, als Bo auftaucht, nimmt die Geschichte weiter an Fahrt auf und konnte mich dann auch vollends in ihren Bann ziehen.

Das Worldbuilding hat mir ganz gut gefallen, war mir an einigen wenigen Stellen aber trotzdem noch ein bisschen zu unausgereift. Die Grausamkeit der Natur kam auf der Flucht von Katsa und Bo gut rüber, aber ansonsten fehlten mir an der ein oder anderen Stelle noch weitere Ausführungen, wie denn die Gegend aussieht, oder was das eine Schloss von dem anderen unterscheidet. Durch die Karte vorne im Buch konnte ich mir zumindest ein Bild davon machen, wo in etwa sich Katsa und Bo gerade auf ihrer Flucht befanden.

Doch wo das Worldbuilding hakt, überzeugen die Fantasy-Elemente. In der Welt von Katsa gibt es sogenannte „Beschenkte“. Diese haben zwei unterschiedliche Augenfarben, die sich jedoch nicht von Geburt an zeigen, sondern manchmal auch erst später zum Vorschein kommen. Auch Katsa und Bo sind Beschenkte, die eine Gabe besitzen, eine Fähigkeit, die sie von den „gewöhnlichen“ Menschen unterscheidet. Ihre Gaben machen sie zu Außenseitern, die vom Großteil der Bevölkerung verachtet und gefürchtet werden; nicht zuletzt aufgrund von Katsas Ruf, andere Leute auf Befehl ihres Königs zu bestrafen und teilweise sogar zu töten.

Katsas innere Hin- und Hergerissenheit hat mir ebenfalls gut gefallen. Einerseits ist da ihre Gabe, die es ihr ermöglicht, Angst und Schrecken unter den Menschen zu verbreiten. Andererseits will sie das nicht, weshalb sie sich schließlich dem König widersetzt und ihr eigenes Ding durchzieht. Nach und nach lernt sie sich selbst besser kennen, nachdem in all den Jahren zuvor kein Unterschied zwischen ihrer Persönlichkeit und ihrer Gabe bestanden hatte. Sie lernt ihre Stärken und ihre persönlichen Schwächen kennen, und Bo steht ihr dabei zur Seite.

Die Beziehung zwischen Katsa und Bo, die ja leider schon im Klappentext angedeutet wird, entwickelt sich nicht zu schnell und nicht zu langsam. Es ist deutlich spürbar, wie die beiden füreinander empfinden. Insbesondere am Ende spielt ihre Liebe noch eine bedeutende Rolle, denn dort ist es Katsa, die Bo in einer ausweglos scheinenden Situation zur Seite stehen muss. Nicht nur, um ihm zu helfen, sondern auch, um ihn nicht zu verlieren.


Fazit

„Die Beschenkte“ ist ein wirklich gut gelungenes High Fantasy Buch mit Romance-Elementen, das mir sehr gefallen hat. Leider schwächelt es an der ein oder anderen Stelle am Anfang, aber das wird durch die restlichen 450 Seiten wieder wettgemacht.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein Herzensbuch

A New Season. My London Dream - My-London-Series, Band 2
0

Ehrlich gesagt habe ich gar nichts auszusetzen an diesem Buch. Meine beste Freundin hat mir das Buch ausgeliehen und meinte nur, ich müsse das UNBEDINGT lesen. Also gut, hat ein bisschen gedauert, bis ...

Ehrlich gesagt habe ich gar nichts auszusetzen an diesem Buch. Meine beste Freundin hat mir das Buch ausgeliehen und meinte nur, ich müsse das UNBEDINGT lesen. Also gut, hat ein bisschen gedauert, bis ich es dann wirklich gelesen habe, aber ich hab’s getan und kann nur sagen: LEST DIESES BUCH!

Auch wenn es sich um den Nachfolger von „A new chapter“ handelt, kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen. Es werden jeweils andere Couples behandelt; wenn man den ersten Teil vorher gelesen hat, weiß man einfach schon ein bisschen mehr über die Charaktere. Und man wird nicht gespoilert über den Ausgang von Lias und Drews Liebesgeschichte.

Übrigens ist Marius, der Autor, selbst trans und hat somit eine Own-Voice-Geschichte geschaffen, die es ganz schön in sich hat. Denn es gibt nicht nur ganz viel Gefühl und Stoff zum Mitfiebern, sondern auch Erschreckendes. Aber ich möchte nicht spoilern, weshalb ich da nicht näher drauf eingehen werde. Dass auch Transfeindlichkeit eine Rolle spielt, sollte reichen.

