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Veröffentlicht am 01.04.2018

Ehrlich und berührend!

Lolas verrückte Welt
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Der Titel „Lolas verrückte Welt“ ist auch der Name von Amelies Blog. Hier berichtet sie aus ihrem täglichen Leben mit der inzwischen schon 10-Jährigen.
Wie bereits andere Leser des Buches anmerkten, habe ...

Der Titel „Lolas verrückte Welt“ ist auch der Name von Amelies Blog. Hier berichtet sie aus ihrem täglichen Leben mit der inzwischen schon 10-Jährigen.
Wie bereits andere Leser des Buches anmerkten, habe allerdings auch ich den Eindruck, dass es hier gar nicht um Lolas verrückte Welt geht, denn aus deren Sicht ist schließlich alles normal. Es dreht sich viel mehr um die Welt von Amelie, die uns sehr offen und ehrlich berichtet, welche Herausforderungen der Alltag mit einem behinderten Kind bereit hält.
Dies fängt schon bei Begrifflichkeiten an: lange Zeit hatte sie das Wort „behindert“ gar nicht in ihrem Vokabular führen mögen. Bis ihr Menschen begegnet sind, die ihr klargemacht haben, dass dies nicht abwertend sein muss.

Amelie erzählt im Buch von Lolas ersten drei Lebensjahren, angefangen mit ihrer Geburt über den Erhalt der Diagnose bis hin zum Kindergarteneintritt. Wer ein Ratgeberbuch erwartet oder Lola näher kennenlernen möchte, der wird vielleicht enttäuscht sein. Für mich hingegen war es eine sehr hilfreiche und interessante Lektüre, denn Amelie berichtet zwar sehr ausführlich über Lolas Entwicklung, aber im Grunde genommen geht es viel mehr um ihre eigene Entwicklung.
Schonungslos ehrlich dürfen wir daran teilhaben, wie sie in den Tagen nach Lolas Geburt schwankte zwischen Hoffnung, Verleugnung und Verzweiflung. Während ihr Mann nach der sicheren Diagnose erst einmal in ein tiefes Loch stürzte, verbot sich Amelie negative Gedanken und versuchte, sich die Situation beinahe krampfhaft schön zu reden.
Doch wir sind alle nur Menschen und jeder von uns weiß, dass wir oft machtlos sind gegenüber unseren Gedanken. Manchmal schießt einem etwas durch den Kopf, worüber man selbst regelrecht entsetzt ist, wofür man sich schämt und was man am liebsten gleich wieder vergessen würde.
Solche Momente kennt wohl jeder von uns und Amelie hat erst durch ein Gespräch mit einer spanischen Psychologin verstanden, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch negative Gedanken zu haben. Ganz ungeschönt sprach diese Frau Wahrheiten aus, die Amelie sich nicht einmal zu denken erlaubte: niemand wünscht sich ein behindertes Kind. Es ist ok, wenn man damit erst einmal hadert, wenn man enttäuscht und verzweifelt ist ob der nicht erfüllten Erwartungen, die man hatte. Man muss diese Gefühle bewusst zulassen, um sie anschließend verarbeiten und letztendlich loslassen zu können. Erst dann ist man in der Lage, sich auf das besondere Kind und seine speziellen Bedürfnisse einzulassen, es anzunehmen und mit der Situation zurecht zu kommen.

Amelies Denken, Verhalten und ihre Entwicklung konnte ich nur allzu gut nachfühlen, denn ich hätte wohl vieles ganz genauso gemacht an ihrer Stelle. Ihre Erkenntnisse und Fortschritte lassen sich ohne weiteres auf alle möglichen Bereiche des Lebens anwenden. Sie musste beispielsweise erkennen, dass andere Menschen das eigene Ich spiegeln. Ihre eigene Unsicherheit und Zweifel nahm sie im Verhalten ihrer Mitmenschen wahr und verübelte ihnen dies sehr. Sie hatte sehr hohe Erwartungen an die Reaktionen ihrer Umwelt und wurde immer wieder enttäuscht, wenn diese nicht erfüllt wurden.

