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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2022

Absolut atemberaubend, atmosphärisch und gut durchdacht

HOME – Haus der bösen Schatten
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Ich liebe ja mystische Geschichten und wenn noch ein Haus der Grund dafür ist, ist es nahezu perfekt, deshalb war klar, dass ich „Home: Haus der bösen Schatten“ von Riley Sager unbedingt lesen musste.
Der ...

Ich liebe ja mystische Geschichten und wenn noch ein Haus der Grund dafür ist, ist es nahezu perfekt, deshalb war klar, dass ich „Home: Haus der bösen Schatten“ von Riley Sager unbedingt lesen musste.
Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd, daher nicht verwunderlich, dass ich es an einem Tag verschlungen haben.
Denn es hat einen enormen Sog auf mich ausgeübt.
Besonders Maggie und ihren Vater Ewan lernt man unglaublich gut kennen.
Dabei wandelt man auf zwei Zeitebenen.
Vergangenheit und Gegenwart,was sehr gut gelungen ist, weil man so mitten ins Geschehen eintauchen und es am eigenen Leib erleben kann. Dazu ist die düstere und beklemmende Atmosphäre geradezu perfekt.
Maggie war mir oft zu unnahbar.
Man muss dabei verstehen, dass man sie als Erwachsene und als Kind kennenlernt.
Als Kind mochte ich sie wahnsinnig gern, auch wenn ich diese imaginären Freunde immer extrem beängstigend finde.
Aber ich mochte sie, ihre Unschuld und wie sie sich gab. Ihr ganzes Wesen, das so viel verletzliches in sich birgt.
Als Erwachsene hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr an sie heranzukommen.
Zu kühl, zu undefiniert , zu rastlos.
Dafür mochte ich die Passagen mit ihrem Vater Ewan wahnsinnig gern.
Ein Mann der gleich an mehreren Fronten kämpfen muss und sich dabei auch mit sich selbst auseinandersetzen muss.
Verfällt er langsam dem Wahnsinn, oder sind es tatsächlich Geister, die ihn terrorisieren?
Das hat mir keine Ruhe gelassen, aber ich glaube auch nicht an Geister.
Dennoch passiert so viel erschreckendes, was am eigenen Verstand zweifeln lässt und man immer wieder darüber nachdenkt.
Je mehr ich in die Vergangenheit eintauchte, umso sprachloser und schockierter war ich.
Diese eisige Stille, die dir Worte zuflüstert und gleichzeitig so eine immens große Bedrohung aufbaute.
Ich hab es so genossen, aber gleichzeitig ist es auch sehr beängstigend.
Das Haus, es lebt und macht Dinge mit dir, die du dir in deinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen könntest.
Absolut atemberaubend, atmosphärisch und gut durchdacht.
Die Gegenwart dagegen bringt neuen Aufschwung ins Geschehen und ich war definitiv nicht vom Buch wegzubekommen.
Es passierte so viel, und man zweifelt immer wieder.
Riley Sager gelingt es mit einigen Twists zu punkten, die ich so nie erwartet hätte und die dem Ganzen einen völlig neuen Raum verschafft hhaben.
Das Ende hat mich absolut überrascht, damit hätte ich nie im Leben gerechnet.
Es ist voller Tragik, voller Zerstörungen , aber auch voller Hoffnung und Wut.
Eine Verlorenheit, die fast zum greifen ist.
Du hast das Gefühl, dir wird alles genommen und du verlierst dich selbst immer mehr dabei.
Besonders die Geschichte des Hauses ist wahnsinnig interessant und birgt einige dramatische Vorkommnisse.
Mich konnte dieses Buch unglaublich gut unterhalten, weil es ständig neue Erkenntnisse gab und der Autor es meisterhaft verstand, Spannung und eine unglaublich tolle Atmosphäre zu zaubern, die dich allein schon das fürchten lehrt.
Definitiv eine Empfehlung.

Fazit:
Das neue Buch von Riley Sager birgt einige Geheimnisse und dramatische Vorkommnisse, die den ganzen Thriller so viel gehaltvoller und beklemmender machen.
Mystisch, bedrohlich, aber auch sehr tragend und intensiv.
Ein Mann, der seine Tochter beschützen möchte und eine junge Frau, die auf der Suche nach der Wahrheit ist.
Dazwischen ein Haus, das dich an deinem eigenen Verstand zweifeln lässt.
Unglaublich gut gelungen und definitiv eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 12.03.2022

Quietschbunt, zuckersüß und total crazy

Die Kannibalen von Candyland
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Nachdem mich seine letzten Werke schon so begeistert haben, war es endlich Zeit einen Ausflug ins Candyland zu machen.
Kurz gesagt: Carlton Mellick III hat es einfach drauf, völlig abgedrehte Geschichten ...

