Unheimlich phantastisch oder unheimlich langatmig?
Die GeisterseherInhalt:
Die Gebrüder Grimm erhalten vom dahinsiechenden Friedrich Schiller ein versiegeltes Manuskript, dass sie Johann Wolfang von Goethe bringen sollen. Auf dem Weg durch Weimar wird es jedoch entwendet. ...
Inhalt:
Die Gebrüder Grimm erhalten vom dahinsiechenden Friedrich Schiller ein versiegeltes Manuskript, dass sie Johann Wolfang von Goethe bringen sollen. Auf dem Weg durch Weimar wird es jedoch entwendet. Als sie aus Scham am nächsten Tag aus Weimar abreisen, werden sie allerdings von den Dieben, darunter Elisa von Brockoff, gefangen genommen... So werden die Gebrüder Grimm sich einer Welt gewahr, in der es verschiedene Parteien auf das versiegelte Manuskript Schillers abgesehen haben... Wer wird es jedoch am Ende erhalten? Und welches Geheimnis enthält es?
Erzählstil:
Der Titel mag es bereits verraten: leider hat mich das Buch nicht wirklich mitgerissen. Über den Schreibstil wird man sofort in die Zeit der großen deutschen Dichter gezogen, das funktioniert wirklich wunderbar. Dann ist da aber die Erzählung aus Sicht von Wilhelm Grimm... Oft sehr gefühlslastig - was nicht schlechtes ist, um Himmels Willen - und schwülstig hat es mich leider irgendwie nicht mitgerissen. Ich habe das Buch bestimmt fünfmal angefangen und immer wieder weggelegt...
Geschichte:
Sehr sehr schön spannend und verschwörerisch, aber eben mit gewissen Längen in der Erzählung - oder plötzlichen Sprüngen durch die Räumlichkeit.
Charaktere:
Wilhelm ist mir zu gefühlsdusselig und Jacob zu geradlinig... Eine Mischung der beiden wäre schön gewesen ;)
Alle anderen Charaktere werden bis auf Fräulein Anna fast ausschließlich in ihren äußeren Gestalt beschrieben, weshalb mich ihre Schicksale leider nur minimal interessiert haben...
Fazit:
Es ist kein schlechtes Buch. Die Geschichte ist innovativ und mysteriös. Es ist wunderbar, geschichtliche Charaktere aufleben zu sehen. Für mich war der Schreibstil leider nichts - aber ich werde Die Winterprinzessin trotzdem lesen. Es ist vielleicht einfach nicht Kai Meyer at his best.