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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Erschreckend real ...

Zerschunden
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Entgegen der Reihenfolge der Buchreihe handelt es sich bei "Zerschunden" ja eigentlich um den zweiten Teil der Reihe, die Ereignisse in "Zersetzt" sind davor angesiedelt und dieses Buch wurde auch bereits ...

Entgegen der Reihenfolge der Buchreihe handelt es sich bei "Zerschunden" ja eigentlich um den zweiten Teil der Reihe, die Ereignisse in "Zersetzt" sind davor angesiedelt und dieses Buch wurde auch bereits verfilmt.
Rechtsmediziner Fred Abel habe ich schon im letzten Band ins Leserherz geschlossen. Er ist ein emotionaler Mensch, der immer das Richtige tun will und der sich von seinem Bauchgefühl leiten lässt. Oft überschreitet er dabei Grenzen und lehnt sich ellenweit aus dem Fenster, aber wenn er erst einmal einer Sache auf der Spur ist, kann er nicht anders.
In "Zerschunden" wird es sogar recht persönlich für ihn, da ein alter Kamerad von ihm unter Mordverdacht steht. Der Mann wird inhaftiert und kann deshalb nicht zu seiner leider im Sterben liegenden todkranken Tochter.
Fred setzt alle Hebel in Bewegung, um den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen.

Eindrucksvoll und mit den nötigen Details, aber ohne Wiederholungen und zu ausschweifenden Erklärungen, dürfen wir wieder miterleben, wie tief menschliche Abgründe tatsächlich sind. Die Fälle basieren ja immer auf wahren Verbrechen, was das Lesen noch fesselnder macht. Ich mag den Schreibstil und die Charaktere sowieso. Ich freue mich jetzt auf den dritten Band "Zerbrochen", den ich gleich im Anschluss lesen werde.

Für Leser, die auch blutige Szenen vertragen können, eine absolute Leseempfehlung. Wer bisher nur die Verfilmung kennt, dem sei gesagt, dass diese eine extrem weichgespülte Version der Vorlage war. Euch erwartet in den Büchern erst das wahre Grauen.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Für Fans der Reihe ein Muss ...

Unter Wasser
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Wenn man die vier Vorgängerbände nicht gelesen hat, könnte man vielleicht etwas Schwierigkeiten mit den Personen haben, denn Adam Danowski ist nicht gerade ein alltäglicher Held und auch seine Kollegen ...

Wenn man die vier Vorgängerbände nicht gelesen hat, könnte man vielleicht etwas Schwierigkeiten mit den Personen haben, denn Adam Danowski ist nicht gerade ein alltäglicher Held und auch seine Kollegen Meta und Finzi und seine Familie haben so das ein oder andere Problem. Unbeschwerte, als "normal" geltende Charaktere findet man kaum in dieser Story.
Aber für Fans der Reihe ist es ein Wiedersehen mit alten Freunden, eine Fortsetzung der vielen Abenteuer, die wir schon mit ihnen erleben durften.
Adam finde ich toll, denn ich kann mich ganz gut in ihn hineinversetzen. Seine Hypersensibilität, die in diesem Band kaum noch thematisiert wird, macht es ihm oft nicht leicht, den Alltag zu überstehen. Bei seiner Arbeit beim LKA ist ihm das aber auch eine Hilfe, denn er erstellt sehr treffende Täterprofile.

In den neuen Fall rutscht Adam quasi über eine Wasserrutsche: als er mit seiner Tochter in einem Erlebnisbad entspannen will, wird von dort eine bekannte Youtuberin entführt.
Billi Swopp wurde bekannt durch ihre Musikclips und ihre Videos, in denen sie die ganze Welt an ihrem Leben teilhaben lässt. Doch ihre Klickzahlen gingen in letzter Zeit zurück, weshalb Adam sich zunächst sicher ist, dass alles nur vorgetäuscht ist, um wieder mehr Follower zu generieren.
Als dann aber tatsächlich eine Lösegeldforderung gestellt wird und ein unglaublich grausames Angebot im Dark Web auftaucht, müssen Adam und seine Kollegen mit Hochdruck ermitteln.

Den Schreibstil von Till Raether kann man schwer beschreiben. Er ist so situationsangepasst, lebendig, frech, humorvoll und einfach toll zu lesen. Im vorliegenden Fall auch oft gespickt mit Jugendsprache, denn die Beteiligten sind fast alle noch sehr jung.
Überhaupt ist diese Alterskluft immer mal wieder ein Thema diesmal, bis hin zu einem schlimmen Beispiel von beginnender Demenz. Alles sehr eindrücklich und emotional beschrieben.
Mich hat das Buch sehr gefesselt und ich habe es praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Absolut gelungen war auch das Ende, das mich nochmal schmunzeln ließ.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Abenteuer von Adam, Finzi & Co.!

Veröffentlicht am 11.05.2019

Dämonisch gut ...

Tante Poldi und die Schwarze Madonna
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Schon zum vierten Mal erzählt uns der im Leben etwas planlose Neffe von Poldi ein weiteres Abenteuer, wobei er seiner Tante nicht immer alles so richtig glauben kann.
Poldi ist eine echte bayerische Naturgewalt ...

Schon zum vierten Mal erzählt uns der im Leben etwas planlose Neffe von Poldi ein weiteres Abenteuer, wobei er seiner Tante nicht immer alles so richtig glauben kann.
Poldi ist eine echte bayerische Naturgewalt auf zwei Beinen, die sich gern lautstark bemerkbar macht, obwohl man sie rein optisch schon kaum übersehen kann – getreu ihrem Lebensmotto „Dezenz ist Schwäche“. Sie ist mit einem tollen italienischen Commissario liiert, wirft aber trotzdem gern mal das ein oder andere Auge auf männliche Verlockungen.

Im neuen Fall wird es sehr geheimnisvoll und das liegt nicht nur daran, dass Poldi wieder mit dem Tod persönlich ein Gläschen Wein trinkt und folgenschwere Wetten abschließt. Sie wird mit einem Exorzismus in Rom in Verbindung gebracht, denn die Besessene soll mit ihrer Stimme gesprochen haben … Poldi als Dämon? Das geht nun doch zu weit und so setzt sie natürlich alles daran, die wahren Hintergründe zu erforschen und ihren guten Namen wieder reinzuwaschen. Dass davon weder ihr Freund, noch die Verantwortlichen im Vatikan besonders begeistert sind, stört Poldi überhaupt nicht. Sie stürzt sich Hals über Kopf in Ermittlungen, die sie am Ende in tödliche Bedrängnis bringen …

Mario Giordanos Schreibstil ist einfach toll, er unterhält seine Leser mit humorvollen, lebendigen Beschreibungen von Land und Leuten und er hat sich einen echt verzwickten Kriminalfall ausgedacht. So spürt man nicht nur die fesselnde Spannung, sondern bekommt auch immer gleich Lust auf Urlaub im sonnigen Süden.
Seine Charaktere sind bunt, vielfältig, emotional und zumeist sehr liebenswürdig. Poldi, ihr Neffe und Commissario Montana sind Sympathieträger, mit denen man gerne mitfühlt.
Erst so nach und nach kristallisiert sich die ganze Tragweite des Verbrechens heraus, mit dem Poldi diesmal zu tun hat. Es wird sehr persönlich für sie und oft weiß sie nicht, wem sie noch vertrauen kann. Prima durchdacht und am Schluss stimmig aufgelöst.

Wir erfahren in diesem Band auch einiges über Poldis Vergangenheit und Kindheit und das Ende hält auch noch eine echte Überraschung bereit, über die ich mich sehr gefreut habe.
Eine wirklich tolle Reihe mit viel Humor, Emotionen und einer liebenswürdig urbayerischen Hauptfigur, die ihre Wurzeln auch in ihrer neuen Heimat Sizilien nie vergisst.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Großartiger Reihenauftakt ...

London Killing
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Bei der wunderbaren Thrillerreihe um den Londoner Detective Nick Belsey habe ich mal etwas durcheinander gelesen. Ich habe mit Band 2 begonnen (London Underground), dann Band 3 (London Stalker) gelesen ...

