Spannend und etwas mystisch angehaucht ...
Sündenkammer: ThrillerMit ihrem mitreißenden, atmosphärischen Schreibstil hat mich Catherine Shepherd schon auf den ersten Seiten dieses Thrillers absolut gefesselt. Ich hab das Buch dann auch fast in einem Rutsch gelesen und ...
Mit ihrem mitreißenden, atmosphärischen Schreibstil hat mich Catherine Shepherd schon auf den ersten Seiten dieses Thrillers absolut gefesselt. Ich hab das Buch dann auch fast in einem Rutsch gelesen und es hat mich bestens unterhalten.
Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart begleiten wir Kommissar Oliver Bergmann bei seiner Arbeit, im Jahr 1500 klärt Stadtsoldat Bastian Mühlenberg die Verbrechen in der Stadt Zons auf.
Oliver hat es mit einer grausigen Serie von Morden zu tun, bei dem junge Frauen wie Hexen im Mittelalter lebendig auf Scheiterhaufen verbrannt werden. Der Täter scheint ein religiös Verblendeter zu sein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sünderinnen zu bestrafen. Er tritt sogar selbst in Kontakt mit der Polizei, indem er Pakete an Oliver schickt, mit denen er die Schuld seiner Opfer beweisen möchte.
Bastian muss ebenfalls einen Mörder finden. Seine Opfer sind aber nicht weiblich, sondern ausschließlich junge Knaben, die qualvoll sterben müssen. Da niemand in der Stadt die Jungs kennt, kommt schnell die Vermutung auf, dass es sich um Novizen des sehr abgeschotteten Franziskanerklosters handeln könnte. Und hier findet er dann tatsächlich erste Spuren, doch wie soll er gegen die Verschwiegenheit und religiösen Regeln ankommen, die seine Ermittlungen erheblich behindern?
Durch die wechselnden Kapiteln fliegen die Seiten nur so dahin. Geschickt platzierte Cliffhanger sorgen genauso für wachsende Spannung wie falsch gelegte Spuren oder überraschende Wendungen. Einfach prima geschrieben und am Ende sehr stimmig aufgelöst.
Die Charaktere fand ich sehr lebendig gezeichnet. Oliver und Bastian sind tolle Hauptfiguren, mit denen man gerne mitfiebert und auch in deren Kollegen- und Freundeskreis sind viele Sympathieträger zu finden.
Es gibt auch eine Verbindung zwischen dem Mittelalter und der Gegenwart, die leicht mystisch angehaucht ist, aber das wird nicht zu dominant, falls manchen Leser so etwas nicht gefällt.
Mich hat das Buch von Anfang bis zum Ende bestens unterhalten und ich habe gern mitgerätselt, wenngleich ich meist falsch lag.