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Veröffentlicht am 14.04.2025

Ein gesellschaftskritisches Großstadtmärchen

Achtzehnter Stock
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„Das Haus ist ein Mahnmal, ein Mittelfinger, der in den Himmel ragt und unübersehbar an uns erinnert, an uns und all die anderen, die keiner sehen wollte.“


Hattet ihr schon einmal einen Traum, den ihr ...

„Das Haus ist ein Mahnmal, ein Mittelfinger, der in den Himmel ragt und unübersehbar an uns erinnert, an uns und all die anderen, die keiner sehen wollte.“


Hattet ihr schon einmal einen Traum, den ihr unerbittlich verfolgt habt?

Wanda jedenfalls wollte schon immer Schauspielerin werden und hat sich ihr Leben viel glamouröser vorgestellt. Stattdessen lebt sie nun mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines Plattenbaus in Berlin.
Dabei scheint am anderen Ende der Stadt dagegen alles möglich.
Als Wanda eine einmalige Chance erhält und Einblicke in die scheinbar glamouröse Welt erhält, holt die Platte sie jedoch immer wieder ein.

Dieses Buch hat mich mitgerissen, mitfiebern und auch mitverzweifeln lassen.
Sara Gmuer hat es geschafft, dass ich mich zu weiten Teilen sehr gut in die Protagonistin Wanda hineinversetzen konnte.
Ich konnte das Hochhaus und ihre Bewohner regelrecht vor mir sehen und mich sehr gut in die jeweiligen Personen hinein fühlen.
Mit einem prägnanten Schreibstil hat die Autorin schonungslos alles kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Es bedurfte nicht vieler Worte und dennoch wusste man genau, was die Autorin zum Ausdruck bringen will.
Sie hat es geschafft die zerplatzten Träume und Hoffnungen der Protagonistin regelrecht spürbar zu machen.
Auch konnte ich die hilflose Wut von Wanda sehr gut nachvollziehen.

Der Roman zeigt in Form eines modernen Großstadtmärchens gnadenlos auf, wie schwierig es eine alleinerziehende Mutter in unserer Gesellschaft hat, noch dazu eine, die gesellschaftlich nicht besonders hoch angesehen ist, aufgrund ihres Backgrounds.
Die Vorurteile anderer holen sie immer wieder ein und jedes kleine Ziel ist hart erkämpft.

Leider hatte der Roman dennoch seine Längen und einige Zeit wusste ich nicht, wo der Plot hinführen soll.
Dennoch bin ich insgesamt sehr begeistert von diesem gesellschaftskritischen Großstadtmärchen und vergebe 4 Hochhäuser.
Es wird nicht der letzte Roman von Sara Gmuer gewesen sein, den ich lesen werde

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Ein Regionalkrimi mit etwas eigenwilligem Sprachstil, der mich leider nicht überzeugen konnte

Es rappelt in der Kiste
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Der Friedhofsgärtner Konrad muss in Köln ein Grab auflösen. Eigentlich ein Routinejob, wäre dort nicht eine weitere Leiche in dem Grab versteckt.
Gemeinsam mit seinem Schüler Martin möchte Konrad nun ...

Der Friedhofsgärtner Konrad muss in Köln ein Grab auflösen. Eigentlich ein Routinejob, wäre dort nicht eine weitere Leiche in dem Grab versteckt.
Gemeinsam mit seinem Schüler Martin möchte Konrad nun den mysteriösen Fall aufdecken. Dabei hilft ihm nur ein Brief, der in dem Grab gelegen hat.
Zeitgleich gibt es einen weiteren Toten auf einem Flug von Bogota nach Deutschland. Als dann auch noch ein Pförtner der Gerichtsmedizin ermordet wird, muss Konrad in die Geheimnisse seines Friedhofs eintauchen.

Ich muss gestehen, dass mich der humorvolle Klappentext und die Aufmachung dieses regionalen Krimis sehr angesprochen haben.
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Ich hatte bereits Schwierigkeiten mit dem speziellen Schreibstil des Autos Thomas Krüger und bin auch im weiteren Verlauf damit nicht warm geworden.
Die Sätze sind entweder sehr stockend oder sehr verschachtelt geschrieben, was den Lesefluss bei mir leider auch immer wieder zum Stocken brachte.
Auch mit den Personen Konrad und Martin konnte ich leider keine richtige Verbindung aufbauen, so dass sich in dieser Kombination die Story für mich doch arg in die Länge zog.
Hierdurch wurde ich auch von interessanten Wendungen im Plot etwas abgebracht, weil sich für mich keine richtige Spannung aufbauen konnte.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es durchaus für Fans der Region oder Liebhaber regionaler Krimis durchaus eine tolle Story sein könnte.
Auch der Humor von Thomas Krüger konnte mich leider nicht catchen. Aber auch das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung und mag bei vielen anders ankommen.

