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Veröffentlicht am 02.03.2021

Fesselnde, aber etwas überladene Familiengeschichte

Die vier Gezeiten
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MEINE MEINUNG
„Die vier Gezeiten“ von der deutschen Autorin Anne Prettin ist ein spannender und Familienroman, der mit vielen Familiengeheimnissen, traurigen wie dramatischen Entwicklungen sowie zahlreichen ...

MEINE MEINUNG
„Die vier Gezeiten“ von der deutschen Autorin Anne Prettin ist ein spannender und Familienroman, der mit vielen Familiengeheimnissen, traurigen wie dramatischen Entwicklungen sowie zahlreichen Wendungen zu unterhalten weiß.
Hinter dem ungewöhnlichen und etwas rätselhaften Titel „Vier Gezeiten“, dessen Bedeutung sich einem im Laufe der Handlung erschließt, verbirgt sich eine opulente, mitreißend erzählte Familiengeschichte über die angesehene Juister Hoteliersfamilie Kießling, die sich über vier Generationen hinweg erstreckt und geschickt einen Bogen über viele Jahrzehnte mit verschiedenen Zeitepochen spannt.
Im Mittelpunkt der ereignisreichen Geschichte stehen die verschiedenen, außergewöhnlichen Frauen der Familie mit ihren faszinierenden Lebensgeschichten, die teilweise erschreckende parallele Entwicklungen aufweisen, ihren sorgsam gehüteten Geheimnissen und folgenschweren Entscheidungen, die bis in die Gegenwart nachwirken und das Leben der nachfolgenden Generationen mit beeinflusst haben.
Angelegt ist der Roman in zahlreichen, sich abwechselnden Handlungssträngen, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden und auf verschiedenen Zeitebenen und Zeitepochen angesiedelt sind, so dass sich die komplexe Familiengeschichte erst allmählich durch die unterschiedlichen Rückblenden zusammenfügt. Gerade zu Beginn des Romans hat man als LeserIn allerding mit der verwirrenden Vielzahl der Charaktere, ihrem Bezug zueinander inklusive der verzwickten Verwandtschaftsverhältnisse zu kämpfen. Später fällt einem die Zuordnung dann naturgemäß sehr viel leichter. Dennoch hätte ich mich sehr über ein kurzes Personenregister gefreut, um einen schneller Überblick über die vielen Figuren zu erhalten.
Nach dem packenden Einstieg in die Geschichte mit dem rätselhaften und verhängnisvollen Tagebucheintrag einer jungen Frau von 1978, setzt die eigentliche Handlung in der Gegenwart von 2008 auf der Nordseeinsel Juist ein. Mit dem überraschenden Auftauchen der jungen Neuseeländerin Helen, die aufgrund ihrer frappierenden Ähnlichkeiten mit den Kießlings auf irgendeine Weise verwandt zu sein scheint, entspinnt sich für uns eine spannende Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Gemeinsam mit ihr lernen wir allmählich die verschiedenen Familienmitglieder und ihre Besonder- und Eigenheiten kennen. Plötzlich scheint das jahrzehntelange beharrliche Schweigen der Familie ins Wanken zu geraten, bislang streng gehütete Geheimnisse warden enthüllt und in vielen Rückblenden erfahren wir schrittweise immer neue Details aus dem bewegten Leben von Johanne aber auch ihrer Tochter Adda, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte, Träume, Verluste und Enttäuschungen.
Einfühlsam und mit angenehmer Leichtigkeit zeichnet die Autorin in den Rückblicken bedeutsame Lebensstationen ihrer Figuren aus der Vergangenheit nach und nimmt uns mit auf eine faszinierende Zeitreise. So tauchen wir gemeinsam mit der jungen Johanne ins Juist der 1934ger Jahre ein, lernen die bekannte Roformschule „Die Schule am Meer“ kennen und bekommen die erstarkenden nationalsozialistischen Einflüsse auf der Insel mit oder erleben gemeinsam mit der jungen Adda nach der schwierigen Nachkriegszeit die Aufbruchstimmung der 1950er Jahren.
Die Autorin versteht es hervorragend, das tolle Inselflair von Juist und die unterschiedlichen Schauplätze der Insel von der Wattlandschaft, den Stränden bis hin zur Inselbahn atmosphärisch dicht und anschaulich zu beschreiben, so dass man alles wunderbar vor Augen hat. Auch das sorgsam recherchierte Zeitkolorit zu den jeweiligen Epochen aber auch die Zwänge der damaligen gesellschaftlichen Realität im Wandel der Zeiten hat sie sehr authentisch und plastisch in die Handlung mit einfließen lassen.
Anne Prettin hat mit ihrer Familiengeschichte beeindruckende, facettenreiche Frauen-Figuren geschaffen, die mit ihren Eigenheiten, Stärken und Verletzlichkeiten einerseits lebensnah und lebendig wirken, mich aber in vielerlei Hinsicht leider nicht erreichen konnten. Viele ihrer Handlungsweisen und zugrunde liegenden persönlichen Entwicklungen waren für mich nicht nachvollziehbar bzw. glaubhaft, so dass ich mit keiner der Hauptfiguren wirklich warm werden konnte.
Während die Spurensuche Helens, ihre geheimnisvolle Herkunft und die Mutmaßungen um ihre leibliche Mutter sich anfangs noch sehr fesselnd gestalteten, so tritt dieser Handlungsstrang leider zunehmend in den Hintergrund. Für meinen Geschmack wirkte die Geschichte irgendwann leider durch die Fülle an Familiengeheimnissen, klischeehaften Verwicklungen und Schicksalsschlägen zu überfrachtet, konstruiert und unglaubwürdig, um mich noch begeistern zu können.
Zum Ende hin verdichtet die Autorin ihre Geschichte nach einigen sehr konstruiert wirkenden Wendungen und überraschenden Enthüllungen immer weiter, führt die vielen losen Handlungsfäden zusammen und lässt ihre schließlich etwas überladene Familiengeschichte zwar überstürzt aber recht versöhnlich ausklingen.
Schade, diese Familiengeschichte hatte wirklich viel Potential, konnte mich aber ab dem Mittelteil immer weniger überzeugen.