Nachdem mich seine letzten Werke schon so begeistert haben, war es endlich Zeit einen Ausflug ins Candyland zu machen.
Kurz gesagt: Carlton Mellick III hat es einfach drauf, völlig abgedrehte Geschichten zu erschaffen, die auch emotional etwas geben.
Er erschafft sich seine eigene Genrenische und das verdammt gut.
Bizarro Fiction eben.
Gott, diese verstörenden Bilder in meinem Kopf werd ich nie wieder los.
Einfach herrlich.
Abstoßend, faszinierend und unglaublich unterhaltsam.
Sein Schreibstil ist recht einfach gehalten.
Dennoch hat er eine Art an sich, die mich das Hörbuch nicht zur Seite legen ließ.
Oh ja, ich hab mir das Hörbuch einverleibt.
Und Kati Winter hat es wieder so perfekt transportiert. Besonders die Art oder den Charme der zuckersüßen, mit einer Hauch von Unschuld und Naivität versehenen Candyfrau ist ihr unglaublich gut gelungen.
Franklin begeistert ebenso sehr.
Denn er hat sich daran verbissen, die Candywesen zum Schafott zu führen.
Doch wird er es überleben oder besser gesagt, wieviel ist danach überhaupt noch von ihm übrig?
Die Story hat mich einfach sofort in ihren Bann gezogen.
Herrlich verrückt und völlig abgedreht, entführt er uns ins Candyland und seine verstörenden und gefräßigen Bewohner.
Quietschbunt, brutal und sehr lecker.
Das Setting ist ihm unglaublich gut gelungen.
Er schildert es plastisch faszinierend und man möchte am liebsten gar nicht mehr gehen.
Franklin überzeugt mit seiner doch sehr teils unnachgiebigen Art. Naja fast. Denn dem Charme der Candyfrau kann man sich nur schwer entziehen.
Schließlich hat auch sie eine Geschichte.
Welche mich ziemlich überraschen konnte.
Der Handlungsverlauf hat mich wirklich zum lachen gebracht.
Denn obwohl es doch sehr brutal und abstoßend ist, ist es gleichzeitig auch wieder so genial.
Denn ganz klar zeigt der Autor, dass nicht immer alles schwarz oder weiß ist.
Das die Grenzen des ertragbaren fast nahtlos ineinander verschwinden.
Ebenso ist es mit dem Bösen.
Es ist eine Sache der Perspektive, was er hier ganz klar deutlich macht.
Nicht unbedingt für sanfte Gemüter.
Da es doch ziemlich brutal ist, was den menschlichen Magen angeht.
Denn diese Story hat eine Seele, die mein Herz eindeutig zum flattern brachte.
Und irgendwann mochte ich auch die Candyfrau unsagbar gern.
Denn trotz ihres Wesens, hatte sie etwas sehr unschuldiges an sich.
Definitiv ein gelungener Spaß, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Fazit:
Nach den Meerjungfrauen ging es ab ins Candyland und es war so unfassbar gut.
Kati Winter brilliert als Sprecherin wieder auf jeder Ebene. Wahnsinn, wie sie es schafft, gekonnt das Innere der Charaktere nach Außen zu kehren und einfach für tiefgreifende, emotionale Momente zu sorgen.
Quietschbunt, zuckersüß und total crazy.
Eine völlig abgedrehte und brutale Story, die im Kern etwas wertvolles birgt.
Definitiv ein gelungener Spaß, den ich so schnell nicht vergessen werden.
Carlton Mellick III hat es einfach drauf.
Definitiv eine Leseempfehlung.
Auch wenn es nicht unbedingt für jeden geeignet ist, man muss seine spezielle Art und seinen Humor einfach mögen.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Ich liebe seinen Humor und seine extravagante Art, was er hier wieder sehr deutlich unter Beweis stellt.

Insel der Meerjungfrauen
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Carlton Mellick III hat sich durch seine extravagante und markante Art, definitiv in mein Herz geschrieben.
Nachdem ich ja Quicksand House schon so genial fand, war ich gespannt, was mich bei “ Insel der ...

