Profilbild von bblubber

bblubber

Lesejury Star
offline

bblubber ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bblubber über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2021

Die Ullsteinfrauen

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
0

Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, ...

Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, die junge zweite Frau von Franz Ullstein. Die Geschichte hat also viele reale Personen und einen historischen Hintergrund. Geschickt wird aber auch ein fiktiver Handlungsstrang einer kleinen Mitarbeiterin erzählt und ihres Liebsten, einem angehenden Fotograf, die ebenfalls im Verlagshaus arbeiten und weitere Facetten in der Buch- und Zeitungsherstellung bieten.

Das Buch liest sich hervorragend und unterhaltsam. Mir hat besonders gefallen, dass man wirklich Sachen erfährt, die ich so nicht wusste. Das Schicksal der realen Personen wird glaubhaft geschildert aber richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Leute und wie sie ihr Leben mutig und klug meistern.

Fazit: Eine Autorin, die zu erzählen versteht und die ich mir merken werde.

Veröffentlicht am 08.12.2021

An der deutschen Grenze

Die Dorfschullehrerin
0

Diese Geschichte spielt zu einer Zeit, als es noch eine deutsch-deutsche Grenze gab. Der Weltkrieg ist nur wenige Jahre her, die Menschen haben gerade erst wieder begonnen, ein neues und friedliches Leben ...

Diese Geschichte spielt zu einer Zeit, als es noch eine deutsch-deutsche Grenze gab. Der Weltkrieg ist nur wenige Jahre her, die Menschen haben gerade erst wieder begonnen, ein neues und friedliches Leben zu genießen. In der DDR realisieren die Bürger, dass nicht alles zum Guten steht und der Gedanke nach Flucht hat auch Helene und ihre Familie erfasst. Sie sucht sich im Westen eine Stelle und entwickelt einen Plan zur Fluchthilfe für die zurückgebliebenen Familienmitglieder.

Ich mag es einfach, wie Eva Völler erzählt. Ihre Darsteller sind wunderbar nahbar und realistisch. Man möchte sie auch im wahren Leben kennen und kann mit ihnen hervorragen dmitfiebern. Genau so müssen spannende Romane sein. Man taucht ein, vergisst die Zeit und lebt die Geschichten mit, die die Autorin schreibt.

Ein rundrum gelungener Reiheneinstieg. Interessantes aus der damaligen Zeit und eine schöne Liebesgeschichte. Besonders hervorheben möchte ich auch, dass alles so gar nicht kitschig oder übertrieben wirkt. Ich fand auch das Finale passend und obwohl man weiß, dass die Story weitergeht - und sich darauf freut- ist man zufrieden mit dem runden Ende.

Fazit: Unbedingt lesen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 28.09.2021

Das Leben zählt

Wenn die Faust des Universums zuschlägt
0

Das Schicksal schlägt bekanntlich oftmals aus dem Hinterhalt zu, wenn man es nicht erwartet, wenn man sich im größten Glück wähnt, wenn man voller Optimismus in die Zukunft blicken möchte, dann holt es ...

Das Schicksal schlägt bekanntlich oftmals aus dem Hinterhalt zu, wenn man es nicht erwartet, wenn man sich im größten Glück wähnt, wenn man voller Optimismus in die Zukunft blicken möchte, dann holt es einen ein. Und es macht nicht Halt vor erfolgreichen und klugen Menschen und auch nicht vor kleinen unschuldigen Kindern.

Ich bewundere Dr. Johannes Wimmer dafür, dass er den Faustschlag, der ihn und seine Frau ereilt, mit anderen Menschen teilen möchte und bin beeindruckt davon, wie er dies tut. In klaren Worten, unglaublich offen und nahbar erzählt er vom Schicksal einer Krebserkrankung, die seiner neugeborenen Tochter nach wenigen Monaten das Leben kostet. Diese schwere Zeit die zum Schlimmsten führt, was Eltern erfahren können ist so emotional, dass der Leser nicht anders kann als mitzuweinen und mitzuleiden. Es ist schwer zu beschreiben, wie Dr. Wimmer es dennoch schafft, dass etwas Positives und Beglückendes zurückbleibt, wenn man das Buch schließlich schließt.