FAZIT
Eine komplexe Familiengeschichte mit fesselnden Familiengeheimissen, tollem atmosphärischen Inselflair und lebendigem, stimmigem Zeitkolorit, die leider nicht ganz überzeugend und etwas klischeebehaftet umgesetzt wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Story
Veröffentlicht am 29.02.2020

Sehr originelles und innovatives Kochbuch

Kitchenkarma statt Küchendrama
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„Vom Teller direkt ins Herz“
(Kitchenkarma statt Küchendrama - Bastei Lübbe Verlag)

MEINE MEINUNG
Das originelle Kochbuch „Kitchenkarma statt Küchendrama“ von Eva Dotterweich, das bei Bastei Lübbe erschienen ...

„Vom Teller direkt ins Herz“
(Kitchenkarma statt Küchendrama - Bastei Lübbe Verlag)

MEINE MEINUNG
Das originelle Kochbuch „Kitchenkarma statt Küchendrama“ von Eva Dotterweich, das bei Bastei Lübbe erschienen ist, fällt allein schon durch das absolut untypische, peppige Cover ins Auge und macht zusammen mit dem vielversprechenden Untertitel „Der leckere Weg zur Erleuchtung“ auf Anhieb neugierig auf den Inhalt.
Kochen als idealer Weg zum Abschalten nach einem stressigen Tag und dann noch gut fürs Karma– das klingt wirklich verlockend!
Ein kurzer Blick in das kreativ aufgemachte Inhaltsverzeichnis dieses Buches zeigt, dass wir es hier mit einem außergewöhnlichen und sehr unterhaltsamen Kochbuch zu tun haben, das sich von der Masse absetzt und einfach gute Laune verbreitet. Schon allein die originellen Überschriften wie „Reine Versuchung“, „Entspann dich“ oder „Für ein wohliges Bauchgefühl“, bei denen man oft nicht genau weiß, welche tollen Rezepte sich dahinter verbergen könnten, machen sehr neugierig auf die einzelnen Kapitel und laden zum Schmökern ein.
Überhaupt fällt auf, dass dieses Kochbuch eher unkonventionell aufgebaut und eher nach Themengebieten inszeniert ist. Eine traditionelle Sortierung nach Vorspeisen, Hauptgerichten und Süßspeisen bzw. Kuchen sucht man hier vergeblich, so dass man das Buch anfangs als etwas unübersichtlich und chaotisch empfindet. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet man aber rasch die gesuchten Rezepte und stößt beim Durchblättern immer wieder auf neue tolle Anregungen. Zum schnelleren Auffinden der Rezepte ist am Ende auch ein ausführliches Register angehängt.
Farbenfrohe, Appetit-anregende Fotos, ein freches, frisches Layout, witzige Sprüche und eine wirklich abwechslungsreiche Auswahl an leckeren Rezepten, die ohne großen Aufwand im Handumdrehen zubereitet und problemlos auch von Anfängern gemeistert werden können – ein rundum gelungenes und innovatives Konzept, das mich richtig begeistert hat.
So wird Kochen zu einem unterhaltsamen Erlebnis!
Das gesamte Konzept - von der Rezeptentwicklung, dem Kochen und Styling bis hin zum Shooting wurde übrigens vom House of Food umgesetzt, einem Netzwerk der Food-Spezialisten der Bauer Media Group und Deutschlands größtem Food-Verlag.