Carlton Mellick III hat sich durch seine extravagante und markante Art, definitiv in mein Herz geschrieben.
Nachdem ich ja Quicksand House schon so genial fand, war ich gespannt, was mich bei “ Insel der Meerjungfrauen “ erwarten würde.
Und ja, es ist definitiv zu Recht in der Festa special Kategorie, die nebenbei bemerkt, mich immer mehr begeistert.
Der Schreibstil vom Autor ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, wodurch dieses Schätzchen zu einer verdammt kurzen Lektüre wird, weil man es nicht einen Moment aus der Hand legen kann.
Wer Wert auf Tiefe bei den Charakteren legt, sollte vorgewarnt sein, dass es hier weniger darum geht.
Dafür begeistert Mellick III mit Dr.Black und Jackson, denn diese stehen mehr oder minder im Fokus.
Was mir unglaublich gut gefallen hat.
Dr.Black erzählt dem Leser quasi die Geschichte über die Insel der Meerjungfrauen und ihre verheerenden Auswirkungen.
Dabei hat man stets den Eindruck das Black sehr abgeklärt, teils emotionslos agiert.
Er agiert aus medizinischer Sicht und das ist ganz klar ersichtlich.
Dies weckt aber keinesfalls einen schlechten Eindruck. Vielmehr ist es sachlich und tiefgreifend. Und das öffnet so manche Pforten.
Meerjungfrauen, wer liebt sie nicht.
Die kleinen sanften, schutzbedürftigen Wesen, die sich so sehnlichst ihren Prinzen wünschen.
Mellick III verpasst ihnen eine gehörige Wandlung und hat damit bei mir voll ins schwarze getroffen.
Besonders seinen speziellen Humor, mag ich so furchtbar gern.
Anders als gewohnt, ist diese Geschichte nicht von offensichtlicher Gewalt und Brutalität geprägt.
Diese findet man zwar dennoch, aber in einer anderen Form ,als man erwarten würde.
Denn er punktet mit einem Wahn, der mich sprachlos gemacht hat.
Mit einer Boshaftigkeit, die nie klar definierbar ist.
Denn jeder hat seine dunklen Geheimnisse.
Die Charaktere wandeln sich, drehen sich um die eigene Achse. Das Gute geht nahtlos ins Böse über und umgekehrt.
Das zelebriert der Autor unglaublich gekonnt und öffnet damit völlig neue Blickwinkel.
Er schafft etwas völlig abgedrehtes und surreales, dass trotz seiner Extravaganz mitten ins Herz trifft.
Und obwohl man es kaum glauben mag, gibt es tiefgreifende emotionale Aspekte, die menschlich gesehen, einfach so viel offenbaren.
Und obwohl ich doch oft geschmunzelt habe, so hat er mich damit auch zutiefst erschüttert.
Besonders am Ende des Buches gab es eine Szene, die hat mich wirklich mitgenommen.
Damit habe ich nie im Leben gerechnet, es hat mich eiskalt erwischt.
Zudem gelingt Mellick III hier eine gekonnte Genremischung. Halb Fantasy, halb Horror.
Ich dachte nicht, dass es funktionieren könnte, aber das tut es erstaunlich gut.
Mich hat dieses Buch unglaublich gut unterhalten, weil er auch zeigt, welche Werte im Menschen verankert sind.
Beschützerinstinkt und wie weit man gehen würde, um seine größte Leidenschaft zu verteidigen.
Ist das gesund?
Nein, denn es spiegelt den eigenen Abgrund wider, in dem man schon längst versunken ist.
Trotz relativ wenigen Seiten, punktet er doch mit Momenten, die ich so nicht erwartet hätte. Mit einer Kreativität, die man so niemals erwarten würde.

Fazit:
Carlton Mellick III hat ein Faible für Meerjungfrauen, nur eben anders ,als Normalsterbliche.
Mich konnte er mit diesem gekonnten Mix zwischen Fantasy und Horror absolut begeistert.
Ich könnte es direkt nochmal lesen, so viel Spaß hatte ich.
Ich liebe seinen Humor und seine extravagante Art, was er hier wieder sehr deutlich unter Beweis stellt.
Ein gelungener Spaß für zwischendurch, der mir gekonnt und völlig unerwartet ein kleines bisschen das Herz gebrochen hat.
Ich freu mich definitiv schon sehr auf sein nächstes Werk.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Ein vielschichtiger Auftakt, der einiges zutage fördert, was man lieber nicht erfahren würde

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Auf die Four Houses of Oxford Dilogie von Anna Savas bin ich als erstes tatsächlich nur durch das Cover aufmerksam geworden.
Aber auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig gemacht.
Bei Studentenverbindungen ...

