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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Vielseitig und hilfreich!

Artgerechte Partnerhaltung. Lieben ohne Stress
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Wenn man so sieht, über welche Themen Andreas Winter bereits Ratgeber verfasst hat, könnte man fast denken, er wäre so eine Art Universalgelehrter! :D Egal, ob es ums Abnehmen, um Suchtprobleme, um Krankheiten, ...

Wenn man so sieht, über welche Themen Andreas Winter bereits Ratgeber verfasst hat, könnte man fast denken, er wäre so eine Art Universalgelehrter! :D Egal, ob es ums Abnehmen, um Suchtprobleme, um Krankheiten, Kindererziehung, Anti-Aging, Vergangenheitsbewältigung, Motivation oder Angststörungen geht: er bietet seinen Lesern umfassende Hilfe an.

Auch im Buch „Artgerechte Partnerhaltung“ schneidet er viele dieser Bereiche an, denn im Endeffekt hängt ja wirklich immer alles irgendwie zusammen.
Für mich war diese Lektüre sehr hilfreich, denn es hat unter anderem vieles noch einmal bestätigt und wiederholt, was ich in letzter Zeit anderweitig gelesen hatte. Dass Selbstliebe essentiell ist, dass wir unsere (unbewussten) negativen Prägungen aus der Kindheit umkehren müssen, wie wir unsere Partner auswählen oder welche Rolle Sex in unserem Leben spielen kann … dies ist nur ein ganz kleiner Teil dessen, was der Autor hier gut verständlich erklärt. Seine Art, manche Dinge nur kurz anzuschneiden oder Themen scheinbar sprunghaft zu wechseln, erklärte sich mir in der beigefügten CD, auf der er die Eigenschaften der verschiedenen Sternzeichen erläutert. Er ist Wassermann und das passte einfach perfekt: ich fühlte gleich einen guten Draht zu ihm und seiner Ausdrucksweise und seine Stimme war für mich erst etwas gewöhnungsbedürftig, was mir mit allen männlichen Vertretern dieses Tierkreiszeichens komischerweise passiert.

Dass manche Leser die vielen Hinweise auf seine übrigen Bücher und Kurse irgendwie als „Werbung“ empfinden, kann ich teilweise schon nachvollziehen, aber wenn man so viel geschafft hat, dann kann man auch mit Recht mal etwas stolz auf sich sein. Ich bin mir sicher, dass Andreas Winter schon sehr vielen Menschen geholfen hat, ihr Leben zum Guten zu verändern. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.04.2018

Nachhaltig erschreckend ...

Das Meer
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Dieser Öko-Thriller ist jetzt schon eines meiner absoluten Buchhighlights 2018. Vollgestopft mit erschreckenden Fakten darüber, wie wir Menschen systematisch unseren Planeten zerstören.
Wolfram Fleischhauer ...

Dieser Öko-Thriller ist jetzt schon eines meiner absoluten Buchhighlights 2018. Vollgestopft mit erschreckenden Fakten darüber, wie wir Menschen systematisch unseren Planeten zerstören.
Wolfram Fleischhauer beschränkt sich mit seiner Kritik nicht auf die Überfischung der Weltmeere und deren dramatische Folgen, sondern er schneidet viele brisante Themen an: soziale Missstände, Versagen der Politik, skrupellose Geschäftspraktiken, Versklavung, Prostitution, Ausbeutung, Verbrauchertäuschung und vieles mehr.

Im Zentrum der Geschichte steht ein Nervengift, das durch auf Algen lebenden Einzellern in manche Fische gelangt. Den Fischen selbst schadet es nicht, wohl aber den Menschen, die diese essen. Die Folge ist die Vergiftung „Ciguatera“, welche heftige Durchfälle und Erbrechen auslöst. Soweit die Fakten, wobei im Buch durch diese selten tödlich verlaufende Erkrankung eine anhaltende Fischallergie resultiert, womit einige Aktivisten den gedankenlosen Verbrauchern den Fischkonsum nachhaltig abgewöhnen möchten.
Erzählt wird die Story in kurzen Kapiteln, die jeweils einer Figur zugeordnet sind. Dadurch lernen wir auch verschiedene Perspektiven kennen. Die Fischereibeobachterin Teresa wird während der Ausübung ihres Jobs brutal verschleppt, ihr Freund John ist gleichzeitig ihr Vorgesetzter und er arbeitet für den Fischereirat in Brüssel. Dann wären da noch die Umweltaktivistin Ragna di Melo und ihr Vater, die auf zwei völlig gegensätzlichen Seiten stehen. Außerdem der Dolmetscher Adrian, der als Ich-Erzähler seine Eindrücke schildert und der dabei behilflich sein soll, Ragna davon zu überzeugen, dass sie den falschen Weg geht.
Doch ist der Weg, den die Aktivisten in dieser Geschichte wählen, wirklich so falsch? Oder ist es vielleicht die einzige und letzte Chance, das Ruder noch einmal herumzureißen und den totalen Kollaps unseres Planeten zu verhindern?
Mit eindrucksvollen Fakten und berührenden Worten bringt uns der Autor die Problematik so nahe, dass man auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt wird und möglicherweise sogar den eigenen Konsum nach dieser Lektüre ändert.

