Profilbild von buch_lesen_more

buch_lesen_more

Lesejury-Mitglied
offline

buch_lesen_more ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buch_lesen_more über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2024

Ein leises Buch!

Der Buchspazierer
0

Herr Carl Christian Kollhoff ist ein "Buchspazierer", der für spezielle Klienten die Buchbestellungen des örtlichen Buchhändlers, der er selber vorher war, noch selber austrägt. Diesen Namen gab ihm Schascha, ...

Herr Carl Christian Kollhoff ist ein "Buchspazierer", der für spezielle Klienten die Buchbestellungen des örtlichen Buchhändlers, der er selber vorher war, noch selber austrägt. Diesen Namen gab ihm Schascha, die 9-Jährige, die ihn eines Tages einfach begleitete und alles in und um sein Leben veränderte...
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen. Es ist ein Buch, was mich wirklich tief berührt hat. Allein die detailreiche, aber so unglaublich poetische und achtsame Sprache, die Sebastian Henn anschlägt, umhüllt einen. Es macht Spaß zu lesen, wie sich die verschiedenen Stränge schlussendlich zu einem Ganzen verbinden. Ein Buch, dass man immer wieder lesen möchte!
Ich empfinde das Buch als kleinen, kostbaren Schatz und vergebe natürlich und sehr gerne 5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2024

Unbezahlbar!

Mameleben
0

Michel Bergmann schreibt über seine Mutter. Klingt "banal", ist es aber nicht.
Es ist eine Hommage an seine Mutter, eine Art Abrechnung, ein Stück Geschichte über Vertreibung und Exil, über Verlust, über ...

Michel Bergmann schreibt über seine Mutter. Klingt "banal", ist es aber nicht.
Es ist eine Hommage an seine Mutter, eine Art Abrechnung, ein Stück Geschichte über Vertreibung und Exil, über Verlust, über Liebe - über das Leben.
Dabei ist seine Mutter nicht der liebevolle Kuscheltyp. Beileibe nicht! Sie ist taff, kritisch, eigenwillig, bissl hysterisch, teils extrem anstrengend, dabei kontrollierend umsorgend. Auch aufopfernd, aber mehr im Verborgenen, eher "erpresserisch" fordernd mit Sätzen wie: "und dafür hab ich überlebt?!"
Mit leichten Tönen kommt das Buch daher, beschreibt grausame Zeiten und Zeiten des Glücks. Michel Bergmann hat mich mit seinem Schreibstil gefangen, ich hing an jedem Satz wie eine Ertrinkende - hoffend, es ist nicht schon vorbei.
Ich hätte Michel Bergmanns Mutter teils "an die Wand klatschen können", teil in meine Arme schließen mögen.
Generell war es für mich ein ganz großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe! Ich habe gelacht, gelitten, geweint - alles war dabei. Und es bleibt ein kleines bisschen Mame hängen.
Danke, Michel Bergmann, für dieses sehr offene und persönliche Buch!! Bisher mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Absolute Leseempfehlung, daher 5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2024

Aufgeben ist keine Option!

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
0

Berlin 1939. Jüdin Maria hat es nach langen Diskussionen und Streitereien endlich geschafft ihren Mann dazu zu bringen seine geliebte Buchhandlung und seine gewohnte Umgebung aufzugeben, und sie können ...

Berlin 1939. Jüdin Maria hat es nach langen Diskussionen und Streitereien endlich geschafft ihren Mann dazu zu bringen seine geliebte Buchhandlung und seine gewohnte Umgebung aufzugeben, und sie können zusammen mit ihren zwei Kindern wahrlich im allerletzten Moment, mit vielen Steinen auf dem Weg, das für sie höchst brisante Deutschland verlassen und begeben sich auf eine gefährliche Odysee quer durch Europa bis nach Brasilien.
Rio de Janeiro 2023. Sandra führt die geerbte Buchhandlung ihrer Großmutter Maria mehr schlecht als recht. Sie ist ein Feiermädchen, immer gut gelaunt und spontan, aber ohne Geschäftssinn. Eines Tages wird sie von June, der Enkelin einer Freundin ihrer Oma, mit dem anteiligen Erbe konfrontiert, das erst mit Auffinden des Nachfahren der dritten Freundin angetreten werden kann. Die beiden Frauen gehen auf Spurensuche und reisen der Fluchtroute Marias nach....

