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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2019

Spannend, aber am besten der Reihe nach lesen ...

Zerbrochen
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Wie die beiden Vorgänger "Zersetzt" und "Zerschunden" hat mir auch dieses Buch sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist sehr lebendig, man ist immer mitten im Geschehen und kann sich alles bestens vorstellen, ...

Wie die beiden Vorgänger "Zersetzt" und "Zerschunden" hat mir auch dieses Buch sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist sehr lebendig, man ist immer mitten im Geschehen und kann sich alles bestens vorstellen, egal ob Schauplätze oder Personen.
Die Protagonisten habe ich ja schon sehr ins Leserherz geschlossen und deshalb war es schön, endlich auch Näheres über Freds Kinder zu erfahren. Dass diese allerdings gleich eine sehr tragische Hauptrolle in diesem Buch spielen, war echt hart.
Auch Lars ist wieder mit von der Partie, sowie noch weitere sympathische Charaktere.
Der Fall ist für Fred der wohl persönlichste, den er je lösen musste. Und er verlässt sich - wie üblich - hauptsächlich auf sein Bauchgefühl und auf wenige gute Freunde.
Die Geschichte ist wieder stellenweise recht blutig und grausig, aber insgesamt auf alle Fälle harmloser als "Zersetzt" und "Zerschunden".
Von mir eine klare Leseempfehlung, aber bitte der Reihe nach lesen.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Ein bisschen Urlaub ...

Lavendel-Tod
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Für mich ist Südfrankreich ja mein absoluter Sehnsuchtsort, ich fühle mich da einfach am wohlsten und deshalb lese ich gerne Bücher, die in der Gegend handeln.
Es ist alles noch viel eindrücklicher, wenn ...

Für mich ist Südfrankreich ja mein absoluter Sehnsuchtsort, ich fühle mich da einfach am wohlsten und deshalb lese ich gerne Bücher, die in der Gegend handeln.
Es ist alles noch viel eindrücklicher, wenn man die Gegend selbst schon kennen gelernt hat, wenn man die Gerüche und Geräusche kennt. Aber die Autorin beschreibt es auch für Außenstehend sehr eindrücklich, so dass es sicher auch bei diesen Lesern Urlaubsgelüste auslöst.

Die Hauptperson Molly Preston finde ich ganz sympathisch. Man muss damit klarkommen, dass sie eine Art Universalgenie ist, aber damit habe ich kein Problem, denn es gibt ja wirklich solche Menschen, die zig Sprachen sprechen und einfach klüger sind als andere. Mich haben nur manchmal ihre Alleingänge gestört, mit denen sie sich in Gefahr gebracht hat, aber ein bisschen Spannung muss schließlich sein.

Die Story ist gut durchdacht, verbindet Vergangenheit mit Gegenwart und liest sich wirklich fesselnd. Der Schreibstil ist super lesbar, man kann sich alles prima vorstellen und ist immer mittendrin.

Schön, dass es eine Reihe ist und ich gleich mit weiteren Abenteuern von Molly weitermachen kann.
"Lavendeltod" ist übrigens identisch mit "Lavendel-Coup", es handelt sich dabei um eine überarbeitete Fassung des ersten Teils.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Erschreckend real ...

Zerschunden
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Entgegen der Reihenfolge der Buchreihe handelt es sich bei "Zerschunden" ja eigentlich um den zweiten Teil der Reihe, die Ereignisse in "Zersetzt" sind davor angesiedelt und dieses Buch wurde auch bereits ...

Entgegen der Reihenfolge der Buchreihe handelt es sich bei "Zerschunden" ja eigentlich um den zweiten Teil der Reihe, die Ereignisse in "Zersetzt" sind davor angesiedelt und dieses Buch wurde auch bereits verfilmt.
Rechtsmediziner Fred Abel habe ich schon im letzten Band ins Leserherz geschlossen. Er ist ein emotionaler Mensch, der immer das Richtige tun will und der sich von seinem Bauchgefühl leiten lässt. Oft überschreitet er dabei Grenzen und lehnt sich ellenweit aus dem Fenster, aber wenn er erst einmal einer Sache auf der Spur ist, kann er nicht anders.
In "Zerschunden" wird es sogar recht persönlich für ihn, da ein alter Kamerad von ihm unter Mordverdacht steht. Der Mann wird inhaftiert und kann deshalb nicht zu seiner leider im Sterben liegenden todkranken Tochter.
Fred setzt alle Hebel in Bewegung, um den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen.

Eindrucksvoll und mit den nötigen Details, aber ohne Wiederholungen und zu ausschweifenden Erklärungen, dürfen wir wieder miterleben, wie tief menschliche Abgründe tatsächlich sind. Die Fälle basieren ja immer auf wahren Verbrechen, was das Lesen noch fesselnder macht. Ich mag den Schreibstil und die Charaktere sowieso. Ich freue mich jetzt auf den dritten Band "Zerbrochen", den ich gleich im Anschluss lesen werde.

Für Leser, die auch blutige Szenen vertragen können, eine absolute Leseempfehlung. Wer bisher nur die Verfilmung kennt, dem sei gesagt, dass diese eine extrem weichgespülte Version der Vorlage war. Euch erwartet in den Büchern erst das wahre Grauen.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Für Fans der Reihe ein Muss ...

Unter Wasser
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Wenn man die vier Vorgängerbände nicht gelesen hat, könnte man vielleicht etwas Schwierigkeiten mit den Personen haben, denn Adam Danowski ist nicht gerade ein alltäglicher Held und auch seine Kollegen ...