Sehr genial fand ich zum Beispiel eine Szene, in der Ragna die Praktik der Schleppnetze überträgt auf die Welt über der Wasseroberfläche. Sie beschreibt dies mit so harten, grausamen Bildern und sie hat Recht damit: würde irgendjemand solch eine Zerstörung und so ein Massaker auf der Erde anrichten, wo jedermann sie deutlich sehen kann, würde ein globaler Aufschrei und Protest die Folge sein. Doch weil diese Ungeheuerlichkeiten tief auf dem Meeresgrund stattfinden, wo sie vor unseren Augen normalerweise verborgen bleiben, stellen wir uns gerne blind und unwissend.

Dieses Buch ist nicht nur hochspannend und fesselnd, sondern auch sehr informativ und bestens recherchiert. Johannes Steck macht wie immer einen hervorragenden Job als Sprecher. Auf ganzer Linie empfehlenswert und aufrüttelnd: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Sehr interessant!

Die Gesichter der Toten
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Auf dieses Buch bin ich durch die wunderbare Krimireihe von Stephanie Fey gestoßen, in der die Rechtsmedizinerin und Gesichtsrekonstrukteurin Carina Kyreleis die Hauptrolle spielt. Constanze Niess beriet ...

Auf dieses Buch bin ich durch die wunderbare Krimireihe von Stephanie Fey gestoßen, in der die Rechtsmedizinerin und Gesichtsrekonstrukteurin Carina Kyreleis die Hauptrolle spielt. Constanze Niess beriet die Autorin beim Schreiben von „Die Gesichtslosen„, „Die Verstummten“ und „Die Zerrissenen“, allesamt tolle Bücher, die sehr authentisch und hochspannend sind.


Constanze Niess erzählt uns, wie sie zur Expertin für Gesichtsrekonstruktionen wurde. Ihre ersten Schritte und die Erfolgserlebnisse, wenn die Polizei einen Fall mit ihrer Unterstützung lösen konnte und sie am Ende ein Foto der Person zum Vergleich sieht. Auch wir Leser dürfen uns von der Qualität ihrer Arbeit überzeugen, denn es gibt einige hochwertige, farbige Seiten mit Abbildungen im Buch.

Sie beschränkt sich bei der Schilderung der spannenden Fälle nicht nur auf Gesichtsrekonstruktionen, sondern man bekommt noch mehr Einblicke in ihre tägliche Arbeit, was ich extrem interessant und manchmal auch erschütternd fand. Es geht um Kindesmisshandlungen, Vergewaltigungen und andere Verbrechen, bei denen Constanze Niess nicht nur tote Opfer untersuchen muss, sondern für Gutachten auch mit lebenden Personen zu tun hat. Ein sehr vielseitiger und nicht immer einfacher Job.

Wer gerne Krimis liest, dem wird dieses Buch bestimmt viel Freude bereiten und es ermöglicht einen echten Einblick hinter die Kulissen. Der Schreibstil ist flüssig und super zu lesen. Ich kann es nur empfehlen!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Sehr spannend ...

Grabeskind
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Wie bei allen Buchreihen, von denen ich nicht mehr loskomme, stehen auch hier die sympathischen Charaktere im Vordergrund. Natürlich geht es nicht ohne spannende Stories, aber an denen mangelt es bei Kate ...

Wie bei allen Buchreihen, von denen ich nicht mehr loskomme, stehen auch hier die sympathischen Charaktere im Vordergrund. Natürlich geht es nicht ohne spannende Stories, aber an denen mangelt es bei Kate Rhodes auch niemals.

Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut, die Seiten fliegen nur so dahin. Ihre Bücher sind fesselnd, die Geschichten bestens durchdacht und sehr gut geeignet, um ständig mitzurätseln. Auch in diesem Teil gibt es so viele verdächtige Personen, trotzdem hat sie es geschafft, mich bis zum Ende im Dunkeln tappen zu lassen.

Alice ist eine wunderbare Hauptperson. Sie wirkt so normal und authentisch, lässt sich gern von ihren Gefühlen leiten. Sie hat es nicht ganz leicht mit ihrer Familie: ihre Mutter leidet unter Parkinson und ihr Bruder Will ist psychisch sehr angeschlagen. Auch in Liebesdingen ist ihr Leben ein stetes Auf und Ab, obwohl ich ihr endlich ein Happy End wünschen würde.

Wer einen empfindlichen Magen hat, dem könnte bei einigen Szenen etwas unwohl werden. Es geht schon relativ blutig zur Sache und ich würde das Buch auch eher als „Thriller“ bezeichnen.
Der nächste Teil erscheint morgen und ist schon vorbestellt. Ich freue mich sehr drauf und kann die Reihe nur wärmstens weiterempfehlen. Am besten sollte man natürlich alle Teile lesen, so kann man auch die Entwicklung der Charaktere sehr schön mitverfolgen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Ehrlich und berührend!

