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Veröffentlicht am 10.09.2021

Tolles Gedankengut, die Umsetzung jedoch leider nicht so.

Krötensex
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Vielen Dank an das @bloggerportal und den @heyne.verlag für dieses sehr interessante Rezensionsexemplar.

Die subjektive und die objektive Kathi ringen gerade miteinander, zwicken, beißen, Haare ziehen. ...

Vielen Dank an das @bloggerportal und den @heyne.verlag für dieses sehr interessante Rezensionsexemplar.

Die subjektive und die objektive Kathi ringen gerade miteinander, zwicken, beißen, Haare ziehen.

Katharina Obektivarina: Franka Frei schafft es in diesem Buch so viele aktuelle und allgegenwärtigen Situationen einer jungen Frau auf die Bühne zu bringen, und das auch noch in einer Art, wie zumindest ich das selber nur allzu gut kenne. Neben den eh schon fast „normalen“ Problemen einer Frau in der Gesellschaft (Feminismus, Sexismus, Gleichberechtigung) kommt auch der persönliche tägliche Struggle mit einem selbst mal auf die Bühne. Kompensation des Minderwertigkeitsgefühls durch unpassende Partner. Zukunftsangst, in allen Facetten des Regenbogens. Der Druck, unter den man sich durch die eigene Erwartungshaltung setzt. Der Druck, dem man tatsächlich durch unsere (dezent gestörte) Gesellschaft ausgesetzt ist. Überforderung durch das viel zu große Angebot an Möglichkeiten. Ständige Unzufriedenheit. Der andauernde Drang nach „mehr“. All das packt Franka Frei in ihren Charakter Frieda, die ein recht turbulentes Jahr durchlebt.

Katharina Subketivarina - und das bezieht sich wirklich nur auf meine persönliche Meinung, aber wie kann man so leben??? Vielleicht bin ich steif, streng und nicht weltoffen genug, aber wenn da wildfremde Menschen über den Kamin in meine Wohnung einsteigen, sich die Madenkolonien in der Küche tummeln und sich der Fokus der jungen Menschen auf Zigaretten, Alkohol und Drogen legt, wird mir doch etwas anders. Jedem das seine, doch so wie Friedas Lebensumstände dargestellt werden, da wird mir beim Lesen richtig unwohl. Und ja, ich bin ordnungsliebend, ich wohne sehr sehr sehr gerne alleine - also mit Loverboy und Wachhühnern, und ich trinke und rauche wenn es mich gelüstet… beim Lesen dieses Buches war ich einerseits heilfroh, dass ich nicht so lebe wie Frieda, andrerseits kam ich mir richtig spießig vor, weil ich auch mit 20 nicht mal annähernd so ein Leben geführt habe.

Zusammenfassend für mich: Identifikation mit dem Gedankengut - 100%. Identifikation mit den Charakteren und der Umgebung - 0%. Zeigt mir gerade auch, dass es im Endeffekt egal ist, wie und wo man lebt - die Probleme bleiben desselben.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Shakespeare mal anders!

Never Doubt
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Ich bin ja kein allzu großer NA/YA Fan - aber ab und an überkommt es mich dann doch. Ich bin, nachdem ich das Buch innerhalb eines Tages geradezu VERSCHLUNGEN habe, immer noch überrascht wie sehr mich ...

Ich bin ja kein allzu großer NA/YA Fan - aber ab und an überkommt es mich dann doch. Ich bin, nachdem ich das Buch innerhalb eines Tages geradezu VERSCHLUNGEN habe, immer noch überrascht wie sehr mich dieses Genre in den Bann ziehen kann.

Also eigentlich bin ich wohl doch ein Fan und halte mich nur absichtlich zurück, sonst besteht glaube ich Suchtpotenzial. Und das endet dann damit, dass ich Körperpflege, Arbeit und Sozialleben vollständig über Bord werfe und endgültig zur Ganztags-Lesemaus werde. Aber genug davon, ich mag NA. Zwischendurch und immer wieder mal liebe ich es, mich einfach vollkommen in eine nette, leicht vorhersehbare, mitreißende Story zu stürzen.