Tracey lernt man bereits in „A new chapter“ als eine der Mitbewohnerinnen von Lia kennen. Sie war mir schon im ersten Teil super sympathisch, was sich jetzt nur noch verstärkt hat. Sie ist einfach eine tolle Person mit einem guten Herzen. Insbesondere, als Vincent sich outet, tritt sie zwar in der Zeit danach in das ein oder andere Fettnäpfchen, aber sie merkt das immer selbst und korrigiert sich dann auch. Sowieso ist Tracey sehr verständnisvoll und unterstützt Vincent, wo sie nur kann.

Vincent war mir auch von Seite 1 an sympathisch. Als Leser
in begleitet man ihn Schritt für Schritt bei seiner Selbstfindung und der Transition. Seine Emotionen kommen nicht zu kurz und leiten einen durch die gesamte Handlung hindurch. Dadurch, dass die Geschichte sowohl aus Traceys als auch aus Vincents Sicht geschrieben wurde, konnte ich die Handlungen beider Protagonist*innen super nachvollziehen.

Vor allem finde ich es aber beeindruckend, dass dieses Buch ganz ohne unnötiges Drama auskommt. Wer „A new chapter“ gelesen hat, weiß, dass dort auch das Drama nicht zu kurz kommt. Viele sind der Meinung, dass Liebesromane ohne Drama nicht so gut sind. Das widerlegt aber „A new season“ ganz deutlich. Denn auch ohne Drama bleibt die Geschichte spannend und muss einfach weitergelesen werden.


Fazit

„A new season“ ist ein richtiges Herzens- und Wohlfühlbuch. Es überzeugt durch die tiefen Emotionen der Charaktere und durch aktuelle Themen, die auch die Schattenseiten der Menschen aufgreifen.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Eine tolle Fortsetzung

Achtsam morden am Rande der Welt
0

Karsten Dusses „Achtsam morden“-Reihe ist eine ganz untypische Thriller-Reihe. Die Bücher sind spannend, ohne Frage, aber sie sind auch entschleunigt und geprägt von der Achtsamkeits-Lehre, der sich der ...

Karsten Dusses „Achtsam morden“-Reihe ist eine ganz untypische Thriller-Reihe. Die Bücher sind spannend, ohne Frage, aber sie sind auch entschleunigt und geprägt von der Achtsamkeits-Lehre, der sich der Protagonist Björn Diemel selbst immer aufs Neue unterzieht. So bietet auch der dritte Teil einige sehr erfrischende Lesestunden, die man im Gedächtnis behalten wird.

Spätestens nach Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ dürfte der Jakobsweg den meisten buchbegeisterten und kulturell interessierten Menschen bekannt sein. Auf diesen begibt sich auch Björn Diemel in „Achtsam morden am Rande der Welt“. Der Titel spielt übrigens noch eine wichtige Rolle, nicht nur bezüglich des Mordens …

Mit viel Wortwitz und besonders schwarzem Galgenhumor zeigt der Autor hier ein Geschehen auf, das sich einzig und allein dadurch so dramatisch weiterentwickelt, weil Björn in einer einzigen Situation nicht mit Achtsamkeit gehandelt hat. Ein kurzer Bruch seines gewöhnlichen Musters, und schon steht sein Leben auf dem Kopf und wird auch noch von einem Mörder bedroht, der ihn bis auf den Jakobsweg verfolgt. Logischerweise zieht Björn sofort eine achtsame Konsequenz daraus und beschließt, seine Pläne nicht durch diesen fremden Attentäter durcheinanderbringen zu lassen. Er setzt seine Pilgerreise fort und verliert dabei nicht nur durch fremde Hände mehrere Pilgerbekanntschaften.

Schnell ist klar – sowohl für die Leserinnen als auch für Björn -, dass es sich bei dem Attentäter um ein Mitglied der chinesischen Mafia handelt, denn mit dieser hat er sich aus Unachtsamkeit zuvor angelegt. Und dann ist da auch noch Heiko, der neue Liebhaber seiner Ex-Frau Katharina. Der eigentlich gar nicht Heiko heißt und ein ehemaliger Mandant von Björn ist. Doch das weiß Katharina natürlich nicht. Als hätte Björn nicht schon genug Probleme.

