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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannend,amüsant und sehr jazzig

Murder Swing
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Inhalt:

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute ...

Inhalt:

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.

Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun? Zu allem Überfluss hat unser Detektiv bald auch noch die »Aryian Twins« Heinz und Heidi an der Hacke, zwei ziemlich extravagante Killer …

Ich muss gestehen,dass ich mich mit den ersten 50-70 Seiten des Buches echt schwer getan habe. So viele fremde Begriffe aus dem Jazz, der Welt des Vinyls, den Musikern. Ich dachte kurz,dass es nichts wird mit diesem Buch und mir. Aber dann wurde es so spannend,rasant,amüsant und fluffig,dass ich es innerhalb von 2 Tagen verputzt habe.
Das Buch ist unterteilt in A-Seite und B-Seite- sprich Vorder-und Rückseite einer LP. Die A-Seite beschäftigt sich mit der Suche unseres Vinyldetektivs (dessen wahren Namen wir nie erfahren) nach der mysteriösen LP und die B-Seite mit der Lösung der Geheimnisse die diese umgibt.
Der Vinyldetektiv ist ein echter Nerd aber er scheint auch durchaus attraktiv zu sein,da die wunderschönen Mädels im Buch schon auf ihn abfahren. Er ist strukturiert und doch chaotisch, hat zwei sehr süße Katzenmädchen und ist ein absoluter Kaffee-Junkie. Und er liebt Vinyl und Jazz- wer hätte das gedacht?

Er wächst innerhalb des Buches über sich hinaus, wird mutiger. Ganz besonders mag ich seine Ironie.

Auch die anderen Figuren haben mir ausnahmslos gefallen und besonders Nevada hat es mir angetan. Dieses toughe Modepüppchen, dass Ironie und Sarkasmus genauso liebt wie Mode und Kaffee. Außerdem hat sie ein Herz für die zwei Katzenmädchen des Vinyldetektivs mit denen sie auf sehr amüsante Art spricht und dies amüsanterweise auch beim Liebesspiel tut. Ich habe noch nie eine unerotischere aber lustigere Sexszene gelesen.

Ich war kurz geneigt für den holprigen Start einen Stern abzuziehen aber da mir der Rest des Buches so gut gefallen hat habe ich beschlossen dies außen vorzulassen. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer!

Veröffentlicht am 07.03.2019

Thies in Hamburg- Ob das gut geht?

Mörder mögen keine Matjes
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Thies´Tochter Tadje findet einen angespülten Frachtcontainer gefüllt mit Elektroschrott und einem Toten. Die Reederei zu dem der Container gehört hat seinen Sitz in Hamburg. Thies bleibt also nichts anderes ...

Thies´Tochter Tadje findet einen angespülten Frachtcontainer gefüllt mit Elektroschrott und einem Toten. Die Reederei zu dem der Container gehört hat seinen Sitz in Hamburg. Thies bleibt also nichts anderes übrig als diesmal in der Hansestadt zu ermitteln. Natürlich sind auch die anderen Fredenbüller mit von der Partie und auch Nicole, inzwischen Kommissarin bei der Mordkommission in Hamburg, ist wieder mit von der Partie.

Krischan Koch schafft mit seinen Büchern rund um die Fredenbüller etwas wozu nicht jeder seiner Kollegen fähig ist. Er schreibt witzig und symphatisch,verliert dabei aber den Kriminalfall nie aus den Augen. Wir rätseln mit,lachen mit,freuen uns über ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Er lockt uns auf falsche Fährte und scheut sich nicht davor- trotz aller Leichtigkeit- auch brisante und hochaktuelle Themen anzufassen.
Thies muss dieses Mal einiges einstecken,lässt sich jedoch nicht beirren und bleibt einfach unser Thies. Der seinen Job ernst nimmt,helfen und aufklären möchte und seine gelegentliche Naivität ist einfach so liebenswert.

Ich freue mich schon auf den nächsten Fall! Und bis dahin überlege ich mir jetzt erst einmal wo zur Hölle ich im tiefsten Hessen jetzt ein Matjes-Brötchen herbekomme.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Spannend, clever, intrigenreich und einfach anders

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Inhalt:

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...