So auch Never Doubt.. meine Fresse hat mich dieses Buch mitgenommen. Die Story war berührend, zwei vom Schicksal getroffene Menschen lassen sich nicht unter kriegen und finden zu einander. Und doch sind sie nicht die Lösung für einander, sie retten sich nicht gegenseitig, viel eher stehen sie einander bei, während jeder mit seinen eigenen Dämonen fertig wird.

Normalerweise gibt es für mich immer einen bevorzugten Part bei einem Liebespärchen, aber diesmal.. Ich konnte so mit Willow mitfühlen, ihre Denk- und Handlungsweise in vielen Situationen so nachvollziehen. Ihre Unsicherheit, ihre Interpretation von Isaacs Verhalten, ihre Weltansicht. Und gleichzeitig ist Isaac natürlich DER Bookboyfriend schlechthin, ganz genau nach meinem Geschmack.. verschwiegen, geheimnisvoll, zurückgezogen.. bis er auf SIE trifft. Ah, wenn ich jetzt nur dran denke muss ich schon wieder grinsen.

Was mich am meisten an der Handlung dieses Buches begeistert hat, war die Verflechtung der Theaterproduktion von Shakespeares „Hamlet“ (in dem Willow und Isaac die Hauptrollen mimen) und der „Realität", den vielen Parallelen die zwischen der Tragödie und Willows und Isaacs moderner Geschichte gezogen wurden.. ein ganz wunderbarer und durchdachter Leitfaden für ein Buch.

Ja, liebste Bookies, großes Kino, bin verliebt in Buch, Isaac und NA. Und werde jetzt vermutlich bald Hamlet lesen.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Essays, die bewegen.

Botschaften an mich selbst
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Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars, das Lesen hat mich sehr bereichert und mir große Freude bereitet!

In Form von Essays schreibt sich Emilie Pine Situationen, ...

Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars, das Lesen hat mich sehr bereichert und mir große Freude bereitet!

In Form von Essays schreibt sich Emilie Pine Situationen, Momente, ganze Lebensabschnitte von der Seele, die sie geprägt haben und zu dem gemacht haben, was sie ist.

Emilie Pine ist mittlerweile Professorin für modernes Drama an der Universität von Dublin und hat zahlreiche wissenschaftliche Texte veröffentlicht. Sie hat keine Kinder, einen trockenen Alkoholiker zum Vater, ist ein Trennungskind, ist eine Tante, ist eine starke Frau in einer männerdominierten Welt.

Der Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist tief und berührt. Emilie Pine erzählt und beschreibt, schweift ab in ihre eigenen Gedanken, hinterfragt, macht sich Notizen und verwebt das alles miteinander in eine (erstaunlich) gut lesbare Geschichte.

Ein Seelenstrip der Sonderklasse, der mir irgendwie Hoffnung verleiht. Was ich daraus mitnehme? Man soll nicht nur das beste aus dem machen was man hat, sondern das funktioniert auch tatsächlich. Man darf sich die Zeit nehmen, die man braucht. Und für mich ganz besonders: man ist nicht alleine mit den vielen Ängsten und Sorgen, die einen täglich begleiten.

Große Leseempfehlung, die Themen sind aktuell und die Essays dazu vielschichtig. Der Schreibstil ist ansprechend, subtil und wirkungsvoll. Ein wunderbares Buch, vor allem wenn einem selbst mal alles etwas hoffnungslos vorkommt.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Ein erschütternder Einblick in das Amerika des 20. Jahrhunderts

Die Nickel Boys
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Zuerst: vielen Dank an das @bloggerportal und den @btb_verlag für dieses großartige Rezensionsexemplar!
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Woah, was für ein Buch. Was für eine Geschichte, was für ein Einblick, was für eine Welt, die so ...