Wenn man die vier Vorgängerbände nicht gelesen hat, könnte man vielleicht etwas Schwierigkeiten mit den Personen haben, denn Adam Danowski ist nicht gerade ein alltäglicher Held und auch seine Kollegen Meta und Finzi und seine Familie haben so das ein oder andere Problem. Unbeschwerte, als "normal" geltende Charaktere findet man kaum in dieser Story.
Aber für Fans der Reihe ist es ein Wiedersehen mit alten Freunden, eine Fortsetzung der vielen Abenteuer, die wir schon mit ihnen erleben durften.
Adam finde ich toll, denn ich kann mich ganz gut in ihn hineinversetzen. Seine Hypersensibilität, die in diesem Band kaum noch thematisiert wird, macht es ihm oft nicht leicht, den Alltag zu überstehen. Bei seiner Arbeit beim LKA ist ihm das aber auch eine Hilfe, denn er erstellt sehr treffende Täterprofile.

In den neuen Fall rutscht Adam quasi über eine Wasserrutsche: als er mit seiner Tochter in einem Erlebnisbad entspannen will, wird von dort eine bekannte Youtuberin entführt.
Billi Swopp wurde bekannt durch ihre Musikclips und ihre Videos, in denen sie die ganze Welt an ihrem Leben teilhaben lässt. Doch ihre Klickzahlen gingen in letzter Zeit zurück, weshalb Adam sich zunächst sicher ist, dass alles nur vorgetäuscht ist, um wieder mehr Follower zu generieren.
Als dann aber tatsächlich eine Lösegeldforderung gestellt wird und ein unglaublich grausames Angebot im Dark Web auftaucht, müssen Adam und seine Kollegen mit Hochdruck ermitteln.

Den Schreibstil von Till Raether kann man schwer beschreiben. Er ist so situationsangepasst, lebendig, frech, humorvoll und einfach toll zu lesen. Im vorliegenden Fall auch oft gespickt mit Jugendsprache, denn die Beteiligten sind fast alle noch sehr jung.
Überhaupt ist diese Alterskluft immer mal wieder ein Thema diesmal, bis hin zu einem schlimmen Beispiel von beginnender Demenz. Alles sehr eindrücklich und emotional beschrieben.
Mich hat das Buch sehr gefesselt und ich habe es praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Absolut gelungen war auch das Ende, das mich nochmal schmunzeln ließ.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Abenteuer von Adam, Finzi & Co.!

Veröffentlicht am 11.05.2019

Dämonisch gut ...

Tante Poldi und die Schwarze Madonna
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Schon zum vierten Mal erzählt uns der im Leben etwas planlose Neffe von Poldi ein weiteres Abenteuer, wobei er seiner Tante nicht immer alles so richtig glauben kann.
Poldi ist eine echte bayerische Naturgewalt ...

Schon zum vierten Mal erzählt uns der im Leben etwas planlose Neffe von Poldi ein weiteres Abenteuer, wobei er seiner Tante nicht immer alles so richtig glauben kann.
Poldi ist eine echte bayerische Naturgewalt auf zwei Beinen, die sich gern lautstark bemerkbar macht, obwohl man sie rein optisch schon kaum übersehen kann – getreu ihrem Lebensmotto „Dezenz ist Schwäche“. Sie ist mit einem tollen italienischen Commissario liiert, wirft aber trotzdem gern mal das ein oder andere Auge auf männliche Verlockungen.

Im neuen Fall wird es sehr geheimnisvoll und das liegt nicht nur daran, dass Poldi wieder mit dem Tod persönlich ein Gläschen Wein trinkt und folgenschwere Wetten abschließt. Sie wird mit einem Exorzismus in Rom in Verbindung gebracht, denn die Besessene soll mit ihrer Stimme gesprochen haben … Poldi als Dämon? Das geht nun doch zu weit und so setzt sie natürlich alles daran, die wahren Hintergründe zu erforschen und ihren guten Namen wieder reinzuwaschen. Dass davon weder ihr Freund, noch die Verantwortlichen im Vatikan besonders begeistert sind, stört Poldi überhaupt nicht. Sie stürzt sich Hals über Kopf in Ermittlungen, die sie am Ende in tödliche Bedrängnis bringen …

Mario Giordanos Schreibstil ist einfach toll, er unterhält seine Leser mit humorvollen, lebendigen Beschreibungen von Land und Leuten und er hat sich einen echt verzwickten Kriminalfall ausgedacht. So spürt man nicht nur die fesselnde Spannung, sondern bekommt auch immer gleich Lust auf Urlaub im sonnigen Süden.
Seine Charaktere sind bunt, vielfältig, emotional und zumeist sehr liebenswürdig. Poldi, ihr Neffe und Commissario Montana sind Sympathieträger, mit denen man gerne mitfühlt.
Erst so nach und nach kristallisiert sich die ganze Tragweite des Verbrechens heraus, mit dem Poldi diesmal zu tun hat. Es wird sehr persönlich für sie und oft weiß sie nicht, wem sie noch vertrauen kann. Prima durchdacht und am Schluss stimmig aufgelöst.

Wir erfahren in diesem Band auch einiges über Poldis Vergangenheit und Kindheit und das Ende hält auch noch eine echte Überraschung bereit, über die ich mich sehr gefreut habe.
Eine wirklich tolle Reihe mit viel Humor, Emotionen und einer liebenswürdig urbayerischen Hauptfigur, die ihre Wurzeln auch in ihrer neuen Heimat Sizilien nie vergisst.