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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 284 - Klassiker der Weltliteratur

Der Vorleser
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Über dieses Buch gäbe es sooooo viel zu sagen. Aber weniger ist manchmal mehr und spoilern ist so gar nicht toll. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch, denn es greift zwei Themen auf, von denen wir ...

Über dieses Buch gäbe es sooooo viel zu sagen. Aber weniger ist manchmal mehr und spoilern ist so gar nicht toll. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch, denn es greift zwei Themen auf, von denen wir alle tagtäglich umgeben sind.

Im ersten Teil geht es um Michael, einen durchschnittlichen Jugendlichen, der noch nicht so wirklich weiß, wohin mit sich. Er lernt die 21 Jahre ältere Hanna kennen und beginnt eine sexuelle Beziehung mit ihr. Er will mehr, sie hält ihn jedoch auf Distanz. Ohne das Verwerfliche (ob es denn überhaupt verwerflich ist?) an der Beziehung zu hinterfragen, bekommt man Einblick in Michaels Gedankenwelt und wie sehr ihn der Umgang mit Hanna in seinem Erwachsenwerden beeinflusst.

In den folgenden beiden Teilen ist Michael älter. Währen dem Jura-Studium trifft er in einem Gerichtsverfahren wieder auf Hanna, nachdem sie ihn wortlos vor Jahren verlassen hat. Sie sitzt als ehemalige SS-Wächterin für furchtbare Verbrechen auf der Anklagebank. Michael, immer noch im Zwiespalt mit seinen Gefühlen ihr gegenüber, versucht damit umzugehen.. und das eigentlich bis zu dem Zeitpunkt, an dem er diese Geschichte niederschreibt.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, subjektiv erfährt man alles aus Michaels Wahrnehmung.. so lernt man auch Hanna nur als Figur seines Lebens kennen. Und nicht Hanna wirklich. Ich fand es super spannend die Gedanken und Gefühle eines jungen Mannes in der Pubertät bei der Beziehung zu einer älteren Frau kennenzulernen. Dazu dann auch später sein Denken und Verhalten gegenüber Nationalsozialismus generell und vor allem auch bezogen auf einzelne Menschen „dahinter“.

Schwere Kost, aber Pflichtlektüre finde ich. Vielleicht schaue ich mir am Wochenende die Verfilmung mit Kate Winslet an!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 228 - Klassiker der Weltliteratur

Die Physiker vom Friedrich Dürrenmatt
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‚Die Physiker‘ ist eine Komödie in zwei Akten. Wobei ich es eher als Tragikomödie bezeichnen würde… Im Mittelpunkt stehen 3 Patienten einer Irrenanstalt: einer hält sich für Einstein, einer für Newton ...

‚Die Physiker‘ ist eine Komödie in zwei Akten. Wobei ich es eher als Tragikomödie bezeichnen würde… Im Mittelpunkt stehen 3 Patienten einer Irrenanstalt: einer hält sich für Einstein, einer für Newton und einer ist tatsächlich ein Physiker namens Möbius. Letzterer hat eine Erfindung gemacht, die die Menschheit vernichten könnte.

Beginnend mit den „Unglücksfällen“ dreier Krankenschwestern über echte oder nicht-echte Agenten und eine schrullige Oberärztin bewegt sich das Stück dann auf die zentrale Frage zu: Verantwortung in der Wissenschaft.

Einerseits gibt es Einstein, der der Meinung ist, ein Wissenschaftler wäre dazu verpflichtet, seine Erkenntnisse der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, jedoch für deren Verwendung keine Verantwortung übernehmen will. Dann Newton, der sowieso findet, der helle Geist eines Wissenschaftlers sei nicht sein Eigentum, sondern gehört automatisch auch allen Nicht-Genies. Und Möbius, der wirklich ein genialer Physik ist. Er opfert lieber sein eigenes Leben und Glück und fristet sein Dasein im Irrenhaus, um sicher zu gehen, dass sein gefährliches Wissen nicht an die Öffentlichkeit geht.

