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Veröffentlicht am 02.11.2024

Eine Age Gap Lovestory mit einigen Schwächen

The Idea of You
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„Kunst kauft man nicht vorschnell und schon gar nicht, um zu manipulieren. Sie sollte rein bleiben.“


Habt ihr einen großen Altersunterschied zu eurem Partner?

Solène Marchand, die Protagonistin in diesem ...

„Kunst kauft man nicht vorschnell und schon gar nicht, um zu manipulieren. Sie sollte rein bleiben.“


Habt ihr einen großen Altersunterschied zu eurem Partner?

Solène Marchand, die Protagonistin in diesem Buch, ist 39 und lernt durch Zufall Hayes Campbell kennen, den Frontmann einer weltbekannten Boyband und den Schwarm ihrer 12-jährigen Tochter.
Die ganze Welt kennt ihn- doch er will nur sie! Soléne!
Das Problem dabei ist, er ist fast 20 Jahre jünger als sie.

Ich muss gestehen, dass mich hier vor allem das Cover sehr neugierig gemacht hat und auch der Klappentext klang sehr vielversprechend.
Die Idee, sich auf eine Affäre mit einem weltbekannten Boyband Mitglied einzulassen und dabei noch das Thema Age Gap haben mich sehr fasziniert.

Und anfangs konnte die Story mich auch sehr einnehmen.
Solène, die versucht die Affäre nicht nur vor ihrer Tochter, sondern auch vor den Paparazzi geheimzuhalten.
Dass das natürlich nicht dauerhaft gut gehen kann, könnt ihr euch wahrscheinlich denken
Leider hat mir im Plot irgendwann der Spannungsbogen gefehlt.
Klar war es interessant, auch mal hinter die Kulissen einer Tournee zu blicken oder zu erfahren, was ein weltbekannter Sänger ggf.noch alles an Verpflichtungen und Terminen hat.
Und es war natürlich auch spannend das Versteckspiel von Soléne und Hayes zu hören/lesen. Doch irgendwann hat die Story ihren Reiz verloren und es ging auch irgendwie immer nur um Sex zwischen den beiden. Dieser fand dann zwar in verschiedenen Städten oder Hotels statt.. Aber das war es auch eine ganze Zeit mit der Abwechslung.

Der Age Gap spielte in der Story natürlich auch eine gewisse Rolle. Hier hat mir jedoch eine Vertiefung gefehlt. Zwar musste Soléne sich immer wieder Vorurteilen gegenüber sehen, da sie als Frau einen wesentlich jüngeren Mann hatte und nicht, wie gesellschaftlich anerkannt, andersherum.
Aber das wurde leider nur oberflächlich angekratzt.
Da konnte auch die perfekt passende Hörbuchsprecherin nicht mehr helfen

Alles in allem war das Buch dennoch unterhaltsam und interessant, weshalb ich am Ende noch 3 Mikrofone vergebe

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Ein wissenschaftlicher Thriller, der leider nur mit mäßiger Spannung glänzen konnte

Die Abschaffung des Todes
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„Sicherheit […] ist eine Illusion. Die einzige Sicherheit ist die, dass jeder von uns eines Tages sterben wird.“

Wärst du gerne unsterblich?

Diese Frage muss sich der Protagonist James Windover in „Die ...

„Sicherheit […] ist eine Illusion. Die einzige Sicherheit ist die, dass jeder von uns eines Tages sterben wird.“

Wärst du gerne unsterblich?

Diese Frage muss sich der Protagonist James Windover in „Die Abschaffung des Todes“ stellen.
Denn er soll herausfinden, ob das Projekt der drei vielversprechenden Unternehmer im Silicon Valley erfolgversprechend sein kann. Diese wollen nichts geringeres als den Tod abschaffen.
Doch durch seine Recherchen deckt der Journalist James so einiges auf und gerät am Ende ins Visier eines der Unternehmer.

Der Wissenschaftsthriller wird dabei aus der Ich- Perspektive von James Windover erzählt, dem Verleger einer sehr exklusiven Zeitung - The Windover View, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, rein sachlich und objektiv zu berichten, ohne den Leser zu beeinflussen.
Das Buch ist dabei in 9 Kapitel unterteilt und wird so erzählt, als hätte der Hauptprotagonist selbst dieses Buch geschrieben.
Zunächst gibt es ein wenig Background zur Zeitung, bei der James der Verleger ist und natürlich zu den Hintergründen, wieso es überhaupt zu seiner persönlichen Recherche kommt.
Im Laufe des Plots nimmt sich der Autor Zeit, den Leser hinsichtlich des wissenschaftlichen Backgrounds grob mitzunehmen und Zusammenhänge zu erläutern.
Mich persönlich haben die Gedankenexperimente, die hinter der Abschaffung des Todes stehen, interessiert und ich empfand es auch nicht als anstrengend diese nachzuvollziehen.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es durchaus Leser gibt, für die die Thematik eher schwierig und zäh rüberkommt.
Einen allzu hohen Spannungsbogen sollte man in einem Großteil des Buches jedoch nicht erwarten.
Für mich machte die Spannung eher aus, ob so ein Projekt wirklich erfolgreich sein könnte oder ob noch irgendwelche Haken aufgedeckt werden