Inhalt:

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Für mich ist dieses Buch mein bisheriges Highlight 2019! Die Figuren,die Welt in der alles spielt,das Setting der Himmelsstadt und die völlig kitsch-und schmalzfreie Geschichte haben mich begeistert!
Ophelia ist eine schüchterne junge Dame die sich unversehens in einem Geflecht aus Intrigen und Lügen wiederfindet. Sie weiß bald nicht mehr wem sie vertrauen kann und wem nicht und hat natürlich große Schwierigkeiten den Durchblick zu erringen und zu behalten. Sie ist keine Protagonistin wie wir sie inzwischen zu Tausenden aus anderen Fantasybüchern kennen- sie ist nicht tough. Nicht schlagfertig. Sie schmachtet ihren Verlobten nicht an nur weil er gut aussieht und grüne Augen hat (und HEY! Er hat gar KEINE grünen Augen! Olé olé olé olé!). Verzeiht ihm nicht Unverschämtheiten nur... weil eben. Sie tut sich schwer sich zu behaupten,kann es aber wenn es Not tut. Kurz: ich mag das Mädel!
Thorn ist ein Stoffel vor dem Herrn. Wir reden hier aber nicht vom typischen Bad boy-Getue sondern er ist wirklich unnahbar,lässt einen kaum einen Blick hinter seine harte Schale werfen. Und selbst wenn ist auch dies so ungelenk und kühl,dass er schwer zu begreifen ist. Ich bin wirklich gespannt wie sich seine Figur in den Folgebänden entwicklen wird!
Auch die anderen Nebenfiguren sind schillernd, lustig, vielschichtig und - ehrlich gesagt- teils ziemlich ätzend. Bei diversen Intrigen stehen einem teilweise die Haare zu Berge und man ist genauso empört wie Ophelia.

2 Dinge noch als "Warnung":

1. Der Vergleich mit Harry Potter ist eine selten dämliche Idee vom Marketing. Diese Reihen sind nicht miteinander zu vergleichen,nicht mal mit viel gutem Willen. Ich weiß auch nicht was das immer soll. Kann man sich denn bei der Werbung für ein Buch nicht mal einfach auf die Stärken des Buches stützen anstatt es sogar abzuwerten in dem ich dafür eine andere Reihe missbrauche? Wie man an anderen Rezensionen sieht führt das ja sogar zu schlechteren Bewertungen von Lesern die das Buch zwar mögen aber durch die enttäuschte Erwartung Punkte abziehen was an sich nicht gerecht ist.

2. Auch wenn die Inhaltsangabe es vermuten lässt: dies ist keine Romantasyschmonzette! Wer die typische "Bad Boy mit grünen Augen der nach Vanillekerze riecht verdreht leicht doofer 17-jährigen sämtliche Gehirnwindungen dermaßen dass sie auch wenn sie nicht wirklich will doch noch nach 100maliger Ablehnung an seinem Ohrläppchen knabbert"- Geschichten liebt ist hier völlig falsch. Davon gibt es hier nicht einmal einen Hauch.

Mich hat genau diese völlig andere Geschichte total begeistert und ich kann die weiteren Teile kaum erwarten!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Sherlock Holmes kleine Schwester ermittelt

Der Fall des verschwundenen Lords
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Elona Holmes- Sherlock und Mycrofts kleine Schwester- lebt mit ihrer Mutter zurückgezogen auf dem Anwesen ihrer Familie. Sie ein Nachzügler und daher um einiges jünger als ihre Brüder. An ihrem 14. Geburtstag ...

Elona Holmes- Sherlock und Mycrofts kleine Schwester- lebt mit ihrer Mutter zurückgezogen auf dem Anwesen ihrer Familie. Sie ein Nachzügler und daher um einiges jünger als ihre Brüder. An ihrem 14. Geburtstag verschwindet ihre Mutter ohne sich zu verabschieden oder eine Nachricht zu hinterlassen. Allerdings hinterlässt sie ihrer Tochter rätselhafte Geschenke mit denen es Elona gelingt zu fliehen. Denn ihre Brüder wollen ihre Schwester so schnell wie möglich in ein Internat für die Erziehung feiner Damen schicken. Auf ihrer Flucht stolpert sie über den Fall des verschwundenen Lords und beweist,dass sie eine echte Holmes ist!

Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Für ein Buch aus der viktorianischen Zeit sehr modern. Wo man bei anderen Büchern aus dieser Zeit manchmal stolpert ist hier alles recht klar geschrieben.

