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Veröffentlicht am 02.02.2020

Mir fehlt es an Tiefe

Die Chroniken der Windträume
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Tief traurig über den Verlust des geliebten Vaters und das plötzliche Ende einer langjährigen Beziehung sitzen Tom und Jan in unterschiedlichen Jahrzehnten an der gleichen Meeresbucht und hadern mit ihrem ...

Tief traurig über den Verlust des geliebten Vaters und das plötzliche Ende einer langjährigen Beziehung sitzen Tom und Jan in unterschiedlichen Jahrzehnten an der gleichen Meeresbucht und hadern mit ihrem Schicksal. Da erscheint ihnen die Stimme des Windes und wir tauchen ein in die märchenhafte Welt des Meeres, der Wellen und mystischer Naturgewalten. Der Wind spricht immer wieder zu Tom und Jan und gibt ihnen die Kraft ihrer Trauer zu begegnen. Er führt sie mit den Robben Jova und Chrissie zusammen. Sie erleben in märchenhaften Naturschauspielen, dass selbst das Abschied nehmen, der Beginn einer neuen fantastischen Reise sein kann und dass es im Leben keinen Stillstand gibt.
„Die Chroniken der Windträume….ist ein Hörbuch über Abschied und Trauer, über das ewige Werden und Vergehen, vor allem aber über Hoffnung und die unbändige Kraft des Lebens.



Meine Meinung:

Ich kann mich für Märchen mit Tiefgang, Weisheit und Poesie begeistern. „Die Chroniken der Windträume“ haben mich allerdings emotional nicht erreicht. Mir war die Story einfach zu platt. Es soll sich ja hier um ein Märchen für Erwachsene handeln, aber vielleicht habe ich ja die Botschaft nicht verstanden.

Zu den Charakteren konnte ich ebenfalls keine Beziehung aufbauen, ich empfand Tom und Jan als furchtbare Jammerlappen.

Trost hab ich jedenfalls keinen gefunden. Ich hatte mir mehr versprochen, wahrscheinlich zu viel. Am besten fand ich die Geschichte vom Seemann und seiner Frau. Die Stimme des Sprechers Christopher Groß fand ich angenehm.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Mitten ins Herz

Ohne ein einziges Wort
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Inhalt:

Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. ...

Inhalt:

Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. Zweifellos. Dann muss er verreisen und verspricht dir, er meldet sich auf dem Weg zum Flughafen. Aber er ruft nicht an. Er meldet sich gar nicht mehr. Deine Freunde raten dir, ihn zu vergessen, doch du weißt, sie irren sich. Irgendetwas muss passiert sein, es muss einen Grund für sein Verschwinden geben. Und nun stell dir vor, du hast recht. Es gibt einen Grund, aber du kannst ihn nicht ändern. Denn der Grund bist du.

Meine Meinung:

Das sich der Liebste so einfach, ohne ein Wort, ohne einen Grund, nicht mehr meldet, ist sicherlich für jede Frau Horror pur. In den 70igern war es durchaus Realität, dass ein Typ in die Versenkung verschwand. Heute im Zeichen von Internet und Handys ist das kaum mehr möglich, keine Spuren zu hinterlassen.

Und doch hat mich die Geschichte emotional stark berührt. Oh ja, Eddy hatte einen Grund. Und ich habe mit beiden Protagonisten gelitten. Ich stehe ja in der Regel bei der Auswahl meines Lesestoffs nicht auf Romantik, aber zwischendurch darf es schon mal was fürs Herz sein. „Ohne ein Wort,“ ist ein Treffer mitten ins Herz. Ich fühlte mich in meine Jugend versetzt und hab tatsächlich einige Tränen verdrückt.

Beide Protagonisten empfand ich als sehr sympathisch. Und ehrlich ich konnte Sarah verstehen, in Eddy hätte ich mich auch verliebt. Sein Aussehen, sein Charakter und sein unwiderstehlicher Humor.

Daumen hoch. Absoluter Lesespaß für Romantikerinnen und für alle Frauen, die glauben, dass alles längst hinter sich zu haben.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Die Farben der Liebe

Ein zufälliger Irrtum über die Liebe
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Über den Inhalt:


Pizza im Baumhaus, tanzen zu Prince, die Welt durch eine lilafarbene Brille betrachten – all das ist für die kleine Willow Liebe. Es sind die Stunden, die sie mit ihrer lebenslustigen ...