Bei den tollen, interessant präsentierten Gerichten bekommt man sofort Lust, sich in die Küche zu begeben, mit dem Schnippeln, Rühren oder Kneten loszulegen und sich auf eine kreative Entdeckungsreise zu begeben. Unter den köstlichen Rezepten findet man jede Menge Anregungen für leckere, unkomplizierte Mahlzeiten bis hin zu raffinierten Gerichten.
Von Frühstücksbowls als Karma-Boost über Wohlfühlsuppen, kunterbunten Regenbogen-Smoothies, abwechslungsreichen Couscous-Gerichten, Kurzgebratenem bis hin zu tollen Pustekuchen - die Auswahl ist wirklich sehr vielfältig und ansprechend, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Auch Vegetarier werden hier eine Vielzahl an interessanten, fleischlosen Gerichten finden.
Großes Know-how ist für die Gerichte glücklicherweise nicht erforderlich. Auch die meisten Zutaten hat man als Grundausstattung schon zuhause im Vorratsschrank oder kann sie beim nächsten Einkauf besorgen. Richtig exotische Zutaten sind eher selten, so dass einer relaxten Küchensession eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte.
Obwohl viele der Rezepte sicherlich nichts Neues sind, verleihen einige echt innovative Abwandlungen dem Gericht oft das gewisse Etwas!
Alle von mir ausprobierten Rezepte ließen sich wirklich problemlos nachkochen und waren äußerst köstlich. Meine absoluten Highlights sind bislang die Wohlfühlsuppe „Goldiges Möhrchen“, die „Couscous-Feta-Frikadellchen“, das „Chili sin Carne“ und „Omelett Caprese“! Aber auch die etwas kreativeren Back-Rezepte wie der „Avocado-Pistazien-Kuchen“ oder der „Erdbeer-Mascarpone Cake“ klingen sehr verführerisch und werden von mir demnächst noch ausprobiert.
Der Rezeptteil ist mit hochwertigen Fotos und humorvollen Texten äußerst abwechslungsreich und sehr ansprechend aufgemacht. Die Anleitungen für die einzelnen Gerichte sind insgesamt sehr übersichtlich gestaltet, so dass man beim Kochen das Wichtigste stets im Blick hat. Die Rezepte sind in der Regel für 2 Personen ausgelegt und mit Angaben zur Zubereitungszeit, Backzeit, dem Schwierigkeitsgrad und der Kalorienzahl pro Portion versehen. Die Zubereitungsschritte sind verständlich und nachvollziehbar erklärt. Zusätzlich werden manchmal noch ergänzende Hinweise zur Warenkunde und den Zutaten oder praktische Zubereitungstipps gegeben.
Bei dieser sehr ansprechenden Gestaltung des ganzen Buches und der schönen Bebilderung der interessanten Rezepte nimmt man dieses nicht nur zum Kochen, sondern gerne auch einfach nur zum Stöbern in die Hand und lässt sich vom „Soulfood für alle Sinne” inspirieren.
FAZIT
Ein sehr originelles Kochbuch mit innovativen, leckeren Rezepten und einem farbenfrohen, frischen Layout – so wird Kochen zu einer unterhaltsamen, kreativen Entdeckungsreise für alle Sinne!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Rezeptideen
  • Gestaltung
Veröffentlicht am 28.03.2019

