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Veröffentlicht am 21.03.2019

gutes Jugendbuch

Feuer und Glas - Die Verschwörung
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Bei „Die Verschwörung“ handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Feuer und Glas. Eigentlich sollte die Reihe Feuer und Wasser heißen, denn dies sind die zwei Elemente, die die Hauptakteure Milla und ...

Bei „Die Verschwörung“ handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Feuer und Glas. Eigentlich sollte die Reihe Feuer und Wasser heißen, denn dies sind die zwei Elemente, die die Hauptakteure Milla und Luca durch magische Fähigkeiten beherrschen und hervorrufen können. Während der erste Teil in Venedig spielt und u.a. über den Beginn ihrer Liebe erzählt, geht hier in der Fortsetzung die Reise nach Konstantinopel, wo Millas Vater im Sultanspalast gefangen gehalten wird. Wie alle mächtigen Feuerleute besitzt er das geheimnisvolle Wissen über die Gondel der Weisheit. Und an dieses Wissen wollen so einige Bösewichte herankommen.

In Konstantinopel versucht Milla erst, ihren Vater zu finden und dann ihn zu befreien. Dabei helfen ihr neue und alte Freunde und natürlich Luca. Sie selbst lernt immer mehr, ihre Fähigkeiten zu nutzen und erkennt, dass das Feuer nicht nur gut für den Kampf ist sondern vor allem auch die Macht des Heilens beitzt.

Die Geschichte hat ein hohes Tempo. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass über einige Vorkommnisse, über Gedanken und Beweggründe ausführlicher berichtet würde. Die Personen agieren, allen voran Milla, oft unüberlegt und die daraus resultierenden Missgeschicke sind für den Leser etwas vorhersehbar und keine richtige Überraschung. Manches kann man durch ein aufbrausendes Temperament und die Jugend der Akteure erklären. Vielleicht empfindet ein jugendlicher Leser dies auch weniger störend.

Das Buch ist sicherlich schon ab 12 Jahren gut lesbar (Verlag empfiehl ab 14). Es ist nicht brutal und hat meiner Meinung nach keine Szenen, die jugendgefährdend oder auch nur unverständlich für die jungen Leute sind. Im Gegenteil sind vor allem die historischen Details durchaus lehrreich und angenehm unaufdringlich in die Story eingearbeitet. So wird Wissen transportiert ohne den Zeigefinger zu heben. Für Ältere hätte es gerne noch etwas kniffeliger und verzwickter sein dürfen. Auch waren mir die Personen allgemein – auch die Bösewichte – zu eindimensional. Ich denke, trotz der jugendlichen Zielgruppe hätte man hier schon ein bisschen differenzieren dürfen.


Die Fantasy-Effekte halten sich in Grenzen. Bis auf die magischen Fähigkeiten gibt es nichts phantastisches in der Geschichte.


Gut zu lesen und durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Frauen auf dem Weg in die Unabhängigkeit

Leonore und ihre Töchter
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Vordergründig geht es im neuen Roman von Gina Mayer "Leonore und ihre Töchter" um einen jahrzehnte währenden Fluch, der eine Tuchhändler-Familie über mehrere Generation hinweg verfolgt. Es scheint, als ...

Vordergründig geht es im neuen Roman von Gina Mayer "Leonore und ihre Töchter" um einen jahrzehnte währenden Fluch, der eine Tuchhändler-Familie über mehrere Generation hinweg verfolgt. Es scheint, als wären Unglücksfälle, Selbstmorde und ähnliches durch etwas Unheimliches und Unbekanntes ausgelöst, dessen Gründe wir in der Jugend von Leonore suchen müssen. Um nicht zu schnell alles zu verraten, rollt die Autorin die Geschichte langsam zurück und wir lernen die betroffenen Familienmitglieder erst mal alle kennen und können uns ein Bild von der damaligen Zeit und den Frauen machen, die zu Leonores Familie gehören. Neben der vom Ehemann verlassenen Dora ist das deren Tochter Nanette, die gerade in heftiger Liebe entbrannt ist und die Mutter von Dora, Mathilde, die in ihrer Jugend einen tragischen Verlust eines lieben Menschen zu erdulden hatte.

Das historische Gewand ist geprägt von den gesellschaftlichen Umbrüchen, vor allem Die Emanzipation und die Revolution der Arbeiter gegen die Oberschicht spielen quer durch Euroa eine große Rolle und sind interessant erzählt und formen die Personen dieses Buches.
Nach und nach erfährt der Leser, wer den Fluch über wen gesprochen hat und warum das ganze Dilemma überhaupt zu stande kam. Und ganz nebenbei finden die Frauen zu ihrer eigenen Stärke - jede auf ihre Weise - und die Männer, die es ihnen nicht immer leicht machen, spielen am Ende keine große Rolle mehr.

