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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

Mal was anderes ...

Weißglut
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Dieser Krimi ist etwas Besonderes, da er mit einer gehörigen Portion Ironie und Humor und weniger durch effektheischende blutige Szenen zu überzeugen weiß. Der Autor beschreibt irgendwie den typischen ...

Dieser Krimi ist etwas Besonderes, da er mit einer gehörigen Portion Ironie und Humor und weniger durch effektheischende blutige Szenen zu überzeugen weiß. Der Autor beschreibt irgendwie den typischen Alltag mit vielen Gerüchten und noch mehr Missverständnissen, die immer wieder zu neuen Verwicklungen und weiteren Irrwegen führen.
Die Spannung entsteht durch dieses ständige Hin und Her, bei dem man immer wieder denkt, man wüsste, was Sache ist und dann kommt wieder eine Wendung.
Im Mittelpunkt der Story steht eine reiche Münchnerin, die aufgrund des Ehebetrugs ihres Mannes erst mal vor den Schlagzeilen und aufdringlichen Reportern aus Deutschland nach Finnland flieht. Sie hat sich dort an einem malerischen See ein luxuriöses Ferienhäuschen gemietet und will einfach nur abschalten und ihre Ruhe haben. Leider stolpert sie sofort nach ihrer Ankunft über eine im Wasser treibende Leiche.
Sofort machen Gerüchte im nahegelegenen Örtchen die Runde: sie hätte ein Verhältnis mit dem Toten gehabt und ihn sogar umgebracht.
Sarah, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, beschließt, sich selbst auf die Suche nach dem Mörder zu machen, um ihren eigenen Ruf reinzuwaschen. Das wird aber gar nicht so ungefährlich für sie, denn der Killer ist noch auf der Suche nach etwas ...

Mir hat der lebendige Schreibstil prima gefallen und eben der feine Humor, der zwischen den Zeilen mitschwingt. Es wird sehr schön aufgezeigt, wie zwischenmenschliche Kommunikation gehörig schief gehen kann, wie die Gerüchteküche schaden kann und wie man sich in manchen Menschen täuschen kann. Sarah war mir nicht unsympathisch und auch ihre Mitstreiterin Ilvi mochte ich gern, auch der etwas verpeilte Kommissar war durchaus nett.
Die schönen Beschreibungen der Landschaft waren auch wirklich ansprechend, obwohl ich normalerweise nicht so der Fan des Nordens bin.
Ein echt unterhaltsamer Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt und eher durch viele Geheimnisse und Irrwege überzeugt.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Geheimnisvolle Hintergründe ...

Krähentage
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Von Benjamin Cors hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, aber ich bin durchaus angetan von seinem Schreibstil, der prima lesbar und lebendig ist. Er beschreibt Menschen und Schauplätze so eindrücklich, ...

Von Benjamin Cors hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, aber ich bin durchaus angetan von seinem Schreibstil, der prima lesbar und lebendig ist. Er beschreibt Menschen und Schauplätze so eindrücklich, dass man sich alles bestens vorstellen kann.

Seinen Figuren haucht er glaubhaftes Leben ein, indem er ihnen Ecken und Kanten verleiht und auch einiges aus ihrem Privatleben mit einfließen lässt, so dass man auch von der emotionalen Seite einen Eindruck bekommt.

Im Fokus stehen die beiden Ermittler Mila Weiss und Jakob Krogh, die gemeinsam mit einer völlig neuen Truppe, der "Gruppe 4", in die Ermittlungen zu zwei grausamen Serienverbrechen starten. Die Mitglieder des Teams sind ein auf den ersten Blick bunt zusammengewürfelter Haufen aus teilweise etwas in Ungnade gefallenen Kollegen, von denen aber jeder einzelne richtig gute Arbeit leistet - wenngleich oft mit unorthodoxen Methoden.

Sie jagen einen Serienkiller, der am Tatort ausgehungerte Krähen zurücklässt, die die Opfer grausam verstümmeln. Kein schöner Anblick für die Ermittler, aber wir Leser werden nicht mit unnötig vielen Details versorgt (verglichen mit Etzold-Thrillern beispielsweise). Das Buch eignet sich nach meinem Empfinden auch für Menschen mit empfindlicherem Magen.

Das Besondere an dem Thriller ist das interessante Ermittlungsteam, aber auch der spannend aufgebaute Fall des Serienmörders, dem die Truppe oft schon gefährlich nahe ist, ohne es zu ahnen.

Ebenso gut gemacht ist der von Geheimnissen geprägte Hintergrund der beiden Hauptpersonen: sowohl Milla als auch Jakob haben etwas zu verbergen, was auch final nicht komplett aufgelöst wird. Es bleibt also spannend für eine Fortsetzung.

Mich hat der Thriller sehr gut unterhalten, es gibt keine Längen, wenngleich man zu einem sehr frühen Zeitpunkt schon weiß, wer hinter den Taten steckt. Die eigentliche Spannung steckt also in dem "Warum" und das hat der Autor ganz gut hinbekommen!

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Eine neue Reihe ...

Was der See birgt
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Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die Südtirol-Krimis von Lenz Koppelstätter gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, dass es jetzt noch eine neue Reihe gibt. Dieses Mal ist alles am schönen Gardasee ...

Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die Südtirol-Krimis von Lenz Koppelstätter gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, dass es jetzt noch eine neue Reihe gibt. Dieses Mal ist alles am schönen Gardasee angesiedelt, den wir erst kürzlich besucht haben.
Natürlich gefällt mir - wie immer - der lebendige Schreibstil des Autors und seine Art, die Figuren authentisch darzustellen. Gianna und ihren Onkel finde ich schon sehr sympathisch. Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt vermuten, dass weitere Teile folgen, auf die ich mich schon freue.
Aber erst mal zum Thema des Buches: es geht um Geheimbünde und deren Verstrickungen in höchste Kreise. Kein neues Thema, aber immer wieder spannend und interessant, da doch so viel Wahrheit dahinter steckt.
Eine Besonderheit daran ist, dass Gianna und ihre Familie selbst in diesen Fall involviert sind. Und anscheinend hat es auch mit dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters zu tun. Doch Näheres erfahren wir leider erst im nächsten Teil.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist eine schöne Mischung aus spannender Story und tollen Beschreibungen der idyllischen Gegend ... macht schon wieder Lust auf Urlaub.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Erschreckend und leider nur allzu vorstellbar ...

Sterbewohl
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Die Übergriffigkeit des Staates in den letzten Jahren hat gezeigt, dass in einem kurzen Zeitraum Dinge möglich sind, die wir uns vorher nie hätten vorstellen können (z. B. Ausgangssperren, Ausgrenzung ...

Die Übergriffigkeit des Staates in den letzten Jahren hat gezeigt, dass in einem kurzen Zeitraum Dinge möglich sind, die wir uns vorher nie hätten vorstellen können (z. B. Ausgangssperren, Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen etc.).
Vor diesem Hintergrund betrachtet, rückt das Szenario, welches uns Olivia Monti hier präsentiert, fast schon in greifbare Nähe der Realität.

Alte Menschen, die den Staat nur noch Geld kosten und effektiv nichts mehr leisten, sollten also am besten freiwillig - so schnell wie möglich - aus dem Leben scheiden.
Darum geht es in diesem Buch, das die Ereignisse aus der Sicht einer pensionierten Lehrerin schildert, die bereits mit nur 65 Jahren eine Einladung zu einem sogenannten "Sterbeseminar" erhält. Auch ihre Nachbarn haben den Brief vom Gesundheitsamt bekommen und sind alle wenig begeistert davon. Man hört, niemand würde je zurück kommen von diesen angeblich freiwilligen Veranstaltungen.
Die Gruppe fährt schließlich trotzdem auf die norddeutsche Insel, schmiedet aber vorher einen Plan und sucht sich Unterstützung in Form einer Journalistin, die über die Vorkommnisse vor Ort berichten soll.

Was sie dort erleben, wird durchaus eindrücklich geschildert. Das Tempo ist eher gemächlich, aber eine unterschwellige (An)Spannung ist stets vorhanden.
Schön herausgearbeitet hat die Autorin auch die Zweifel am eigenen gesunden Menschenverstand und der Beobachtungsgabe, die die Betroffenen immer wieder haben. Eine Erfahrung, die man inzwischen auch in der Realität täglich macht. Kann das alles noch wahr sein? Übertreibe ich es nicht? Meinen die das ernst? Das können die doch nicht machen ... Das sind inzwischen Sätze, die einem oft in den Sinn kommen, wenn man das allgemeine Geschehen so verfolgt.

Ich mochte den Schreibstil und ich konnte auch trotz etwas Distanz mit den Protagonisten ganz gut mitfühlen. Der Krimi ist nicht besonders dick, man kann das Buch also gut in einem Rutsch durchlesen, es ist durchaus fesselnd. Werde ich weiter empfehlen!

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Viel Spannung auf wenig Seiten ...

Bedrohliche Provence
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Hier haben wir also schon den 10. Teil der spannenden und wundervollen Reihe rund um Ex-Commissaire Albin Leclerc. Etwas über 300 Seiten mit großer, angenehmer Schrift, also leider wieder viel zu schnell ...

Hier haben wir also schon den 10. Teil der spannenden und wundervollen Reihe rund um Ex-Commissaire Albin Leclerc. Etwas über 300 Seiten mit großer, angenehmer Schrift, also leider wieder viel zu schnell vorbei, denn man mag das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen, wenn man mal angefangen hat. Es war trotzdem wieder ein großes Lesevergnügen und jetzt heißt es wieder abwarten bis zum Herbst, dann erscheint Band 11, auf den ich mich schon sehr freue.
Wer die Reihe noch nicht kennt: lest am besten alle Teile von vorne! Es lohnt sich und ihr versteht die Vorgeschichte besser und die Entwicklung der Figuren - wie eigentlich bei allen Buchreihen.

Im aktuellen Krimi geht es ausnahmsweise mal etwas internationaler zur Sache: Verbindungen nach Afrika spielen eine Rolle. Eine zunächst undurchsichtige Mordserie entwickelt sich bald zu einem Komplott, in das auch ein alter Bekannte von Albins (Ex-)Kollegin Cat involviert ist. Wir haben die gesamte Bandbreite der Kriminalität zwischen den blauen Buchdeckeln: Mord, Unterschlagung, Geldwäsche, Entführung, organisiertes Verbrechen und vieles mehr. Es wird nie langweilig, das Tempo ist stellenweise hoch, es wird auch actionreich.
Albin ist mal wieder mittendrin, obwohl er eigentlich mit seinem Mops Tyson längst den verdienten Ruhestand genießen sollte. Tyson ist übrigens kürzlich Vater geworden, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Es sind vor allem auch diese Nebenschauplätze, die die Reihe so liebenswürdig machen. In Albins Familie tut sich doch immer einiges.

Mir hat die Geschichte wieder bestens gefallen und ich bin schon sehr gespannt, wie es im Herbst weitergehen wird. Ich liebe diese kleinen Kurzurlaube in Bücherform mit bestens beschriebenen, wunderschönen Schauplätzen! Kann man nur empfehlen!

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