Dürrenmatts Komödie hat mich auf vielen Ebenen beeindruckt. Mit einer kurzen knackigen Geschichte, die mir wohl ein Schmunzeln herausgelockt hat, bringt er auch mich als Naturwissenschaftlerin am Ende zum Grübeln. Wie verhält es sich denn tatsächlich in der Wissenschaft?

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 214 - Klassiker der Weltliteratur

Der talentierte Mr. Ripley
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Wieder mal einen Klassiker beendet - diesmal ein guter Griff, hat mir sehr gefallen und habe ihn recht flott verschlungen.
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Tom Ripley ist ein ehrgeiziger smarter Lebemann, der durch einen Zufall vom ...

Wieder mal einen Klassiker beendet - diesmal ein guter Griff, hat mir sehr gefallen und habe ihn recht flott verschlungen.
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Tom Ripley ist ein ehrgeiziger smarter Lebemann, der durch einen Zufall vom reichen Mr. Greenleaf beauftragt wird, dessen Sohn wieder zurück in die Staaten zu bringen. Dickie Greenleaf ist in ein kleines italienisches Dorf ausgewandert und lebt dort seinen Traum: reich, jung und unabhängig.. Oder besser: er lebt Toms Traum. Als Tom nach Italien kommt und Dickie kennen lernt, nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung.
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Ich habe mir irgendwie etwas anderes vorgestellt - z.B. einen Roman über das Leben eines mathematisch hochbegabten Briten aus der Arbeiterschicht. Das Buch ist jedoch ein höchst durchdachter und tief gehender Thriller, birgt so manch überraschende Wendung und gibt viel Grund zu Schmunzeln.
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Tom Ripleys Gefühls- und Gedankenwelt trägt die Geschichte. Getrieben von seinen Träumen - oder eher von seiner Habgier - bringt er sich in eine brisante Lage. Man erlebt seine Sorgen, seine Paranoia, seinen emotionalen Bezug zu einzelnen Situationen und Personen. Seine Gedanken sind oftmals irgendwie abstoßend, aber irgendwie nachvollziehbar und wirken dadurch anziehend.
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Die subjektive Erzählweise wirft jedoch auch so manche Frage auf, hinterlässt so manche Ungereimtheit. Und ob der Fortlauf der Handlung tatsächlich so funktionieren könnte, bleibt für mich auch fraglich. Zu viele Fragezeichen und vor allem zu viel Glück. Oder die Menschen sind oftmals tatsächlich so blind und verschließen die Augen vor dem Offensichtlichen.
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Zusätzlich fällt mir auf: Ich bin nicht sicher, ob ich Tom mag. Er ist kein sympathischer Hauptcharakter, eher hinterhältig und berechnend. Ich finde seinen Werdegang spannend, verfolge seine Entscheidungen mit hohem Verzücken und bewundere, wie er seinen Hals immer wieder aus der Schlinge zieht - gerne mehr davon. Aber ich mag ihn nicht.
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Große Leseempfehlung, ein sehr gelungenes und durchdachtes Werk!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 189 - Klassiker der Weltliteratur

Der kleine Prinz
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Zum ersten Mal habe ich den kleinen Prinzen in der französischen Originalfassung gelesen. Der kleine Prinz - großartig. Französisch - grauenhaft. Anteil des verstandenen Textes - etwa 23,4%.

Gestern ...

Zum ersten Mal habe ich den kleinen Prinzen in der französischen Originalfassung gelesen. Der kleine Prinz - großartig. Französisch - grauenhaft. Anteil des verstandenen Textes - etwa 23,4%.

Gestern Nacht bin ich wieder mal ein paar Stunden wach gelegen und habe wieder zu diesem Buch gegriffen.. diesmal war ich schlauer und habs gleich auf Deutsch und in einem durch gelesen. Ich bin einfach voll von den Socken, dass so ein Pups von einem Buch sooo viel aussagen kann!