Im Laufe des Plots erscheinen zahlreiche Protagonisten, die man sich glücklicherweise nicht alle namentlich merken muss. Nur wenige spielen letztendlich eine wesentliche Rolle in der Story.
Da man jedoch zu Beginn nicht wirklich weiß, wer evtl. noch wichtig ist, hatte ich Schwierigkeiten bei den ganzen Charakteren der Zeitung wirklich durchzusteigen.
Hier hätte ggf.ein Personenverzeichnis Abhilfe schaffen können

Wie ich bereits erwähnte, hat der Spannungsbogen etwas auf sich warten lassen. Hier konnte auch leider die Verfolgungsjagd im letzten Drittel des Buches nichts mehr retten. Ganz im Gegenteil.
Diese empfand ich letzten Endes leider als nicht passend und irgendwie übertrieben. Für mich passte es so gar nicht zum gesamten Stil des wissenschaftlichen Thrillers. Und auch der Philosoph und Schriftsteller Ferdurci ging mir irgendwann mit seinen Thesen und seiner Geschichte auf die Nerven.
Gerade dieser Part des Buches zog sich für mich sehr in die Länge.

Das Ende konnte mich dann glücklicherweise wieder etwas versöhnlich stimmen, so dass ich alles in allem das neue Buch von Andreas Eschbach noch mit 3 Gehirnen bewerten kann.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Eine cozy Liebesgeschichte in einem wundervollen Kleinstadtsetting

Take Me Home to Willow Falls (knisternde New-Adult-Romance mit wunderschönem Herbst-Setting)
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„Blumen sind Balsam für die Seele. Damit wirst du anderen immer eine Freude machen.“


Würdet ihr eure Hochzeit live im Internet filmen lassen?

Cassies frühere beste Freundin Daya jedenfalls hat extra ...

„Blumen sind Balsam für die Seele. Damit wirst du anderen immer eine Freude machen.“


Würdet ihr eure Hochzeit live im Internet filmen lassen?

Cassies frühere beste Freundin Daya jedenfalls hat extra jemanden engagiert, der ihre Hochzeit live im Internet vor einem riesigen Publikum übertragen soll.
Und Cassie ist nicht nur eine der Brautjungfern, sondern trifft dort auch ihren Ex- Freund Emmet wieder.
Dieser, wie soll es auch anders sein, wird nämlich Daya heiraten.
Natürlich geht nicht alles glatt und die Hochzeit platzt im letzten Moment- und Cassie ist schuld.
Kurzerhand flüchtet diese und erfährt unerwartete Hilfe von Jared, der sie vorübergehend mitnimmt nach Willow Falls- ein verschlafenes Städtchen mitten in Kanada.

Auch wenn sich die Ereignisse zu Beginn wirklich zu überschlagen scheinen und man als Leser teilweise verzweifelt die Hände über den Kopf zusammenschlagen will, ob der Ungerechtigkeit, die Cassandra widerfährt. So cozy entwickelt sich die Story dennoch weiter.
Denn der Roman von Greta Milán ist eine absolute Wohlfühlgeschichte in einem wundervollen Kleinstadt Setting und passt einfach perfekt in die aktuelle herbstliche Jahreszeit.
Die Autorin schafft es den Leser in das beschauliche Willow Falls zu versetzen und beschreibt mit einer Leichtigkeit die bunten Wälder Kanadas, ohne dass es überhand genommen hätte mit den Beschreibungen.
Ganz im Gegenteil, die New Adult Lovestory lässt sich einfach perfekt lesen, auch mal zwischendurch.


Dabei haben mir nicht nur die beiden Protagonisten Cassie und Jared gefallen, aus deren Sicht übrigens abwechselnd der Plot erzählt wird. Nein, auch die anderen Bewohner von Willow Falls waren einfach liebevoll gezeichnet und haben eine Wohlfühlatmosphäre vermitteln können.
Der Plot ist dabei ebenfalls nicht zu kurz gekommen.
Denn es geht natürlich nicht nur um das Chaos, dass Cassie in ihrem alten Leben hinterlassen hat, sondern auch um Jareds Familie und die finanziellen Schwierigkeiten in denen der traditionelle Familienbetrieb steckt.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass einige Geschehnisse doch etwas vorhersehbar waren, aber in diesem Fall hier hat mich das wirklich nicht gestört.
Das Buch ist einfach ein Cozy Kleinstadtroman und eine absolute Wohlfühlstory.
Für mich definitiv ein Highlight in diesem Jahr und ich vergebe daher volle 5 Ahornblätter

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Ein wunderschöner Roman über den Umgang mit Trauer und Liebe

Ich warte auf dich, Haru
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„Aber wenn man etwas nicht probiert, kann man es nie erreichen.“


Wie geht ihr mit Trauer um?

Der Hauptprotagonist Eric Ly jedenfalls, zieht sich nach dem Tod seines besten Freundes Daniel in seine eigene ...

„Aber wenn man etwas nicht probiert, kann man es nie erreichen.“


Wie geht ihr mit Trauer um?

Der Hauptprotagonist Eric Ly jedenfalls, zieht sich nach dem Tod seines besten Freundes Daniel in seine eigene Traumwelt zurück. Er hat sich nicht um seine College Bewerbungen gekümmert und lebt in der Vergangenheit.
Bis plötzlich Haru in sein Leben tritt, ein Junge, den er letzten Sommer kurzzeitig in Japan kennenlernen durfte, aber die Chance verpasst hat, diesen näher kennenzulernen oder Kontaktdaten mit ihm auszutauschen.
Haru und er verbringen immer mehr Zeit miteinander, doch nur Eric kann ihn eigentlich sehen.

Dieser Roman hat mich emotional mitgerissen. Ich habe mit Eric gelitten, getrauert und konnte die Einsamkeit regelrecht spüren, mit der dieser sich konfrontiert sah.
Die Story wird dabei aus Sicht des Hauptprotagonisten Eric Ly erzählt. Dabei wird in Form von Rückblicken die Geschichte von Daniel und Eric erzählt und wie unglücklich Eric in seinen besten Freund verliebt war.
Recht schnell erfährt der Leser dann auch, wie dieser in Japan Haru kennenlernte und wie die beiden leider nicht mehr dazu gekommen sind ihre Kontaktdaten auszutauschen.

Dustin Thao schafft es sehr gut die traurige und einsame Grundstimmung des Protagonisten zu transportieren. Dabei findet auch sehr viel in Erics Kopf statt und zwischendurch muss man immer wieder darauf achten, was jetzt eigentlich Traum bzw. Vorstellung ist und welche Gegebenheiten eigentlich wirklich der Realität entsprechen.
Eric muss im Plot nicht nur lernen, mit seiner Trauer umzugehen, sondern gleichzeitig auch wieder einen Weg zurück ins Leben finden. Und dabei trifft er Entscheidungen, die nicht immer direkt zu seinem besten sind.
Ab und an hätte ich ihn gern mal geschüttelt und gefragt, was er sich eigentlich dabei denkt
Doch man spürt auch die Entwicklung, die der Protagonist im Laufe des Buches erfährt und das hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Hinzu kommt dann noch ein Ende, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte und dass mich etwas sprachlos zurückgelassen hat.

Ich kann daher das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn mich beim Lesen doch des Öfteren die Schwermut erfasst hat
Ich vergebe 4 Filmkameras

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Ein Slow-Crime, der mich leider nicht so überzeugen konnte

Dunkeldorf
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„Niemand träumt, was ihn nichts angeht.“

Mögt ihr Krimis, die eher einen langsamen Spannungsbogen haben?

Ich gehöre eher zur anderen Sorte und mag die schnelleren Krimis und Thriller.
Deshalb hatte ...

„Niemand träumt, was ihn nichts angeht.“

Mögt ihr Krimis, die eher einen langsamen Spannungsbogen haben?

Ich gehöre eher zur anderen Sorte und mag die schnelleren Krimis und Thriller.
Deshalb hatte ich auch mit „Dunkeldorf“ so meine Schwierigkeiten.
Aber fangen wir mal von vorne an.

Im Krimi von Liliane Skalecki begleiten wir Niklas Westphal, der zur Beerdigung seiner Mutter in sein Heimatdorf zurückkehrt.
Dort angekommen plagen ihn seltsame Träume, die mit einer Erinnerung aus seiner Kindheit zusammenhängen.
Er beginnt also mit seiner früheren Schulfreundin Tessa eigenhändig Ermittlungen anzustellen im Dorf.

Erzählt wird der Plot dabei aus Sicht des Protagonisten Niklas und zwischendurch folgen Auszüge aus diversen Romanen einer Autorin namens Julia von Mondragon.
Diese Auszüge passen mal mehr und mal weniger zum Plot und erscheinen zunächst völlig zusammenhanglos zur Geschichte.
Und eigentlich mag ich ja Stories, die in einem schrulligen oder skurrilen Dorf spielen.
Doch die Autorin hat es mit „Dunkeldorf“ leider nicht geschafft mich in die richtige Stimmung zu versetzen.
Das Dorf wird dabei sehr ausführlich beschrieben und auch die vielen Eigenarten der Einwohner.
Dies sorgt jedoch leider auch immer wieder für Spannungsabbrüche beim Lesen, anstatt diese aufzubauen.
Wenn sich dann gerade mal etwas Spannung aufgetan hatte, so wurde diese durch die langatmige Erzählweise leider sofort wieder rausgenommen.
Auch mit dem Schreibstil von Liliane Skalecki bin ich nicht wirklich warm geworden, was alles in allem dann zu der nicht ganz so guten Bewertung bei mir geführt hat.

Wenn ihr aber auf schrullige Dorfbewohner und slow Crime steht, könnte das Buch genau das richtige für euch sein.
Ich kann leider nur 2 Kleider für diesen Krimi vergeben

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