Bisher habe ich mich noch nie genauer mit der Diagnose „Trisomie 21“ befasst, was dies für die Entwicklung des Kindes bedeutet und welche Fördermöglichkeiten es inzwischen gibt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Berührungsängste mit Menschen habe, die wir als „behindert“ bezeichnen, aber ich bewundere zutiefst alle Leute, die damit gut umgehen können und die sich sogar beruflich damit befassen. Was ich selbst an Amelies Stelle gemacht hätte, kann ich wirklich nicht sagen, aber in meinen Augen hat sie das prima gemeistert. Die vielen Therapien, die Konsequenz und Ausdauer verlangen und ihre Kämpfe dafür, dass Lola möglichst normal aufwachsen darf und nicht unbedingt in speziellen Einrichtungen betreut werden muss (Stichwort Kindergarten) finde ich wirklich bewundernswert.

Mir hat dieses Buch wieder einmal gezeigt, dass es stimmt, dass der Mensch mit seinen Aufgaben wächst und dass wir alle nicht perfekt sind, aber mit Achtsamkeit und Liebe viel erreichen können.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Fesselnd ...

Summer Girls
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Die Geschichte:
Lot van Dijk ist Profilerin und hat sich von Amsterdam aufs Land versetzen lassen. Ihre Vorstellungen von der eher langweiligen Idylle werden schnell zerstört, als nach einem heftigen ...

Die Geschichte:
Lot van Dijk ist Profilerin und hat sich von Amsterdam aufs Land versetzen lassen. Ihre Vorstellungen von der eher langweiligen Idylle werden schnell zerstört, als nach einem heftigen Sommersturm ein totes Mädchen im Wald gefunden wird. Lot vermutet sofort, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben könnten, was für eher ablehnende Reaktionen im Kollegenkreis sorgt. Noch nicht alle haben sich an das neue Teammitglied gewöhnt und die Vorurteile wiegen schwer. Sie muss sich beweisen und geht voller Tatendrang ans Werk: nur mit überzeugenden Ergebnissen wird sie bei den überwiegend männlichen Kollegen endlich Anerkennung finden.
Ihre Vermutung bestätigt sich bald, denn einige Zeit später taucht die nächste Leiche auf. Werden sie den Täter rechtzeitig aufhalten können oder kann er wieder zuschlagen?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich besonders interessiert, weil die Autorin selbst Profilerin ist, also quasi „aus dem Nähkästchen plaudert“. Ich erwarte mir davon immer besonders authentische Geschichten ohne Logikfehler, bei denen man spürt, dass der Autor wirklich Ahnung von dem hat, über das er schreibt.
Meine Erwartungen wurden bei „Summer Girls“ voll erfüllt, ich bin echt begeistert von diesem Thriller.
Zusätzlich fand ich den Schreibstil absolut gelungen, so locker und immer gut vorstellbar. Niemals langatmig und auch die Dialoge wirken lebendig.

Lot mochte ich gleich ganz gern. Sie ist ehrgeizig, übertreibt es aber nicht mit Alleingängen, so wie viele andere Thrillerprotagonisten. Ok, sie klettert schon nachts auf Bäume mit eher lustigen Folgen oder stört unabsichtlich Dates, aber sie kann auch mit Zwangsurlaub leben und nutzt diesen für einen Kurztrip. Auch ihr Kollege Jaap war mir gleich sympathisch. Ich wünsche mir eigentlich unbedingt eine Fortsetzung des Buches, denn die beiden würden ein schönes Paar abgeben.

Der Fall ist sehr spannend und man wird mit Verdächtigen fast schon überhäuft. Ein fesselnder Thriller, bei dem man prima miträtseln und mitfiebern kann. Und es stellt sich immer wieder heraus, dass die Dinge oft nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.
Besonders gelungen sind auch die Kapitel aus der Vergangenheit des Täters, als dieser noch ein Kind bzw. Jugendlicher war. Man erhält einen Einblick in eine Welt, die kaum vorstellbar, aber leider doch tatsächlich realer ist, als wir wahrhaben möchten. Wir werden sensibilisiert für Zwischentöne, denn sehr selten ist etwas nur gut oder böse.

Kaum zu glauben, dass dies ein Erstlingswerk ist. Diesen Thriller kann ich nur empfehlen, denn für mich stimmte alles. Ich wollte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, ein besseres Qualitätsmerkmal gibt es in diesem Genre kaum!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ganzheitlich interessant

Erotische Intelligenz
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Dieser Ratgeber richtet sich vor allem an hochsensible oder hochintelligente Menschen, denn diese haben oft auch mit besonderen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich zu kämpfen. Da ich mich zu ...