Dabei ist die Grundidee dieses Krimis als durchaus spannend zu bezeichnen und durch ein sehr ungewöhnliches Ermittler Paar gekennzeichnet
Ich kann leider daher nur maximal 2 Friedhofskreuze für den humorvollen regionalen Krimi vergeben.

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Veröffentlicht am 29.03.2025

Auch der zweite Teil der Reihe hat an Spannung vermissen lassen

Die Tochter des Serienkillers
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„Manchmal muss man kämpfen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen, und Vertrauen in sich selbst haben.“

Habt ihr Geheimnisse vor eurem Partner?

Jenny, die Protagonistin in diesem Thriller, hat jedenfalls ...

„Manchmal muss man kämpfen, um seiner Vergangenheit zu entfliehen, und Vertrauen in sich selbst haben.“

Habt ihr Geheimnisse vor eurem Partner?

Jenny, die Protagonistin in diesem Thriller, hat jedenfalls ein großes Geheimnis.
Denn eigentlich ist ihr Name Jane und sie ist die Tochter eines Serienkillers.
Sobald sie konnte hat sie ihrer manipulativen Mutter und ihrem alten Leben den Rücken gekehrt und führt nun scheinbar das perfekte Familienleben mit ihrem Mann Marc und den beiden Kindern.
Bis in dem beschaulichen Vorort die ehemalige Geliebte ihres Mannes entführt wird und Jenny zeitgleich vor ihrer Tür Tierkadaver findet, die gespickt sind mit toten Schmetterlingen- dem Markenzeichen ihres Vaters.
Zeitgleich kommen auch Jennys Alpträume und nächtliche Blackouts zurück, so dass sie alles bisherige in Frage stellen muss, auch sich selbst.

Nachdem mich der erste Teil der Reihe schon nicht sonderlich überzeugen konnte, habe ich es bewusst noch einmal mit dem zweiten versucht.
Aber auch dieser Thriller konnte mich nicht gänzlich abholen, auch wenn das Buch an sich schon etwas besser war.
Der Spannungsaufbau beginnt sehr langsam und zunächst hatte ich das Gefühl, der Plot zieht sich etwas.
Erzählt wird die Story abwechselnd aus Sicht von Jenny und Marc, wie man es auch schon im ersten Band der Reihe gewohnt ist.
Beide haben viele Geheimnisse voreinander und es wird schnell klar, dass die Ehe nicht so perfekt war, wie sie nach außen hin schien.
Erst mit der Zeit nimmt der Plot etwas an Fahrt auf und man kommt als Leser nicht umhin sich zu fragen, ob die Protagonistin Jenny nicht doch irgendetwas mit allem zu tun hat.
Spannung war aber leider den Großteil des Thrillers für mich Fehlanzeige.
Lediglich der Plottwist am Ende konnte für mich nochmal etwas raus reißen, so dass ich auch lediglich 3,5 Schmetterlinge für den zweiten Teil der Reihe vergeben kann.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Ein absoluter Wohlfühlroman über Trennung, Liebe und Freundschaft

Note to myself: Liebe ist keine Option
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„Jede Frau sollte sich gut überlegen, ob sie bestimmte Dinge verzeihen will.“

Wurdet ihr schon einmal betrogen und würdet ihr das verzeihen?

Alice erwischt ihren Freund Bennett in Flagranti mit einer ...

„Jede Frau sollte sich gut überlegen, ob sie bestimmte Dinge verzeihen will.“

Wurdet ihr schon einmal betrogen und würdet ihr das verzeihen?

Alice erwischt ihren Freund Bennett in Flagranti mit einer ihrer Freundinnen Mindy, in ihrer Wohnung und ihrem Bett. Kurzerhand wirft sie nicht nur die beiden raus, sondern auch die Matratze des Bettes, in dem es passierte.
Besagte Matratze landet jedoch leider, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auf Lennon.
Lennon nimmt das ganze mit Humor und lädt Alice für die nächsten Tage einfach auf einen Drink ein.
Alice, die eigentlich gerade keine Beziehung mehr will, muss schnell feststellen, dass Lennon ziemlich hinreißend ist und fragt sich, ob man mit Männern auch einfach nur befreundet sein kann.
Doch kann das wirklich gut gehen und gibt es Wege aus der Friendzone?