Gelungener Auftakt zu einer interessanten Fantasy-Serie mit viel Potential

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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INHALT
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...

INHALT
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.
(Quelle: Insel Verlag)

MEINE MEINUNG
Das Jugendbuch „Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters“ von der Debütautorin Christelle Dabos ist der gelungene Auftakt eines vielversprechende vierteiligen Fantasy-Epos, das uns mitnimmt auf eine fesselnde, abenteuerliche Reise in die fantasievollen Welten der Archen und Familienclans.
Mit ihrer als Welterfolg gefeierten und nun auf Deutsch erschienen Serie „Die Spiegelreisende” entführt uns Christelle Dabos an der Seite ihrer äußerst liebenswerten Heldin Ophelia in eine magische, liebevoll ausgestaltete und äußerst faszinierende Fantasywelt, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint.
Mit ihrem angenehm bildhaften und mitreißenden Schreibstil und vielen originellen magischen Details gelingt es recht leicht in die faszinierende Geschichte abzutauchen und sich in ihrer komplexen Welt zurechtzufinden. Schon bald sich entspinnt sich eine fesselnde Handlung voller hinterlistiger Intrigen, versteckter Drohungen, Grausamkeiten und finsterer Magie und herrlich facettenreicher, undurchsichtiger Charaktere, die einen zunehmend in ihren Bann zieht. Etwas schade ist, dass viele interessante Schauplätze dieser so fantastischen Welt wie der Mondscheinpalast, die Himmelsburg oder auch das System der Archen nur sehr vage beschrieben werden, so dass man kaum konkrete Vorstellungen von ihnen bekommt. Zum Ende hin warten derart viele Enthüllungen und Wendungen auf, dass man kaum noch zum Luftholen kommt. Die Enthüllungen zum Abschluss des ersten Bands machen unglaublich neugierig auf die Fortsetzung, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Ophelia ist eine wirklich interessante, komplexe Protagonistin, die mir auf Anhieb gefallen hat. Die Autorin hat sie sehr einfühlsam und lebendig beschrieben, so dass sie mit ihren Eigenarten und Verletzlichkeiten sehr authentisch und sympathisch wirkt. Wir lernen sie anfangs als eine wissbegierige, eigensinnige, eher tollpatschige und zurückhaltende junge Frau kennen, die sich in ihrer beschaulichen Welt im Museum ihres Großonkels am wohlsten fühlt und sich dort am liebsten um das Erbe der Ahnen kümmert. Als Animistin hat sie die besondere Gabe, die Vergangenheit von Gegenständen durch Berühren zu “lesen” und kann durch Spiegel reisen. Sehr gelungen schildert die Autorin, wie Ophelia – herausgerissen aus ihrem gewohnten Umfeld - sich ihren Schwächen und Unsicherheiten stellen muss, im Laufe der abenteuerlichen Handlung immer mehr an Persönlichkeit, Rückgrat und innerer Stärke hinzugewinnt und am Ende willensstark und unbeugsam ihren Weg geht.
Auch der interessante Charakter von Ophelias Verlobtem Thorn ist sehr vielschichtig ausgearbeitet. Er zeigt sich anfangs sehr abweisend, verschlossen und kann seine Emotionen kaum an die Oberfläche lassen. Rasch wird aber deutlich, wie sehr er unter seiner Familienkonstellation zu leiden hat, ausgegrenzt und verachtet wird und sehr einsam ist. Er ist ein überaus faszinierender “Antiheld”, weitgehend undurchschaubar und gefangen in einem Eispanzer, den ich dennoch schnell ins Herz geschlossen habe, auch wenn seine Gefühlwelt leider in diesem Band leider noch sehr im Dunkeln bleibt. Es bleibt sehr zu hoffen, dass die Autorin seinem Charakter in den Folgebänden noch deutlich mehr Tiefe und Profil verliehen hat.
Ausgesprochen gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Nebenfiguren, die oft sehr undurchsichtig angelegt sind, deren wahre Beweggründe erst nach und nach enthüllt werden und für so manche Überraschung sorgen. Ich bin sehr gespannt, welche Details hinzu kommen und wie sich ihre Charaktere im zweiten Band weiterentwickeln werden.
Weniger gelungen ist allerdings der vom Verlag angestrengte Vergleich mit Joanne K. Rowlings Harry Potter, der hohe Erwartungen erweckt und an dem sich der Auftakt doch (noch) nicht ganz messen kann und auch nicht wirklich sollte!

