eindrucksvoller historischer Roman, der noch lange nachhallt
In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)Mit „In Liebe, deine Lina“, Band 1 der Mühlbach-Saga, entführt uns Barbara Leciejewski in die Pfalz und erzählt dabei anhand fiktiver Charaktere die ganz persönliche Geschichte ihrer Ur-Großeltern und ...
Mit „In Liebe, deine Lina“, Band 1 der Mühlbach-Saga, entführt uns Barbara Leciejewski in die Pfalz und erzählt dabei anhand fiktiver Charaktere die ganz persönliche Geschichte ihrer Ur-Großeltern und Großeltern.
Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite durch den sehr emotionalen und mitreißenden Schreibstil in den Bann gezogen und auch nach Beenden des Buches nicht mehr losgelassen. Die Autorin erschafft Figuren mit unheimlich vielen Gefühlen, Fragen, Zweifeln aber auch Ecken und Kanten, so dass sie nahezu greifbar sind und man sich sehr gut in ihre Lage versetzen kann. Vor allem die Situation von Lina und ihrer ungeplanten Schwangerschaft hat mich sehr zum nachdenken gebracht. Was heutzutage absolut kein Tabuthema mehr darstellt, war im Jahre 1897 ein Grund aus einem kleinen Dorf, in dem es ein strenges „Lebensbild“ gab, verstoßen zu werden. Verständlich, wie sehr Lina unter diesem Verstoß und dem Gerede der Dorfbewohner leidet und doch umso erstaunlicher, wie sie es schafft nach vorne zu blicken und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Damit gelingt es Lina in ihrem vermeintlich anfänglichen Unglück, das Glück und vielleicht sogar die große Liebe zu finden, die sie dann mit Karl verbindet.
Insgesamt haben mir alle Charaktere ziemlich gut gefallen, man lernt sie durch das Begleiten von Kindheitsbeinen an, auch ziemlich gut kennen. Dann drehte sich das Blatt in der Geschichte jedoch etwas und machte ab einem gewissen Punkt eher Charlotte zur Hauptperson, was für mich zunächst etwas verwirrend war. Dem Gefallen der Geschichte jedoch nicht im Wege stand.
Als Fan von historischen Romanen, bin ich in diesem Buch absolut aufgegangen, obwohl ich im Nachhinein schon denke, dass die Geschichte an der ein oder anderen Stelle zu viele Längen und zu wenig Spannung hatte. Stattdessen wurden diverse Wiederholungen eingearbeitet, die das ganze für mich dann einfach unnötig langatmig machten. Dennoch hat es die Autorin immer wieder geschafft, mich einzufangen und gewisse Konflikte im Buch hallen in mir auch im Nachhinein noch nach.
Fazit:
Ein wundervoller historischer Roman in dem man durch den bildhaften und sehr emotionalen Schreibstil der Autorin merkt, wie wichtig ihr selbst diese Geschichte war und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band der Dilogie.