Anna Claire schreibt zwei Bücher in einem, da die beiden Erzählstränge auch in meinem Empfinden komplett verschieden geschrieben sind. Der Teil um Marias Flucht ist ernster, spannend, aufwühlend und teils unfassbar. Die drohende Deportation ist fast spürbar. Der Teil um Sandra dagegen eher geschrieben wie ein New Adult. Sorglos, bisschen locker und leicht - man spürt fast die Sonne Brasiliens und hört im Geiste Samba-Rhythmen. Jedoch beginnt, je weiter sie sich auf den Weg machen, bei Sandra ein Sinneswandel. Mitverursacht durch die besonnene June erkennt sie, dass sie beide nur mit Beharrlichkeit und an einem Strang ziehend ihrem Ziel näher kommen können. Und sie lernt den Schriftsteller Gabriel kennen und bald darauf auch lieben. Als Leserin war ich sofort gebannt von beiden Geschichten - man verschlingt förmlich das Buch! Und obwohl alles Fiktion ist, erstarrt man vor dem Grauen der damaligen Zeit und bangt mit den Protagonisten. Ich empfand das Buch als sehr gut recherchiert.
Ein wirklich sehr schöner Mix zwischen Fluchtgeschichte einer jüdischen Familie im dritten Reich und der Aufarbeitung durch die Enkel, die sich zusammentun. Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer Trilogie.
Der erste Band, den ich allerdings erst noch lesen werde, zeigt das Leben der drei Freundinnen Anfang der Nazizeit und wie es zu diesem unerklärlichen Bruch kam. Und um June, die von ihrer Großmutter Louise 1/3 eines Restaurants in New York nur dann erben kann, wenn sie die beiden anderen Nachfahren von Großmutters besten Freundinnen auch findet.
Beendet werden beide Bücher mit einem Cliffhanger. Mag ich persönlich sonst nicht so, aber hier ergibt es durchaus Sinn, da die Geschichten der drei Freundinnen und schlussendlich die der Nachfahren unweigerlich miteinander verwoben sind.
Jeder, der historische Bücher vermischt mit Zeitsprüngen in die Gegenwart und romantische Liebesromane mag, ist hier goldrichtig!
Hinter Anna Claire verbirgt sich die Autorin und Drehbuchautorin Anja Saskia Beyer, die auch unter dem Pseudonym Hanna Lucas schreibt.
Ich vergebe hervorragende 5/5 Sterne und erwarte sehnsüchtig den dritten Teil um Anni und ihre Nachkommen und der Aufklärung aller Geheimnisse.....!
[Rezensionsexemplar]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2023

Toll!!

Hunter B. Holmes: Studienfach Mord
0

Diesmal rezensiere ich das e-Book "Hunter B. Holmes - Studienfach Mord" von Wolf September.
Vielen, lieben Dank für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar als e-book!

Mein Fazit:
Toll!!
Fesselnd, ...

Diesmal rezensiere ich das e-Book "Hunter B. Holmes - Studienfach Mord" von Wolf September.
Vielen, lieben Dank für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar als e-book!

Mein Fazit:
Toll!!
Fesselnd, lustig, schräg, gay, spannend, bisschen britisch, aber auch locker, sprachgewandt, klug und wortwitzig.

Hunter B. Holmes ist 43, adelig, lebt mit seinem Butler Godric in einem Penthouse über den Dächern von London, ist leitender Polizist bei Scotland Yard und schwul.
Es passiert ein Mord im Hörsaal der Uni. Der schwule Dozent Max wird durch eine Art Giftpfeil getötet. Hunter bekommt einen neuen Polizeipartner, mit dem er sich auf Anhieb gut versteht. Beide beginnen zu ermitteln.
Sie kommen aber nur bedingt voran. Nichts will richtig passen und sie drehen sich ein bisschen im Kreis. Dann geschieht ein weiterer Mord....

Es war für mich was komplett Neues über schwule Charaktere zu lesen, was bitte überhaupt keinerlei Wertung sein soll. Eher der Fakt, dass es bisher eben nicht so war. Aber ich habe es genossen! Wolf hat eine sehr intelligente Sprache, und das spürt man bei den Dialogen seiner Protagonisten. Für mein Empfinden kam der Butler Godric etwas zu kurz, da hätte ich mir mehr Zusammenspiel mit Hunter gewünscht, gerade im Hinblick auf die Mordfälle, zumal ich ein Fan von englischen Butlern bin. Dahingehend -⚠️Spoiler ⚠️- hätte ich es auch beim "Sie" belassen, klingt doch so herrlich blasiert. Aber das wars schon an Kritik.
David, Holmes' neuer Partner, und auch der Gerichtsmediziner Lee sind gut gezeichnet. Die Kriminalgeschichte fand ich sehr spannend, und ich hatte tatsächlich bis zum Schluss keine Ahnung, wer denn nun die Morde verübt hatte. Aber ich gestehe, ich bin diesbezüglich auch äh ..... nennen wir es subtalentiert. Nichts desto Trotz liebe ich Krimis.
Es hat alles, was ein guter Cosy-Krimi braucht und am Schluss kommt..... Aber lest doch selber!

Ich gebe 5/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2023

Großartig

Pünktchen und Anton
0

Ich kenne und liebe die Story seit Kindheit, und das ist schon bisschen länger her.... Jetzt habe ich zufällig den Comic von Isabel Seitz entdeckt, und was soll ich sagen: genial! Es fängt das Berlin der ...

Ich kenne und liebe die Story seit Kindheit, und das ist schon bisschen länger her.... Jetzt habe ich zufällig den Comic von Isabel Seitz entdeckt, und was soll ich sagen: genial! Es fängt das Berlin der 1930er perfekt ein, die Farben, die Stimmung - einfach atmosphärisch!
Und auch, wenn natürlich das damalige Frauen-/Mädchenbild ein komplett anderes war, ist Pünktchen schon sehr modern! Zumal das Thema Freundschaft sowieso gar nicht aus der Mode kommen kann. Toll, wie Pünktchen dem Anton hilft, weil seine Mutter doch so krank ist!! Tja, andere, düstere Zeiten - und die sollten auch nicht vergessen, verändert und geschönt werden.

Ich empfehle (dieses Buch) und hier diesen Comic zu 100%, weil Menschlichkeit immer aktuell ist! Und der Dackel "Piefke" ist sowieso der heimliche Star!

Und ich glaube fest, Herrn Kästner hätte sein Buch als Comic ebenso gefallen!

Ich schließe nicht aus, dass die Comics von 'Emil und die Detektive' und 'Das doppelte Lottchen' auch noch einen Platz in meiner Bibliothek finden....

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere