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Veröffentlicht am 19.03.2018

Spannend und thematisch aktuell

Inferno
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Cover:
Das Cover von Inferno ist das erste in der neuen Gestaltung und unterscheidet sich von den drei vorangegangenen Bänden vor allem durch die Farbe. War das Cover von Band eins bis drei quasi nur schwarz ...

Cover:
Das Cover von Inferno ist das erste in der neuen Gestaltung und unterscheidet sich von den drei vorangegangenen Bänden vor allem durch die Farbe. War das Cover von Band eins bis drei quasi nur schwarz und rot, ist das Cover von Inferno mit den hellen Farben ein deutlicher Kontrast.
Der prominent platzierte, rote Buchtitel ist vergleichbar mit den Vorgängern. Der Hintergrund ist jedoch nicht mehr einfach komplett schwarz, sondern blau-grau gehalten und zeigt die Skyline von Florenz, wo die Handlung vorwiegend spielt.
Insgesamt gefällt mir dieses Cover sehr gut und wirkt auch deutlich hochwertiger als die Vorgänger, ich mag jedoch solche Wechsel mitten in einer Reihe nicht und kann nicht ganz nachvollziehen wieso man so etwas als Verlag tut. Zum einen geht der Widererkennungswert auf den ersten Blick verloren, zum anderen sieht es im Regal einfach nur bescheuert aus.

Inhalt:
Wie bei jedem Dan-Brown-Buch, kann man hier nicht viel mehr verraten als im Klappentext steht, ohne zu spoilern.
Das Buch beginnt mit einem Prolog, dessen Inhalt erst später Sinn ergibt und der dadurch natürlich einige Fragen aufwirft. Danach erfährt man ab dem ersten Kapitel dann mehr über die im Klappentext angedeuteten Geschehnisse.
Als Langdon in dem Krankenhaus aufwacht, dauert es nicht lange und sein Jäger kommt zurück. Er flieht kurzerhand mit der Ärztin Sienna Brooks und so beginnt die besagte Jagd durch halb Europa. Wobei ich die Formulierung halb Europa mehr als übertrieben finde, denn genau genommen spielt die Story neben Florenz noch in Venedig und einer weiteren Stadt in einem anderen Land.
In Kapitel 3 lernt man dann den Provost kennen, der Leiter des Konsortiums, das den Gegner von Langdon darstellt. Im Folgenden gibt es immer wieder Kapitel aus deren und aus Langdons Sicht, sodass der Leser hier und da ein paar Informationen bekommt, aber gleichzeitig auch vieles verworren bleibt.
Am Ende wartet der Schluss mit gleich mehrfachen genialen Twists auf, die man so absolut nicht vorhersehen konnte. So wird die Vorstellung von Gut und Böse mehr als nur einmal verworfen und der Leser fast bis zum Schluss auf eine falsche Fährte geführt.

Fazit:
Nachdem mich der dritte Teil der Reihe nicht so sehr überzeugen konnte wie Teil eins und zwei, bin ich froh, dass Inferno nun wieder besser ist.
Wie man anhand der Inhalte sieht, bleibt Brown seinem Schema treu: Langdon wird in irgendetwas verwickelt, dabei von einer geheimen Macht gejagt und bekommt Unterstützung von einer schönen, jungen Frau.
Dabei sind es vor allem die Jagd und die vielen Rätsel, die den Spannungslevel hoch halten und so bleibt Inferno, verglichen mit den Vorgängern, erstaunlich unblutig.
Auch hier ist es Brown wieder gelungen die vielen geschichtlichen und kunsthistorischen Fakten durch Gespräche und Rückblenden geschickt in die Handlung einzubinden, sodass sie für den Leser leicht verständlich sind und den Lesefluss nicht stören.
Dabei steht dieses Mal vor allem Dante Alighieri’s „Göttliche Komödie“ im Vordergrund, die direkt mit den Geschehnissen in Verbindung steht. Leider wird hier ihre Bedeutung und deren Zusammenhang ein wenig zu oft und detailliert beschrieben und so gibt es einige unnötige und langweilende Wiederholungen.
Genauso gibt es in dem Buch auch ein Video, welches eine ausschlaggebende Rolle spielt, und dessen Anfang mehrfach beschrieben wird – ebenfalls störende Wiederholungen.
Was mir wiederum gefallen hat, waren die Beweggründe die hinter allem standen, da sie mit der Überbevölkerung eine zeitgemäße Thematik ansprechen und durchaus zum Nachdenken anregen.
Als letztes möchte ich noch das Ende positiv hervorheben. Man ist es schon gewohnt, dass Robert Langdon in den Büchern am Ende immer als Held und Weltretter hervorgeht. Dieses Mal läuft am Ende jedoch nicht alles so wie es sollte und das ist erfrischend anders.
Ich kann für Inferno somit auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen und man kann das Buch auch wunderbar ohne Kenntnis der Vorgänger lesen. Besonders die Thematik und die vielen Twists am Ende haben mich überzeugt. Diese erzeugen sehr viel Spannung und trösten über die erwähnten Wiederholungen hinweg.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Potenzial ist da