Über den Inhalt:


Pizza im Baumhaus, tanzen zu Prince, die Welt durch eine lilafarbene Brille betrachten – all das ist für die kleine Willow Liebe. Es sind die Stunden, die sie mit ihrer lebenslustigen Mutter Rosie genossen hat. Doch seit sich die Eltern getrennt haben und Rosie in ihrer eigenen Dunkelheit verschwindet, steht Willow vor einem Rätsel: Ist die Liebe nur ein zufälliger Irrtum oder zeigt sie sich auch noch in anderen Farben?


Meine Meinung:


Rosie arbeitet in einem Blumenladen in Mannhatten, teils um Geld zu verdienen, aber hauptsächlich um der Liebe auf die Spur zu kommen. Eigenmächtig würzt sie die den Blumen beigefügten Grußkarten mit netten Worten und Gedichten. Auch die Karte von Rex Thorpe an seine Freundin wird aufgehübscht.


Wutentbrannt stürmt dieser Tage später in den Laden. Rosies Unbekümmertheit verschlug ihm den Atem. Ihr Leuchten. Und auch Rosie fand Rex Selbstsicherheit sexy. Sie fand, er sei ein gutaussehender Idiot. Beide sind fasziniert voneinander. Rex war beeindruckt von Rosies flippiger Art. Und Rosie war schwer beeindruckt von seiner Konsequenz, seiner Gradlinigkeit. Er gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Und doch wussten beide, dass diese Liebe nicht von Dauer ist.


Willow ist die elfjährige Tochter der beiden. Inzwischen ist die Ehe der Eltern geschieden. Und Willow lebt mit ihrem kleinen Bruder Asher die Hälfte der Woche beim Vater und die andere bei der Mutter. Willow und ihre Mutter verbindet eine unbändige Liebe und eine Vorliebe für verrückte und kreative Ideen. Und gerade darum wird Willow in der Schule gemobbt. Sie liebt die Farbe Lila, und trägt täglich die gleichen Klamotten. Sie sieht die Welt durch eine lila Brille, genau wie ihre Mutter, denn dann sieht alles nicht mehr so traurig aus. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist eher kühl. Er besteht auf die Einhaltung von Regeln und führt Listen, die abgearbeitet werden müssen. Und dabei wünscht sich Willow nichts sehnlicher, als dass auf der Liste ihres Vaters nur ein Punkt stünde: Asher und Willow einen Gute-Nacht-Kuss geben. Das fand ich ungeheuer traurig.


Und dann muss Willow erleben wie sich ihre Mutter verändert und immer trauriger wird.


„Ein zufälliger Irrtum über die Liebe“ ist ein gelungener Debütroman der Autorin Brianna Wolfson. Der Schreibstil ist gut lesbar. Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich mochte die lebhafte und flippige Rosie, aber auch den ernsthaften Rex. Zwei Protagonisten, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Und ich mochte vor allem den Rex, er sich um seine Kinder bemüht. Willow tat mir von Anfang an leid. Das Thema Depression und Sucht wird sehr eindringlich dargestellt, diese Auf und Ab’s und die Hilflosigkeit als Außenstehenden.


Ein gelungener Debütroman. Eine ergreifende und zum Teil sehr traurige Geschichte.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Billys Vermächtnis

Ein Himmel voller Bücher
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Inhalt:

Die zwölfjährige Miranda versteht die Welt nicht mehr. Ihr geliebter Onkel Billy bricht nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter jeglichen Kontakt zu ihrer Familie ab. Sechzehn Jahre später ...


Inhalt:

Die zwölfjährige Miranda versteht die Welt nicht mehr. Ihr geliebter Onkel Billy bricht nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter jeglichen Kontakt zu ihrer Familie ab. Sechzehn Jahre später lebt Miranda in Philadelphia zusammen mit ihrem Freund Jay und hat sich ihr Leben gut eingerichtet. Sie ist Geschichtslehrerin und liebt ihren Beruf. Überraschend erhält sie die Nachricht vom Tod ihres Onkels. Sie fährt nach LA, um bei der Beerdigung dabei zu sein und stößt bei ihrer Mutter auf Abwehr. Ihre Mutter weigert sich, sie zu begleiten. Selbst nach dem Tod ihres Bruders ist sie unversöhnlich. Miranda erbt die Buchhandlung ihres Onkels Prospero Books. In Form von literarischen Rätseln versucht ihr Onkel Miranda was mitzuteilen. Diese führen in die Vergangenheit und rütteln an Familiengeheimnissen.