Veröffentlicht am 28.09.2021

unterhaltsam

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
0

Kerstin Gier bringt ein neues Buch heraus - und die Leserwelt flipp kurz mal aus. Man merkt, dass sie eine große Fangemeinde hat, die alles liest, was sie schreibt. Warum ist das so? Weil sie immer das ...

Kerstin Gier bringt ein neues Buch heraus - und die Leserwelt flipp kurz mal aus. Man merkt, dass sie eine große Fangemeinde hat, die alles liest, was sie schreibt. Warum ist das so? Weil sie immer das liefert, was man sich als Leser wünscht. Man wird nicht enttäuscht. Auf sie ist Verlass. Genau unter diesem Aspekt sehe ich "Vergissmeinnicht", den Start einer neuen Trilogie. Und auch der Verlag hat mit diesem Cover alles richtig gemacht. Aber der Reihe nach.

Die Autorin erfindet das Fantasy-Rad beileibe nicht neu. Vielmehr hat sie alles in den Topf geschmissen, was Erfolg garantiert, weil die Menschen es gerne lesen. Jugendliche Helden beiderle Geschlechts. Er extrem cool und beliebt, sie eher etwas nerdig und eine Einzelgängerin. Beide hineingeschmissen in eine magische Welt, von der sie vorher gar nichts wussten. Furchteinflößende Monster, bedrohliche Herren in schwarzen Anzügen aber auch sympathische Mitstreiter, einige davon bereits verstorbene Persönlichkeiten und sprechende Steinfiguren. Jede Menge Action, erfrischende durchaus humorige Dialoge.

Ein, zweimal heftig umgerührt und dann sind wir mitten drin in diesem Roman.

Klingt das schlecht, nein, keineswegs. Ich habe das Buch sehr gerne und sehr schnell weggelesen. Die All-Age-Story unterhält, macht Spaß und neugierig auf weitere Teile. Also am Ende alles richtig gemacht. Ein Jugend-Fantasy-Roman, der sicherlich ein Erfolg wird. Wenn man nicht erwartet, etwas Neues zu bekommen. Also 4,5 zufriedene Sterne.

Veröffentlicht am 28.09.2021

grau und traurig

Shuggie Bain
0

Glasgow in den 80gern. Grau und trist wie das Leben des kleinen Shuggie. Der Vater ein egoistischer Macho die Mutter eine Säuferin, die ihren Sohn gleichermaßen vernachlässigt und überfordert. Dazu eine ...

Glasgow in den 80gern. Grau und trist wie das Leben des kleinen Shuggie. Der Vater ein egoistischer Macho die Mutter eine Säuferin, die ihren Sohn gleichermaßen vernachlässigt und überfordert. Dazu eine derbe und unbarmherzige Sprache, die herausfordert und aufrüttelt. Das Buch ist wirklich schwere Kost. Mir wurde erst spät bewusst, dass der Roman autobiographische Züge hat und vielleicht deshalb so wenige lichte Momente aufzuweisen hat. Das ist auch der große Kritikpunkt für mich. Es scheint, als gäbe es keinen Ausweg aus diesem tiefen Loch in dem Shuggie dank seiner Eltern steckt. Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Weg hinaus sich deutlicher abzeichnen würde. Als Hoffnungsschimmer für den Leser und als Anreiz, dass man alles meistern kann, wenn man nicht aufgibt. Aber bis zum Ende blieb es mir zu düster und desillusioniert und dieses bedrückende Gefühl beim Lesen führte dazu, dass ich es nur mit Anstrengung fertig lesen konnte. Der Junge tat mir unendlich leid.

Mag sein, dass dies ein Zeichen für einen guten Autor ist, wenn er solche Gefühle beim Leser erzeugt. Aber wenn ich nicht den Wunsch habe Weiterzulesen, dann ist es für mich kein Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Ein Buch, welches jeder selber entdecken muss. Eines welches die Leserschaft sicherlich teilen wird.