Dieser Ratgeber richtet sich vor allem an hochsensible oder hochintelligente Menschen, denn diese haben oft auch mit besonderen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich zu kämpfen. Da ich mich zu dieser Gruppe zähle, spreche ich mal von „wir“. Wir sind häufig zu selbstkritisch, können uns nicht richtig fallenlassen, die Gedanken ausschalten, unser Leben einfach genießen. Wir denken zu viel nach, sind zu misstrauisch, kapseln uns manchmal sogar eher ab von unseren Mitmenschen. Wir leiden unter Selbstzweifeln und stellen unsere Bedürfnisse oft hinten an.
Dabei könnten wir unsere besonderen Fähigkeiten doch so wunderbar einsetzen, um ein rundum erfülltes Leben zu führen, nicht nur in sexueller Hinsicht, sondern in allen Bereichen.

Wer von diesem Buch Hilfestellung in Sachen Sex erwartet, der wird vielleicht enttäuscht sein, denn Anne Heintze bietet hier eher ein Gesamtkonzept, das uns ganzheitlich weiterbringen kann. Sinnlichkeit erfahren, seine eigene geschlechtliche Identität anerkennen und schätzen lernen, sich selbst zu lieben … all diese Themen bringen uns mit gezielten Übungen immer näher zum Ziel. Wir können Sexualität und Spiritualität als Einheit erleben, unser Liebesleben kann uns völlig neue Einsichten verschaffen und ist weit entfernt von reiner Triebbefriedigung.

Am Ende des Buches steht noch ein interessanter Abstecher in die tantrischen Lehren an, vor allem auf die Linggammassage, Yonimassage und das Maithuna-Ritual wird hier eingegangen.

Diesen Ratgeber habe ich jetzt im ersten Durchgang einfach mal „nur“ gelesen, ohne die praktischen Übungen (Erstellung von Collagen, etc.) durchzuführen. Ich empfand es als sehr interessant und hilfreich, wodurch der Nutzen mit Praktizierung der Übungen mit Sicherheit noch weit gesteigert werden kann. Auch ohne Partner kann man sich sehr gut mit diesem Buch befassen, denn es zielt in erster Linie darauf ab, dass man mit sich selbst im Reinen ist, was die Grundvoraussetzung für die Erreichung aller möglicher erstrebenswerter Lebensziele ist.
Vor allem für den letzten Teil der Übungen braucht man dann schon einen Partner und zwar einen, der sich genauso bereitwillig mit diesen Themen auseinandersetzen will. Nach meiner Erfahrung wird das Finden eines solchen Mannes der schwerste Teil. :)

Das Buch empfehle ich gerne weiter, vor allem an Menschen, die mit ihrer gesamten Lebenssituation noch nicht gänzlich zufrieden sind. Wer einen reinen Ratgeber in sexuellen Dingen erwartet, der könnte enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein tödliches Lied ...

Todesklänge
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Die Geschichte:
Hauptkommissarin Patrizia Vespa und ihre Kollegin Cristina ermitteln wieder im wunderschönen Süditalien.
Dieses Mal dreht sich alles um Musik, genauer um eine sehr alte Form davon: das ...

Die Geschichte:
Hauptkommissarin Patrizia Vespa und ihre Kollegin Cristina ermitteln wieder im wunderschönen Süditalien.
Dieses Mal dreht sich alles um Musik, genauer um eine sehr alte Form davon: das Madrigal. Eine Musikkritikerin wird brutal ermordet aufgefunden, mitten auf einer Bühne. Erst kurz zuvor hatte sie ein vernichtendes Urteil über eine Sängerin und deren Gruppe veröffentlicht. Die Ermittler haben zunächst nur diese Spur und sind ansonsten eher ratlos. Als der Sängerin dann auch noch unter mysteriösen Umständen uralte Notenblätter mit einem bisher unbekannten Madrigal zugespielt werden, wird alles noch undurchsichtiger. Ein zweiter Mord legt dann die Vermutung nahe, dass Patrizia es sogar mit einem Serientäter zu tun hat … ob sie ein drittes Verbrechen noch rechtzeitig verhindern kann?

Meine Meinung:
Über das Wiedersehen mit Patrizia, Cristina, Bob, Gabriella, Gianni und den anderen habe ich mich sehr gefreut. Fortsetzungen einer Bücherserie zu lesen, das fühlt sich immer ein bisschen an, wie ein Treffen mit alten Freunden. In diesem Fall kommt noch die wunderschöne Landschaft hinzu, in der das Ganze angesiedelt ist, also könnte man sagen: ein Wiedersehen mit lieben Urlaubsbekanntschaften.
Ich habe mich jedenfalls in der Geschichte gleich wieder sehr wohl gefühlt und habe die atmosphärischen Beschreibungen der Schauplätze sehr genossen. Die Protagonisten sind mir sowieso bereits ans Leserherz gewachsen, aber auch für Neueinsteiger werden die Figuren hinreichend vorgestellt, so dass man kaum merkt, dass man einen zweiten Teil liest.

