Ich liebe ja das Cover zu diesem Buch, da hat der Festa-Verlag wieder mal alles richtig gemacht. Das Bild ist poppig bunt und wirkt trotzdem total verstörend. Genauso wie die Geschichte. Wer die Bücher ...
Ich liebe ja das Cover zu diesem Buch, da hat der Festa-Verlag wieder mal alles richtig gemacht. Das Bild ist poppig bunt und wirkt trotzdem total verstörend. Genauso wie die Geschichte. Wer die Bücher von Carlton Mellick III kennt, der kennt auch seine ideenreiche Fantasy. Dieses Buch hat er aufgrund eines Werbespots aus den 80ern geschrieben und früher gab es viele Werbespots die aus heutiger Sicht tatsächlich ziemlich gruselig sind. Spider Bunny verkörpert wirklich jedes Klischee einer glücklichen und grausamen Werbefigur aus den 80ern. Dabei ist diese kurze Geschichte sehr spannend und fesselnd und nicht einmal sehr brutal oder blutig, sondern einfach eher verstörend und absolut surreal, Bizarro-Fiction eben wie es sein muss. Also vom Inhalt her ein geniales Buch. Aber die Protagonisten waren doch teilweise etwas daneben. Vor allem Petey, der so gerne zeigen will, das er auch was drauf hat und dabei schrecklich naiv handelt. Darüber kann man aber hinwegsehen, denn ohne sein naives Handeln wäre die Story in der Form auch nicht zustande gekommen. Von daher ist Spider Bunny ein außergewöhnliches Leseerlebnis, das man in einem Rutsch durchlesen kann. Von mir bekommt es ganz klar eine Leseempfehlung.
Glenfarach ist ein kleiner Ort mitten im verschneiten Nirgendwo. Hier wohnen 200 Straftäter Haus an Haus in einer Gemeinschaft zusammen, bewacht von nur wenigen Beamten, da die Sicherheitsvorkehrungen ...
Inhalt
Glenfarach ist ein kleiner Ort mitten im verschneiten Nirgendwo. Hier wohnen 200 Straftäter Haus an Haus in einer Gemeinschaft zusammen, bewacht von nur wenigen Beamten, da die Sicherheitsvorkehrungen wegen immer mehr Mittelkürzungen immer schlechter werden. Aber jeder Sträfling hat eine Fußfesseln und alles ist Kameraüberwacht, es scheint, als sei das Dorfidyll trotz der explosiven Mischung an Einwohnern nicht in Gefahr. Ausgerechnet als DC Edward Reekie und seine Vorgesetzte in das Dorf kommen um dort den todkranken Häftling Mark Bishop abzuliefern geschieht ein Mord und noch dazu zieht ein Schneesturm auf, so dass sie gezwungen sind dort zu bleiben und die Mordermittlungen aufzunehmen. Nun stellt sich die Frage, sollte der Mord vielleicht das Willkommensgeschenk eines kranken Anhängers von Bishop sein oder ist es einfach nur Zufall. Für DC Reekie beginnt daraufhin ein der kältesten und vielleicht sogar letzten Ermittlungsarbeiten seiner noch jungen Polizeikarriere, denn für ihn ist es eine Mordermittlung, bei der er selbst sein Leben aufs Spiel setzt.
Meine Meinung
Als das Buch bei mir ankam war ich überrascht, wie dick es ist und wie klein die Schrift ist. Wenn Thriller zu lange sind habe ich immer Angst, dass sie sich in langatmiger Polizeiarbeit oder einfach generell in Längen verlieren, aber um es schon mal vorweg zu nehmen, das ist hier definitiv nicht der Fall.
Direkt zu Beginn erhält man schon sehr viele Informationen von denen ich nicht wusste, ob sie nicht vielleicht schon zu viel Spannung aus der Geschichte nehmen. Aber auch das hatte sich schnell erledigt, denn genau diese Anfangssituation macht das Buch direkt unheimlich fesselnd. Noch dazu fällt direkt der sarkastische Schreibstil auf, der sich meist auf DC Reekie bezieht. So ließ sich das Buch richtig locker und flott lesen ohne das man ins Stocken gerät und man ist richtig schnell von der Geschichte gefesselt. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Stuart MacBride diesen mörderischen, und doch idyllischen Ort, beschreibt und zum Leben erweckt ohne das es langweilig wird.
Die Protagonisten haben mir alles sehr gut gefallen. Mit sehr viel Sarkasmus und schwarzem Humor wird man durch die Ermittlungen geführt und ich hatte trotz der Dicke des Buches wirklich nie das Gefühl, dass es mich langweilte. Nur DC Reekie wurde für meinen Geschmack ab und zu etwas zu trottelig dargestellt, was der Geschichte aber nicht unbedingt schadet.
Der Spannungsbogen wird von Anfang bis zum Ende aufrecht erhalten, es gibt vor allem zum Ende hin richtig viel Action, insgesamt passiert immer irgendetwas und durch den Aufbau bleibt das Buch immer absolut fesselnd.