Ein modernes Märchen, der Erzähler schreibt in der Ich-Perspektive über seinen Flugzeugabsturz in der Wüste. Dort trifft er auf den kleinen Prinzen, der ihm von seiner Reise berichtet, wie er sich von seinem Heimat-Asteroiden auf in die Welt gemacht hat und dabei auf allerlei unterschiedliche Figuren getroffen ist.

Diese einzelnen Figuren symbolisieren, jede für sich, den Werteverfall der Gesellschaft. Der nach Macht strebende König, der habgierige Geschäftsmann, der engstirnige Geograph.. alle werden aufgewirbelt durch die kindlich fragende Gestalt des kleinen Prinzen. Und das alles verpackt in eine symbolisch, aber einfach verständliche Erzählweise.

Die Begegnung zwischen dem Erwachsenen und dem Prinzen ist aber eigentlich das Kraut, das die Suppe fett macht. Auf der einen Seite der Erwachsene, unbewusst voll und ganz gefangen in den Zwängen der Gesellschaft. Auf der anderen Seite der kleine Prinz, der das Tun und Denken des Erwachsenen auf seine unschuldige weltoffene Art ins Wanken bringt.

Ein wundervolles und nur dezent philosophisch angehauchtes Buch, verfeinert durch die selbstgezeichneten Illustrationen des Autors.

Kennt ihr den kleinen Prinzen und seine Blume schon?

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 183 - Klassiker der Weltliteratur

Der große Schlaf
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Um mal an meiner Liste der Weltklassiker weiterzuarbeiten, hab ich diesmal nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Dieses wunderbare und mich sehr überraschende Buch ist dabei rausgekommen..

Der Privatdetektiv ...

Um mal an meiner Liste der Weltklassiker weiterzuarbeiten, hab ich diesmal nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Dieses wunderbare und mich sehr überraschende Buch ist dabei rausgekommen..

Der Privatdetektiv Philip Marlowe wird von General Sternwood engagiert, dessen jüngere Tochter Carmen von einem Buchhändler erpresst wird. Während des Gesprächs kommt sich heraus, dass der Mann von Sternwoods älterer Tochter Vivian vermisst wird.. Diese Ehe war zwar nicht glücklich, doch der alte Sternwood hat einen Narren an seinem Schwiegersohn gefressen und deutet indirekt an, auch an der Aufklärung seines Verschwindens interessiert zu sein.. Und so macht sich Marlowe daran, die Verbrechen aufzuklären..

Eigentlich fängt es ganz harmlos an und auf einmal findet man sich umgeben von Erpressern, Schmugglern, Schlägern und Mördern wieder. Und Marlowe, sexy eigenbrötlerischer Marlowe, ist mittendrin und versucht mit Glück und Kalkül Licht ins Dunkel zu bringen.

Marlowe ist wirklich eine Figur für sich. Beschrieben als groß und attraktiv hat er eine starke Anziehungskraft auf das andere Geschlecht und auch ich finde ihn spannend… allerdings kommt er mir auch wie ein gepflegter Alkoholiker vor, der sich in seinen Ermittlungen zwar auf seinen brillanten Verstand bauen kann, aber teilweise echt Dodlsau hat und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Das verleiht dem Fortlauf der Geschichte leider eine gewisse Unglaubwürdigkeit..

Dafür liebe ich den Schreibstil. Man muss mitdenken, eigene Schlussfolgerungen ziehen und auf viele Dinge und Gegebenheiten selbst drauf kommen und sich das dann auch mal selber merken. Nicht alles wird einem vorgekaut und 9238572385 mal wiederholt. Also ein Buch für anspruchsvolle Leser, das man nicht einfach mal in 3 Stunden ausliest.. denn das Lesen erfordert wirklich Konzentration. Schniecke Sache.
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Ich bin schon gespannt auf weitere Detektivgeschichten mit Marlowe.. heute gibts 4/5 Sterne.

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