Auf die Four Houses of Oxford Dilogie von Anna Savas bin ich als erstes tatsächlich nur durch das Cover aufmerksam geworden.
Aber auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig gemacht.
Bei Studentenverbindungen und Oxford bin ich definitiv dabei.
Wer Romantasy liebt, sollte hier definitiv genauer anschauen. Es lohnt sich definitiv.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd, atmosphärisch, aber auch sehr locker, was mir wirklich gut gefallen hat.
Die Atmosphäre empfand ich als düster, gefährlich und einfach magisch.
Ich mochte das Ganze drumherum einfach sofort und ließ mich direkt hineinfallen.
Im Fokus stehen hierbei Harper und Finley, deren Perspektive wir auch erfahren.
Ich mochte beide wahnsinnig gern.
Merkte aber schnell, dass das meiste Hauptaugenmerk auf Harper lag.
Was aber auch nicht schlimm ist, da ich mit ihr am meisten mitgefühlt habe.
Harper ist sehr sanft und bodenständig.
Verändert sich jedoch im Laufe der Handlung gewaltig. Man spürt das die Diamonds etwas mit ihr machen.
Das sie sich in ihre Seele hineinschleichen und dort Spuren hinterlassen. Egal ob sie möchte oder nicht, sie werden ein Teil von ihr und sie von ihnen.
Ich mochte ihren Mut und ihre Stärke, aber oftmals reagiert sie auch naiv und kopflos. Was sie nur unglaublich sympathisch macht und zeigt ,dass sie ein Mensch mit Fehlern und Gefühlen ist.
An Finley mochte ich sehr sein reines Herz, den Mut zu haben, Gefühle zu zeigen.
Dass er für das kämpft, was er liebt und dafür einsteht.
Auch die Nebencharaktere fand ich wirklich toll ausgearbeitet. Nicht zu blass, aber auch nicht so, dass man alles über sie erfährt.
Geheimnisvoll eben.
Dabei trifft man hier auf die unterschiedlichsten Charaktere. Und ich fand die Mischung dessen einfach so gut gelungen.
Authentisch, greifbar und absolut lebendig in ihrer Art.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Ich mochte das Setting unglaublich gern. Es hat etwas glamouröses , aber auch sehr gefährliches an sich. Was mich sofort gefesselt hat.
Hinzu kommt das Harper mysteriöse Nachrichten erhält, die mich noch neugieriger gemacht haben.
Die Idee zu den Studentenverbindungen und ihre Gaben sind wahnsinnig gut gelungen.
Mal stellt sich jedoch schnell die Frage ob es Fluch oder Segen ist.
Denn es ist verdammt beängstigend, was sich dort herauskristallisiert.
Wer fühlt, macht sich verletzlich und angreifbar und das wird verdammt schnell klar.
Schneller, als einem lieb sein kann.
Denn die Skrupellosigkeit und Perfidität hinter der Fassade hat mich erschüttert und sprachlos gemacht.
Die Vergangenheit spielt ebenso eine große Rolle, wie die Gegenwart, was man nach und nach durch die Hintergründe erkennt.
Mit Harper hab ich wahnsinnig mitgefühlt, weil sie einfach so ein wunderbarer Mensch ist und die Gefahren hinter den Verbindungshäusern oft unterschätzt.
Man erfährt im ersten Band nicht so viel, aber doch so viel, dass man einiges hinterfragt.
Harper und Finley müssen schnell erkennen, dass Freundschaft nicht nur Halt, sondern auch Verderben bedeutet.
Vor allem, was wollen die Diamonds, Hearts ,Cross‘ und Spades wirklich von ihren Mitgliedern?
Mit hat es unglaublich viel Spaß gemacht.
Zudem auch die Emotionen sehr gut bei mir ankamen.
Denn egal was man vermutet.
Man liegt falsch.
Es geht nicht nur um die Häuser.
Es geht um dich selbst, deine Vergangenheit, deinen Schmerz und deine Ängste.
Ich bin mega gespannt, wie es weitergeht, denn der erste Band endet mit einem ziemlichen Cliffhanger.
Definitiv eine Empfehlung für Romantasy Leser.

Fazit:
Der erste Band der Four Houses of Oxford Dilogie von Anna Savas hat mich emotional, wie auch menschlich gesehen, sehr gefordert und wahnsinnig gefesselt.
Ein vielschichtiger Auftakt, der einiges zutage fördert, was man lieber nicht erfahren würde.
Der zeigt, wo deine Grenzen liegen.
Dir aber auch zeigt, dass dich dein Schmerz und deine Ängste verletzlich und angreifbar machen.
Glamourös, atmosphärisch und sehr gefährlich.
Verdammt beängstigend, was sich hier herauskristallisiert.
Eiskalt, mit einer kühlen Berechnung und Selbstsicherheit, versteckt hinter der Maske der Freundlichkeit und des Vertrauens.
Man sollte sich gut überlegen, ob man bereit ist, in eine Studentenverbindung einzutreten.
Sie könnte dir alles nehmen oder alles geben.
Doch hast du die Kraft und den Mut dafür?
Definitiv eine Empfehlung für Romantasy Leser.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Halte deine Freunde nah bei dir, aber deine Feinde noch viel näher.