Fazit
Ich war wirklich überrascht, wie dick und kompakt das Buch ist, als es bei mir ankam, obwohl ich ja eigentlich wusste, wie viele Seiten es hatte. Aber ich fand es vom ersten Eindruck her für einen Thriller sehr dick und daher hatte ich ein bisschen Angst, dass es etwas zäh wird. Aber von wegen, ich bin quasi durch das Buch durchgeflogen und habe es innerhalb von drei Tagen weggesuchtet. Stuart MacBride versteht es wirklich, seinen Protagonisten und dem Setting Leben einzuhauchen und den Leser zu fesseln. Es ist super geschrieben, voller Sarkasmus mit ein bisschen schwarzem Humor, es ist fesselnd und spannend. Trotz der Dicke des Buches hatte ich nie das Gefühl gelangweilt zu sein. Die Charaktere waren ebenfalls richtig interessant, auch wenn ich Hauptprotagonist DC Reekie manchmal etwas zu trottelig dargestellt fand. Spannung gibt es hier vom Anfang bis zum Ende und es warten auch immer mal ein paar Überraschungen und vor allem im letzten Drittel jede Menge Action. Das ist mal wieder ein Buch, das ich mir super gut als Film vorstellen könnte. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Thrillerfans, für mich war dieses Buch ein Jahreshiglight und ich bin froh, dass ich zufällig darauf gestoßen bin.
Wenn ein Muskelprotz im Felltanga mit einer Machete auftaucht, dann weiß man, man liest ein Buch von Richard Laymon. Diese und andere skurrile Dinge passieren in seinen Büchern und darauf sollte man gefasst ...
Wenn ein Muskelprotz im Felltanga mit einer Machete auftaucht, dann weiß man, man liest ein Buch von Richard Laymon. Diese und andere skurrile Dinge passieren in seinen Büchern und darauf sollte man gefasst sein, wenn man zu einem Buch von ihm greift. Zu Beginn fand ich "Der Geist" sehr aufregend und fesselnd, die Idee, die er hier hatte, hat mir richtig gut gefallen und der Klappentext hatte mich direkt angesprochen. Die Umsetzung war dann aber teilweise etwas langatmig. Und wie immer in Laymons Büchern gibt es auch einiges an Erotik, was hier meist noch ok war, aber mit dem ein oder anderen feuchten Traum weniger wäre das Buch besser gewesen, denn es vergeht kaum eine Seite ohne sexuelle Anspielungen oder sexuelle Handlungen. Nachdem das Buch dann also einen guten Start hat verläuft es sich so ein bisschen im Nichts, wobei es dann ab und zu interessante Szenen gibt. Die Protagonisten reagieren oft etwas naiv, aber so triebgesteuert wie die durch die Berge rennen ist das auch kein Wunder. Zum Ende hin gibt es dann noch ein bisschen Action und ein paar aufragende und spannende Szenen. Gelesen habe ich die Geschichte insgesamt gerne, denn die Idee und die Auflösung fand ich super. Es ist ein Buch, das mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Eigentlich eine richtig guter Plot, aber zwischendurch immer wieder zu viele Längen und sehr viele notgeile Protagonisten. Wem das nichts ausmacht, der sollte zu dem Buch greifen. Wer aber einen Thriller mit einem gewissen Anspruch und voller Spannung sucht, für den ist das hier eher nichts.
Harry ist alleinerziehende Mutter eines Teenagers. Um das gemeinsame Leben zu finanzieren arbeitet sie als Haushaltshilfe bei dem Horrorfilmregisseur Javier Castillo. Harry ist selbst großer Fan ...
Inhalt
Harry ist alleinerziehende Mutter eines Teenagers. Um das gemeinsame Leben zu finanzieren arbeitet sie als Haushaltshilfe bei dem Horrorfilmregisseur Javier Castillo. Harry ist selbst großer Fan von Horrorfilmen und kennt alle Werke des Regisseurs. Deswegen findet sie auch alle Gegenstände und die alten Requisiten in Castillos Anwesen wahnsinnig aufregend, aber teilweise auch beängstigend. An einem Arbeitstag, der eigentlich wie jeder andere ist, hört sie plötzlich einen Hilferuf aus einem der Gästezimmer. Jemand klopft in einem Raum, der immer abgeschlossen ist und den Harry nicht betreten darf. Und auch andere unerklärbare Dinge scheinen in dem Haus vor sich zu gehen. Doch Harry redet sich ein, dass sie sich das alles einbildet. Für sie ist es wichtig, ihren Job nicht zu verlieren damit sie sich und ihren Sohn ein gutes Leben bieten kann und nicht auf der Straße landet. Und vielleicht versucht sie gerade deswegen zu verdrängen, was um sie herum passiert, oder aber sie verliert langsam den Verstand.
Meine Meinung
Wieder einmal hat der Penhaligon-Verlag hier ganz tolle Arbeit mit der Gestaltung des Buches geleistet. Cover und Buchschnitt passen super zusammen und zur Geschichte, auch die Kombination der Farben gefällt mir richtig gut.