Körpersammler
3

Cover:
Ein schlichter, gräulicher Hintergrund mit dunklem Rahmen. Darauf in blutroter Schrift der Buchtitel und darunter ein rötlicher Handabdruck. An sich schreit dieses Cover in Kombination mit dem Titel ...

Cover:
Ein schlichter, gräulicher Hintergrund mit dunklem Rahmen. Darauf in blutroter Schrift der Buchtitel und darunter ein rötlicher Handabdruck. An sich schreit dieses Cover in Kombination mit dem Titel schon nach Thriller und lenkt den Blick auf sich. Kennt man dann den Inhalt, so liegt eine Vermutung, wessen Handabdruck das sein soll, nahe.
Ich mag besonders Cover wie dieses, die zunächst nur Genre-entsprechend gestaltet zu sein scheinen, um dann während dem Lesen langsam ihre tiefere Bedeutung zu enthüllen.

Inhalt:
Vorweg möchte ich anmerken, dass sich der Übersetzer hier einige Fehler erlaubt hat und Klappentext und Buch sich in einem entscheidenden Punkt widersprechen: dem Namen des Protagonisten. Laut Klappentext geht es um „Marcus Steps Craig“, der im Buch dann aber „Magnus Schritter Craig“ genannt wurde. Warum sein Spitzname in diese furchtbare deutsche Version umbenannt wurde, ist mir absolut nicht klar, vor allem weil andere englische Eigennamen beibehalten wurden. Ich werde im Folgenden trotzdem die Namen aus dem Buch verwenden, da ich mich an diese beim Lesen gezwungenermaßen gewöhnt habe.
Wie im Klappentext schon geschildert, hat Schritter eine besondere Gabe. Diese besteht darin, dass er den „Schein“ von Menschen sieht. Dabei ist der Schein so individuell wie ein Fingerabdruck und zeigt sich Schritter in Form von verschieden farbigem Leuchten, überall da wo ein Mensch stand, gegangen ist oder etwas angefasst und berührt hat.
Durch diese Gabe kommen Schritter und sein Kollege Jimmy einem scheinbar hochintelligenten Serienmörder auf die Spur, der außer seinem Schein keinerlei Spuren hinterlässt. So begibt sich das Team der STU auf die Jagd und wird dabei schon bald selbst zum Gejagten.

Fazit:
Der Inhalt klingt nach einem spannenden und innovativen Thriller, genau deshalb wollte ich dieses Buch auch lesen. In der Umsetzung sieht es leider etwas anders aus. Es gibt viele positive Aspekte, denen aber immer auch etwas Negatives gegenübersteht:
Wenn Kope eines kann, dann ist es perfekt ausgearbeitete Charaktere zu schaffen. Selbst die Nebencharaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man sofort Sympathien und Antipathien entwickelt. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, sind die Charaktere natürlich besonders detailliert beschrieben, immerhin soll der Leser eine Verbindung zu ihnen aufbauen und ihnen im besten Fall in weiteren Teilen folgen. Leider wird es hierbei manchmal zu detailliert und es gibt seitenweise Ausschweifungen auf die man bestens hätte verzichten können. Darunter leiden dann auch die Spannung und die eigentliche Ermittlung. So liebevoll wie die Charaktere gezeichnet sind, so „0815“ sind die Spannungselemente. Der Showdown mit dem Täter: vorhersehbar, ein in die Irre führender Schockmoment: durchschaubar, das Ende: lässt nur einen Schluss zu.
In der Ausarbeitung seines Falls hat Kope meiner Meinung nach zu sehr auf typische Stilmittel zurückgegriffen und so die ohnehin wenigen Spannungsmomente ungewollt entschärft. Besonders Schade finde ich das, weil ihm mit der Grundidee um die Gabe von Schritter etwas Neues eingefallen ist, was ich so noch nicht kannte und definitiv neugierig macht. Ob ich so eine Reihe über mehrere Bände hinweg verfolgen könnte, weiß ich nicht, da es doch wenig Spielraum lässt. Bei klassischen Ermittlern kann man als Autor besser variieren wie die verschiedenen Hinweise ans Licht kommen und man den Täter letztendlich überführt. Bei Schritter ist es doch immer so, dass er den Schein sieht und so den Täter identifizieren kann. Zumindest ist dies aktuell mein Eindruck, vielleicht werden wir hier im zweiten Teil auch überrascht.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch zwar nicht gelungen finde, aber auch nicht bedauere es gelesen zu haben. Kope verwendet sehr viel Zeit auf seine Charaktere, was den Fall und die Spannung vernachlässigt, gleichzeitig sind die Charaktere aber so tiefgründig dargestellt, dass sich das in gewisser Weise ausgleicht. Betrachtet man das Buch alleine, würde ich es definitiv nicht empfehlen. Hält man sich jedoch vor Augen, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt, sieht das schon wieder anders aus. Durch Schritters Gabe ist die Story auf jeden Fall mal etwas Anderes in dem Meer von Thrillern und hat sehr viel Potenzial.
Ich hoffe, dass im zweiten Teil der Fall mehr im Mittelpunkt steht und Kope seinen Ideenreichtum auch für den Ausbau der Spannung nutzt, dann wäre ich durchaus geneigt ihm noch eine Chance zu geben.
„Körpersammler“ kann ich somit denjenigen die mal etwas Neues im Bereich Thriller lesen wollen empfehlen, vor allem hinsichtlich des moderaten Preises und der Kürze des Buches macht man damit nichts falsch. Nur allzu viel Spannung sollte man nicht erwarten und sich auf ausführliche Charakterbeschreibungen und –einführungen einstelllen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Tempo
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 12.03.2018