Bei der wunderbaren Thrillerreihe um den Londoner Detective Nick Belsey habe ich mal etwas durcheinander gelesen. Ich habe mit Band 2 begonnen (London Underground), dann Band 3 (London Stalker) gelesen und jetzt schließlich noch den Beginn des Ganzen: London Killing. Alle drei Bände fand ich grandios!

Der Schreibstil von Oliver Harris ist mitreißend, atmosphärisch, lebendig, rasant und fesselnd. Seine Hauptfigur ist Nick Belsey, dem man bei seinem täglichen Verhalten kaum anmerkt, dass er tatsächlich bei der Polizei arbeitet. Eigentlich bewegt er sich fast immer mehr in der anderen Richtung, macht zwielichtige Geschäfte, hat beste Kontakte zu diversen Verbrechern und nutzt diese auch fleißig für eigene Zwecke.
Aber es ist immer wieder toll, wie er dann doch in einen Gewissenskonflikt gerät und am Ende das Richtige tut, natürlich auf eher unkonventionelle Weise, aber doch mit dem richtigen Ergebnis.

Es geht sehr verworren zu in diesem Thriller. Lange Zeit weiß man wirklich nicht, wer hier was plant oder in Gang gesetzt hat. Ein komplexes Geflecht aus Korruption, Lügen, Betrug und Rache. Es geht um mächtig viel Geld und einen Killer, den scheinbar niemand stoppen kann.

Ein sehr spannender, bestens durchdachter Thriller, der für einige unterhaltsame Lesestunden sorgt. Ich mag Nick und ich hoffe, dass wir bald Band 4 mit ihm genießen dürfen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Immer wieder super ...

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Dies ist bereits der fünfte Band der Reihe um den Rechtsmediziner Leon Ritter und ich habe alle mit größter Begeisterung verschlungen.

Das Besondere an den Büchern ist die wunderschöne Atmosphäre, die ...

Dies ist bereits der fünfte Band der Reihe um den Rechtsmediziner Leon Ritter und ich habe alle mit größter Begeisterung verschlungen.

Das Besondere an den Büchern ist die wunderschöne Atmosphäre, die der Autor dank seines lebendigen Schreibstils und der ausführlichen Beschreibungen von Natur, Land und Leuten erschafft. Es ist für mich jedes Mal wie ein kleiner Urlaub, eine echte Auszeit - trotz der vielen schrecklichen Morde, die immer geschehen.

Auch in diesem Band landen einige Frauen auf Leons Obduktionstisch, die leider einem absolut irren Serienmörder in die Hände gefallen sind. Die Passagen, die die unvorstellbaren Qualen der Opfer beschreiben, sind für zartbesaitete Leser vielleicht nicht so gut ertragbar.
Man hofft und bangt jedes Mal, dass es doch noch gut ausgeht, aber die Polizei ist leider mal wieder viel zu sehr auf gute Publicity bedacht und hört zu wenig auf Leons untrügliches Gespür für die wirklich kniffligen Fälle. Er soll auch in diesem Buch wieder mundtot gemacht werden, weil er sich nicht so verhält wie es einige Vorgesetzte gerne hätten.
Doch er verlässt sich auf sein Gefühl, entgegen aller Widerstände und liegt auch diesmal damit absolut richtig. Obwohl es am Ende noch sehr knapp und gefährlich wird ...

Leon, seine Freundin Isabelle und deren Tochter Lilou sind mir schon sehr ans Leserherz gewachsen. Auch einige andere liebgewonnene Charaktere sind wieder mit von der Partie, was mich sehr freut.
Man fühlt sich schon richtig wie zu Hause, egal ob bei Isabelle oder auf Leons altem Hof, im Bistro, auf dem Bouleplatz oder am wunderschönen Strand ... so viele wunderbare Schauplätze, denen Remy Eyssen so viel Leben einhaucht mit vielen Details über Essen, Landschaft und mehr.

Eine Krimireihe mit sympathischen Charakteren, viel Spannung, sehr blutigen Mordfällen, unvorhergesehenen Wendungen und Überraschungen - und das alles vor der wunderschönen, einzigartigen Kulisse der malerischen Provence. Kann ich nur empfehlen!