Zuerst: vielen Dank an das @bloggerportal und den @btb_verlag für dieses großartige Rezensionsexemplar!
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Woah, was für ein Buch. Was für eine Geschichte, was für ein Einblick, was für eine Welt, die so nah, aber dann doch für mich so unvorstellbar ist.
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Wir erleben den Lebensweg von Elwood, einem Schwarzen Jungen, der ein leuchtender Stern am Himmel ist, die Ketten seiner Herkunft abwerfen will und durch eine Laune des Schicksals (oder eher: die rassistische Weltansicht der weißen Amerikaner Mitte des 20. Jahrhunderts) in einer Besserungsanstalt für männliche Jugendliche landet: im Nickel.
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Das Leben, der Alltag, der Umgang im Nickel ist.. unbeschreiblich. In jeder Situation, in jedem Moment wird den Jungen dort ihre Wertlosigkeit vor Augen geführt. Körperliche und seelische Misshandlung stehen am Programm. Es wird nichts beschönigt, jedoch auch nicht ausgeschlachtet. Elwoods Geschichte, seine Entscheidungen und seine Einstellung zum Leben zeigt, dass auch am dunkelsten Fleck die Hoffnung nicht verloren gehen muss. Es zeigt jedoch auch, wie krank und verrottet das System ist, wie das System zerstört, anstatt zu helfen.
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Colson Witheheads Art zu erzählen hat mich gefesselt. Die Geschichte startet, als Archäologen Knochen auf dem Gelände des Nickels ausgraben. Ausgehend von diesem Ereignis formt sich das Buch aus Erinnerungen und Situationen der „Jetzt“-Zeit. Erklärend, warum es heute so ist, wie es ist. Warum man manche Erfahrungen und Geschehnisse der Vergangenheit nicht einfach abschütteln kann. Warum manche Dinge einen ein Leben lang begleiten.
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Große Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Ein guter Einstieg in das Dark Romance Genre

Snyper
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Die zuckersüße wunderbare Alina hat mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt, nachdem wir vor einer gefühlten Eeeeeeewigkeit darüber geredet haben, dass ich noch nie ein Dark Romance Buch gelesen habe. ...

Die zuckersüße wunderbare Alina hat mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt, nachdem wir vor einer gefühlten Eeeeeeewigkeit darüber geredet haben, dass ich noch nie ein Dark Romance Buch gelesen habe. Daraus resultierte: Ich sollte das dringend mal machen. Danke nochmal du Liebe!

Worum gehts? Payton landet, nachdem sie von Mutter und Freund betrogen wurde, blunznzua in einer berüchtigten Kartell-Kneipe. Dort läuft sie gleich mal dem Oberganoven Snyper über den Weg, der sie daraufhin auserwählt, sein neues Kunstwerk zu sein. Gleich mal ein netter Start in die Geschichte.

Ach so viel dazu zu sagen und so wenig Platz. Ich werde Band 2 definitiv lesen, denn die Welt, die hier von der Autorin aufgebaut wurde (fiktive von der Mafia regierte Stadt mit vorchristlichen Wertvorstellungen) ist beängstigend, aber auch spannend. Und auch die „Gesamt-Story“ um das Kartell ist sehr gelungen. Ebenso gefällt mir der Schreibstil, der Ausdruck sowie die Sexszenen. Genauso habe ich mir ein Dark Romance Buch vorgestellt, Erwartungen voll erfüllt.

Prinzipiell finde ich auch die Hauptfiguren sehr ansprechend. Payton, emanzipiert und mutig, Snyper ein düsterer Junkie mit dezenten Hinterwäldleransichten. Klassisch harte Schale, weicher Kern. 3 Dinge stoßen mir hier allerdings komisch auf. Payton ist nüchtern gleich mutig und vorlaut wie betrunken, irgendwie unstimmig. Bei Snypers Gedanken hat man das Gefühl, er ist der Kaiser der Sadisten und sieht Frauen nur als Folterobjekte an. Seine Taten sagen aber eher das Gegenteil, ein bisschen große Klappe, wenig dahinter. Und dann noch: Payton ist für ihn einzigartig faszinierend, da sie die von ihm verübten „Qualen“ will und es genießt die Kontrolle abzugeben. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass diese Art der zwischenmenschlichen Beziehung viele Frauen wie auch Männer anspricht. … Ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Aber tut im Endeffekt nichts zur Sache, der Unterhaltungswert ist definitiv da, meine Erwartungen an das Buch wurden mehr als erfüllt. Und nicht nur ich, sondern auch mein Freund hat schon beantragt, dass ich mir doch bitte den zweiten Teil bestellen soll — die Auswirkungen des Lesens des Buches haben ihm wohl gefallen haha.

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