Hochspannung ab Seite 1

Suizid
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Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und scheint zunächst keine tiefere Bedeutung zu haben, kennt man jedoch den Inhalt des Buches, lässt sich durchaus eine Verbindung herstellen. Zudem wirkt die Gestaltung ...

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und scheint zunächst keine tiefere Bedeutung zu haben, kennt man jedoch den Inhalt des Buches, lässt sich durchaus eine Verbindung herstellen. Zudem wirkt die Gestaltung durch die gewählten Farben sehr kühl, was zu der kaltblütigen Vorgehensweise mancher Akteure im Buch passt.
Insgesamt ist das Cover sehr ansprechend und weckt gerade durch die Unscheinbarkeit das Interesse.

Inhalt:
Viel mehr als die Informationen aus dem Klappentext kann man zum Inhalt nicht wiedergeben, ohne zu viel zu verraten. Das Buch ist in sechs Teile unterteilt, wobei innerhalb dieser Teile die Kapitel jeweils immer von eins aufwärts durchnummeriert sind. Die Kapitel sind dabei sehr kurz gehalten (maximal circa fünf bis sechs Seiten lang). Diese Aufteilung erweckt den Eindruck eines sehr schnellen Lesens, was ich sehr angenehm fand. Teilweise schließen die Kapitel und Teile aber direkt aneinander an, sodass die Unterteilung gar nicht notwendig gewesen wäre.
Man steigt in die Geschichte ein, als Jane schon auf der Flucht ist, also nach den im Klappentext beschriebenen Ereignissen. Dadurch ist der Spannungslevel von Seite eins ab sehr hoch und es kommt schon nach kurzer Zeit zur ersten brenzligen Situation.
Im Folgenden begleiten wir Jane bei ihrer Ermittlungsarbeit im Verborgenen, wobei ihr ihre Gegner immer dicht auf den Fersen sind. Was sie dabei ans Licht bringt ist sehr erschreckend und am Ende findet die Jagd in einem actionreichen Finale ihren Höhepunkt.
Am Ende werden alle Fragen beantwortet, der offen gehaltene Schluss lässt aber gleichzeitig auch Spielraum für Spekulationen

Fazit:
Dieser Thriller ist absolut gelungen. Von Seite eins ab ist die Spannung auf einem extrem hohen Level, welches stetig gehalten wird. Man fiebert mit Jane mit, spürt nahezu ihre Verfolger im Nacken und ist dabei fassungslos über das was sie in Erfahrung bringt.
Besonders gefallen hat mir auch, dass man mitten in das Geschehen einsteigt und nicht erst noch eine Einführung vorab gestellt ist.
Obwohl ich kein Fan von offenen Enden bin, bin ich hier absolut begeistert davon. Die Fragen werden beantwortet aber gleichzeitig werden neue gestellt und man kann sich seine eigene Meinung zur weiteren Entwicklung bilden. Ein komplett abgeschlossenes Ende wäre hier sogar unpassend gewesen, da es hinsichtlich der Geschehnisse im Buch unrealistisch erscheinen würde.
Für diesen Thriller kann ich somit eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Es war mein erstes Buch von Dean Koontz und weitere werden definitiv folgen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Geheimnisse einer 18-Jährigen

Warum sie sterben musste
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Cover:
Das Cover ist sehr schlicht, passt aber zu der Story. Die Geschichte spielt in einer Kleinstadt, wo außer Feldern und Landschaft nicht viel ist. Diese Umgebung ist auf dem Cover dargestellt und ...

