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anna4

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2024

Interessante Welt mit sympathischer Protagonistin

Meister der Dschinn (Gewinner des Nebula Award 2021 für Bester Roman & des Hugo Award 2022 für Bester Roman)
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Als ich auf das Buch aufmerksam wurde, dachte ich, dass mich eine epische Fantasy Geschichte erwartet. Episch ist es zwar, aber was die meisten wahrscheinlich unter “episch” verstehen, findet sich hauptsächlich ...

Als ich auf das Buch aufmerksam wurde, dachte ich, dass mich eine epische Fantasy Geschichte erwartet. Episch ist es zwar, aber was die meisten wahrscheinlich unter “episch” verstehen, findet sich hauptsächlich auf den letzten ca 20% des Buches.
Ansonsten ist es eher ein Krimi-Mystery-Buch mit entsprechenden Fantasy Elementen, auch wenn diese gut und absolut passend für die Geschichte und das Setting gewählt wurden.

Erzählt wird aus der Sicht der Protagonisten Fatma, die sich in einem alternativen Kairo in 1912, als eine der wenigen weiblichen Agentinnen in einer männerdominierten Behörde, mit allerlei magischen Mysterien auseinandersetzen muss.
Fatma ist nicht nur eine toll gewählte Protagonisten, sondern harmoniert auch wunderbar mit so ziemlich jedem Charakter, dem wir in der Geschichte begegnen. Etwas, was wahrscheinlich zum Teil dem immer wiederkehrenden leichten Humor und den entsprechenden Kommentaren und Gedanken aus Fatmas Sicht zu verdanken ist.
Besonders gefallen haben mir Fatma und Hadia. Obwohl Fatma Hadia anfangs eher als Last gesehen hat, haben die beiden nach einer ordentlichen Aussprache eine ganz tolle Freundschaft und noch bessere Chemie entwickelt.

Was dieses Buch vor allem auszeichnet, ist die Liebe zum historischen Detail und das vor allem in Bezug auf Ägypten und seine Kultur. Kein Wunder, denn der Autor ist selbst Historiker.
Wer jedoch Bedenken hat, dass der historische Anteil trocken wirken könnte, den kann ich beruhigen.

Neben dem historischen Aspekt, hat der Autor auch noch viele andere Themen in das Buch einfließen lassen, darunter gleichgeschlechtliche Liebe, Religion, Frauenwahlrecht und mehr.
All das wurde toll in das Buch eingebracht, ohne gezwungen oder irrelevant für die Geschichte zu wirken. Da habe ich nämlich schon das eine oder andere Buch gelesen, wo solch ein Vorhaben eher missglückt ist.

Auch wenn das Buch mit vielem Glänzen kann, muss ich doch sagen, dass es beim Lesen ein Auf und Ab war: das alternative 1912-Kairo war interessant, die Story an sich gut, die Charaktere sehr gelungen, jedoch konnte es mich oft nicht genug mitreißen, sodass ich länger am Stück gelesen habe.

Nichtsdestotrotz finde ich "Meister der Dschinn” ein gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Das war nichts.

Ruined
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Mir ist vollkommen bewusst, dass eine Graphic Novel ein anderes Medium und eine andere Art Buch ist, verglichen mit einem normalen Roman.
Jedoch denke ich, dass es nicht zu viel verlangt ist, einen roten ...

Mir ist vollkommen bewusst, dass eine Graphic Novel ein anderes Medium und eine andere Art Buch ist, verglichen mit einem normalen Roman.
Jedoch denke ich, dass es nicht zu viel verlangt ist, einen roten Faden in der Geschichte und zusammenhängende und flüssige Dialoge zu haben. Denn beides war hier einfach nicht vorhanden. Vor allem die Dialoge und alles, was es an Gesprächen und Gedanken gab, haben es mir schwer gemacht das Buch zu genießen oder gar zu mögen. Ich habe mehrmals vor- und zurückgeblättert, weil ich dachte, ich habe Seiten übersprungen.

Jede Szene, die mehr als zwei Personen mit entsprechendem Dialog hatte, war dem Chaos verfallen. Bei solchen Szenen den Überblick zu behalten, war fast schon zu viel Arbeit.
Zumal sahen die Sprechblasen eher wie Memes aus, was ich aber an dieser Stelle auf das Formats/Qualität des Rezensionsexemplar schieben würde. Ich bin mir sicher, die endgültige Print- und eBook-Ausgabe wird keine verschwommenen Illustrationen und ähnliches haben.
Weiterhin haben mir hier Angaben wie “später, später am Abend, der nächste Tag, x Tage/Wochen/Monate später, etc” gefehlt, wodurch die Geschichte noch mehr an eine lose aneinander gereihte Bilderreihe als irgendwas anderes erinnert hat.