Der Schreibstil ist gut lesbar und man wandert mit den Frauen durch die verschiedenen Generationen und folgt ihrem spannenden Leben. Im Mittelteil war es ziemlich tragisch und traurig und man muss ein bisschen mitleiden mit den Protagonisten. Aber das Ende ist versöhnlich ohne schnulzig zu sein und ich war zufrieden, wie alles aufgelöst wird und wie die Frauen in die Zukunft blicken können.

Veröffentlicht am 21.03.2019

empfehlenswerte Fortsetzung

Die Versuchung der Pestmagd
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Über den Inhalt:
Medicus Vincent de Vries und seine Familie versuchen in Basel Fuß zu fassen. Als dies misslingt nimmt er eine Stelle in Mainz an, wo der Kurfürst Albrecht dringend nach einem fähigen Arzt ...

Über den Inhalt:
Medicus Vincent de Vries und seine Familie versuchen in Basel Fuß zu fassen. Als dies misslingt nimmt er eine Stelle in Mainz an, wo der Kurfürst Albrecht dringend nach einem fähigen Arzt für seine diversen Leiden sucht. Seine Frau Johanna versucht sich dort wieder im Weinhandel und Sohn Jakob bringt er als Lehrling in einer Apotheke unter. Aber bald ziehen erste dunkle Wolken auf und während in der Stadt die schwarzen Pocken ausbrechen, wird auch die Familie von einigen Unbillen gebeutelt.


Meine Meinung:
Besonders haben mir wieder die verschiedenen Charaktere der Geschichte gefallen. Allen voran natürlich Vincent und Johanna, die diesmal zur Abwechslung neben diversen anderen Schwierigkeiten noch eine Beziehungskrise zu meistern haben. Aber auch Sohn Jakob ist durch seine wilde, ungezügelte Art und sein sprunghaftes Wesen ein sehr interessanter junger Mann, der immer wieder für Probleme sorgt und der Handlung jede Menge Zündstoff verleiht. Kardinal Abrecht ist schließlich derjenige, der mit seiner Selbstherrlichkeit, seiner omnipotenten Art, seiner, für einen Gottesmann ziemlich stark ausgeprägten Potenz, das Ensemble aufs Vortrefflichste abrundet.
Hervorheben möchte ich auch, dass die zauberhaften Nebenrollen immer das gewisse Etwas in die Erzählung gebracht haben. Neben Johannas energischer kleinen Tochter – ein richtiger Wonneproppen -, die für einige Lacher sorgt, war das natürlich vor allem die alte Sabeth, die sich durch das Buch orakelt und nicht immer so weit daneben liegt, mit ihren Ahnungen.
Als klitzekleines Manko fand ich, dass –wohl zwecks Dramaturgie - manchmal die Handlungen der Personen für meinen Geschmack etwas überzogen wirkten. Manchen hatte ich etwas anders eingeschätzt und war dann überrascht, wie schnell sich Situationen so zuspitzen konnten, Gespräche so schnell in einen Streit münden, gefasste Entschlüsse so leichtfertig über Bord geworfen wurden. Aber sowas ist natürlich eine subjektive Meinung und den Lesefluss hat es nicht wirklich gestört.


Mein Fazit:
Das Buch liest sich schnell weg und ich hatte vergnügliche Lesestunden. Im Vergleich zum ersten Teil war es für mich nicht ganz so düster und am Ende konnte ich es zufrieden aus der Hand legen. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte wäre damit gut abgeschlossen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

charmant

Der Hut des Präsidenten
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Zum Inhalt:

Daniel Mercier gönnt sich den abendlichen Besuch in einer Brasserie und landet dort zufällig genau neben dem Tisch des damaligen französischen Staatspräsident Francois Mitterand. Als dieser ...