FAZIT
Ein gelungener Auftakt zu einer fantasievollen, packenden und vielschichtigen Fantasy-Serie, die außergewöhnliche Fantasy-Unterhaltung abseits der üblichen Liebesgeschichten bietet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 07.05.2018

Lieselotte feiert Geburtstag!

Ein Geburtstagsfest für Lieselotte (Mini-Broschur)
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INHALT
Die Kuh Lieselotte hat heute Geburtstag und schon ganz aufgeregt! Doch was ist nur los? Auf dem Bauernhof ist es seltsam still, niemand ist mit Vorbereitungen für die Geburtstagsparty beschäftigt ...

INHALT
Die Kuh Lieselotte hat heute Geburtstag und schon ganz aufgeregt! Doch was ist nur los? Auf dem Bauernhof ist es seltsam still, niemand ist mit Vorbereitungen für die Geburtstagsparty beschäftigt – es scheint ein ganz normaler Tag zu sein. Lieselotte wundert sich sehr, denn die Bäuerin hat ihr keinen Geburtstagskuchen gebacken, und auch der Garten ist kein bisschen geschmückt. Sie wird ganz traurig, denn scheinbar haben alle ihren Geburtstag vergessen. Enttäuscht beschließt Liselotte, ganz alleine zu feiern. Sie holt sich ein paar Kerzen und etwas Zwieback aus der Küche, setzt ihren alten Partyhut auf und macht sich auf den Weg zu ihrem Lieblingsplatz am Bach...
MEINE MEINUNG
Zum 10. Geburtstag der beliebten Bilderbuchkuh Lieselotte hat sich Kinderbuchautor und Illustrator Alexander Steffensmeier wieder eine wunderschöne, humorvolle Geschichte für die Allerkleinsten ausgedacht, die ganz aus dem Leben gegriffen ist und Jung und Alt viel Freude bereitet. Diesmal hat Lieselotte Geburtstag und freut sich schon ganz doll auf die Party mit all ihren Freunden, doch niemand gratuliert ihr oder hat Zeit für sie. Der Autor hat sich mal wieder fröhlich buntes Abenteuer für Lieselotte ausgedacht mit vielen ideenreichen, lustigen Episoden mit jeder Menge verrückter Hühnern und natürlich am Ende mit einer rauschenden Überraschungsparty für unsere Lieblingskuh mit allen ihren Freunden.
Die vielen farbenfrohen, detailreichen und liebevollen Illustrationen machen das Buch zu einem einmaligen Erlebnis, denn bei jedem Betrachten gibt es etwas Neues zu entdecken. Es eignet sich daher auch hervorragend als Suchbilderbuch.
Die Textpassagen sind kurz und kindgerecht geschrieben, und sehr schön auf den Seiten verteilt, so dass das Hauptaugenmerk auf den ansprechenden Illustrationen liegt.
Die Hauptfigur ist auch in dieser Geschichte Lieselotte, die wegen ihrer drolligen, tollpatschigen und liebenswerten Art schnell zum Sympathieträger der kleinen Leser wird. Doch auch die vielen, kleinen originellen Details und Anspielungen, die sich in den Bildern verstecken wie beispielsweise die ständig zu Blödsinn aufgelegten Hühner, sorgen für beste Unterhaltung.
Sehr gelungen ist auch das praktische Mini-Format, das perfekt in kleine Hände passt und problemlos überall hin mitgenommen werden kann.
FAZIT
Ein witziges, wunderschön illustriertes Vorlese- und Bilderbuch im praktischen Mini-Format für unterwegs rund um die liebenswerte Kuh Lieselotte und ihre Freunde, mit vielen Abenteuern und natürlich einem überraschenden Happy End.
Ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch für Klein- und Kindergartenkinder ab 4 Jahren!