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht, passt aber zu der Story. Die Geschichte spielt in einer Kleinstadt, wo außer Feldern und Landschaft nicht viel ist. Diese Umgebung ist auf dem Cover dargestellt und man sieht ein Mädchen von hinten, das vom Leser wegzugehen scheint, genauso wie Henrietta von ihrem Heimatort weg wollte.

Inhalt:
Das Buch ist aus der Sicht von drei verschiedenen Personen geschrieben: Henrietta, genannt Hattie, Del, der Sheriff und zu guter Letzt Peter, von dem man am Anfang nicht weiß wer er ist und dadurch aber sofort klar ist, dass er irgendwie in alles involviert ist. Die Geschichte beginnt im März 2008 und wir begleiten Hattie bei einem verzweifelten Versuch die Stadt zu verlassen. Sofort ist dem Leser klar, dass irgendetwas vorgefallen sein muss und man fragt sich inwiefern es mit dem Mord zusammen hängen wird. Danach kommt ein Kapitel aus Dels Sicht, das einen Monat später spielt. Wir begleiten ihn beim Fund der Leiche und dem Leser wie auch ihm ist sofort klar, dass es Hattie sein muss. Das nächste Kapitel macht einen Zeitsprung nach hinten zum August 2007 und ist aus der Sicht von Peter geschrieben. Als man dann erfährt wer er ist, ist eigentlich fast klar wie er in alles verstrickt ist. Ob er selbst aber schuldig ist, bleibt natürlich weiterhin offen. Danach kommt dann noch ein Kapitel aus Hatties Sicht, das nun ebenfalls im August 2007 spielt. Im Folgenden begleiten wir diese drei Personen dann immer abwechselnd, wobei wir vor allem durch Hattie und Peter in der Vergangenheit langsam aber sicher erfahren was eigentlich vorgefallen ist. Dabei machen die Kapitel meist Sprünge von circa einem Monat und so arbeitet man sich Stück für Stück auf den Tag des Mordes zu. Gleichzeitig versucht Del in der Gegenwart die Hintergründe der Tat zu entwirren und den Täter zu finden.

Fazit:
Dieses Buch war für mich mal etwas anderes als die klassischen Thriller die ich sonst so lese. Zwar gibt es auch hier einen Mord und die entsprechende Ermittlung, der Fokus liegt aber viel mehr auf den Hintergründen, die zur Tat geführt haben.
Obwohl recht früh klar ist wie manche Personen in alles verstrickt sind, tappt man doch immer wieder im Dunkeln. Die Informationen werden immer nur häppchenweise preisgegeben, sodass immer genug Fragen offen bleiben, um die Spannung hoch zu halten. Mich konnte die Geschichte um Hattie von der ersten bis zur letzten Seite packen und obwohl manches durchschaubar war, war ich doch auch immer wieder überrascht und bin auf die falschen Fährten reingefallen. Ich kann dementsprechend für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, sowohl für Thrillerfans als auch für diejenigen die blutarme Spannungsliteratur bevorzugen.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Nichts für schwache Nerven

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Cover:
Das komplett schwarze Cover mit dem simplen aber ausdrucksstarken roten Seil im Hintergrund, wirkt auf den ersten Blick sehr düster und passt perfekt zum Buchtitel. Insgesamt orientiert sich die ...

Cover:
Das komplett schwarze Cover mit dem simplen aber ausdrucksstarken roten Seil im Hintergrund, wirkt auf den ersten Blick sehr düster und passt perfekt zum Buchtitel. Insgesamt orientiert sich die Gestaltung am ersten Band, was mir gefällt, da die Bücher so auch optisch gut zusammen passen.
Die Schrift wirkt durch die Metallic-Optik wieder sehr hochwertig, dieses Mal jedoch in Silber, statt Roségold. Titel und Untertitel werden zudem durch eine erhabene Schrift noch zusätzlich betont, was mir sehr gefällt.
Insgesamt ein sehr einfaches und doch ausdrucksstarkes Cover, das ich sehr ansprechend finde, wobei Teil 1 der Reihe noch hochwertiger wirkte.

