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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2021

Heißes Pflaster New York

Mydworth - Folge 10: Auf Ganovenjagd in New York City
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Kaum in New York angekommen, stecken Harry und Kat schon wieder in einem Fall drin. Diesmal sollen sie den entführten Enkel eines steinreichen Industriellen zurückbringen. Um das zu schaffen müsen sie ...

Kaum in New York angekommen, stecken Harry und Kat schon wieder in einem Fall drin. Diesmal sollen sie den entführten Enkel eines steinreichen Industriellen zurückbringen. Um das zu schaffen müsen sie das heiße Pflaster New Yorks betreten...

Es sind wie immer verzwickte Ermittlungen, bei denen die Beiden ihr ganzes Können in die Waagschale legen müssen. Die lebendigen Beschreibungen der einzelnen Schauplätze und die verschiedenen falschen Fährten und Ablenkungsmanöver machen auch diesen Serienteil wieder zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Cosy-Crime.

Mir gefällt die Serie und ich kann sie als nette Lektüre für zwischendurch absolut weiterempfehlen und vergebe für dieses Hörbuch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.12.2021

Düster, spannend, wortgewaltig

Stadt der Mörder
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Britta Habekost versetzt ihre Leserschaft mit diesem HistoKrimi in das Paris der 1920er Jahre. Die Hauptprotagonistin Lysanne ist hier auf der Suche nach ihre verschwundenen Schwester und gerät dabei nicht ...

Britta Habekost versetzt ihre Leserschaft mit diesem HistoKrimi in das Paris der 1920er Jahre. Die Hauptprotagonistin Lysanne ist hier auf der Suche nach ihre verschwundenen Schwester und gerät dabei nicht nur in ein sich entwickelndes Künstlermilieu, das der Surrealisten, sondern kommt auch einem Serientäter gefährlich nahe.
Den Kriminalfall im Umfeld der Surrealisten anzusiedeln ist ein ungewöhnlicher aber auch sehr interessanter Ansatz. Denn während der Nachforschungen Lysannes und später der Ermittlungen der Polizei, kommen so einst real existierende Vertreter dieser Kunstrichtung zu Worten und Taten. Schon allein diese historischen Persönlichkeiten und ihre hier erwähnte Kunst geben dem Roman einen nicht alltäglichen Rahmen. Kann es möglich sein, dass der Mörder vielleicht in den Reihen dieser skurrilen Typen zu suchen/finden ist?
Dank des sehr anschaulichen und wortgewaltigen Schreib- und Erzählstils wird das Leben des glamourösen und avantgardistischen Paris vor dem Leser entblättert. Aber auch die düstere Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die immer noch sehr präsent mit all seinem Elend ist, hat die Autorin überzeugend in die Krimihandlung eingebaut.
Was einerseits durch die Surrealisten wie ein Traum anmutet, entwickelt sich nach und nach zu einem tiefgreifenden und sehr aufregenden Krimi mit interessanten Hintergrundinformationen. Allerdings ist dieser Roman auch teils schwere Kost. Wer sich mit den Surrealisten (noch) nicht auseinandergesetzt hat, sollte sich nicht scheuen, dass Internet zu bemühen. Denn im Verlauf wird man dann so manche Feinheit des Erzählten besser einordnen können und das Wieso, Weshalb, Warum und vielleicht auch Wer, erschließt sich einem leichter. Die lebensecht charakterisierten fiktiven Figuren agieren wunderbar mit den hier namhaften Vertretern der Surrealisten-Szene und es ergibt sich ein spannender, düsterer und wortgewaltiger HistoKrimi den ich hiermit sehr gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 30.12.2021

Spannender Mittelalter-Abenteuer-Roman

Die Mission des Kreuzritters
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Dieser neue historische Roman ist Teil der Familie Montalban-Reihe, die mit „Der Bastard von Tolosa“ seinen Anfang nimmt und mit „Die Comtessa“ und „Die Hure Babylon“ als die Teile 3 und 4 seine weitere ...