Zu Beginn dachte ich, dass schon sehr viel über Harry erzählt wird, was sie in der Vergangenheit erlebt hat, es gibt viele Details aus ihrem Leben und ich dachte, das nimmt irgendwann ein Ende. Genauso wird dann in anderen Kapiteln, die meist kürzer sind als die von Harry, über Javier Castillo erzählt. Über sein Leben und wie es dazu kam, dass er Regisseur wurde. Auch Harrys Vergangenheit wird immer wieder aufgegriffen. Das war jetzt alles nicht uninteressant und lässt sich dank Christina Henrys flüssigem Schreibstil auch super lesen, hatte für mich aber überhaupt nichts Schauriges, dabei hatte ich genau das von diesem Buch erwartet. Und noch dazu zog sich das oft sehr in die Länge.
Ich habe schon sehr viele Bücher von der Autorin gelesen und wer sie kennt weiß, dass sie es schaffen kann den Leser sanft, aber auch brutal, zu unterhalten. Hier hat mir diese extreme Mischung einfach gefehlt. Es ist größtenteils eine Erzählung aus Familiendramen und Geschichten über zwei verschiedene Charaktere, die im Laufe ihres Lebens aufeinandertreffen. Dabei passiert auch hin- und wieder mal was, aber für mich kam hier überhaupt keine Spannung auf. Da ich keine Bücher abbreche und immer hoffe, dass noch was Interessantes passiert, habe ich es bis zum Ende durchgezogen. Die letzten Seiten entschädigen den Leser dann auch ein bisschen für das lange Warten auf eine aufregende Story, konnten es aber für mich nicht mehr retten. Noch dazu konnte man sich die Auflösung auch während des Lesens schon zusammenreimen, so dass es eigentlich keine große Überraschung ist.
Fazit
Leider konnte mich dieser Roman von Christina Henry fast gar nicht packen. Was ich hier erwartet hatte, war ein Gruselroman, den man an kühlen Herbstabenden am Kamin lesen kann und der mit vielen Schockmomenten für die nötige Stimmung und für Gänsehautmomente sorgt. Ich hatte mir eine gruselige Geschichte mit Spannung erhofft, aber dies hier ist mehr Familiendrama. Teilweise liest sich das zwar ganz interessant, aber trotzdem war es insgesamt sehr langatmig. Vor allem werden viele Themen einfach immer wieder aufgegriffen und wiederholt. Durch kleinere Ereignisse wird versucht ein Spannungsbogen zu schaffen, der das Ganze etwas aufrechterhält, letztendlich aber nicht dazu beitragen konnte, dass die Story mich abholt. Harry fand ich als Charakter noch ganz interessant, aber manche ihrer Handlungen, grade in ihrer Situation, konnte ich nicht nachvollziehen. Und ihr Sohn Gabe war absolut unrealistisch (ich weiß wovon ich rede, ich habe mit Teenagern in dem Alter täglich zu tun, selbst die bravsten Kinder entwickeln sich mit 14 Jahren zum Dämon Javier dagegen konnte mich als Protagonist richtig gut überzeugen. Sein Leben und sein Verhalten fand ich sehr gut ausgearbeitet und interessant.
Wer auf tiefgründige und ruhige Geschichten mit seichtem Schauerfaktor steht, der kann zu dem Buch greifen. Für mich war das hier leider nichts.
Mich hat das Buch ja schon alleine deswegen angesprochen, weil es in den 80ern spielt. Das war meine Zeit und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie anders es damals war.
Schon das erste Kapitel hat ...
Mich hat das Buch ja schon alleine deswegen angesprochen, weil es in den 80ern spielt. Das war meine Zeit und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie anders es damals war.
Schon das erste Kapitel hat mich in seinen Bann gezogen. Man weiß ja durch den Klappentext ungefähr was passiert und trotzdem hofft man, dass der Junge nicht entführt wird. Diese ganze Szene, die nur wenige Seiten dauert, hat schon für Gänsehautfeeling gesorgt. Und genauso ist es dann fast das ganze Buch über. Es ist ein bedrückendes und spannendes Thema, das hier in sehr vielen kurzen Kapiteln über und von vielen Hauptprotagonisten erzählt wird. Die Kapitel sind immer mit dem entsprechenden Protagonisten überschrieben, um den es gerade geht und das hilft super, den Überblick zu behalten, da es oft sehr schnell zwischen den Charakteren hin- und hergeht. Das macht die Geschichte schnelllebig und super fesselnd. Es werden immer wieder Fährten gelegt und Andeutungen gemacht, so dass jeder verdächtig ist, jeder kann der Greifer sein. Die Auflösung ist dann wie ein Paukenschlag, weil sie so plötzlich und unerwartet kommt, und ich musste die Stelle tatsächlich zweimal lesen, um es zu realisieren, obwohl es vielleicht nicht mal eine Überraschung war. Dieses Buch hat alles, was ein guter Thriller braucht. Ein tolles Setting, realistische Charaktere, kurze Kapitel mit Tempo und Cliffhangern, die den Spannungsbogen durchgehend oben halten, und eine wahnsinnig fesselnde Story. Vielen Dank lieber Ivar Leon Menger für das tolle Leseerlebnis.