Meine Meinung:

Ich bin ein bisschen auf das verspielte Cover hereingefallen. Dahinter vermutete ich eine leichte Sommerlektüre. Dem ist nicht so. Die Autorin Amy Meyerson legt ihn ihrem Debütroman eine Geschichte vor, die den Leser beschäftigt. Ich habe mir einige Bücher, um die es hier ging, herausgeschrieben. Ich will sie in der nächsten Zeit unbedingt lesen. Die Handlung fand ich zwar nicht in allen Punkten nachvollziehbar, zum Beispiel war mir die Unversöhnlichkeit der Mutter unbegreiflich, auch Billys Verhalten erweckte in mir Unverständnis. Um ehrlich zu sein, von den Protagonisten konnte mich keiner wirklich für sich gewinnen. Billy war als Charakter ein extremer Egomane. Miranda empfand ich als zerrissene Persönlichkeit, zum Teil Mamakind, zum Teil egomanisch wie ihr Onkel. Auch Suzy und Evelyn verstanden es nicht mich zu gewinnen. Am sympathischsten wirkte Mirandas Vater auf mich.

„Ein Himmel voller Bücher“, lässt sich leicht lesen, wirft aber immer wieder Fragen auf. Ich habe mit Miranda mitgerätselt, die Bücher in der Buchhandlung und in den Rätseln haben mich neugierig gemacht, mehr über sie zu erfahren. Trotz mancher Längen hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen.

Fazit: Trotz einiger Schwächen ein tolles Debüt

Veröffentlicht am 02.02.2020

Emotionale Altlasten abwerfen

Der emotionale Rucksack
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Warum können uns wildfremde Menschen, die uns anpöbeln, völlig aus der Bahn werfen? Wer erinnert sich nicht an einen solchen Moment. Die Frage ist: Was gibt diesen Menschen die Macht über unseren Gefühlshaushalt? ...

Warum können uns wildfremde Menschen, die uns anpöbeln, völlig aus der Bahn werfen? Wer erinnert sich nicht an einen solchen Moment. Die Frage ist: Was gibt diesen Menschen die Macht über unseren Gefühlshaushalt? – Längst Vergangene Erfahrungen spielen uns hier einen Streich. Wir alle haben einen emotionalen Rucksack.

Die meisten Eltern stellen irgendwann mit Schrecken fest, dass sie sich genau wie die eigene Mutter, der eigene Vater verhalten, trotz aller guten Vorsätze, genau das nie zu tun.

Wir brauchen Herausforderungen um uns weiter zu entwickeln, wir müssen dabei auch oft an Grenzen gehen und darüber hinaus, d. h. unsere Komfortzone verlassen. Allerdings, an jeder Herausforderung an der wir eher zerbrechen als zu wachsen, macht unseren Rucksack ein kleines bisschen schwerer.

Die Autorin unterscheidet zwischen Gefühlen und Emotionen. Gefühle kommen aus dem Moment heraus und sind frei von Altlasten, d. h. sie sind der Situation angemessen. Emotionen bezeichnet sie als „emotionale Altlasten“, sie sind gefühlte Gefühle aus der Vergangenheit, die wir zum damaligen Zeitpunkt nicht fühlen wollten oder konnten.

Die Autorin rät uns, Verantwortung für unser emotionales Gepäck zu übernehmen. Es geht darum nicht gefühlte Gefühle ins Bewusstsein zu heben, zu fühlen und dadurch eine Verarbeitung zu ermöglichen.

Die Aufmachung und das Layout sind absolut top. Mich hat der rote Rucksack auf dem Cover sofort angesprochen. Die Autorin Vivian Dittmar schreibt einfach und verständlich. Sie kommt ohne Fachkauderwelsch aus, die dem interessierten Laien das Lesen bei derartigen Themen oft verleidet. „Der emotionale Rucksack“ bietet einen guten Überblick zu dieser Thematik, vieles wird durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse untermauert. Mit praktischen Übungen kann der Leser den eigenen emotionalen Altlasten auf die Spur kommen. Die Autorin gibt uns Strategien an die Hand, die eigenen Dramen aufzudecken und aufzuarbeiten. Ich habe mich tatsächlich in vielen Punkten wiedererkannt.

Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen leicht lesbaren und verständlichen Ratgeber. Denn jeder von uns trägt einen emotionalen Rucksack mit sich, und tut gut daran Gepäck abzuwerfen.