Dieser neue historische Roman ist Teil der Familie Montalban-Reihe, die mit „Der Bastard von Tolosa“ seinen Anfang nimmt und mit „Die Comtessa“ und „Die Hure Babylon“ als die Teile 3 und 4 seine weitere Fortsetzung findet.
Dieser Roman spielt im Jahr 1129 zur Zeit der Kreuzzüge, und die eigenwillige Tochter Baudouin II., Melisende, soll verheiratet werden. Doch das widerstrebt ihr gehörig und so flieht sie kurzerhand zu ihrer Schwester Alice nach Antiochia. Doch das dies alles andere als ein Spaziergang wird muss Melisende als bald feststellen. Um die zu allem bereite Tochter gesund nach Hause zu bringen, beauftragt Baudouin II. seinen treu ergebenen Tempelritter Raol de Montalban mit dieser Aufgabe. Und wie sich diese Reise zum ungewollten Abenteuer entwickelt, das müsst ihr schon selber lesen – es lohnt sich wirklich. Denn neben der ereignisreichen Reise von Melisende und Raol, beeindruckt der Roman durch seine detailreichen und atmosphärisch dichten Eindrücke von Land und Leuten und so wird das Mittelalter sehr bildgewaltig zum Leben erweckt. Eine Vielzahl von Handlungsorten und Charakteren bekommt der Leser sehr überzeugend präsentiert. Aber auch Schilderungen von Schlachten und politischen Verhandlungen sind in die Handlung eingebunden. Hier merkt man, wie akribisch Ulf Schiewe sich mit der Thematik Kreuzzüge auseinandergesetzt hat um den fiktiven Romanteilen historisch Verbrieftes an die Seite zu geben. Und genau dieses Zusammenspiel prägt die Handlung und gibt ihr gleichzeitig eine überzeugende Basis.
Fazit: „Die Mission des Kreuzritters“ ist ein Mittelalter-Abenteuer-Roman, der mit starken Charakteren, einer spannenden, teils historisch belegten Handlung und einem mitreißenden Schreib- und Erzählstil bei mir punkten konnte. Mich hat Teil 2 der Montalban-Reihe wirklich sehr gut unterhalten und deshalb vergebe ich auch gern 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.12.2021

Düsteres und trostloses Talberg

Talberg 1935
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Dies ist der 1. Teil der gleichnamigen Talberg-Trilogie von Max Korn und ist im Jahr 1935 angesiedelt. Als der Dorfschullehrer Wilhelm Steiner am Fuß des Turmes, der durch seinen Auftrag einst errichtet ...

Dies ist der 1. Teil der gleichnamigen Talberg-Trilogie von Max Korn und ist im Jahr 1935 angesiedelt. Als der Dorfschullehrer Wilhelm Steiner am Fuß des Turmes, der durch seinen Auftrag einst errichtet wurde, tot aufgefunden wird, soll Polizeimajor Karl Leiner Licht ins Dunkel bringen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn düster, kalt und unwirtlich ist es in Talberg und auch die Dörfler sind eingeschüchtert und des Lebens müde. Man ahnt als Leser, dass Leiner alles andere als eine einfache Aufgabe vor sich hat, um hier an die dringlichen Informationen zu gelangen. Aber trotz aller Unwegbarkeiten bleibt er hartnäckig und genau das sollte man als Leser auch bleiben. Denn obwohl einige Passagen sehr weit schweifend und emotionslos erzählt sind, wird der Leser durch die Beschreibungen der trostlosen Atmosphäre dieser hinterwäldlerischen Gegend und seiner eigenbrötlerischen Protagonisten im Verlauf in seinen Bann gezogen und mit einem überzeugenden Finale entschädigt.
Mir hat der 1. Teil der Talberg-Trilogie wirklich gut gefallen und ich bin schon jetzt auf Talberg 1977 gespannt und ob sich das düstere, wenig einladende Talberg dann eventuell zum Besseren gewandelt hat. Bis dahin gibt es von mir für diesen Roman eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.12.2021

Sehr speziell

Die militante Madonna
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Im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen Romans steht Chevalier Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont. Er lebte von 1728 – 1810 und war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, ...

Im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen Romans steht Chevalier Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont. Er lebte von 1728 – 1810 und war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, Schriftsteller und Degenfechter. Aber Berühmtheit erlangte er letztlich, weil er einen großen Teil seines Lebens als Frau lebte.
Irene Dische knüpft an genau diesem Fakt an und bringt dem Leser diesen einerseits Königstreuen und feinsinnigen Bücherfreund aber andererseits auch hinterhältigen Ränkeschmied näher, der seine Auftritte je nach Lust oder Notwendigkeit mal als Mann dann wieder als Frau gekleidet absolvierte. Dazu passt auch sein abenteuerlich anmutendes Leben selbst. So war er z. B. Botschafter in London und lebte auch eine Zeit lang in Russland. Während zahlreicher Beschreibungen des umtriebigen Lebenswandels des d’Éon de Beaumont, lässt die Autorin ihren Helden immer wieder zu Wort kommen und ihn zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herspringen, so dass ein aufmerksames Lesen angeraten ist.
Mein Fazit: Die Lebensgeschichte des Chevalier, der mal arrogant herablassend mal zynisch seine Ansichten kund tut, ist schon eine recht spezielle Lektüre. Ich bin mit dem Mann, aber auch der Frau in ihm, nicht wirklich warm geworden. Eine Leseempfehlung für interessierte Leser von außergewöhnlichen Biographien kann ich jedoch aussprechen.