Cover-Bild Achtzehnter Stock
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22,00
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  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 18.02.2025
  • ISBN: 9783446282780
Sara Gmuer

Achtzehnter Stock

Roman
Ein sommerlicher Großstadtroman zwischen Platte und Glamour von Sara Gmuer – »Hart und rau und schön.« (Mareike Fallwickl)

»Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher.« – Wanda hat sich ihr Leben anders vorgestellt. Ganz anders. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heißen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Der Lift ist defekt und das Treppenhaus ein einziges Funkloch, in dem man, wenn man Pech hat, das ganze Leben verpasst. Am anderen Ende der Stadt scheint dagegen alles möglich. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.
Ein rauer und zärtlicher, temporeicher und fein beobachteter Roman über Zusammenhalt und Selbstverwirklichung und darüber, dass das Glück manchmal näherliegt, als wir denken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2025

Raus aus der Platte

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Wanda ist alleinerziehende Mutter, lebt in einem Hochhaus und hat einen Traum. Sie will mehr vom Leben. Sie will sich selbst verwirklichen. Sie will raus aus der Platte. Raus aus dem dreckigen, versifften, ...

Wanda ist alleinerziehende Mutter, lebt in einem Hochhaus und hat einen Traum. Sie will mehr vom Leben. Sie will sich selbst verwirklichen. Sie will raus aus der Platte. Raus aus dem dreckigen, versifften, lauten Hochhaus. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre Tochter Karlie. Doch als alleinerziehende und liebende Mutter muss Wanda jeden Tag neu kämpfen. Denn mit einem fünfjährigen Kind sind die Tage nicht immer gleich und planbar.

Sie ist eigentlich Schauspielerin, doch keiner glaubt an sie. Auch nicht, als sie endlich die lang ersehnte Chance bekommt und eine Rolle ergattern kann. Sie kann in die Welt der Reichen hineinschnuppern und endlich ihren Traum leben. Dabei muss sie Karlie jedoch immer wieder im Stich lassen und sieht sich vor der Schwierigkeit, ihren Traum und ihre Tochter miteinander zu vereinbaren.

Natürlich kann man sagen, dass es sehr unterwahrscheinlich ist, dass jemand aus diesem Milieu eine große Rolle bekommt. Für mich steht es aber dafür, an seinem Traum festzuhalten und sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen zu lassen. Und die Unterschiedlichkeit der beiden Welten prallt hier aufeinander. Es mag klischeehaft sein, aber die Oberflächlichkeit der Schauspielwelt halte ich trotzdem für real. Heute gefeiert und ein Star, morgen schon wieder vergessen. Doch macht Geld allein glücklich? So muss Wanda feststellen, dass die Platte mehr ist, als sie dachte. Denn ein Zuhause kann man mit Geld alleine nicht kaufen.

Der Roman ist schonungslos, direkt und ehrlich, aber trotzdem leicht zu lesen. In nur zwei Tagen hatte ich das Buch durch. Die Autorin gibt Personen ein Gesicht, die am Rande der Gesellschaft stehen und sonst keine Beachtung finden.

Fazit: man ist mehr als der eigene Wohnort und die Herkunft vermuten lässt

Veröffentlicht am 11.04.2025

Modernes Märchen

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Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines Plattenbaus in Berlin. Als meist arbeitslose Schauspielerin hat sie Probleme, die Miete zu zahlen, dabei wünscht sie sich so ...

Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines Plattenbaus in Berlin. Als meist arbeitslose Schauspielerin hat sie Probleme, die Miete zu zahlen, dabei wünscht sie sich so sehr den großen Erfolg und Klassenaufstieg. Halt geben ihr andere Bewohnerinnen des Hochhauses, die ebenfalls Mütter sind. Irgendwann scheinen Wandas Träume plötzlich wahr zu werden und sie wird für ein bedeutsames Projekt gecastet. Doch die schwierige Vereinbarkeit von Mutterschaft und Job und die harte Realität des Schauspielerberufs holen sie ein.