Kira Mohn hat ein sehr liebenswertes Buch geschrieben, dass einfach Lust auf mehr macht.
Alice, die Hauptprotagonistin, ist direkt sympathisch und es ist leicht sich in ihre Situation hineinzuversetzen. Sie schreibt gerne Listen, die sie in einem besonderen Buch ihrer Großmutter festhält - ihr Ersatz zum Tagebuch schreiben.
Hinzu kommt ein tolles Setting mitten in New York in einer Kinderbuchhandlung - dem Unicorns, Starships & Bugs, dass ihrer besten Freundin Zara gehört.
Und dann gibt es da noch den sehr liebenswerten Kollegen Tobey, dem die öffentlichen Liebesbekundungen seines Partners immer wieder Zuviel sind.
Die Kombination aus den dreien, gepaart mit den Beziehungs- und Gefühlsproblemen, die wohl jeder schon einmal durchlebt hat, lassen den Leser förmlich durch die Seiten fliegen.
Der Schreibstil von Kira Mohn ist sehr flüssig und passt perfekt zu diesem Wohlfühlsetting des Plots.

Passend zu den Listen von Alice, gibt es auch immer wieder abgedruckte Listen, die zur aktuellen Situation des Plots passen und passenderweise auch immer mit dem kleinen niedlichen Blauwal gespickt sind
Und auch, wenn es sich prinzipiell um ein Wohlfühlbuch handelt, so kommt man nicht umhin mit einigen Entscheidungen und Situationen mitzufühlen und mitzufiebern und an sich wirkt die Story auch lange nach.
Denn natürlich fragt man sich ja selbst auch, wie man entschieden oder reagiert hätte.

Für mich ein bezaubernder Auftakt der Lovestory Reihe aus New York und ich kann es einfach nur wärmsten weiterempfehlen.
Ich vergebe 4,5 Wale für diesen wunderschönen Roman.

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Veröffentlicht am 22.02.2025

Ein atmosphärischer Thriller

Nachtflut
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„Segeln ohne Wind war wie Champagner ohne Prickeln […]“


Habt ihr schon einmal eine Sturmflut mit erlebt?

Elisa, die Protagonistin dieses Thrillers jedenfalls, wohnt quasi direkt hinter dem Deich an ...

„Segeln ohne Wind war wie Champagner ohne Prickeln […]“


Habt ihr schon einmal eine Sturmflut mit erlebt?

Elisa, die Protagonistin dieses Thrillers jedenfalls, wohnt quasi direkt hinter dem Deich an der Ostsee. Eigentlich hätte sie schon längst evakuiert werden sollen, doch sie selbst wartet bis zur letzten Sekunde.
Als dann keine Flucht mehr möglich ist, trifft sie überraschend ihre Nachbarn Vera und Joachim noch an, die eigentlich schon am Vortag fort sein wollten.
Doch die beiden scheinen was zu verbergen.
Als dann noch in der nahe gelegenen JVA Insassen ausbrechen und Elisa fürchten muss, dass einer von ihnen direkt auf dem Weg zu ihr ist, überschlagen sich die Ereignisse in dem sonst so idyllischen Örtchen.

Der Thriller beginnt mit einem kurzen Prolog und dann wird man auch direkt in die Story katapultiert.
Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin die Ereignisse, so dass ich selbst das Gefühl hatte in einem Haus direkt hinter dem Deich zu sitzen
Durch die sich ankündigende Naturkatastrophe herrscht dauerhaft eine gewisse Grundspannung, welche sich dann natürlich noch gut steigert im Laufe des Plots.
Abwechselnd begleiten wir dabei die unterschiedlichen Protagonisten Elisa, ihren Ex-Mann Max, das Ehepärchen Vera und Joachim sowie den geflohenen Häftling Paul.
Durch die unterschiedlichen Sichtweisen entsteht ein sehr kurzweiliges Leseerlebnis und die Spannung wird auch hierdurch recht hoch gehalten.
Ab und an erhält der Leser noch Rückblicke in eine Art Tagebuch, in der unter anderem von Elisas verstorbener Schwester Lizzy die Rede ist.

Der Plot hat mir an sich sehr gut gefallen und auch der flüssige Schreibstil machen es leicht das Buch fast in einem Rutsch durchzulesen bzw. durchlesen zu wollen, weil man natürlich wissen will, wie es weitergeht.
Leider war einer der Plottwists für mich stark vorhersehbar, was aber der Spannung dennoch keinen Abbruch getan hat.
Elisa ging mir zwischenzeitig mal etwas auf die Nerven mit ihrer Art.
Das sind aber dann auch schon alle Kritikpunkte, die ich vorweisen kann.

Alles in allem kann ich daher immer noch sehr gute 4,5 Wellen für diesen spannenden Thriller vergeben.

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