Karen Sander hat einen würdigen Abschluss ihrer Strand Trilogie geschaffen
Der Strand: VergessenNachdem der zweite Band der Strand Trilogie von Karen Sander eher durchwachsen war und nur wenig zu neuen Erkenntnissen beigetragen hat, wollte ich endlich wissen, wie das Ganze endet und so wurde auch ...
Nachdem der zweite Band der Strand Trilogie von Karen Sander eher durchwachsen war und nur wenig zu neuen Erkenntnissen beigetragen hat, wollte ich endlich wissen, wie das Ganze endet und so wurde auch flugs das Finale um den Fall Lilli Sternberg in die Hand genommen.
Der Einstieg gelang mir wieder sehr gut.
Zudem hat Karen Sander wirklich einen tollen Schreibstil, der mich einfach mitreißt.
Auch hier erfährt man wieder unterschiedliche Perspektiven. Was zwar schön ist, da die Charaktere dadurch mehr Tiefe und Präsenz erhalten. Aber hier wäre weniger mehr gewesen.
Gerade weil wir so oft in ihre Köpfe hineinschauen, ist der Verlauf leider sehr vorhersehbar. Aufgrund dieses Umstandes konnten mich nur wenige Aspekte wirklich überraschen.
Das ändert aber nichts daran, dass die Handlung überaus spannend und vielschichtig gehalten ist.
Hier geht es viel um die Vergangenheit und wie sich die einzelnen Puzzlestücke zusammenfügen.
Daneben hat jeder sein eigenes Päckchen zu tragen, was nicht immer so ganz ohne ist.
Besonders Maschas Background hat mich sehr gefesselt und zugleich sehr viel über ihre eigene Person verraten.
Auch die Handlungsstränge über Marina fand ich unglaublich interessant. Weil sie eine der ersten Personen war, die mich sehr begeistert und berührt hat.
Obwohl die Ermittlungen wieder überaus gut ausgearbeitet waren, so kam vieles so, wie ich es erahnt habe.
Die Autorin bindet dabei noch eine Thematik ein, die schwer zu schlucken ist und so manches erklärt.
Der Hintergrund der Auflösung hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Zumal es dabei zwei Seiten gibt.
Fakt ist: Seine Vergangenheit kann man nicht ändern. Man darf hinterfragen. Man muss es auch.
Das, was hier herauskam, erzählt so viel über Verlustängste, aber auch über eine Manie und Ausweglosigkeit, die kaum zu fassen ist. Bis zu einem gewissen Grade sicher nachvollziehbar. Aber trotzdem bleibt immer etwas davon zurück.
Insgesamt eine richtig toller Fall, dessen Auflösung zwar wenige Überraschungen liefert, aber so viel Tragik, Schmerz und Verzweiflung offenbart.
Letztendlich ist der Mensch das Produkt seiner Handlungen. Und gerade diese verändern ihn immer auf eine Art und Weise, die man niemals kommen sieht.
Fazit:
Karen Sander hat einen würdigen Abschluss ihrer Strand Trilogie geschaffen.
Es bietet zwar wenig Überraschungen, zeigt aber, wie tief und voller Verzweiflung der Mensch sinken kann.
Ich freu mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Mascha und Tom.
Im Endeffekt hätte man diesen Fall gut in einem Buch, vielleicht auch in zweien verarbeiten können oder direkt eine Reihe daraus machen. So wie ich es von der Autorin auch kenne. Das ist ein Aspekt, den ich nicht so ganz nachvollziehen kann.
Zumal die nächste Trilogie mit Mascha und Tom in den Startlöchern steckt.