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Veröffentlicht am 10.06.2021

Mitten aus dem Leben - die Vorgängerbände muss man nicht kennen

Abgetaucht
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Das Buch ist der 11. Roman um Andrea Schnidt. Ich kannte die anderen 10 Bände gar nicht, doch das hat mir nichts ausgemacht. Offenbar ist es unabhängig von den Vorgängerbänden zu lesen, zumindest war ich ...

Das Buch ist der 11. Roman um Andrea Schnidt. Ich kannte die anderen 10 Bände gar nicht, doch das hat mir nichts ausgemacht. Offenbar ist es unabhängig von den Vorgängerbänden zu lesen, zumindest war ich sofort drin im Geschehen.

Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und erzählt so mitten aus dem Leben. Von Mutter und Tochter, von ungewöhnlichen Babynamen (da die Mutter ja nur einen gewöhnlichen Namen wie Claudia hat), der dementen Mutter, dem Besuch einer Erotikmesse, einer Familien-Weihnachtsfeier und von Corona. Das wird aber erst spät ab Seite 180 ein Thema und spielt sich auch nur am Rande ab. Sorgen machen, Lockdown, Masken – das kennen wir ja alle.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Mir würde es nicht Trost schenken

Trost
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Das Buch beginnt damit, dass die Mutter einer Tochter zu Beginn der Corona-Pandemie nach Italien reist. Sehr zum Leidwesen der Tochter, denn was hat sie von dem sehr leeren Uffizien, wenn sie sich auf ...

Das Buch beginnt damit, dass die Mutter einer Tochter zu Beginn der Corona-Pandemie nach Italien reist. Sehr zum Leidwesen der Tochter, denn was hat sie von dem sehr leeren Uffizien, wenn sie sich auf der Reise mit dem Corona-Virus infiziert und dann wenig später stirbt?

Ob es wirklich so vorgekommen ist oder ob das künsterische Freiheit ist, kann ich nicht beurteilen, es stimmt auf jeden Fall dass nach einer Beerdigung alles zu war – Cafes, Restaurants. Und wo geht man dann hin? Man trifft sich privat. Ob aber Polizisten dann einen in ein Polizeiauto holen, auf die Corona-Regeln hinweisen sei mal dahin gestellt, wenn einer darauf hinweist wo denn bitte der Abstand bzw. Anstand bliebe, wenn man zu fünft in einem Polizeiwagen säße.

Das Buch liefert vielleicht auch eine Erklärung dafür, warum – außer Klopapier – zeitweise Nudeln und Mehl ausverkauft waren. Vielleicht sehnten sich die Leute nach Kindheitserinnerungen wie Kuchen backen und Spaghetti essen?

Ab und zu geht es um Corona, ab und zu um Redaktionskonferenzen einer Zeitung, mal um Seneca. Hat mir das Buch anfangs noch gefallen, gefiel es mir mit der Zeit nicht mehr so sehr. Oder um es anders zu sagen: Hätte ich gerade einen lieben Menschen verloren und Trost nötig, dann wäre dieses Buch nichts für mich gewesen.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Ein gutes Buch

Weinbergsommer
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Anika arbeitet als Altenpflegerin und kümmert sich dabei u. a. um den 84-jährigen Herrmann. Dieser bekommt plötzlich persönliche Briefe überreicht, die die neuen Mieter in seiner alten Wohnung gefunden ...

Anika arbeitet als Altenpflegerin und kümmert sich dabei u. a. um den 84-jährigen Herrmann. Dieser bekommt plötzlich persönliche Briefe überreicht, die die neuen Mieter in seiner alten Wohnung gefunden haben. Diese bringen ihn dazu, mit Anika sich davonzuschleichen und aufbrechen in Richtung Paris. Was hat Herrmann denn noch zu verlieren? Vor kurzem hat er die Diagnose Krebs im Endstadium erfahren. Medikamente haben nur noch eine aufschiebende Wirkung, eine Heilung gilt als ausgeschlossen.

Über Köln – Koblenz – Bonn geht die Fahrt, und kurz vor Frankreich wird Ihnen leider ihr Auto geklaut. Glücklicherweise lernen sie dort auch drei lustige Witwen kennen, mit denen sie ihre Fahrt Richtung Paris weiter fortsetzen. In Aubure mieten sich alle in einer Pension ein. Der Pensionsbesitzer findet wohl Gefallen an Anika, doch diese geht auf Distanz – zumindest solange bis sie erfährt, dass Cecilia nicht seine Frau, sondern seine Schwester ist. Leider plagen die Pensionswirte Geldsorgen und so steht die Existenz auf dem Spiel.