In diesem Buch dreht sich ja alles um alte bzw. klassische Musik und da bin ich absoluter Laie. Ob das der Grund dafür war, dass es mir stellenweise zu viel wurde, kann ich gar nicht sagen. Ich hatte oft das Gefühl, die Ermittlungen würden sich im Kreis drehen, ein Fortschritt war kaum erkennbar. Mir fiel beim Lesen mal der seltsame Begriff „verschwurbelt“ ein, so empfand ich das an vielen Stellen. Es gibt viele Verhöre, endlos scheinende Diskussionen und Thesen zu Motiv und Täter: ein sehr ausführlicher Ermittlerkrimi.
Über die kleinen Ausflüge in Patrizias Privatleben war ich deshalb umso glücklicher, obwohl auch diese leider etwas zu kurz kamen nach meinem Empfinden. Mehr Zeit mit Gianni und der süßen Leona und ein bisschen weniger musikalisches Fachsimpeln, das wäre für mich die optimale Mischung gewesen.

Aber insgesamt habe ich das Buch wieder sehr genossen. Die sympathischen Figuren, tollen Schauplätze und die spannende Story sorgen auf alle Fälle dafür, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung freue und diesen Krimi gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Hochspannend!

Das Joshua-Profil
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Die Geschichte:
Der Schriftsteller Max Rhode führt mit seiner Frau Kim und Pflegetochter Jola eigentlich ein recht normales Dasein, bis plötzlich sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wird. Alles ...

Die Geschichte:
Der Schriftsteller Max Rhode führt mit seiner Frau Kim und Pflegetochter Jola eigentlich ein recht normales Dasein, bis plötzlich sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wird. Alles beginnt mit einem mysteriösen Anruf: ein im Sterben liegender Unbekannter zitiert ihn zu sich auf die Intensivstation. Die letzten Worte des Mannes sind eine Warnung vor einem gewissen Joshua, die Max allerdings so gar nicht einordnen kann.
Während er kurz im Krankenhaus war, wird Jola aus dem Auto verschleppt und mit KO-Tropfen betäubt, die offensichtlich aus Max‘ Besitz stammen, allerdings nur zu Recherchezwecken für eines seiner Bücher.
Die Schwierigkeiten häufen sich und die seltsamen Vorkommnisse finden ihren Höhepunkt, als die Betreuerin des Jugendamtes vor der Tür steht und Jola mitnehmen will, um sie zurück zu ihren drogensüchtigen Eltern zu bringen.
Max kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen: kurzerhand nimmt er Jola einfach mit und flieht mit seinem Auto.
Ein schwerer Autounfall stoppt die Fahrt und Max kommt im Krankenhaus wieder zu sich. Von Jola fehlt jede Spur …

Meine Meinung:
Dieser Thriller lässt einen kaum zu Atem kommen, ich habe das Buch in kürzester Zeit regelrecht verschlungen, weil es durchgehend fesselnd und spannend geschrieben ist.
Zusätzlich gibt es einige humorvolle Szenen, die teilweise dem etwas skurrilen Anwalt von Max zu verdanken sind.
Überhaupt finde ich die Charaktere sehr gelungen und wunderbar beschrieben. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen nicht nur in der Geschichte, sondern oftmals auch bei den Figuren. Man entwickelt Sympathien, wo man sie eigentlich nicht vermutet hätte und alles ist recht vielschichtig und regt auch zum Nachdenken an.

Die Story ist sehr actionreich: viele Verfolgungsjagden, Explosionen, Entführungen und Szenen an besonderen Schauplätzen garantieren absolutes Lesevergnügen. Sebastian Fitzeks gewohnt lebendiger und atmosphärischer Schreibstil sorgt dafür, dass man sich immer alles bestens vorstellen kann.
Überraschende Wendungen gibt es auch zuhauf, so dass man zwar miträtseln kann, aber das wahre Ausmaß des Ganzen wird doch erst am Ende sichtbar.
Ein toll geschriebener, hochspannender Thriller mit tollen Charakteren und sehr viel Action! Kann ich nur empfehlen!