Veröffentlicht am 23.09.2024

Allerlei Wissenswertes rund um Pilze

Mushroom Fever
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MEINE MEINUNG
Bereits ein kurzer Blick in das im KOSMOS Verlag erschienenen Sachbuch "Mushroom Fever – Über die Liebe zu Pilzen und wo du sie findest" von Moritz Schmid macht deutlich, dass der Autor nicht ...

MEINE MEINUNG
Bereits ein kurzer Blick in das im KOSMOS Verlag erschienenen Sachbuch "Mushroom Fever – Über die Liebe zu Pilzen und wo du sie findest" von Moritz Schmid macht deutlich, dass der Autor nicht nur wichtige Informationen und interessantes Hintergrundwissen rund um Pilze vermitteln möchte, sondern auch eine tiefe Wertschätzung für die Natur.
Der ehemalige Werbefotograf Schmid hat einen äußerst erfolgreichen deutschen Instagram-Kanal (@intothewoods_mushrooms), auf dem er als „Pilzfluencer“, ausgewiesener Fungi-Kundiger und erfahrener Pilzcoach eine stetig wachsende Fangemeinde an seiner Pilz-Leidenschaft und Naturliebe teilhaben lässt. Als besonderes Highlight versteht er es hervorragend sein Fachwissen und fotografisches Talent zu vereinen und die einzigartige Schönheit der Pilze und Natur in atemberaubend stimmungsvollen wie originellen Bildern einzufangen. So präsentiert sich sein Buch als ein höchst eindrucksvolles sehr ästhetisch ansprechendes Prachtexemplar, das man immer wieder gerne in die Hand nimmt.
Der Autor nimmt uns auf seine spannenden Streifzüge durch die Wälder zu den besten Pilzplätzen mit und zugleich auf eine faszinierende Reise ins Wunderland der Pilze. Auf unterhaltsame und gut verständliche Weise entführt er uns in eine Welt voller Überraschungen, denn das Universum der Pilze ist größer, vielfältiger und erstaunlicher, als man es sich überhaupt vorstellen mag. Schmids Pilzbegeisterung spürt man deutlich auf jeder Seite und inspiriert dazu, die spannende, ganz eigene Welt der Pilze selbst zu erkunden.
Bereits die kurzen inspirativen Texte TAG IN DEN PILZEN und PERFEKTE FORMEL ZUM GLÜCK auf dem anschaulich aufbereiteten Umschlagklappen machen neugierig auf den neuen Trend, der uns so manche Glücksmomente bescheren und vielleicht auch unser Leben bereichern könnte. Daneben findet man dort ein interessantes Autorenporträt, 7 TIPPS ZUR PILZSUCHE sowie TIPPS ZUR ZUBEREITUNG.
Im vorangestellten ersten Teil erhalten wir eine Menge allgemeine Informationen zu den Pilzen als evolutionsgeschichtliche Wunderwerke mit erstaunlichen Superkräften und einer unfassbaren Vielfalt sowie ein anschaulich und locker präsentiertes Grundlagenwissen rund ums Sammeln von Pilzen mit vielen wertvollen Tipps und Tricks.