Enola ist ein durchweg sympathischer Charakter. Sie ist entgegen aller Etikette nicht als wohlerzogenes Fräulein aufgewachsen sondern frei von alledem. Umso entsetzter ist sie natürlich als ihre Brüder sie in ein Internat schicken wollen,sie tagtäglich Korsett tragen und am besten für den Rest ihres Lebens dümmlich aus der Wäsche schaut und schweigt. Das will sie sich aber nicht gefallen lassen,flieht und macht sich ulkigerweise genau diese Vorurteile udn im wahrsten Sinne des Wortes Korsetts zu Nutzen.

Die Autorin hat viel Wert darauf gelegt genau diese Konventionen der viktorianischen Zeit darzustellen so dass man als Frau beim Lesen manchmal regelrecht empörte Schnappatmung erleidet auch wenn man dies alles nicht zum ersten Mal hört. Was man sich als Frau in dieser Zeit alles bieten lassen musste ist schon der Wahnsinn!

Auch auf die damalige Mode geht die Autorin ausführlich ein und bald wissen wir auch warum...

Ich würde das Buch einordnen als ein All Age-Buch. Richtig sicher als was es gedacht ist bin ich mir immer noch nicht. Für ein echtes Kinderbuch (ab 10 bspw.) ist es manchen Kindern wohl zu kompliziert, Jugendlichen ist es eventuell nicht "laut" genug und Erwachsene könnten mit dem Alter der Protagonistin hadern.

Mir hat das Büchlein gut gefallen und dafür,dass es eben ein Büchlein ist mit nicht mal 200 Seiten gibt es auch den Stern Abzug. Für meinen Geschmack hätte es ein bißchen mehr Krimi sein können. Der eigentliche Krimiplot der dem Buch auch seinen Titel gegeben hat beginnt erst etwa bei der Hälfte des Buches und hätte gerne mehr Platz einnehmen dürfen.
Ansonsten freue ich mich bei weiteren Fällen von Enola Holmes mitraten zu dürfen,ich hoffe es werden mehr veröffentlicht!

Veröffentlicht am 10.12.2018

Wunderbar bezauberndes Winterhaus

Winterhaus
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Die 11jährige Elisabeth, Waise die bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt, wird unverhofft von diesen in den Winterferien in das winterliche Hotel Winterhaus geschickt. Seltsam,wo ihre Verwandten doch sonst ...

Die 11jährige Elisabeth, Waise die bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt, wird unverhofft von diesen in den Winterferien in das winterliche Hotel Winterhaus geschickt. Seltsam,wo ihre Verwandten doch sonst jeden Cent umdrehen müssen... Winterhaus begeistert Elisabeth jedoch schon recht bald im wahrsten Sinne des Wortes und das Mädchen das in ihrem Leben bisher wenig Liebe erfahren hat triftt auf viele liebenswerte Menschen. Doch es geschehen seltsame Dinge in Winterhaus und sie scheinen im direkten Zusammenhang mit Elisabeth´Auftauchen dort zu stehen. Doch Elisabeth, die Rätsel jeglicher Art liebt wird auch diese -zusammen mit ihrem neuen Freund Freddy- bald knacken!

Das Cover hat mich direkt neugierig gemacht, man erwartet sofort eine spannende,skurrile und etwas verrückte Geschichte á la "Lemony Snicket". Einfach mal etwas anderes. Und ich wurde nicht enttäuscht! Winterhaus bezaubert durch ein wundervolles Setting, ein Ort an dem man selbst einmal gerne Urlaub machen würde und durch die 13 Stockwerke und die riesige Bibliothek streifen möchte.
Begeistert haben mich die vielen Rätsel die Elisabeth so liebt und versucht zu lösen und die auch ständig ihren Weg kreuzen.
Und dann die Magie die über allem liegt!

Ich würde das Buch jungen Lesern ab 10 ans Herz legen, unter diesem Alter könnten die im Buch enthaltenen Rätsel eventuell noch zu anspruchsvoll und damit unverständlich sein. Auch ist das Buch zum Ende hin etwas gruselig.

Ben Guterson hat eine wundervolle Art zu erzählen,auch ohne die vielen schönen Illustrationen im Buch konnte ich Winterhaus vor meinem inneren Auge glänzen sehen,den Mondsee leuchten und die Bibliothek beeindrucken. Und die Flunschen...mmmh... die konnte ich schmecken. Njom njom...

Ich kann Winterhaus uneingeschränkt allen empfehlen,auch allen Junggebliebenen (ich bin 39), die auf der Suche nach etwas Magie in ihrem Leben sind. Ich hoffe,dass ich das Winterhaus sehr bald wieder besuchen darf!