Das Loft
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Nachdem mich schon die Born Trilogie von Linus Geschke wahnsinnig begeistert hat, kam ich nicht umhin, auch seinen neuen Thriller lesen zu wollen.
Ein Thriller, in dem nichts ist, wie es scheint.
Wie sagt ...

Nachdem mich schon die Born Trilogie von Linus Geschke wahnsinnig begeistert hat, kam ich nicht umhin, auch seinen neuen Thriller lesen zu wollen.
Ein Thriller, in dem nichts ist, wie es scheint.
Wie sagt man so schön?
Halte deine Freunde nah bei dir, aber deine Feinde noch viel näher.
Nicht ohne Grund.
Linus Geschke punktet auch hier mit eindringlicher Erzählkraft. Oft monoton, nicht immer auf ein Ziel hindeutend, aber dennoch mit einem gewissen Nervenkitzel, versteht er es gekonnt, den Leser zu fesseln und definitiv nicht loszulassen.
Marc, Henning und Sarah stehen hier ganz klar im Fokus und doch erfährt man das meiste über Marc und Sarah.
Ich muss leider zugeben, dass mir niemand richtig sympathisch war. Aber das macht erstmal überhaupt nichts.
Denn sie verstehen dennoch sehr in den Bann zu ziehen.
Zumal man eigentlich nie weiß, wer schwerwiegendere Geheimnisse mit sich herumträgt.
Diese dreier Konstellation empfand ich schon bald als sehr grenzwertig, denn drei sind immer einer zuviel.
Zumal es sich hier auch um ein Pärchen handelt.
Das Problem besteht aber nicht in dieser Konstellation.
Das Problem besteht in dem Mord, der stattgefunden hat oder eben nicht.
So richtig sicher, kann man sich da leider nie sein. Zumal sich Marc und Sarah immer wieder in Unwahrheiten verstricken.
Doch wer ist hier wirklich Täter oder Opfer und was zum Teufel, hat Little Corn Island damit zutun.
Die Erzählweise ist sehr ungewohnt, hat mir aber sofort gefallen. Denn wir begleiten Marc und Sarah bei ihren Vernehmungen.
Und nach und nach erfährt man darüber auch ihre eigene Geschichte.
Ich kam nicht umhin, diese Dunkelheit und den tiefen Graben zu spüren, der sich zwischen ihnen auftat.
Henning und Marc kamen mir oft wie kleine Jungs vor, die zu viel und zu schnell alles wollten. Dabei jedoch von ihrer Naivität geblendet schienen. Insbesondere bei Henning war das deutlich spürbar.
Das dies so nicht funktionieren kann, wurde schnell klar.
Zumal die Risse in der Freundschaft immer größer wurden und niemanden dazwischen ließen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich keinen Schimmer hatte, wie die Geschichte tatsächlich ausgehen würde.
Die Auflösung hat mich demzufolge ziemlich überrascht.
Überrascht aufgrund der Perfidität und Skrupellosigkeit ,die dahinter lag.
Erschüttert über die Gerechtigkeit und Wahrheit, die man sich selber schuf.
Erschüttert darüber, wie perfide man agiert und darüber hinaus auf niemanden Rücksicht nimmt.
Mich konnte Linus Geschke auch hier wieder begeistern, weil er aufzeigt, wie schnell sich das Leben im Bruchteil einer Sekunde ändern kann. Wie tief und rasant man in den Abgrund rutschen kann, ohne dies auch überhaupt nur zu bemerken.
Man sich niemals in Unschuld reinwaschen kann.
Je mehr Zeit man in der Dunkelheit verbringt, umso mehr lechzt sie nach dir und hinterlässt Spuren.

Fazit:
In seinem neuen Thriller punktet Linus Geschke mit unterschwelliger Spannung und einem Psychodrama, in dem die Rollen nie ganz klar verteilt sind und es am Ende in einen überraschenden Showdown mündet.
Perfide, abgründig und definitiv Stoff, der zum nachdenken zwingt.
Drei Freunde – 1 Mord.
Und verdammt tiefe Abgründe die zum Handeln zwingen.
Definitiv eine Empfehlung.