„Achtzehnter Stock“ hat mich von der ersten Seite an abgeholt und bis zum Schluss nicht enttäuscht. Es ist ein modernes Märchen, spannend wie eine Netflix-Serie, immer wieder überraschend, witzig und mit Tiefgang. Es hat einen ganz speziellen und besonderen Sound, eine moderne, klare und frische Sprache, die die Dinge auf den Punkt bringt. Es ist lebensklug, ohne in Kitsch abzudriften. Man könnte sagen, es hat genau das, was ich an Büchern liebe.

Wanda ist eine komplexe und ambivalente Protagonistin. Sie weiß was sie will und was nicht, und zögert nicht, wenn sie eine Chance für sich sieht. Dabei handelt sie oftmals egoistisch, ist manchmal ein bisschen größenwahnsinnig, des Öfteren abgehoben und arrogant. Sie distanziert sich klar gegenüber ihren Nachbarinnen und wertet sie dabei häufig ab. Immer wieder motiviert sie sich selbst, spricht sich Mut zu, steht nach Niederlagen auf.

Das Buch behandelt Mutterschaft auf eine Weise, die mir sehr gefällt. Sara Gmuer zeigt, wie innig eine Mutter-Tochter-Beziehung sein kann, aber auch wie fremdbestimmt und unberechenbar das Leben mit Kind oft ist. Karlie ist Wandas stärkster Antrieb, um das Beste aus ihrem Leben zu machen, gleichzeitig kämpft sie stark mit den Herausforderungen als Alleinerziehende.

„Achtzehnter Stock“ ist eine Geschichte über das Hoffen und Scheitern, über Armut und sozialen Aufstieg, über die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Kind, gerade für Alleinerziehende. Für mich ein Highlight!

Veröffentlicht am 26.03.2025

Pretty Woman im Stolpergang

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Bei diesem Buch hat mich so vieles gereizt - der Schauplatz Berlin- ich war schon oft dort, und mein Sohn zieht im April dahin-, die beiden Welten Platte und Luxus, das Lob von Mareike Fallwickl, das schöne ...

Bei diesem Buch hat mich so vieles gereizt - der Schauplatz Berlin- ich war schon oft dort, und mein Sohn zieht im April dahin-, die beiden Welten Platte und Luxus, das Lob von Mareike Fallwickl, das schöne Cover, die Thematik der Suche nach sich selbst. …

Ich finde das Cover sehr ansprechend, fast romantisch, in pastelligen Farben, ein Sommerhimmel mit gewittrigen Wolken. Als Kontrast dazu das schmucklose graue Hochhaus mit qualmenden Schornsteinen. So kontrastreich wie der Inhalt des Buches.

Ich hatte nach dem Klappentext schon eine herausfordernde Szenerie erwartet, aber es ging hier wirklich gleich sehr tief in die Tristesse.

Die Sprache ist spröde und klar, gut zu lesen, und der rauhe Ton passt sehr gut zum INhalt.

Sowohl der Alltag im Hochhaus als auch die Odysseen durch Arztpraxen, Institutionen und Krankenhäuser sind m.E. sehr realistisch geschildert. Deprimierend, aber so ist es . Trostlos, aber beeindruckend geschrieben.

Zeitweise tauchen wir mit der Protagonistin in eine glamourös scheinende, aber auch bittere und zynisch-kalte Welt des Luxus ein. auch hier sind Höhen und tiefer Fall sehr packend geschildert.

Ich lege an einen Roman und seine Figuren nicht den moralischen Zeigefinger an, mir geht es darum, ob mich die Geschichte packt, ob sie glaubwürdig ist - und das ist eindeutig der Fall.

All das Chaos, die Hochs und Tiefs, die Liebe zur Tochter, die dennoch aus Schwäche deutlich vernachlässigt wird, das hat mich im wahrsten Sinne des Wortes sehr "mitgenommen".

Unbedingte Leseempfehlung für Menschen, die keinen "Wohlfühlroman" erwarten.


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Veröffentlicht am 17.03.2025

Sehr berührend

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Wanda und ihre fünfjährige Tochter Karlie wohnen im 18. Stock eines Plattenbaus in Berlin. Dabei hat sie von einer Filmkarriere geträumt. Ihr letztes Engagement war ein Werbespot und das damit verdiente ...