Keiner der Charaktere konnte überzeugen. Für eine anständige Backstory der Charaktere und “Catherines großes Geheimnis” war das Buch einfach zu kurz und daher gab es nicht genug Zeit und Platz für Ausschweifungen. Es gab Flashbacks und natürlich war Catherines Geheimnis Thema, aber mehr als leicht angekratzt wurde es nicht.
Es gibt sehr viele Nebencharaktere, über deren Notwendigkeit als Teil der Geschichte man sich gerne streiten kann. Hier war wieder das gleiche Problem wie mit der Hauptstory: Es wurden Sachen angekratzt, aber durch die Länge des Gesamtwerks, gab es keine Zeit dort eine anständige Nebenhandlung zu erzählen. Stattdessen hätte man hier einfach mehrer Charaktere und ihre Handlungsstränge verschmelzen können.

Der Zeichenstil war ok, aber nicht meins. Ich würde ihn eher als flach und simpel beschreiben. Die Charaktere haben gefühlt dieselben fünf Gesichtsausdrücke. Was hier gefehlt hat, waren einige Schattierungen, um allem, aber vor allen den Charakteren, etwas Dimension zu geben.
Das Cover ist toll und wirkt um einiges lebendiger, sehr vielversprechend und einladend. Schade, dass sich das im Buch selbst nicht widergespiegelt hat.

Was diese Graphic Novel also eigentlich ist, ist eine Netflix-Bridgerton Version einer Regency Romance.
Empfehlen kann ich das Buch nicht. Nicht mal für zwischendurch, da lohnen sich ca. 12 Stunden für einen Bridgerton Marathon mehr.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Holprig mit Luft nach oben

Kiss Thief
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Ich glaube, mein größtes Problem mit dem Buch war, dass Francesca 19 ist und ihr Alter mehrfach zum Thema wurde. Es fängt bei Bemerkungen zu Alkohol an, den sie in Amerika mit 19 offensichtlich noch nicht ...

Ich glaube, mein größtes Problem mit dem Buch war, dass Francesca 19 ist und ihr Alter mehrfach zum Thema wurde. Es fängt bei Bemerkungen zu Alkohol an, den sie in Amerika mit 19 offensichtlich noch nicht trinken kann, geht weiter über ihr fast schon Kettenraucher Artiges Verhalten (wessen Begründung ich fragwürdig fand) und hört dann bei den Kommentaren von den anderen Männern diesbezüglich auf. Sie wurde mehr als nur einmal als Teenie abgestempelt und ja, mit 19 ist sie das eben noch, aber das fast schon als Beleidigung zu benutzen ? Ich weiß nicht, was die Leute da erwartet haben, denn ich finde, sie hat sich ihrem Alter entsprechend benommen.

Die Beziehung von Francesca und Wolfe hätte meiner Meinung nach mehr harmoniert und besser entwickelt, wenn sich beide auf Augenhöhe begegnet wären. Und zwar nicht nur bezüglich des Alters, sondern auch bezüglich ihrer Lebenssituation.
Ganz schrecklich fand ich Wolfes Spitznamen für Francescas..”Nem”. Nemesis, ok. Aber Nem ? Klang ganz schlimm und kann nur hoffen, dass er im Englischen mehr Sinn gemacht hat.

Wen ich sehr unsympathisch fand, und auch teilweise verständnislos gegenüber empfunden habe, war Francescas Mutter…Wie kann man soo unfassbar wenig Rückgrat haben wie diese Frau ?

Der Mafia Aspekt war ok. Überzeugend war er nicht, aber alles was mit Korruption, illegalen Geschäften und natürlich Wolfes entsprechender Vergangenheit zu tun hat, war in Ordnung für die Story, das Drama und für das, was das Buch darstellen sollte: Unterhaltung.

Der Epilog war ganz cute, Wolfes Teil hat allerdings etwas über die stränge geschlagen..Glaubhaft war das nicht.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Überraschend gut!