Der rote Faden ist deutlich erkennbar und folgt Björns Reise den Jakobsweg entlang. Auf jeden Streckenabschnitt tun sich neue Probleme für Björn auf, die man als Leser
in ebenfalls lösen möchte. Des Weiteren überzeugt das Buch durch mehrere Twists, die klug eingebaut wurden und so völlig unerwartet einschlagen. Und dann erst dieses Ende! So einen riesigen Plottwist hätte ich nicht mehr erwartet. Umso mehr freue ich mich nun auf den vierten Teil, um zu erfahren, wie es mit Björn und den am Ende beteiligten Personen weitergeht.

Leider blieb für mich die Spannung im Mittelteil etwas zurück. Die Geschichte hat sich nicht gezogen, das nicht. Aber etwas hat gefehlt. Doch danach ging es entschleunigt und gleichzeitig rasanter als erwartet weiter, weshalb mein Kritikpunkt nicht allzu stark ins Gewicht fällt.


Fazit

Mit „Achtsam morden am Rande der Welt“ hat Karsten Dusse eine tolle Fortsetzung geschaffen, die erneut durch schwarzen Humor und einen entschleunigten Thrill überzeugt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im vierten Teil weitergehen wird.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Tolle Vorarbeit fürs Finale

Das Vermächtnis der besonderen Kinder
0

Der fünfte Teil der Reihe rund um die Ymbrynen und die besonderen Kinder knüpft nahtlos an den Vorgänger an. So brauchte ich erst einige Kapitel, um wieder richtig in das Geschehen einsteigen zu können ...

Der fünfte Teil der Reihe rund um die Ymbrynen und die besonderen Kinder knüpft nahtlos an den Vorgänger an. So brauchte ich erst einige Kapitel, um wieder richtig in das Geschehen einsteigen zu können – einer der Gründe, weshalb ich mit dem sechsten Teil nicht so lange warten möchte.

Wie auch in den Teilen zuvor beherrscht wieder eine düstere Grundstimmung die Atmosphäre beim Lesen. Diese passt 1:1 zur Handlung und macht die gesamte Reihe für sich bereits zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Wer nicht so der Fan von einer eher dunklen Atmosphäre in Büchern ist, sollte daher lieber die Finger von der Reihe lassen, denn sie läuft quasi über davon. Gleichzeitig bin ich aus den vorherigen vier Teilen eine große Brutalität mit Gruselfaktor gewöhnt, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Diese kam mir in „Das Vermächtnis der besonderen Kinder“ manchmal etwas zu kurz. Trotzdem: wenn es zum Kampf gegen einen Hollow kam, war diese Grausamkeit da, also ist auch der fünfte Teil nicht unbedingt was für schwache Nerven.

Gleichzeitig zu der Düsternis bringen aber die neuen Charaktere eine herrliche Erfrischung mit in die Geschichte. Vor allem Noor habe ich sofort gemocht und innerhalb der ersten fünfzig Seiten bereits liebgewonnen. Erfrischend an ihr war nicht nur ihre Persönlichkeit, sondern auch, dass in Zusammenhang mit ihr eine neue Liebesgeschichte für Jacob – den Protagonisten – beginnt. Dass das mit Emma nicht funktioniert und dass sich die beiden darüber einig sind, ist einen großen Pluspunkt für die Geschichte wert, denn schließlich war Emma schon mit Jacobs Großvater Abe zusammen x-x

Noor bringt auch gleich neue Rätsel mit. Wo kommt sie her? In welcher Verbindung steht diese V zu ihr? Jacob hilft ihr dabei, diesen Rätseln auf den Grund zu gehen und kommt ihr dadurch nach und nach immer näher. Zwischen den beiden entwickelt sich etwas tiefgehenderes als Freundschaft, allerdings nicht zu schnell meiner Meinung nach, sondern genau im richtigen Tempo. Doch bevor Jacob sich auf das Lösen der Rätsel konzentrieren kann, benötigen auch noch seine Freunde in ihrer Zeitschleife seine Hilfe, denn sie sind dort in Gefahr … Es beginnt somit ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Zeitschleifen überall auf der Welt drohen einzustürzen.

Erneut endet dieser Teil mit einem Cliffhanger, der es ziemlich in sich hat. Wie soll ich da bei meinem Vorsatz bleiben, mir vor Weihnachten keine neuen Bücher mehr zu kaufen?!


Fazit

Bis auf den etwas holprigen Start und die an manchen Teilen fehlende Grausamkeit, die ich aus den vorherigen Teilen gewöhnt war, hat mir der fünfte Teil der Reihe wieder unglaublich gut gefallen! Ich freue mich schon sehr darauf, endlich das Finale zu lesen!