Wanda und ihre fünfjährige Tochter Karlie wohnen im 18. Stock eines Plattenbaus in Berlin. Dabei hat sie von einer Filmkarriere geträumt. Ihr letztes Engagement war ein Werbespot und das damit verdiente Geld ist so gut wie aufgebraucht. Auch als sie eine einmalige Chance bekommt, wird es für sie als alleinerziehende Mutter nicht leichter.

Sara Gmuer hat für ihren Roman eine wunderbar passende Sprache gefunden. Unversehens fühlt man sich in das Hochhaus, die Platte, versetzt, auch wenn das für mich eine völlig fremde Welt ist. Wandas Sorgen sind immer präsent. Besonders kompliziert wird es, als sie eine Rolle angeboten bekommt und gleichzeitig ihre Tochter Karlie erkrankt. Sehr lebensnah wird erzählt, wie Wanda zwischen zwei weit auseinanderliegenden Welten versucht, allen und allem gerecht zu werden.

Der Autorin gelingt es, immer wieder ein wenig Hoffnung durchschimmern zu lassen. Wird der Hauptdarsteller, der sich für Wanda interessiert, sie aus dem Hochhaus holen können? Oder schaffen es ihre Freundinnen Ming, Esther und Aylins Mama, Wandas Leben eine andere Richtung zu geben?

Sara Gmuers Protagonisten sind authentisch und realistisch, nicht immer sympathisch. Ihr Verhalten verdeutlicht vieles, ohne dass es ausgesprochen werden muss. Das gilt auch und gerade für Figuren, die nur am Rand auftauchen, so z.B. die Ärztin oder der Caterer am Set.

Das pastellige Cover mit dem angeschnittenen Hochhaus passt perfekt zum Inhalt. Die großen Träume nehmen viel Raum ein, die harte Wirklichkeit lässt sich jedoch nicht ganz verdrängen.

Fazit: eine Leseempfehlung für einen harten, aber sehr berührenden Roman

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Veröffentlicht am 14.03.2025

Spannende Geschichte zwischen zwei Welten

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Die Ich-Erzählerin Wanda lebt mit ihrer kleinen Tochter Karlie in einer heruntergekommenen Plattenbauwohnung. Sie ist auftrags- und perspektivlose Schauspielerin, kommt finanziell kaum über die Runden ...

Die Ich-Erzählerin Wanda lebt mit ihrer kleinen Tochter Karlie in einer heruntergekommenen Plattenbauwohnung. Sie ist auftrags- und perspektivlose Schauspielerin, kommt finanziell kaum über die Runden und mogelt sich frustriert durchs Leben. Dann die unerwartete Wende: Eine Einladung zum Casting für eine Netflix-Serie verspricht Wanda eine große Karriere. Plötzlich trifft sie sich mit berühmten Schauspielern, Regisseuren und allerlei anderen einflussreichen Menschen in schicken Restaurants und lernt ein ganz anderes Leben kennen. Wo und wie sie wohnt, verschweigt sie ihren neuen Bekanntschaften jedoch und verbiegt sich so zunehmend, um nach außen hin zu ihnen gehören zu können. Darunter leidet nicht nur Wanda, sondern besonders ihre Tochter.
Die fesselnde Geschichte zeichnet sich zum einen durch plastische, unperfekte Charaktere aus, die man beim Lesen nicht immer mag, deren Weg man jedoch gespannt verfolgt. Zum anderen hat mich die ausdrucksstarke und anschauliche Sprache begeistert, in der Sara Gmuer vom trostlosen Hitzetag in der Hochhaussiedlung bis hin zum fieberhaft absurden Seriendreh alle Szenen mitreißend zum Leben erweckt. Besonders spannend fand ich zudem den Zwiespalt zwischen prekärem Alltag und der glamourösen Filmwelt, den die Protagonistin zunehmend schwer vereinbaren kann. Daran werden wichtige Themen wie Zugehörigkeit und Zuhause mit einem überraschenden Ende behandelt.

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