Schmid versteht es hervorragend seine Expertise und langjährigen Erfahrungsschatz äußerst lebendig und unterhaltsam zu vermitteln. Ohne komplizierte Fachwörter und Erklärungen werden wir in kürzester Zeit in den Bann gezogen und erleben dabei für so manches Aha-Erlebnis. Von hilfreicher Ausstattung, Klopftest über zu Infos zum Sammeln von geschützten Arten bis hin zur richtigen Ernte - die behandelten Themen sind höchst vielfältig, geben eine Menge praktische Tipps, vermitteln aufschlussreiche Einblicke und sind sehr anschaulich aufbereitet. Im Kapitel ETHIK DES SAMMELNS unterstreicht der Autor, dass neben einem guten Bestimmungsbuch gerade für Einsteiger auch Hilfestellung durch versierte Pilzsammler oder eine Pilzberatungsstelle wichtig ist, um fatalen Fehlern vorzubeugen. Pilzbestimmung ist sehr anspruchsvoll aber notwendig, da ein Fehler im schlimmsten Fall tödlich ausgehen kann. Daher rät er auch generell von Pilzbestimmungs-APPS ab.
Gekonnt macht Schmid deutlich, dass man die Pilzsuche am besten mit der richtigen Einstellung, viel Geduld und einem gewissen Fachwissen über die richtigen Standorte angehen sollte. Belohnt wird man dann nicht nur mit einem vollen Korb mit kulinarischen Köstlichkeiten, sondern als tollem Nebeneffekt auch mit einem klaren Kopf und glücklichem Herzen. Denn Pilze-Sammeln versteht Schmid als ein ganzheitliches Lebensgefühl, das ihn erdet und als wundervolle Inspirationsquelle dient. Ihm ist es wichtig, unser Gespür für die Zusammenhänge und Kreisläufe der Natur zu schärfen und uns hierfür zu sensibilisieren!
Im eigentlichen Hauptteil, der am grünen Farbschnitt leicht zu erkennen ist, finden wir 20 verschiedene Artporträts, in denen Schmid verschiedene Speisepilze sehr anschaulich und informativ präsentiert. Von bekannten Speisepilzen wie Pfifferling, Steinpilz oder Parasol werden auch weitere schmackhafte, vielleicht weniger geläufige Brüder wie Schwefelporling oder Rötelritterling sehr ausführlich vorgestellt. Zum Abschluss der Portraits findet sich zum besseren Überblick ein kurzer Steckbrief mit den wichtigsten Informationen zu Aussehen, Verbreitung und möglicher Verwechselungsgefahr. Die schönen Farbfotos der Pilze mit ansprechenden Detailaufnahmen in unterschiedlichen Formaten sowie stimmungsvolle Impressionen der Standorte sind ein besonderes Highlight dieses gelungenen Handbuchs und illustrieren den Inhalt hervorragend.
Die atemberaubenden Bilder und anschaulichen Artporträts machen das Buch zu einem ästhetischen Erlebnis.
Abgerundet wird das Buch mit einem alphabetischen Register zum Nachschlagen, einer Zusammenstellung von Giftnotrufzentralen sowie Hinweise zu weiterführender Literatur sowie einem Bildnachweis.
FAZIT
Ein beeindruckendes und inspirierendes Sachbuch, das Pilze als faszinierenden Lifestyle-Trend präsentiert und für einen respektvollen, achtsamen Umgang mit der Natur sensibilisiert. Moritz Schmid verbindet fundiertes Fachwissen mit einer tiefen Leidenschaft für die Natur und herausragendem fotografischem Talent. Weit mehr als ein gewöhnliches Pilzbuch lädt es uns ein die Welt der Pilze mit neuen Augen zu entdecken!

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