Zum Inhalt:

Daniel Mercier gönnt sich den abendlichen Besuch in einer Brasserie und landet dort zufällig genau neben dem Tisch des damaligen französischen Staatspräsident Francois Mitterand. Als dieser später seinen Hut liegen lässt, nimmt Daniel ihn an sich weil er meint, ein Souvenier an diese aufregende Begegnung haben zu müssen. Aber es scheint, als wäre mit dem Hut noch etwas Anderes in sein Leben getreten. Ein neuer Elan, ein Mut, der ihm bis dato fremd schien. Ein souveränes Auftreten, dass ihm innerhalb weniger Stunden zu mehr Ansehen bei seinem Chef und zu einem interessanten neuen Job verhilft. Erst als Daniel den Hut aus Versehen im Zug vergisst, wird ihm so richtig bewusst, dass der Hut für ihn etwas Magisches hatte und versucht ihn irgendwie wiederzufinden.

Der Hut indessen setzt seine Reise fort und man fragt sich, ob er sie nicht sogar freiwillig angetreten hat um einigen Menschen in den verschiedensten Lebensituationen aus einer Sackgasse herauszuhelfen und neu zu motivieren.

Meine Meinung:

„Der Hut des Präsidenten“ von Antoine Laurain ist ein schmales Zuckerl von einem Buch. Auf wenigen 240 Seiten zeichnet er seine verschiedenen Charaktere sehr intensiv und anschaulich, ihre Ängste und Sorgen aber vor allem den inneren Wandel, den sie vollziehen, sobald sie den Hut in Händen bzw. auf dem Kopf tragen. Dabei lässt der Autor bewusst offen, ob wirklich der Hut daran Schuld ist oder ob er nicht nur der kleine Schubs ist, den die Menschen manchmal brauchen, wenn sie wieder auf den richtigen Weg kommen sollen. Dabei ist der Erzählstil charmant, typisch französisch und mit einem leisen Hauch von Historie, denn schließlich liegt Mitterands Amtszeit schon ein paar Jährchen zurück und sicherlich erinnert sich nicht jeder Leser persönlich an ihn.

Eine sehr angenehme Lektüre die einem zum Schmunzeln verleitet und durchaus zum Nachdenken animiert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Lucille sucht das Glück

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ...

Die zwei Schwestern Lucille und Wren haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Der Vater ist nach einem Zusammenbruch in einer unbekannten Nervenklinik und die Mutter hat darüber den Halt verloren und verlässt ihre Töchter mit unbekannten Ziel. Lucille, die in einigen Monaten volljährig wird, möchte mit allen Mitteln verhindern, dass die das Jugendamt merkt, dass sie ganz allein sind und verheimlicht vor allen Erwachsenen das Fortgehen der Mutter. Sie kümmert sich um ihre kleine Schwester, sucht sich einen Job in einem Lokal und schafft es eine ganze Weile lang ganz gut, den Schein der heilen Welt aufrecht zu erhalten. Nur ihre beste Freundin Eden und deren Bruder wissen von allem und helfen ihr, so gut sie können. Aber dann passiert ein Unfall und alles wird anders.

Der Jugendroman mit einer Heldin in einer Krise ist ja fast schon ein eigenes Genre. Unter den Büchern die ich da gelesen habe gehört dieses hier sicher in das obere Drittel. Das sehr ästhetische Cover zieht den Leser sofort an und der Titel verspricht ein Buch mit einem glücklichen Ende.

Was mir gefallen hat?

Der Erzählstil hat einen ganz eigenen Rhythmus. Manchmal liest sich der Text fast wie ein Gedicht. Die Autorin beschreibt Gefühle sehr schön und wechselt oft das Tempo, um Stimmungsänderungen anzudeuten. Sie spielt mit den Worten und Sätzen, fordert Aufmerksamkeit und steigert die Intensität. Lucille ist ein sympathischer Charakter und auch die Nebendarsteller bekommen Raum und Zeit für Entwicklung und Tiefe. Es gibt natürlich auch einen jugendlichen Helden und eine aufkeimende Liebesgeschichte und wie es sich gehört ist sie etwas kompliziert und man muss bangen, ob die beiden wirklich zusammen kommen. Ich mochte auch das Ende, welches trotz des Buchtitels nicht schmalzig und rosarot war sondern durchaus realistisch mit hoffnungsvollem Unterton.

Was mir nicht gefallen hat?

Eigentlich nur eine Wendung am Schluss, die mir etwas zu viel des Guten war. Und vielleicht hätte es noch eine klitzekleine Erklärung in Bezug auf die verschwundene Mutter gebraucht.

Fazit:

Das Buch hat sich schnell und leicht lesen lassen. Es hat durchaus Emotionen geweckt und ein paar Sätze und Abschnitte waren wirklich wertvoll und wunderschön. Ich denke, es hätte gerne noch ein paar Seiten länger sein dürfen. Ich mochte Lucille, Wren, Digby und Eden.