Inhalt:
Das Buch beginnt mit einem Prolog der im Januar 2016 und somit nach den Ereignissen im Buch spielt. Natürlich wirft das dort beschriebene viele Fragen auf und man kann einiges noch nicht so ganz nachvollziehen. Es wird jedoch sofort deutlich, dass vor allem Schlimmes passieren wird, was nicht jeder unbeschadet übersteht. Leider ist dies auch ein ziemlicher Spoiler für den Leser und meines Erachtens nicht ganz gelungen.
Nach dem Prolog machen wir dann einen Zeitsprung von fünf Wochen zurück, sodass wir uns im Buch dann langsam wieder darauf zuarbeiten und Stück für Stück Antworten bekommen.
Wir begleiten dabei Emily Baxter von New Scotland Yard, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen und man merkt sehr schnell, dass die Ragdoll-Morde und die damit zusammenhängenden Vorkommnisse nicht spurlos an ihr vorbei gingen.
Neben ihr lernen wir primär noch Damien Rouche vom CIA und Elliot Curtis vom FBI kennen. Die beiden sind mit dem im Klappentext beschriebenen Mord in New York beschäftigt und besuchen Baxter in London, um ihre Unterstützung anzufordern.
Wer Ragdoll gelesen hat, weiß, dass Coles Thriller nicht gerade harmlos sind. Und so bekommt man auch hier noch bevor die ersten 100 Seiten sind schon mehr als nur einen brutalen Mord geliefert. Von Beginn an geht es hoch her, ein Ereignis jagt das nächste und die ganze Situation spitzt sich rasant zu.
Nach circa 300 Seiten gibt es dann auch immer wieder einzelne Sprünge zu verschiedenen Punkten in der Vergangenheit, die natürlich eine Rolle für die Geschehnisse spielen und dem Leser langsam Informationen und Antworten hinsichtlich der Taten geben.
Im ganzen Buch erwarten uns immer wieder einzelne Spannungs-Höhepunkte, die sich an Brutalität jedes Mal zu übertreffen scheinen und am Ende in einem actionreichen Finale ihren Schluss finden.
Am Ende gibt es dann noch ein Wort von Daniel Cole das an die Leser gerichtet ist. Hier fand ich etwas schade, dass dieses am Ende steht, denn aus dem Inhalt geht eindeutig hervor, dass Cole den Leser adressiert bevor er das Buch gelesen hat.

Fazit:
Bevor ich dieses Buch begann, hatte ich bereits einige Stimmen gehört die gesagt haben es könne mit dem Vorgänger nicht mithalten. Dem kann ich absolut nicht zustimmen, im Gegenteil ich fand es sogar besser.
Der Thriller ist sehr brutal und würde man die Leichen zählen, wäre man sicher im hohen zweistelligen Bereich. Viele mag das abschrecken, mich begeistert es. Ich mag solche extremen Geschichten, die nicht auf Happy-End und Friede-Freude-Eierkuchen ausgelegt sind, sondern wo es, wie im echten Leben, auch Rückschläge und Katastrophen gibt. Wenn das Ganze, wie hier, dann auch noch realistisch und nicht überspitzt dargestellt ist, ist es umso gelungener.
Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin Baxter einfach sehr gut gefällt. Ihre persönlichen Probleme passen einfach, da sie schon so viel mitmachen musste, dass jeder dafür Verständnis haben muss und es zu keinem Zeitpunkt nervig wird. Dazu noch ihre aufmüpfige und vorlaute Art, die mich regelmäßig zum Schmunzeln bringt - einfach nur genial! Und auch die anderen Protagonisten sind, obwohl sie nur in diesem Teil eine Rolle spielen, so detailliert und liebevoll gezeichnet, dass man sofort eine Beziehung zu ihnen aufbaut.
Nach dem ersten Teil war ich nicht sicher ob ich die Reihe weiterlesen sollte, er hatte mir zwar sehr gut gefallen, aber irgendwie war ich trotzdem nicht vollends gepackt. Nachdem ich Teil zwei aber eine Chance gegeben habe, bin ich froh darum, denn ich bin durchweg begeistert und der Cliffhanger am Ende lässt mich schon jetzt nach Teil drei gieren!
Somit gilt: klare Leseempfehlung für Hangman, wobei man den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben muss, ich es aber empfehle um Baxters Verhalten nachvollziehen zu können und nicht als störend empfinden zu müssen.