Inspirierend und gefühlvoll
Jetzt sind wir echt (Jetzt-Trilogie, Band 1)Jetzt sind wir echt“ von Gabriella Santos de Lima ist ein absolutes Herzensbuch und beinhaltet eine Explosion an tiefgründigen Gedanken und Gefühlen. Die Autorin findet die richtigen Worte um die Probleme ...
Jetzt sind wir echt“ von Gabriella Santos de Lima ist ein absolutes Herzensbuch und beinhaltet eine Explosion an tiefgründigen Gedanken und Gefühlen. Die Autorin findet die richtigen Worte um die Probleme in unserer heutigen Gesellschaft zu thematisieren und gleichzeitig eine vielleicht nicht perfekte, aber echte Liebe zwischen zwei einzigartigen Protagonisten zu erschaffen.
Handlung: Lucy hofft darauf den Podcast ihrer Hochschule zu moderieren. Auf dem Campus in Köln leben sie und ihre Freudinnen sich in den kreativen Bereichen aus und führen einen erfolgreichen Blog: @thegirlnextdoor, der über Feminismus, Alltagssexismus und mentale Gesundheit informiert. Der Podcast soll Lucy neue Türen öffnen. Bis plötzlich Gregor vor ihr steht und genau diesen Podcast mit ihr übernehmen soll. Gregor, der Lucy vor zwei Jahren in Berlin das Herz gebrochen hat und einfach so verschwand. Gregor, für den sie plötzlich wieder diese Anziehung verspürt und hinter dessen Fassade sich Verletzlichkeit sowie eine Leidenschaft für Lucy verbirgt.
Die Autorin behandelt wichtige Thema rund um das Thema Feminismus. Dabei hat sie sich an aktuell beliebten Apps wie Tik tok und Instagram orientiert, die Haterkommentare oder Schönheitsideale aufweisen , denen Lucy im Alltag begegnet. Mit ihrem Blog, den Lucy mit ihren zwei Freundinnen führt, möchte sie anderen Frauen Mut machen. Lucy selbst bleibt trotz ihres starken Auftreten auf ihrem Blog nicht unversehrt von Selbstzweifel und Unzufriedenheit. Ich fand es gut wie die Autorin deutlich gemacht hat, dass jeder mal mit sich selbst hadert. Ich konnte Lucys Gedanken und Gefühle bezüglich dieser Themen nachempfinden.
Die Jugendsprache und englischen Begriffe die, die Charaktere benutzen sind authentisch.
Die lockeren Gespräche zwischen Lucy, Manda und Tillie machen Spaß zu lesen und ihre Freundschaft ist so innig und vertraut, dass ich mich beim lesen bei ihnen direkt wohlfühle. Die Dialoge sind wunderbar leicht und ungezwungen. Sie ergänzen sich perfekt und ich habe die Szenen mit den dreien besonders geliebt.
Das Buch ist voller leben und es passiert immer etwas neues .Lucys Alltag ist mit vielen Ereignissen gefüllt.
Die drei Freundinnen und der Campus an dem sie studieren ist durch viele kreative und künstlerische Fächer geprägt, was mich fasziniert hat und interessant zu lesen ist.
Die vielen Konflikte bringen die Handlung voran und zwischen Lucy und Gregor knistert es gewaltig. Die Gespräche zwischen ihnen sind fesselnd und emotional. Die Szenen, in denen sie sich körperlich näher kommen gehen unter die Haut. Jedes einzelne Wort hat mich berührt und es ist alles so ehrlich. Die Anspielungen der Autorin auf den Titel „jetzt sind wir echt“ sind großartig eingebracht und bedeutsam.
Gregors Charakter ist für mich etwas ganz besonderes und er grenzt sich von männlichen Protagonisten aus anderen Büchern ab. Seine Gedanken und Gefühle sind tiefgründig und expressiv. Er hat eine besondere Art sich auszudrücken ,doch er ist ebenso gekennzeichnet von Unsicherheiten. Das Buch hat sich mit dem Thema Männlichkeit auseinander gesetzt und es wird erläutert wie stark Männer genauso wie Frauen von den Anforderungen der Gesellschaft geprägt werden ,wie nicht weinen zu dürfen oder den perfekten Bizeps antrainieren zu müssen.
Durch mehrere gefühlvolle Rückblicke in Gregors und Lucy Vergangenheit erfährt man noch mehr über ihre Geschichte und ich habe diese gerne gelesen. Diese fügen sich perfekt an den Kapiteln aus der Gegenwart an und haben eine angenehme Länge.
Der Schreibstill von Gabriella Santos de Lima ist bewundernswert und ihre Worte heilen irgendwie meine Seele. Man wird so viel von der Gesellschaft beeinflusst und hier wird das ganze so offen und ehrlich darstellt, dass ich mich so verstanden fühle. Je weiter ich zum Ende des Buches vorgedrungen bin, desto mehr habe ich den Gedanken der Autorin zum Titel verstanden: Liebe muss nicht perfekt sein, sondern einfach echt. Lucys und Gregors Geschichte ist inspirierend.
Ich bin der Autorin dankbar, dass sie so viele wichtige Themen miteinander vereint hat und dabei kunstvoll eine wundervolle "echte" Geschichte erschaffen hat.