You, with a View
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Ich bin mit einer gewissen Erwartung an dieses Buch gegangen und kann zum Glück sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, sondern auch teilweise um Selbstfindung, ...

Ich bin mit einer gewissen Erwartung an dieses Buch gegangen und kann zum Glück sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, sondern auch teilweise um Selbstfindung, aber vor allem auch um Trauer.

Mir hat die Beziehung von Noelle und Theo (hot af) unfassbar gut gefallen. Das ständige Gemecker und Necken hat gut zu ihren Charakteren gepasst und war teilweise lustig.

Die Sexszenen waren welche, die ich zu den besseren Übersetzten zählen würde. Nichts daran, habe ich als “cringe” empfunden, obwohl das doch öfter mal mein Gedanke ist, während ich Sexszenen auf deutsch lese.

Ich kann nicht mal sauer auf einen 3rd-Act-Break-Up sein, denn diesen gab es meiner Meinung nach nicht wirklich.
Natürlich gab es einen Streit, und den konnte man auch von Meilen aus riechen, aber selbst den Verlauf von besagten Streit würde ich sogar als “gut” bewerten. Es wurde durchweg geredet, ohne dass jemand das Gespräch plötzlich abbrach oder dass beide aneinander vorbei reden, bis eben das Gespräch auf natürliche Weise zu Ende ging.

Absolutes Highlight des Buches war natürlich Paul! Also wer Paul nicht mochte, der hat das Buch einfach falsch gelesen.

Ich glaube, meine zwei Hauptkritikpunkte wären einmal Noelles Mutter. Diese fand ich unfassbar unsympathisch.
Und zum anderen das Thema TikTok. Im Rahmen des Buches hat es natürlich mehr als Sinn gemacht, aber ich tue mich persönlich einfach schwer damit, sowas aktuelles/modernes/sehr zeitgenössisches in Büchern zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Fragwürdiger Anfang, aber trotzdem eine runde Geschichte

Cruel Castaways - Fallen
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Vorweg muss ich sagen, dass mir bewusst ist, dass “Fallen” Teil einer Reihe ist und ich Band 1 (“Rival”) noch nicht gelesen habe. Zum Verständnis ist dies auch nicht nötig. Falls also jemand der Klappentext ...

Vorweg muss ich sagen, dass mir bewusst ist, dass “Fallen” Teil einer Reihe ist und ich Band 1 (“Rival”) noch nicht gelesen habe. Zum Verständnis ist dies auch nicht nötig. Falls also jemand der Klappentext von diesem Band eher zusagt, kann man ihn sehr gut ohne den Vorgänger lesen. Mir hat es sogar noch mehr Lust auf Band 1 gemacht.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, wobei Teil 1 komplett aus Arsènes Sicht und Teil 2 überwiegend aus Winnies Sicht erzählt wird.
Durch die verschiedenen POV konnte man sehr gut erkennen, wie unterschiedlich Arsène und Winnie in ihren Persönlichkeiten sind, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen und wie ihr Umgang mit ihren Mitmenschen ist. Also ein komplettes Kontrastprogramm zueinander.

Arsène ist das, was man als klassisches Arschloch bezeichnen würde. Winnie hingegen ist das nette, süße Mädchen von nebenan.
Viele der Gespräche zwischen den beiden waren von Humor geprägt, aber wenn es darauf ankam, konnte man sich vor allem auf Arsène und seine ehrliche Meinung verlassen.
Arènes Entwicklung in dem Buch war sehr deutlich zu sehen, aber für mich nicht zu 100% flüssig. Man hat beim Lesen gemerkt, dass ab ca. der 50% Grenze ein gewisser Cut war, und Arsène jetzt “der Gute” sein musste: Gefühle zeigen, nett und entgegenkommend sein, Winnie in einem anderen Licht sehen.

Was mir persönlich sehr gefallen hat, war der nicht vorhandene 3rd-Act-Breakup. Ich finde diesen Teil in mindestens 80% der Fälle schrecklich als auch unnötig und in sehr, sehr wenigen Fällen verständlich.
Einen weiteren Pluspunkt bekommt die Auseinandersetzung mit dem Thema Endometriose. Ob diese Thematik in dem vorhandenen Ausmaß gut oder schlecht dargestellt wurde, kann und möchte ich auch gar nicht beurteilen.

Ich freue mich nun sowohl Teil 1 der Reihe nachzuholen, als auch auf das Erscheinen von Band 3.

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