Unerträglich nicht, aber auch nicht leicht
Die unerträgliche Leichtigkeit des SeinsWenn man scheinbar alles erreicht hat und sich frei fühlt, dann kann man Frauen lieben wie man will. So hält es der Chirurg aus Prag, Tomas. Er ist geschieden und feiert dies wie einen neuen Lebensabschnitt ...
Wenn man scheinbar alles erreicht hat und sich frei fühlt, dann kann man Frauen lieben wie man will. So hält es der Chirurg aus Prag, Tomas. Er ist geschieden und feiert dies wie einen neuen Lebensabschnitt und genießt sein Leben in vollen Zügen, bis er Teresa trifft. Sie scheint ihn zum ersten mal etwas mehr auf den Boden zu bringen. Und er heiratet erneut und das zu schweren Kriegszeiten.
Sie flüchten aus Prag und versuchen ein Leben in Zürich zu führen. Aber schnell wird klar, dass die Verbundenheit zu Prag zu groß ist, so dass eine Rückkehr ansteht. Durch die Belagerungen und Krieg verliert Tomas seinen Job und muss fortan als Fensterputzer seinen Unterhalt bestreiten statt durch Operationen. Und dennoch erkenne beide, dass es nicht viel braucht um wirklich glücklich zu sein. Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Und das bis in den Tod der Beiden.
Eine Geschichte die viel Wahres hat und man eben nicht einmal in Frage stellt und als Wahrheit empfindet.
Man spürt in jeder Zeile die Liebe zu Prag und deren Protagonisten. Der gesellschaftliche Druck und der Umgang mit dieser schwierigen politischen Lage macht den Roman zu etwas sehr Besonderen und gesellschaftskritischen Werk. es beflügelt sich selbst und die Wurzeln genauer zu belichten und zu hinterfrage. Es macht nachdenklich und erschreckend real zugleich.
Der Schreibstil ist interessant und farbenfroh. Man ist stets wachsam und neugierig auf due nächsten Zeilen.
Ein guter Roman mit großen Spektrum, aber sehr politisch, was es nicht immer einfach macht neutral lesen zu können.