Lolas verrückte Welt
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Der Titel „Lolas verrückte Welt“ ist auch der Name von Amelies Blog. Hier berichtet sie aus ihrem täglichen Leben mit der inzwischen schon 10-Jährigen.
Wie bereits andere Leser des Buches anmerkten, habe ...

Der Titel „Lolas verrückte Welt“ ist auch der Name von Amelies Blog. Hier berichtet sie aus ihrem täglichen Leben mit der inzwischen schon 10-Jährigen.
Wie bereits andere Leser des Buches anmerkten, habe allerdings auch ich den Eindruck, dass es hier gar nicht um Lolas verrückte Welt geht, denn aus deren Sicht ist schließlich alles normal. Es dreht sich viel mehr um die Welt von Amelie, die uns sehr offen und ehrlich berichtet, welche Herausforderungen der Alltag mit einem behinderten Kind bereit hält.
Dies fängt schon bei Begrifflichkeiten an: lange Zeit hatte sie das Wort „behindert“ gar nicht in ihrem Vokabular führen mögen. Bis ihr Menschen begegnet sind, die ihr klargemacht haben, dass dies nicht abwertend sein muss.

Amelie erzählt im Buch von Lolas ersten drei Lebensjahren, angefangen mit ihrer Geburt über den Erhalt der Diagnose bis hin zum Kindergarteneintritt. Wer ein Ratgeberbuch erwartet oder Lola näher kennenlernen möchte, der wird vielleicht enttäuscht sein. Für mich hingegen war es eine sehr hilfreiche und interessante Lektüre, denn Amelie berichtet zwar sehr ausführlich über Lolas Entwicklung, aber im Grunde genommen geht es viel mehr um ihre eigene Entwicklung.
Schonungslos ehrlich dürfen wir daran teilhaben, wie sie in den Tagen nach Lolas Geburt schwankte zwischen Hoffnung, Verleugnung und Verzweiflung. Während ihr Mann nach der sicheren Diagnose erst einmal in ein tiefes Loch stürzte, verbot sich Amelie negative Gedanken und versuchte, sich die Situation beinahe krampfhaft schön zu reden.
Doch wir sind alle nur Menschen und jeder von uns weiß, dass wir oft machtlos sind gegenüber unseren Gedanken. Manchmal schießt einem etwas durch den Kopf, worüber man selbst regelrecht entsetzt ist, wofür man sich schämt und was man am liebsten gleich wieder vergessen würde.
Solche Momente kennt wohl jeder von uns und Amelie hat erst durch ein Gespräch mit einer spanischen Psychologin verstanden, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch negative Gedanken zu haben. Ganz ungeschönt sprach diese Frau Wahrheiten aus, die Amelie sich nicht einmal zu denken erlaubte: niemand wünscht sich ein behindertes Kind. Es ist ok, wenn man damit erst einmal hadert, wenn man enttäuscht und verzweifelt ist ob der nicht erfüllten Erwartungen, die man hatte. Man muss diese Gefühle bewusst zulassen, um sie anschließend verarbeiten und letztendlich loslassen zu können. Erst dann ist man in der Lage, sich auf das besondere Kind und seine speziellen Bedürfnisse einzulassen, es anzunehmen und mit der Situation zurecht zu kommen.

Amelies Denken, Verhalten und ihre Entwicklung konnte ich nur allzu gut nachfühlen, denn ich hätte wohl vieles ganz genauso gemacht an ihrer Stelle. Ihre Erkenntnisse und Fortschritte lassen sich ohne weiteres auf alle möglichen Bereiche des Lebens anwenden. Sie musste beispielsweise erkennen, dass andere Menschen das eigene Ich spiegeln. Ihre eigene Unsicherheit und Zweifel nahm sie im Verhalten ihrer Mitmenschen wahr und verübelte ihnen dies sehr. Sie hatte sehr hohe Erwartungen an die Reaktionen ihrer Umwelt und wurde immer wieder enttäuscht, wenn diese nicht erfüllt wurden.

Bisher habe ich mich noch nie genauer mit der Diagnose „Trisomie 21“ befasst, was dies für die Entwicklung des Kindes bedeutet und welche Fördermöglichkeiten es inzwischen gibt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Berührungsängste mit Menschen habe, die wir als „behindert“ bezeichnen, aber ich bewundere zutiefst alle Leute, die damit gut umgehen können und die sich sogar beruflich damit befassen. Was ich selbst an Amelies Stelle gemacht hätte, kann ich wirklich nicht sagen, aber in meinen Augen hat sie das prima gemeistert. Die vielen Therapien, die Konsequenz und Ausdauer verlangen und ihre Kämpfe dafür, dass Lola möglichst normal aufwachsen darf und nicht unbedingt in speziellen Einrichtungen betreut werden muss (Stichwort Kindergarten) finde ich wirklich bewundernswert.

Mir hat dieses Buch wieder einmal gezeigt, dass es stimmt, dass der Mensch mit seinen Aufgaben wächst und dass wir alle nicht perfekt sind, aber mit Achtsamkeit und Liebe viel erreichen können.