Von der Buchbeschreibung her meinte ich, die Fahrt nach Paris wird gar nicht mehr fortgesetzt und kurz bevor es etwas langweilig wurde, nahm das Buch doch wieder Fahrt auf. Während die lustigen Witwen weiter an die Cote Azur reisen, geht es für Anika und Herrmann nach Paris zu dessen Tochter weiter. Ob sie diese allerdings auch finden werden? Und wird es auch eine Rettung für die Pension geben? Anika, Herrmann und die lustigen Witwen wollen es jedenfalls versuchen.

Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und auch humorvoll. Zum Beispiel müht sich eine Seniorin mit ihrem Rollator bei einer Terrassentür ab und fragt Herrmann ob er denn helfen könne. Seine Hilfe sieht jedoch anders als erwartet aus – er nimmt die Piccolos aus dem Korb, die müssen ja nicht mehr durchgeschüttelt werden.

Trotz des Themas Krebs ist das Buch nicht traurig - von einzelnen Stellen mal abgesehen.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Etwas unpassender Titel, gutes Buch

Ziemlich hitzige Zeiten
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Zahnarzthelferin Anna (49) hat gerade einige Turbulenzen in ihrem Leben. Ihr Ex-Mann Harald wird nochmal Vater, ihre Mutter Mina zeigt Anzeichen von Demenz, ihre Tochter Emma macht Abitur, ihre Tochter ...

Zahnarzthelferin Anna (49) hat gerade einige Turbulenzen in ihrem Leben. Ihr Ex-Mann Harald wird nochmal Vater, ihre Mutter Mina zeigt Anzeichen von Demenz, ihre Tochter Emma macht Abitur, ihre Tochter Leonie (genannt Leo) heiratet und Patient Leonard (auch Leo genannt) möchte sich mit Anna verabreden. Das sorgt für eine ziemlich lustige Begebenheit bei einer SMS von Leo, die Anna ihrer Tochter zuordnet - jedoch von ihrem Patienten ist.

Das Buch hat mit ziemlich hitzigen Zeiten eigentlich nur am Rande zum tun, was die Wechseljahr-Beschwerden angeht. Es ist also kein Buch über dieses Thema

Das Buch ist humorvoll beschrieben, da wird auch schon mal eine Katze mit einer Fernbedienung gesucht, und Tochter Emma fährt mit dem Auto nur, so schnell wie sie DARF. Aber Annas Mutter Mina hat da ja als Beifahrerin so gewisse Tricks auf Lager...

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Wieder ein gutes Buch der Autorin

Glückstausch
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Das Buch ist aus der Wechselsicht von Polly und Simon geschrieben, vereinzelt auch aus der Sicht der Firma Lucifer Inc.

Polly ist Anfang 30, Sport-Therapeutin und würde ihr Leben gerne mit Kundin Stephanie ...

Das Buch ist aus der Wechselsicht von Polly und Simon geschrieben, vereinzelt auch aus der Sicht der Firma Lucifer Inc.

Polly ist Anfang 30, Sport-Therapeutin und würde ihr Leben gerne mit Kundin Stephanie tauschen – mit Luxusvilla und Day Spas. Simon wird bald 50, ist ein Autoverkäufer und auch er ist mit seinem Leben unzufrieden. Er wäre gerne Chef einer Firma statt sich gerade um Geld zu sorgen.

Beide schließen unabhängig voneinander einen Pakt mit Dämonen bzw. Teufeln und tauschen ihr Leben gegen ein anderes. Doch ist dieses gewünschte Leben wirklich ein besseres? Oder zieht es zwar neue Annehmlichkeiten, aber auch neue Probleme nach sich?

Das Buch zeigt, dass das Träumen von einem besseren Leben nicht wirklich ein besseres ist und beide müssen erkennen, dass sie ihr altes Leben lieber heute als morgen zurück haben wollen, da sie mit dem Tausch gleich auch alle ihre Freunde verloren haben. Es gibt mehr im Leben als materielle Besitztümer, da hat der Freund von Pollys „neuer Tochter“ schon recht. Ob das mit dem Zurücktauschen aber so einfach geht?

Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben, z. B. wäre da die Sache mit der stehen gebliebenen Rolltreppe und dass man da auch herunter LAUFEN kann. Etwas verwirrend war manchmal die Wechselsicht, ich musste mich z. B. nach Polly wieder erinnern wie Simon aufgehört hatte – ich komme mit dieser Art von Schreibstil nämlich weniger zurecht wie z. B. meine Mutter. Außerdem gibt es vor allem bei Polly anfangs ein paar Rückerinnerungen zu viel, diese sind aber für den weiteren Handlungsverlauf wichtig.

Gegen Ende des Buches wurde es auch teils spannend und ich wollte fast gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

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